Wenn die beste Freundin vom eigenen Partner benutzt wird

vom 02.09.2008, 15:11 Uhr

Vor Jahren war ich mal mit einem Partner zusammen, der es geschafft hat, dass eine jahrzehnte lange Frauenfreundschaft in die Brüche ging, weil er meine damalige Freundin für seine Zwecke einsetzte.

Immer wenn wir Streit hatten, kontaktierte er meine Freundin, die ihn irgendwie total sympathisch fand und glaubte eine Freundschaft zu ihm aufzubauen. Er hockte sich dann bei ihr rein und horchte sie aus, was ich denn so sagen würde, ob und wie ich die Sache sehe (es war oft zeitweise Schluss), etc.

Das führte dazu, dass meine Freundin irgendwie nicht mehr richtig auf meiner Seite stand, sondern sich plötzlich zu so einer dämlichen Neutralität verpflichtet fühlte. Natürlich sind immer irgendwie beide Schuld, aber eine Freundin hat man doch, dass sie einem in Liebesdingen (wo doch eh manchmal alles ganz schwer zu deuten ist) den Rücken stärkt und wenn man verletzt und traurig ist, zu einem hält, oder etwa nicht? Sicher, wenn man großen Mist baut, sollte sie einem auch mal ehrlich den Kopf waschen, aber irgendwie sollte sie es immer schaffen einem das Gefühl zu geben auf der eigenen Seite zu sein, oder?

Naja, jedenfalls endete all das so, dass ich das Gefühl hatte, dass sie sich von ihm (ich muss sagen er war ein extremer "Frauentyp", verdammt anziehend und attraktiv) ganz unbewusst vielleicht, total angezogen fühlte. Schließlich stimmte sie mir beeindruckt zu, als ich ihn ihr Jahre vorher als meine neue Flamme vorstellte und betitelte ihn als "Sahneschnitte". Da lag doch so ein "Gefühl", das ich da entwickelte durchaus Nahe, oder was meint ihr?

Jedenfalls kamen wir später wieder zusammen - er und ich - und ich war inzwischen ziemlich sauer auf diese untreue und unloyale Freundin - und ich erzählte ihm Details über sie, weil ich sie jetzt als Konkurrentin sah, die ich nicht hätte erzählen sollen. Das war mein Fehler in der Sache, das gebe ich zu!

Als er und ich wenig später komplett auseinander gingen, erzählte er ihr aus Rache all diese Dinge, die ich ihm erzählt hatte und erklärte ihm, dass ich ihr auch nicht mehr so vertraute, was ihre Gefühle für ihn anging.

Das Ergebnis war, dass sie nie wieder ein Wort mit mir wechseln wollte, außer oberflächliche Floskeln. Für sie war die Freundschaft damit beendet und so ist es über all die Jahre geblieben. Sie ist sich keiner Schuld bewusst und wirft mir vor, die Hauptschuld an dem ganzen Debakel zu tragen, ihr misstraut zu haben und das zu Unrecht. Zudem sieht sie nicht ein, warum ich sauer war, weil sie meinem Freund damals immer in Streitphasen ein offenes Ohr hinhielt und Zeit mit ihm verbrachte. Sie verstand nicht, wie verraten ich mich da jedesmal fühlte.

Wie seht ihr das? Könnt ihr meine Sicht der Dinge verstehen oder haltet ihr das Verhalten und die Vorwürfe meiner Freundin für berechtigt? Findet ihr auch, dass man sich so als wirklich gute Freundin in Streitfällen zwischen der besten Freundin und deren Partner einfach nicht verhält? Nicht die Auffangstation für den Freund der Freundin spielt und genau in diesen Phasen die Freundschaft zu diesem Freund der Freundin aufbaut? Findet ihr das auch daneben?

Sie wollte oder konnte meine Sicht der Dinge nie verstehen und ich hab das ehrlich gesagt nie kapieren können, da das für mich entsetzlich eindeutig und verständlich ist, dass ich da verletzt war.

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» Tsunami » Beiträge: 218 » Talkpoints: 26,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde eben nicht, dass eine beste Freundin auf der eigenen Seite stehen muss. Eine Neutralität ist völlig förderlich und sehr gut für den Betroffenen. In Liebesdingen braucht man niemanden, der einem die eigenen, emotional gefärbten Extremansichten nur noch verstärkt, indem er zustimmt und das ganze dadurch hochkochen lässt. Man braucht doch einen objektiven, neutralen Außenstehenden, der kühl und wissend genug ist, aus der nötigen Distanz die lage zu benennen und zu analysieren.

In die Sache reinreden kann man sich doch selbst gut genug. Was nötig ist, ist jemand, der einem die Flausen ein wenig austreibt und aus dieser entfernten Haltung heraus das ausspricht, was man in seiner verblendeten Sicht der Gefühle nicht eingestehen möchte. Da diese beste Freundin, von der du sprichst, wohl auch noch sehr gut die Sicht deines Partners kannte, war sie doch optimal im Bilde über euer beider Empfinden.

Das hätte sie doch zu einer idealen Schlichterin gemacht. Wenn sie sich auf seine Seite geschlagen und einseitig für ihn argumentiert hätte, wäre der Fall natürlich ein Anderer gewesen, aber diese neutrale Position war doch das Klügste und Einzige, das sie mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte. Ich finde das nachvollziehbar. Und gute Freunde zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie alles abnicken, was man plant bzw. getan hat, sondern gerade dadurch, dass sie entgegen der Erwartung auch mal berechtigterweise den Spielverderber machen und klar auf Dinge hinweisen, die man gründlich verkehrt tut, oder eben auch der Andere.

Dieses wirre Intrigenspiel, das du daraufhin dann losgetreten hast, war natürlich in dieser form tödlich und absolut überflüssig. Ich kann nachvollziehen, dass du in deiner Lage ein wenig die Eifersucht bekamst, aber auch noch einige Zeit später durch Petzereien intimer Einzelheiten die ganze Sache neu zu befeuern, ist echt nicht die feine Art gewesen. Im Grunde sind mir alle eure Positionen ganz gut verständlich. Hätte sich eben jeder von euch Dreien ein wenig besser im Griff haben sollen, besonders aber wohl du.

» Schnibbeldiwapp » Beiträge: 262 » Talkpoints: 35,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Okay, damit habe ich gerechnet, insbesondere da ich meinen eigenen Fehler ja auch ordentlich herausgestellt und als solchen benannt habe, war es wohl nicht schwer, besonders diese Perspektive herauszugreifen. Danke dennoch für deine offene Einschätzung. Es ist ganz und gar nicht so, dass ich nicht sage, dass eine Freundin - wenn man total auf dem Holzweg ist - nicht Tacheles reden sollte, sie sollte einem aber dennoch immer das Gefühl geben insofern auf der eigenen Seite zu sein, als dass man nie das Gefühl verliert, dass sie "zu einem" gehört, ganz gleich was passiert. Irgendwie kann ich das nicht besser oder anders ausdrücken und auch das trifft es jetzt nicht perfekt.

Die Geschichte mit dem Typen war völlig aussichtslos. Er war ein ziemlich durchgeknallter Kerl und ich kam durch meine Gefühle einfach nicht von ihm los und während sie zuvor immer ungläubig meinte, dass es unfassbar wäre, was da abläuft und ich sobald ich es irgendwie über mich bringe bloß das Weite suchen soll, weil das eine total aussichtslose Beziehung sei (das meinte ich mit ehrlich sein können und trotzdem auf "deiner Seite" sein... das hattest du etwas falsch verstanden, bzw. hatte ich es wohl auch missverständlich ausgedrückt), wurde sie plötzlich ganz seltsam "neutral", während munter so Dinge abliefen, mich anschrie wie ein Verrückter, auf mich losging, mich schubste, etc., nur weil wir einen Streit über irgendein Alltagsthema hatten :wink: . Es war wirklich bizarr, aber ich war halt total verliebt. Schließlich hatte er auch vollkommen gegenteilige Seiten.

Während all dem gab sie der "Sahneschnitte" (ihre Bezeichnung) dann Asyl, wenn ich ihn rauswarf.

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» Tsunami » Beiträge: 218 » Talkpoints: 26,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich sehe es schon so, dass die beste Freundin prinzipiell auf der eigenen Seite stehen sollte. Persönlich habe ich eine männliche beste Freundin, aber das ist ja vergleichbar.

Mein bester Freund sagt mir schon mal ordentlich die Meinung, wenn ich Mist baue. Und er hat auch immer versucht, sich in meinen jeweiligen Partner hineinzuversetzen, wenn ich mal Beziehungsstress hatte und ihn um Rat gebeten habe. Er sagt dann schon auch mal, dass mein Partner Recht hat und ich mich dämlich benehme, und das Ganze dann recht unverblümt.

Aber genau deswegen frage ich ihn ja. Ich möchte niemanden als Freund, der mir nach dem Mund redet, sondern er soll mir seine ehrliche Meinung sagen und nach Möglichkeit einen Tipp geben.

Wenn ich mir aber vorstelle, dass mein Partner bei einem Streit zu ihm gehen und mit ihm über alles sprechen würde, sich bei ihm ausheulen würde usw., dann wäre mir das gar nicht Recht und ich würde mich dann auch nicht mehr dabei wohl fühlen, mit meinem besten Freund über Gefühle zu sprechen.

Mein Partner hat selbst einen guten Freund, mit dem er alles bespricht, was er mir nicht sagen kann oder will, bzw. wenn es um Beziehungsdinge geht. Es ist also nicht nötig, dass man Freunde des Partners auf seine Seite zieht, man sollte sich da lieber an seine eigenen Freunde wenden.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin eigentlich der Meinung, dass man als beste Freundin immer ehrlich sein sollte. Natürlich würde ich im Fall der Fälle immer zu meiner Freundin halten, aber sie hat ja auch nichts davon, wenn ich ihr immer zustimme und sie sich in etwas verrennt. Wenn sie sich mit ihrem Partner gestritten hat, würde ich mich gar nicht mit ihm unterhalten. Höchstens in ihrem Auftrag um herauszufinden, was er denn von der ganzen Situation hält.

Ich kann mir irgendwie vorstellen, dass deine Freundin heimlich in deinen Freund verliebt war und es richtig genossen hat, wenn ihr euch gestritten habt. Wahrscheinlich hat sie ihn dann auch unterstützt und wollte irgendwo auch, dass ihr euch trennt. Denn sonst kann ich ihr Verhalten gar nicht nachvollziehen. Außerdem scheint es, als wäre ihr eure Freundschaft am Ende nicht mehr wichtig gewesen, denn sonst würde sie sich auch bemühen, selbst wenn du es in ihren Augen warst, die dort Mist angestellt hat.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Auch ich gehöre zu den Menschen, die einen besten Freund haben und eben keine beste Freundin. Ich weiss, das ich ihm all meine Probleme anvertrauen kann und er hat auch zu vielen Dingen eine objektive Ansicht, obwohl er meist eben nur meine Version der Geschichte kennt. Allerdings hinterfragt er fast alles, bevor seine Meinung kommt. Wobei er auch genau mitbekommt, ob ich seine Meinung möchte oder ihn nur über gewisse Dinge in Kenntnis setze.

Ich kann aber nicht behaupten behaupten, das er immer bedingungslos hinter meinen Ansichten steht. Und es ist oft genug vorgekommen, das ich von ihm in meinem Handeln ausgebremst wurde, bevor ich Mist baue.

Das dein damaliger Freund bei ihr dann gefragt hat, wie du einige Dinge siehst, finde ich auch nicht wirklich verkehrt. Denn immerhin kommt es oft genug vor, das Mann und Frau aneinander vorbeireden. Und die dann die Sichtweise einer anderen Person zu erfragen kann da sehr hilfreich sein. Du hast dies aber dann als Angriff auf dich aufgefasst, was euere Freundschaft kaputt gemacht hat.

Es war also weder das Verhalten deiner Freundin, noch das deines damaligen Partners, sondern allein deine eigene Handlungsweise, welche alles kaputt gemacht hat. Und bei Beziehungsproblemen sehen eben oftmals andere Leute die Dinge besser, als man selbst und können dann helfend vermitteln.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Für mich ist es in einer Freundschaft total wichtig, dass die Person voll und ganz hinter mir steht! Wenn ich etwas falsches getan habe, dann sollte sie mir schon sagen, dass das ein Fehler war, aber trotzdem hinter mir stehen (natürlich reden wir jetzt über Dinge, die im legalen Bereich sind, ich würde nicht erwarten, dass jemand hinter einem Drogenhändler steht, nur weil es der beste Freund ist :lol: ).

Ich hätte solch eine Freundin wie du sie beschreibst nicht haben wollen. Entweder ist sie meine beste Freundin und ich kann ihr alles erzählen oder sie ist die beste Freundin meines Partners/meiner Partnerin und ich kann ihr eben nicht alles erzählen. Irgendwann kommt die Person nämlich in Schwierigkeiten, wenn zum Beispiel die eine Person ihr erzählen würde, dass sie fremdgegangen ist - dann müsste sie sich entscheiden: Decke ich den Betrüger oder halte ich zu dem Betrogenem.

Es war von deinem Ex-Freund aber schon echt fies nach der Trennung auch gleich dafür zu sorgen, dass deine beste Freundin gar nichts mehr mit dir zu tun haben will. Das ist doch echt kindisch und bringt ihm letztendlich auch nichts.

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» Puffi » Beiträge: 403 » Talkpoints: 6,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Naja, ich persönlich bin bei dem von dir beschriebenen Fall gar nicht unbedingt auch der Meinung, dass letztendlich nur dein Ex-Partner schuld daran ist, dass eure jahrelange Frauenfreundschaft in die Brüche gegangen ist. Klar, irgendwie hängt es ja schon mit eben diesem Mann zusammen, dass du deiner Freundin gegenüber plötzlich ein Misstrauen entwickelt hast und ohne diesen Mann wäre es wahrscheinlich auch gar nicht so weit gekommen, insbesondere, da ja niemand da gewesen wäre, bei welchem du über deine Freundin sozusagen lästern konntest und somit wäre auch niemand da gewesen, der ihr deine wirkliche Meinung über sie hätte erzählen können; dennoch bin ich der Meinung, dass es allein an euch beiden Frauen lag und der Mann letztendlich nur eine passive Rolle im Bezug auf den Bruch eurer Freundschaft gespielt hat, vielleicht, ohne sich dessen sonderlich bewusst zu sein.

Ich denke zunächst einmal nicht, dass eine Freundin auch wirklich immer hinter einem stehen muss, egal, was sie worüber auch immer denkt, es ist stattdessen immer wesentlich besser, die eigene Meinung über „schlechte“ Dinge anzubringen und somit auch offene Tipps in einer Freundschaft zu verteilen, wie man bestimmte Dinge hätte besser machen sollen oder das etwas eben nicht so ganz okay ist und geändert werden müsse. Ein wahrer Freund muss einem nämlich auch mal in den Hintern treten können, wenn ich dagegen immer nur höre, dass jemand ja genau meiner Meinung sei, dass alles, was ich getan habe, absolut richtig ist und sich nur die anderen daneben benommen haben, könnte ich mich genauso gut auch mit meinem Spiegelbild erzählen, und das würde mir wahrscheinlich eine ähnlich „glaubwürdige“ Geschichte versuchen aufzutischen. Wenn ich so etwas höre, könnte ich mir eigentlich nur genervt die Augen verdrehen.

Eine ehemalige Freundin von mir war zum Beispiel auch so, sie hatte Probleme, sich in ihrer ehrlichen Meinung auszudrücken, beziehungsweise sich überhaupt mal eine eigene Meinung zu bilden, anstatt diese nur von anderen Leuten zu übernehmen, und dementsprechend konnte man sich über solche Dinge auch überhaupt nicht mit ihr unterhalten. Meine beste Freundin ist da glücklicherweise ähnlich wie ich, diese hat nämlich überhaupt keine Probleme, ihre Gedanken ehrlich auszudrücken, und legt ebenfalls keinen großen Wert darauf, diese noch hübsch zu verpacken, dass sie dem Empfänger auch ja gefalle und nicht zu hart treffe. Ein solches Geheuchel kann ich beim besten Willen einfach nicht ertragen. Da bin ich ja schon wesentlich glücklicher, wenn jemand grundsätzlich anderer Meinung ist als ich, auch wenn dann vernünftige Gespräche über solche Themen nicht immer möglich sind, denn bei dieser Person kann ich dann wenigstens relativ sicher sein, dass sie mir immer die aufrichtige Wahrheit erzählt und es nicht nötig hat, irgendetwas zu erfinden.

Ich würde daher an deiner Stelle einfach noch mal versuchen, mit deiner Freundin zu reden, sicherlich hat sie die ganze Sache dann doch etwas härter getroffen, als es eigentlich gemeint war, und dementsprechend solltest du ihr vielleicht einfach mal klarmachen, dass dir an der Freundschaft noch immer etwas liegt und dass es außerdem schon lange her ist, seit du das Ganze über sie deinem Ex-Partner erzählt hast und sich deine Meinung, sollte dies tatsächlich der Fall sein, inzwischen geändert hat. Falls du deinen Fehler von damals erkannt hast, würde sie sich über eine Entschuldigung bestimmt auch freuen. Ich hätte ihr Verhalten von damals wahrscheinlich auch als ein wenig verletzend anzusehen, aber gut, akzeptiert hätte ich es wahrscheinlich trotzdem. Wie auch immer, ich denke nicht, dass eure Freundschaft alleine wegen einer solchen Sache nun auch unbedingt endgültig zerstört sein muss.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass eine Freundin einem in jeder Situation zur Seiten stehen sollte. In einer Freundschaft ist Loyalität sehr wichtig und ohne gegenseitiges Vertrauen funktioniert sie auch nicht. Außerdem ist der Freund bzw. Partner einer Freundin immer tabu und man sollte sich nie auf seine Seite schlagen. Dabei ist es auch egal, ob man sich von ihm angezogen fühlt oder nicht. Man sollte einfach immer die Finger vom Partner der Freundin lassen und ihr zur Seiten stehen.

Daher kann ich auch dein Entsetzen über deine ehemalige Freundin sehr gut verstehen. Was sie getan hat ist nicht akzeptabel und ich wäre an deiner Stelle auch ziemlich sauer auf sie gewesen. Zudem war es ein Vertrauensbruch zwischen euch, dass sie zu deinem Exfreund so eine gute Beziehung hinter deinem Rücken aufgebaut hat. Ich finde ihr Verhalten nicht in Ordnung und hätte wohl genau so entsetzt reagiert darüber wie du. Außerdem finde ich es sehr traurig, dass sie bis heute ihren Fehler nicht einsieht und es nicht mal vermag, sich für ihr Verhalten zu entschuldigen.

Natürlich war auch die Aktion von dir nicht unbedingt besonders toll, aber du siehst deinen Fehler wenigstens ein. Aber um ehrlich zu sein, hätte ich wohl auch in dieser Situation so reagiert. Du warst von deiner Freundin einfach total enttäuscht und musstest mit jemandem darüber sprechen. Das dein Exfreund postwendend zu ihr rennt und dich quasi verpetzt, hättest du wirklich nicht ahnen können. Aber das zeigt auch wieder nur aus welchem Holz er geschnitzt ist und dass du getrost auf ihn verzichten kannst.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zwiespältig bin ich schon in dieser Sache und es kommt darauf an, wer zuerst da war - der Partner oder die beste Freundin. Hat man die beste Freundin schon vor der Partnerschaft gehabt, sollte diese sich wohl nicht großartig mit dem Partner der Freundin verbünden. Ausheulen ja, manchmal tut es ja gut, sich mal einen anderen Rat zu holen, aber bis dahin sollte es auch bleiben. Ich würde mich auch hintergangen fühlen, wenn meine beste Freundin mir nun eröffnen würde, dass sie alles, was ich tue, doch eher blöd ist, aber alles, was mein Partner meint, plötzlich gut findet. Und man sich das selbst gar nicht mehr erklären kann.

Anders verhält es sich in meinen Augen schon, wenn man erst nach dem Beginn einer Partnerschaft sich kennenlernt und man mit beiden Partnern gleichermaßen gut befreundet ist. Dass man sich dann mal Rat holt, kommt auch vor und mit dem Augen eines Neutralen betrachtet, ist man vielleicht mnchmal doch besser dran, als würde man sich ausschließlich mit nur einer Seite beschäftigen. Allerdings ist das auch eine Gratwanderung und nicht jeder Freund oder nicht jede Freundin beherrscht es und nicht jeder Partner sieht es als Hilfestellung an, wenn solch eine Konstellation besteht. Daher wäre ich da auch vorsichtig und ich würde mich selbst da nur ungern einmischen, es sei denn, es ist wirklich eindeutig. Aber wenn man nun vermittelt, was ich schon des öfteren -nicht nur bei Liebschaften- getan habe, ist man auch ganz schnell der Buhmann oder die Buhfrau.

Ich kann Dich also schon ein wenig verstehen und gerade bei einer angeblichen besten Freundschaft sollte man doch in der Lage sein, selbst, wenn man mit dem Verhalten der Freundin nicht so einverstanden ist, sie dennoch zu unterstützen und mit ihr zusammen eine Lösung finden. Dass die Freundschaft letztendlich gescheitert ist, ist traurig, ja, aber ich denke, anders hätte diese Freundschaft auch nicht mehr bestehen können. Denn wer weiß schon, ob sich diese Freundin bei einer anderen Partnerschaft genauso mies verhalten würde. Allerdings würde ich nun weder ihr noch Dir noch Deinem Ex-Partner allein die Schuld geben, es waren einfach mehrere Faktoren, die dazu geführt haben, dass man nun getrennte Wege gehen musste und sich vielleicht auch so neu finden muss.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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