Mobbing am Arbeitsplatz - man ist immer der Sündenbock!
Vielleicht kenn das jemand auch. Reißt man sich für seinen Arbeitgeber auf gut deutsch gesagt den A**** auf, wird es keinem gedankt, und wenn einmal was schief läuft, darf man als Sündenbock arbeiten.
So geht es mir zumindest. Ich arbeite in einem kleinen Metall-Zulieferer-Betrieb mit ca. 10 Beschäftigten in der Lagerhalle. Wenn irgendwo etwas schief läuft, darf ich das in den meisten Fällen ausbaden. Das führt dann dazu, dass ich meist die doppelte oder dreifache Arbeit machen muss als sonst.
Meine Kollegen dagegen müssen da nie mit anpacken und sind eigentlich gar nicht richtig ausgelastet. Ich finde das unfair und wollte einmal fragen ob man sich irgendwie dagegen wehren kann.
Wie du in einem anderen Beitrag geschrieben hast, bist du noch in der Ausbildung und da ist es oft so, dass dem Auszubildenen die Arbeit des wieder Ausbügelns, des wieder Richtens zufällt. Weil die anderen dann in der Zeit die qualitativ höherwertige Arbeit entrichten können. Auch kommt es einem Auszubildenden oft so vor, dass er mehr arbeitet, als seine Kollegen, weil die einfach den Arbeitsablauf schon besser einteilen können, oder es im Laufe der Zeit gelernt haben die Arbeit geschickt zu delegieren.
Wenn du dich wirklich schlecht behandelt fühlst, dann spreche dass doch bei deinem Chef an. Oder wenn du das nächste Mal etwas wieder richten sollst, dann frag den Chef, was von deinen Arbeiten nun Priorität hat, was du als erstes machen sollst, vielleicht gibt er dann von sich aus den Auftrag an einen deiner Kollegen weiter. Ich hatte mal bei einer Forschungsreise drei Vorgesetzte und bekam von jedem meine Aufträge, und das, obwohl die eine Chemikerin eigentlich als Assistentin mit gefahren ist. Irgend wann stellte ich mich auch hin und fragte, welchen der Aufträge ich denn nun als Erstes machen sollte.
Naja Lehrjahre und so da schenkt einem keiner was und natürlich schickt man eher dich Sachen machen lassen, als die älteren. Das hat einfach auch was mit der Rangordnung zu tun, die ist immer inoffiziell und eigentlich nicht vorhanden, aber sie existiert in den meisten Betrieben doch. Davon darfst du dich allerdings nicht unterkriegen lassen, du musst einfach durchhalten bis deine Lehrzeit vorüber ist. Dann kannst du den Betrieb ja auch wechseln, was ich dir auch empfehlen würde, denn sonst bleibst du natürlich dort der Sündenbock weil du nunmal der Ex-Auszubildender warst.
Du musst selbst wissen, ob es sich lohnt mit deinem Chef darüber zu reden, oder ob es gegebenfalls die Situation noch verschlimmern würde. Denn auch das kann passieren. Keinesfalles würde ich aber die Ausbildung abbrechen.
Ich denke, das steht jeder durch. In einem kleineren Betrieb ist die Ausbildung nicht so gut organisiert wie in einem richtig großem. Da gibt es so richtig Pläne. Vielen, so auch mir, ist es als Azubi nicht anders ergangen. Trotzdem ist es ein böses Versäumnis von Chef, wenn es das so duldet. Oder will er sich nicht mit seinen Gesellen anlegen? Wenn Du lange genug als Azubi in dieser Firma bist, würde ich selbst mal sagen: Warum immer ich? Wenn Du Dich, natürlich kollegial, mal wehrst, dann sollten die Kollegen auch merken, dass Du auch als Azubi etwas Respekt verdienst.
Unabhängig davon das du Azubi bist, kann ich dir aber zum ersten Teil doch beipflichten. Man bekommt nix geschenkt, und meistens merkt man das erst ziemlich spät. Dem Arbeitgeber ist man eigentlich total Latte, man ist austauschbar.
Das Problem was man als Azubi natürlich mehr hat als als Angestellter ist das man sich nicht so wirklich wehren kann, als Angestellter kann man schon mal mit dem Chef sprechen und dem sagen das es momentan so nicht weitergeht. Als Azubi ist das natürlich ungleich schwerer, aber ich denke auch das man z.b. im zweiten oder dritten Lehrjahr schon mal den Mund aufmachen kann.
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