Brauche Hilfe: innerliche Leere nach Tod von Haustier

vom 05.09.2008, 00:33 Uhr

Ich hatte für über 15 Jahre einen Hund. Dieser Hund war mein allerbester Freund. Vor nun einem halben Jahr ist er aufgrund eines Krebsleidens gestorben. Seit der Hund tot ist, fühle ich mich leer und traurig. Ich sage mir jeden Tag, dass das eben der Lauf der Dinge ist.

Doch es nützt nichts. Früher war ich immer viel unterwegs, mit dem Hund spazieren, nun geh ich kaum noch aus dem Haus. Ich wollt euch fragen, ob ihr auch Erfahrungen mit so was gemacht habt, und wie ihr es geschafft habt, es zu überwinden.

» Federmäppchen » Beiträge: 212 » Talkpoints: -0,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir ging es leider genauso wie dir, wobei mein Hund im Alter von elf Jahren gestorben ist und ich zu diesem Zeitpunkt sechzehn Jahre alt war. Für dich klingt es auch nach keiner Option sich nach einem neuen Haustier um zuschauen, denke ich. Aber selbst wenn du dich für einen neuen Hund entscheidest dann möchte ich dich wissen lassen, dass du damit deinen alten Hund nicht ersetzt, sondern eben einfach nur ein neuer Hund Platz in deinem Leben hat.

Es gibt Menschen, die haben sich bei der Anschaffung eines neues Haustieres schon Schuldgefühle gemacht, das muss aber nicht sein. Ich kann aber auch ganz gut verstehen, wenn du überhaupt gar keine Lust auf einen neuen vierbeinigen Freund hast, dafür ist der Schock doch viel zu groß.

Ein Verlust ist immer schrecklich und ich fühle da mit dir. Das kann leider nicht jeder Mensch, da vielen Menschen ein Haustier gar nicht so wichtig erscheint. Wichtig ist es, dass du mit einer oder mehreren Vertrauenspersonen über deine Trauer spricht und du auch Verständnis erfährst. Kommentare wie „es war nur ein Tier" oder „sei froh, dass nicht deine Mutter/dein Vater/deine Freundin gestorben ist" kannst du nämlich überhaupt gar nicht gebrauchen.

Und es gibt leider auch zu viele Menschen, die genau mit so einer Aussage antworten. Ich weiß nicht welche Interessen du hast, aber vielleicht kannst du deine Trauer auch mit Kunst oder anderen kreativen Tätigkeiten verarbeiten. Manche schreiben Gedichte und manche fangen an zu malen, wenn es hilft ist es gut.

Letztendlich hast du wohl keine andere Wahl als dich abzulenken. Natürlich solltest du in den ersten Tagen in deiner eigenen Art und Weise trauern. Du darfst dich von der Umwelt abkapseln, dich vielleicht auch einen Tag krank schreiben lassen und dich mal so richtig leer weinen. Das braucht man manchmal. Anschließend sollte die Phase beginnen, in der du dich ablenkst. Das bedeutet, dass du dich mit Freunden verabreden kannst oder eben auch einem neuen Hobby nachgehen solltest.

Vielleicht kannst du dich auch mit deiner ganzen Kraft in die Schule oder Arbeit stürzen, manchen Menschen hilft das auch. Im schlimmsten Fall kannst du die Telefonseelsorge anrufen oder dir eben auch professionelle Hilfe suchen, dafür musst du dich nicht schämen. Vielleicht ist es nicht notwendig, aber alles was dir hilft und gut tut ist doch erlaubt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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