Unterschiede in Beziehung: Meine Frau verdient mehr Geld

Für viele von euch wäre das sicher eine Traumvorstellung – für mich ist es der Horror. Meine Frau verdient gut und gerne das Doppelte (netto) von dem, was ich an Gehalt mit nach Hause bringe. Sie ist in einer leitenden Position in einem großen Unternehmen und macht ihren Job auch sehr gerne. Sie macht keinen großen Hehl daraus, dass sie so viel verdient, hat aber natürlich einen gewissen Lebensstandard (Urlaube, Wochenendtrips, Kosmetikerin etc.). Sie weiß, dass ich ihr das nicht bezahlen kann, deshalb lädt sie mich oft zu irgendwelchen Unternehmungen ein.

Wir haben quasi vertauschte Rollen. Ihr scheint das nichts auszumachen, aber ich fühle mich immer irgendwie minderwertig, wenn sie bezahlt. Das wäre doch eigentlich meine Aufgabe als Mann! Mir ist das einfach unangenehm, dass ich ihr nicht so viel bieten kann. Wie würdet ihr das denn sehen? Wie kann ich besser mit der Situation umgehen?

An deiner Stelle würde ich einmal in Ruhe mit deiner Frau reden. Sag ihr, dass du es gut findest, dass sie dich gerne einlädt, da du es dir selbst nicht leisten kannst, du aber ab und zu das Gefühl hast, sie fast schon auszunützen, da sie dich ständig einlädt und du ihr gerne auch einmal etwas zurückgeben würdest, was aber deine finanziellen Mittel überfordert. Sag ihr, dass du dich in der jetzigen Situation einfach nicht mehr wohlfühlst, sie auch gerne einmal einladen würdest und ihr dadurch eine Freude machen willst.

Zeige ihr, dass du sie nicht um das Geld das sie mehr verdient beneidest, du dich aber deswegen erdrückt fühlst und auch den Eindruck hast, dass du als Mann eigentlich sie ,deiner Meinung nach, einladen müsstest. Ich bin mir sicher dass ihr, wenn ihr offen darüber sprecht, eine Lösung findet, mit der ihr beide zurrechtkommt.

Ich weiß, wie du dich fühlst. Bei uns sind zwar die Rollen nicht vertauscht, aber ich fühle mich auch ab und an "minderwertig", weil ich kein Geld in den Haushalt mit hineinfülle. Mein Mann geht arbeiten und ich habe leider keine Arbeit. Ich habe hier in der Talkteria eine Aufgabe gefunden und mein Selbstbewusstsein in dieser Sache ist ein wenig gestiegen. Ich mache meinem Mann eine Freude, wenn ich mit den Gutscheinen hier aus der Talkteria uns Sachen kaufen kann, die wir ansonsten nicht kaufen würden. Er freut sich dann über Kleinigkeiten und es geht nicht von unserem Budget ab.

Da deine Frau zwar genug verdient um sich alles leisten zu können, ist es aber bestimmt schön, wenn du ihr mal eine Freude machst und ihr irgendeine Überraschung kaufst, die du dir von deinem Geld nicht leisten könntest und trotzdem nicht an ihr Geld oder an euer gemeinsames Geld gehst.

Ich kann mir vorstellen, dass es für einen Mann, der vielleicht auch noch etwas altmodisch denkt, wirklich schwer ist. Aber in der heutigen Zeit finde ich es gar nicht allzu schlimm, wenn die Frau mehr verdient. Solange sie es nicht raushängen lässt und dich auch als minderwertig sieht, finde ich das total in Ordnung.

Ich denke auch Du solltest einfach mal mit Deiner Frau darüber reden, außerdem kannst Du Dir sicher sein, dass Deine Frau Dich liebt so wie Du bist und ich finde das eigentlich ziemlich schön.

Ich hatte mal eine Freundin, zu Zeiten als es mit finanziell recht gut ging, die hat immer nur genommen, Kleidung, 2 Wochen Urlaub, Essen gehen, am Ende wurde über die Sachen sogar noch gemeckert, da hat es mir gereicht. Seitdem freue ich mich immer wieder darüber zu wissen, dass meine spätere Freundin und heutige Frau mich zwar leider finanziell nicht mehr ganz so gut gestellt, dafür aber so wie ich bin kennen und lieben gelernt hat. Vielleicht hilft Dir das ja ein wenig weiter.

Warum haben Männer Probleme, wenn die Frau mehr verdient? Das ist nicht schlimmer als umgekehrt. Die Schwester von einer guten Freundin verdient auch mehr als ihr Partner. Er überrascht sie dafür öfter, indem er sie massiert oder ihr einen Kuchen backt . Er hat sogar schon ein paar mal Abends gekocht , den Tisch schön dekoriert und ihr somit ein privates Candle-Light-Dinner geschenkt. Das war ihr viel mehr Wert war als ein teures Parfüm.

Ich kenne das sehr gut, denn ich verdiene auch mehr als mein Mann. Der Unterschied ist schon beträchtlich, aber mir macht das auch nichts aus. Wir haben ein gemeinsames Konto, jeder Verdienst geht darauf ein und wir haben beide etwas davon, so sehe ich es. Ich lade ihn nicht ein und er mich nicht, denn wir zahlen alles von unserem Geld, nicht von seinem oder meinem. Ich finde das besser, als wenn jeder sein Konto hätte, denn da würde man den Unterschied viel deutlicher spüren.

Mein Mann hat kein offensichtliches Problem damit. Natürlich wäre er lieber derjenige, der das größere Gehalt nach Hause bringt, aber er ist froh, dass ich so viel verdiene und wir uns dadurch einen gewissen Standard bewahren können. Er bildet sich seit geraumer Zeit weiter, um auch irgendwann einen besser bezahlten Job haben zu können und damit hat er seinen Frieden gemacht. Er hat akzeptiert, dass ich mehr verdiene und kommt damit gut zurecht.

Vielleicht wäre es bei dir auch der richtige Weg, dass du eine Weiterbildung machst oder dir einen Job suchst, der besser bezahlt wird. Da deine Frau eine leitende Position hat, wirst du nicht so viel verdienen wie sie, aber du kannst wenigstens etwas näher heran kommen und hast vielleicht nicht mehr ganz so viele Probleme damit. Du könntest aber auch einfach an deiner Einstellung arbeiten. Ich verstehe zwar, dass du als Mann gerne derjenige wärst, der das Hauptgeld nach Hause bringt, aber es ist nun einmal nicht so. Vielleicht musst du dich einfach damit abfinden. Freu dich doch darüber, dass deine Frau so viel verdient und euch so vieles dadurch ermöglichen kann. Sie verdient das Geld nicht nur für sich, sondern für euch beide.

Mir geht es genau so wie dir. Meine Freundin verdient im ersten Lehrjahr schon das Doppelte von dem was ich verdiene und im dritten Lehrjahr wird sie sogar das dreifache verdienen. Ich habe auch oft ein unangenehmes Gefühl, wenn sie mit mir Einkaufen gehen möchte und sich teure Klamotten kauft, die ich mir nicht leisten kann. Ich kann ihr auch nicht so viel bieten, dabei will man als Mann seine Freundin oder Frau auch gerne mal zum Essen gehen einladen. Meine Freundin sagt zwar ihr macht das nichts aus, sie ist froh, dass sie mich hat und ich einen Ausbildungsplatz habe.

Ich denke jedoch, dass sie es schon etwas stört, da ich wirklich sehr auf mein Geld achten muss. Wenn wir unterwegs sind, gönnen wir uns öfter etwas teures zu Essen, was ich im Nachhinein öfters bereue, da ich das Geld eigentlich noch bräuchte. Ich denke aber nach meiner Ausbildung werde ich mehr verdienen, vielleicht nicht ganz so viel wie sie, aber der Unterschied wird nicht mehr so groß sein. Vielleicht solltest du dich nach einem anderen Arbeitsplatz einfach umschauen, wo du mehr verdienst.

Also ich finde es absolut nicht schlimm, soll deine Frau doch mehr verdienen als du! Worin liegt denn da das Problem? Heutzutage ist sowas doch ganz normal und man sollte sich da auch nicht in seiner Männlichkeit angegriffen fühlen, eher sollte man sich freuen das man zwei Gehälter zum Leben hat und dann auch noch einer dabei ist der richtig ordentlich verdient. Sonst könntet ihr euch den ganzen Luxus gar nicht leisten. Ich hätte absolut nichts dagegen wenn meine Frau mehr verdienen würde als ich, was mit Sicherheit auch bald so sein wird wenn ich mich nicht Selbstständig mache und damit Erfolg habe.

Denn ich habe nur einen Realschulabschluß und eine Ausbildung als Bäcker und seit dem habe ich nur gejobt und verdiene um die 1200 Euro netto und daran wird sich auch nie etwas ändern, da ich für die Jobs in denen man mehr verdient einfach nicht qualifiziert genug bin, meine Frau hingegen hat Abitur, einen Studiengang in Medienwissenschaften und dann eine Ausbildung zur Bürokauffrau mit Fachbereich PR mit Diplom der Handelskammer, wenn sie später genug Arbeitserfahrung hat dann wird man sich um sie reißen und sie wird locker mal das doppelte von mir verdienen. Aber damit sollte man wie gesagt kein Problem haben. Geld regiert leider Gottes die Welt und ohne Moos nichts los.

Ich bin eine Frau und habe auch schon einige Male deutlich mehr verdient als mein Partner, jedenfalls in den Beziehungen, die ich vor meiner jetzigen geführt habe. In meinen Beziehungen konnte ich nicht feststellen, dass es den jeweiligen Partner stört, wenn ich mal die Rechnung bezahle und ich finde das auch durchaus richtig so, denn ich finde, es gehört irgendwie dazu, wenn man zusammen ist, dass auch mal Geld in umgekehrter Richtung althergebrachter Rollenverteilungsvorstellungen fließt. Wo ist da das Problem?

Diese Problematik rührt doch noch aus Zeiten her, die glücklicherweise längst vergangen sind und in denen die Frauen in der Regel bzw. generell gar nicht gearbeitet haben, sondern der Mann im Haus derjenige war, der die finanzielle Seite abgesichert hat. Damals hatten allerdings die Frauen kein Problem damit, das auch entsprechend anzunehmen, waren sie doch diejenigen, die sich dafür um Haushalt und Kinder kümmerten.

Heutzutage ist das eben anders und nicht zuletzt sieht auch der Staat keinen Unterschied darin, ob nun die Frau oder der Mann mehr verdient; in eheähnlichen Gemeinschaften muss jedenfalls derjenige den anderen mitversorgen, der das Geld verdient. Und übersteigt dessen Einkommen eine bestimmte, recht niedrig angesetzte Grenze, so besteht von Seiten desjenigen, der einen Antrag auf Förderung stellt, kein Anspruch, weil eben gesetzlich geregelt ist, dass der, der das Geld verdient, ihn unterhält. Das kann dann durchaus auch die Frau sein, den Staat interessiert das nicht.

Und ich finde das richtig so, dass Frauen heutzutage auch verdienen und das zum Teil tatsächlich nicht mal schlecht. Wo an anderer Stelle darüber geschimpft wird, dass Frauen bei gleicher Qualifikation und Leistung in der Regel weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, wird hier das Problem ganz neu definiert und, wie ich finde, überhaupt konstruiert.

Wenn ein Mann fragt, ob es nicht seine Aufgabe ist, die Rechnungen zu bezahlen, dann hat er meiner Ansicht nach ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl. Wieso sollte es denn seine Aufgabe sein? Wieso vor allem heutzutage, wo innerhalb einer Beziehung beide Beteiligten in jeder Hinsicht auf derselben Stufe stehen sollten?

Ich und mein Mann haben, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, in etwa das Gleiche verdient. Und auch das hat teilweise schon gereicht, dass mein Mann sich zwar nicht minderwertig, aber doch etwas komisch gefühlt hatte. Insofern verstehe ich dich.

Aber an deiner Stelle solltest du eigentlich froh sein, dass deine Frau soviel verdient und eben mehr Geld hat und es ihr auch nichts ausmacht, dir Dinge zu schenken oder dich einzuladen. Vielleicht fühlst du dich nach einem Gespräch über dieses Thema mit deiner Frau auch besser. Vielleicht überweist sie einfach einen gewissen Betrag auf ein gemeinsames Konto von euch, so dass du darauf zurückgreifen kannst, wie wenn es dein eigenes wäre. Vielleicht gibt dir das dann ein besseres Gefühl.

Ansonsten kann ich dir nur raten, dich irgendwie mit dieser Situation zu arrangieren, denn du möchtest sicherlich nicht, dass sie deinetwegen weniger verdient