Bibliothek noch nötig?!

vom 04.09.2008, 18:20 Uhr

Mich überzeugt vor allem die Vielfalt des Angebotes und die geringen Kosten. Außer der Jahresgebühr von zehn Euro brauche ich nichts bezahlen. Großzügige Öffnungszeiten, lange Leihdauer und guter Service sind bei uns üblich. Es gibt jede Menge Fachbücher die mich interessieren, auch viele Zeitschriften und Zeitungen, DVDs und Videos sowie Computerspiele. Auch an ausleihbare Brettspiele und Kaffee für die Dauersitzer wurde gedacht. Eine wahre Fundgrube sind für mich immer die aussortierten Bücher die ich für fünfzig Cent dort erwerben kann. Da habe ich schon ganz tolle Werke praktisch für umsonst erhalten.

Das Einzige was mich stört sind die kurzen Ausleihzeiten für DVDs und Videos. Zwei Tage sind einfach zu knapp. Meistens ist es ja so dass man erst am Nachmittag die Bücherei aufsucht und am nächsten Tag ist man gezwungen dort wieder vor der Tür zu stehen um keine Strafgebühren zu zahlen. Auch sind es zu Fuß etliche Meter bis dorthin, selbst mit dem Fahrrad brauche ich fast fünfzehn Minuten für eine Strecke. Leider stößt in Bezug der kurzen Ausleihzeiten meine leise Kritik dort auf taube Ohren, ansonsten ist wirklich alles so wie es sein soll. Dreckige oder unangenehm riechende Bücher habe ich dort auch noch nicht erlebt. Entweder wird schneller aussortiert oder die Leserschaft in meinem Ort geht wirklich sorgsamer mit den ausgeborgten Büchern um als vielleicht andere.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Überflüssig finde ich Bibliotheken auf keinen Fall. Seit längerem war ich nun mal wieder in der Bücherei und hatte meine Kinder dabei. Die beiden sind nun total fasziniert und würden am liebsten jeden Tag hingehen um ihr Buch wieder in ein neues um zu tauschen. Die Bibliothek ist direkt neben dem Kindergarten also wäre es theoretisch kein Problem. Und für den Jahresbeitrag von 8€ können sich alle Familienmitglieder soviele Bücher ausleihen wie sie wollen.

Fachbücher besorge ich mir größtenteils aus der Bücherei, da ich diese meistens nicht mehr benötige nachdem ich mit ihnen gearbeitet habe. Warum dann also viel Geld ausgeben?

Wenn ich ein Referat schreibe, dann suche ich mir auch meistens meine Informationen aus dem Internet heraus. Als ich allerdings eine ausführlichere Hausarbeit geschrieben habe, hab ich die Bibliothek wirklich zu schätzen gelernt. Ich habe mir zu meinem Thema etwa 10 verschiedene Bücher ausgeliehen die ich auf meinem Schreibtisch gestapelt habe. Daraus habe ich mir meine Informationen rausgesucht. Ich glaube das war einfach übersichtlicher als aus dem Internet. Und es hat Spaß gemacht.

Für aktuellere Themen die man nur mal recherchieren möchte ist das Internet sicherlich die bessere Quelle. Für umfangreichere Sachthemen die nicht gerade eine Topaktualität voraussetzen finde ich die Bibliothek einfach unschlagbar. Das Internet kann man ja immernoch als Zusatzquelle nutzen, aber nicht als Hauptquelle.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


.daviD hat geschrieben:Warum gehen Menschen noch in die Bibliothek? Ich persönlich habe mich da schon lange nicht mehr blicken lassen, um ganz ehrlich zu sein. Damals haben Schüler ihr Material für Referate und Arbeiten immer von dort gehohlt, heute tippen sie es nur noch bei Google oder Wikipedia ein, was selbstverständlich viel einfacher ist, als mit dem Fahrrad zu Stadtbücherei zu fahren und stundenlang ein Buch zu suchen, welches man dann meist noch ganz durchlesen muss.

In der Schulzeit bis zur zehnten Klasse, braucht man in meinen Augen auch keine Bibliothek. Und danach benötigt man am Gymnasium in der Oberstufe eher wissenschaftliche Bücher, die man in der Stadtbibliothek eher nicht findet. Deswegen werden die für die Schulbücherei angeschafft. Oder man muß zu einer Universitätsbibliothek.

Wer es wagt aus Wikipedia zu zitieren und damit durchkommt hat einfach Glück und der Lehrer interessiert es halt einfach nicht. Spätestens an der Uni fällt man mit so etwas auf die Schnauze.

Desweitern zitiert man nicht aus dem Internet, wenn es das gleich in Buchform gibt und dafür benötigt man Seitenzahl, Verlag etc. was man im Internet nicht immer findet. In meinen Augen ist die einzige Möglichkeit im Internet kostenlos an Büchern zu kommen: Googlebooks und dort gibt es auch meistens nur die eingeschränkt Vorschau (die mir sehr oft weiter hilt, aber auch nicht immer).

Desweiteren will man etwas auch Unterwegs mitnehmen. Und den Läppi schlepp ich bestimmt nicht immer mit. Bei diesen eBook Handhelden geht schlicht und einfach das feeling des guten alten Buchs verloren.
Außerdem bekommt man Augenkrämpfe, wenn man die ganze Zeit auf einen Bildschirm start.

Fazit: Ich widerspreche komplett dieser These und halte die Bibliothek als ein Kulturgut, was niemals verschwinden wird und darf!

» betze » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,02 »



Meine Lieblingsseite ist ganz klar wikipedia, als Schüler ist das super praktisch. Aber es gibt auch noch Bereiche, in denen das nicht so einfach geht, z.B. habe ich meine Facharbeit über Brasilia geschrieben, darüber im Internet gute und zuverlässige Informationen war echt schwer, ich habe nicht einmal gute Karten gefunden.

Also konnte ich über unsere Schulbibliothek sogar von Universitäten Bücher ausleihen, das war schon sehr hilfreich. Und normale Bücher (Bellestrik) habe ich ebenfalls schon häufiger aus der Stadtbücherei ausgeliehen, da man als Schüler ja dann doch nicht so viel Geld hat, sich ständig neue Bücher zu kaufen, und in der Bücherei bezahle ich 10 Euro im Jahr und kann auch DVDs ausleihen.

Ich find also, dass man zwar viele Informationen online bekommt, Bibliotheken aber trotzdem noch sehr wichtig sind (vor allem für Unis), da man sich auf Bücher in Facharbeiten etc. auch besser berufen kann als auf das Internet, da dies bei vielen Lehrern als unvollständig oder nicht korrekt gilt.

» janamaus » Beiträge: 50 » Talkpoints: 0,13 »



Na klar. Das Medium online gibt es erst seit ein paar Jahren und die Schriftsprache schon seit Jahrtausenden und den Buchdruck seit Jahrhunderten. Es wäre schon fahrlässig von, sich, bei der Aufbewahrung des Gedächtnisses der Menschheit sich nur auf Server und Backups zu verlassen. Außerdem ist wissenschafltiches Arbeiten ohne physisch vorhandene und zitierbare Quellen ausgesprochen schwierig.

Zum einen, weil man die Quellen, die die eigene Argumentation stützen sollen, nicht so leicht belegen kann. Man stelle sich mal vor, ein wichtiges Zitat stammt von einer Webseite und die ist Offline. Dann müsste man von wirklich jedem Zitat einen Screenshot machen. Zum anderen ist es schwierig, dass die Validität von vielen Webseiten nicht so hoch ist, wie die editorisch viel intensiver überprüften Druckquellen.

» Mikkonen » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,39 »


Ich liebe Bibliotheken und wüsste gar nicht, was ich ohne diese machen sollte. Für mich ist das erstens immer ein Ort, an dem ich in Ruhe lernen kann, weil es einfach still ist und sich die Leute in der Regel auch daran halten. Und zum Anderen gibt es bei uns in der Stadt viele Fachbibliotheken, die eben genau auf mein jeweiliges Fach aufgerichtet sind und es ist einfach sehr schön, wenn man die Recherche zu einem bestimmten Gebiet so vornehmen kann, dass man etwas Greifbares in der Hand hat. Ich kann mir dann dort so viele Bücher nehmen wie ich möchte und in Ruhe arbeiten und ich muss sie mir dazu eben noch nicht einmal ausleihen. Könnte ich, wenn ich möchte, ich arbeite aber lieber dort vor Ort und muss dann auch nicht so viel herum schleppen.

Bibliotheken im Sinne einer 'normalen' Ausleihstation für Romane finde ich auch eher überflüssig, weil ich die nie nutze. Aber Fachbibliotheken sind für mich einfach nicht wegzudenken. Für eine ordentlich Recherche bedarf es derartigen Einrichtungen einfach.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nein ich finde sie nicht überflüssig. Mein Mann hat sich sogar erst letzte Woche bei einer angemeldet. Er braucht für seine Diplomarbeit jede Menge Fachbücher. Diese zu kaufen würde unser Budget sprengen. Auch solche Dinge im Internet nachzuschlagen ist eher Mühsam, da er ja Gleichzeitig alles in den Computer eingibt. Ich selbst leihe mir auch gerne Bücher zum Lesen aus. Also von mir ein klares ja für Bibliotheken. Ich bin schon seit meinem 8 Lebensjahr Mitglied und nun bin ich schon 30.

» spike79 » Beiträge: 227 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Fazit: Zur Informationsbeschaffung sind Bibliotheken, egal ob groß oder klein, unnötig.

Wow, da bin ich jetzt aber wirklich beeindruckt. Ein so kurzer Satz und so viel Blödheit darin. Oder glaubt ihr denn, das Internet hat sämtliche Weisheit der Menschheit gespeichert, mit allen zeitlichen Abstufungen die sich in den älteren Büchern erfassen lassen?

Schauen wir uns nur einmal Geschichte an. Wie soll ich über etwas schreiben, dass zu einer Zeit aktuell war, als das Netz noch nicht existierte? Somit konnte es auch keine Spuren dort hinterlassen, sondern es wurde allenfalls nachträglich etwas aufgebaut, Stichwort 80er Jahre. Alles im Netz zu den 80er ist nicht authentisch. Also kann das Internet zum Thema 80er keine Quelle sein. Und ohne Quelle ist eine historische Arbeit nicht möglich. Eine historische Arbeit basierend auf Wikipedia ist schlicht Müll.

Im Netz findet sich unzweifelhaft auch die eine oder andere Perle, gut versteckt unter einem Berg von Daten der in der großen Masse meist nur belanglos ist. Diese Perlen zu finden ist nicht einfach. Aber es ist einfacher den Computer zu bedienen als in einer Bibliothek (oder in einem Bibliothekverbund) eine vernünftige Recherche zu machen. Und dann bietet das Netz noch die bequeme Möglichkeit des Copy-Paste für die eigene Arbeit. Aber diese Vorzüge die nur die eigene Faulheit bedienen dazu zu verwenden die Bibliotheken als unnötig zu betiteln, das zeugt doch von Unwissenheit in einem Grad der Schmerzhaftigkeit.

Noch einmal, Bücher sind immer auch Quellen, Zeugen des Zeitgeistes. Und solange nicht alle Bücher digital vorhanden sind, inklusive Zeitungsartikel die in den Archiven ebenfalls erhältlich sind, solange wird das Internet nichts weiter bleiben als eine erste Anlaufstation für eine oberflächliche Information.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass meine Darstellung nicht für jedes Thema der Recherche die gleiche Bedeutung haben kann. So dürfte es bei Themenkreisen im Bereich Programmierung, Coding, IT-Security und sonstigem Krimskrams der digitalen Zeit sinnvoller sein direkt im Netz zu suchen als im Zettelkatalog einer Dorfbibliothek. Geschenkt.

Zu erwähnen bleiben noch der meist unklare Verfasser des ach so tollen Artikels im Netz und die notorische Unbeständigkeit die das Zitieren aus dem Netz so unzuverlässig machen. Beides für eine wissenschaftliche Arbeit höchst wichtige Bestandteile.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ohne Bibliotheken ginge zumindest bei wissenschaftlichen arbeiten gar nichts. Quellen im Internet sind entweder unvollständig oder wenig glaubhaft, so dass man sich bei ernsthafter Recherche keinesfalls darauf verlassen sollte.

Zu behaupten, Bibliotheken seien unnütz, lässt nicht von viel geistiger Arbeit schließen. Denn jeder der studiert oder sich seriösen Themen im Zuge von wissenschaftlichen Abhandlungen etc. widmen muss, weiß, wie unausweichbar der Gang in Bibliotheken ist. Zumal die Werke meist sehr teuer sind, man sich die also gar nicht für den privaten Gebrauch kaufen kann. Im Zuge meiner Diplomarbeit brauchte ich einen wichtigen Sammelband, der außerhalb von Bibliotheken auch zum Verkauf stand. Allerdings hätte dieses Werk gute 1500€ gekostet. Und das war nur ein Teil von drei wichtigen Sammelbänden. Für mich unerschwinglich. Ohne eine vernünftige Bibliothek wäre ich an das Buch nicht dran gekommen.

Und wie auch schon erwähnt wurde, sind Bibliotheken einfach wunderbare Orte. Man kann in Ruhe arbeiten oder auch mal nur in interessanten Fachzeitschriften oder Aufsätzen blättern. Ein wenig Schmökern ist auch drin, da meist alle Bibliotheken, auch solche die auch Fachbereiche spezialisiert sind, Abteilungen für Belletristik haben.

Außerdem sind Bücher die sichersten Speichermedien überhaupt. DVDs, CDs oder Laufwerke können in ein paar Jahren technisch veraltet sein, heute können zum Beispiel nur mehr die wenigsten Kassetten abspielen.Die darauf gespeicherten Informationen sind damit wertlos oder müssen vorher umständlich auf anderen Speichern abgelegt werden. Bücher jedoch kann man zu jeder Zeit konsultieren, jeder kann lesen und diese Technik wird nie veraltet sein. Solange sie keinem Brand oder Wasser ausgesetzt werden, überdauern Bücher Jahre.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Deine Frage muss ich mit Ja und Nein beantworten. Bezüglich der Referate ist das Internet sicher sehr hilfreich und ersetzt je nach Thema und Umfang des Referates einen Gang zur Bücherei. Wenn das Thema aber sehr umfrangreich ist und das Referat sehr ausführlich sein soll, wird man dennoch Informationen aus einem Buch benötigen. Für Facharbeiten sind Bücher wie einige Vorschreiber bereits erwähnten unverzichtbar!

Was "normale" Bücher angeht- also Romane: Die möchte ich auch wirklich lesen und ein echtes Buch in der Hand halten. Ich halte überhaupt nichts von E- Books oder Hörbüchern. Wenn ich ein Buch lesen möchte, dann richtig!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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