Steigende Preise - könnt Ihr euren Lebensstandard halten?

vom 01.09.2008, 01:48 Uhr

Hallo zusammen,

was meint ihr, könnt ihr euren Lebensstandard in 10 oder 20 Jahren noch halten? Angesichts der ständig steigenden Preise für Sprit, Lebensmittel, Energie usw. bin ich skeptisch, dass unser Lebensstandard in Zukunft genauso hoch sein wird wie jetzt. Noch dazu kommt, dass unsere jetzt noch kleinen Kinder größer werden und mehr Ansprüche stellen werden.

Schon jetzt arbeiten wir beide, haben jeder noch einen Nebenjob und sparen was wir können. Für Luxus bleibt jetzt schon wenig aufgrund der hohen Fixkosten, das einzige was wir uns leisten ist ein – auch mehr oder weniger günstiger – Familienurlaub am Meer, einmal im Jahr. Wie sieht es bei euch aus, wie seht ihr eure finanzielle Entwicklung?

» Susa » Beiträge: 69 » Talkpoints: -0,76 »



Wir können unseren Lebensstandart schon lange nicht mehr halten. Ich habe vor 18 Jahren 60 Cent pro Stunde weniger verdient als heute. Damals war aber das Geld noch was wert, die Steuern waren nicht so hoch, von der Miete, den Nebenkosten und dem Benzin will ich gar nicht reden.

So kaufen wir nur noch Angebote, auch abgelaufene Sachen, dazu gibt es nur noch Billigurlaub, jeder Cent wird zwei mal umgedreht. Zwar bekommen wir immer wieder Spartips, was aber macht man, wenn man diese Tips eh schon beherzigt?

Wir können sparen wie wir wollen, aber irgendwann ist auch die Sache mit dem Sparen vorbei. Ich gehe von morgens um 6.00 Uhr bis abends 20.00 Uhr arbeiten und wenn ich meine festen Rechnungen, sowie die Miete bezahlt habe, bleiben 200 Euro übrig. Da fragt man sich schon oft, warum man morgens eh noch aufsteht. Wenn das so weiter geht, und ich gehe davon aus, das das Ende noch lange nicht erreicht ist, dann werden wir uns noch ganz schön wundern.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann bei uns nicht behaupten, das unser Lebensstandart gesunken ist. Mein Mann verdient durchschnittlich und bekommt auch pro Jahr eine Lohnerhöhung. Ich habe eine Firma, wo ich ein recht regelmässiges und ständig steigendes Einkommen habe. Wir brauchen uns nicht wirklich einschränken. Auch wenn ich aufpasse, das wir bei vielen Dingen sparen. Das Geld, was wir 11 1/2 Monate im Jahre sparen können wir dann im Urlaub mal richtig auf den Kopf hauen oder uns was anderen tolles gönnen.

Und das Kinder immer höhere Ansprüche haben, kann ich so auch nicht bestätigen. Das ist reine Erziehungssache. Denn ich sehe die Unterschiede zwischen meinen Kindern, die nicht Markengetrimmt sind und anderen Kindern, wo es nur das teuerste sein darf. Meine Kinder sind auch mit kleinen Dingen glücklich. Sie haben sich heute morgen wie die Schneekönige gefreut wegen neuen Haargummis aus Samt. Die hab ich ihnen heute geschenkt, weil es ihre erster Schlaftag im Kindergarten war. Nicht teuer, aber sie sind damit glücklich.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Momentan können wir unseren Lebenstandard nicht halten. Das liegt zum Einen an den steigenden Preisen, mehr Geld geht für Benzin und Heizung drauf, und zum Anderen daran, dass mein Einkommen vor ein paar Jahren weg gefallen ist.

Allerdings sind die Aussichten bei uns nicht so mies, wie bei einigen anderen. In ca. 3 Jahren werde ich wieder arbeiten, dann habe ich das Studium beendet und wir werden zwei Einkommen haben. Dann können wir uns hoffentlich auch wieder etwas mehr erlauben und müssen nicht mehr auf jeden Cent achten.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich empfand im letzten Jahr die Preissteigerungen besonders drastisch, besonders über die Entwicklung derSprit-, Strom- und Gaspreise habe ich mir wirklich Gedanken gemacht. Ich schreibe mir schon seit Jahren jeden Monat die Gesamtsumme meiner Ausgaben aus und habe die Preissteigerungen und damit die Mehrausgaben eigentlich kontinuierlich im Blick. Ich habe versucht etwas gegenzusteuern und auf unnötige Ausgaben zu verzichten, so kündigte ich unter anderem meine geliebte Tageszeitung. Doch leider sind irgendwann die möglichen Einsparungen ausgeschöpft und es geht ans Eingemachte.

Ich mache mir schon Gedanken darum ob ich mir in zwanzig oder dreißig Jahren noch alles Leisten kann und wie wohl mein Lebensstandart ist. Eine reelle Abschätzung ist allerdings nicht möglich denn niemand weiß zum Beispiel was meine private Krankenversicherung für mich und meine Frau mir monatlich abverlangt und was der tägliche Weg zur Arbeit kostet. Ich töste mich allerdings damit dass ich nicht mehr so viele Ausgaben haben werde. Die Kinder sind aus dem Haus, in den Urlaub fährt man nur noch zu zweit, das Auto kann eine Nummer kleiner sein und eigentlich müsste man schon alles haben was man haben möchte.

Wenn ich so zwanzig Jahre zurückblicke, es war ja da gerade die Wendezeit, da habe ich mir auch Gedanken gemacht was mir die Zukunft so bringt und wohin sich mein Lebensstandart bewegen wird. Heute muss ich sagen dass er steil nach oben gegangen ist, ich fahre ein schönes Auto, das Haus ist saniert, ich habe eine Menge technische Spielereien zu Hause und es bleibt noch Geld für einen Urlaub übrig. Was will man an materiellen Dingen mehr? Ich gehe eigentlich davon aus dass mein Lebensstandart sich erhöhen wird oder zumindest gleich bleibt. Natürlich nur unter der Voraussetzung dass ich noch meinen Job habe und regelmäßig Geld nach Hause bringe.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Was in ein paar Jahren sein wird, kann und wird heute niemand sagen können. Wahrscheinlich ist es, das die Preise weiter steigen werden, ebenso ist aber auch die Wahrscheinlichkeit, das manche Preise enorm sinken werden, andere hingegen steigen werden.

Ob das nun wieder die Spritpreise sind (was sehr wahrscheinlich der Fall sein dürfte) oder Strom und Gas (das weiß keiner so genau), ebenso wie beim Wasser, da wird man einzig abwarten müssen und sich auch überlegen müssen, ob man wirklich noch was sparen kann oder nicht (heizen sollte man auch jeden Fall, teurer wird es immer, wenn Wohungen feucht werden oder kalte Räume geheizt werden müssen, als wenn diese schon angewärmt sind), der Wasserverbrauch ist regulierbar, ebenso der Stromverbrauch, indem man sparsamere Verbraucher kauft oder installiert.

Ich für mich kann sagen, das ich für die nächsten Jahre gut gerüstet bin und meinen Standard auch halten kann, einzig mein Stromverbrauch wird runtergehen (Konzept liegt vor ;) ), genauso wie mein Wasserverbrauch (ich dusche sehr gerne und sehr lange, das ist ein Manko von mir).

Da ich eh kaum Ausgaben habe, kann ich dem ganzen gelassen entgegensehen, einzig Freizeitausgaben werden wohl etwas sinken oder seltener werden, wenn dort die Preise steigen sollten (dann geht man eben am Kinotag ins Kino und nicht am Wochenende oder nur mit Rabatt, was bei vielen Kinos schon möglich ist als Beispiel), man schaut sich an, was was kostet und ob man sparen kann, aber ich denke, das wird jeder machen.

Wie das ganze dann in ein paar Jahren aussehen wird, kann keiner absehen, aber rosig sieht definitiv anders aus.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir sind es weniger die steigenden Preise die mir finanziell zu schaffen machen, sondern eher die Lebensumstände.

Vor 20 Jahren war ich gerade 15/ 16 Jahre alt. Taschengeld habe ich an sich meistens mehr bekommen als meine Klassenkameraden und auch materiell hatte ich ziemlich viel. Eigener Fernseher, Stereoanlage. Durch Extraarbeiten bei meiner Mutter gab es auch immer noch ein paar DM extra. Noch dazu kaufte mir meine Mutter auch Markenklamotten. Wobei ich damals schon stark übergewichtig war und mir quasi auch zum Großteil nichts anderes passte. Auch als ich meine Ausbildung begann, ging es mir an sich gut. Durchschnittliches Lehrlingsgehalt und daheim brauchte ich nichts abgeben. Ich konnte meiner Leidenschaft CD´s sammeln nachgehen, ging mehr oder weniger regelmäßig weg und kleidete mich weiter mit Markenklamotten. Aber eher aus dem Grund, weil die auch einfach länger hielten damals.

Mit Anfang 20 konnte ich eine abgeschlossene Ausbildung nachweisen, die ich sehr gut beendet hatte und hatte dann auch noch meine Fachhochschulreife gemacht. An sich wollte ich studieren. Da reichte aber das Geld nicht. Es kamen noch andere Gründe dazu und ich arbeitete dann im Geschäft meines Vaters. Mein Anfangsgehalt dort lag im Mittelfeld. Gehaltserhöhungen gab es aber nicht wirklich. Zum Schluss wurde ich für mein Gehalt im Bekanntenkreis eher mild belächelt. Heute sehe ich das ein wenig anders. Denn ich hatte den Großteil meines Essens frei, da mein Vater eine Metzgerei hatte. Ich zog ein paar Monate nachdem ich bei meinem Vater angefangen hatte zu arbeiten aus dem Elternhaus aus. Ich stand damals vor der Wahl, entweder Führerschein und ein Auto oder Ausziehen. Ich zog halt aus. Richtete mir meine Wohnung schön ein. Da sank mein Lebensstandard dann schon. Ich kaufte an sich kaum noch CD´s und weg ging ich selten.

Mit Anfang 30. Da arbeite ich dann nicht mehr bei meinem Vater. Mein Vater hatte seinen Laden in dem Jahr auch geschlossen und das hieß für mich auch, das ich nun absolut alles an Essen selbst kaufen musste. Vorher hatte ich immer noch einen Schlüssel für das Geschäft. Ungefragt was genommen habe ich nur wenn ich eine Gegenleistung erbracht habe. Spülen oder Saubermachen oder sonst was. Ich hatte dann eine filialleiterähnliche Stellung. Nur wurde ich nicht als Filialleiter bezahlt. Das Geld war immer knapp. So empfand ich das damals. Aber ich hatte eine eigene Wohnung, ein eigenes Auto und drehte (zumindest sehe ich das heute so) nicht jeden Cent zehnmal um.

Vor vier Jahren musste ich einen Job annehmen, bei dem ich weniger verdiente als zuletzt bei meinem Vater. Aber mir blieb nicht anderes übrig. Ich war schon immer eher psychisch labil, auch wenn ich mir das nie eingestehen wollte. Aufgrund dem was an früheren Arbeitsplätzen und nun diesem so ablief und meiner persönlichen Situation (Mutter schwer krebskrank und ich versorgte sie noch neben meiner Arbeit, etc.) eskalierte die Situation dann irgendwann. Endstation im Endeffekt Psychiatrie. Das war Ende 2005. Noch während des teilstationären Aufenthalts wurde mir gekündigt. Ich war dann auch noch lange Zeit krankgeschrieben. Das Krankengeld lag logischerweise unter meinem letzten Nettoverdienst. Ich konnte mir ja schon während dem ich noch arbeiten gegangen bin nichts leisten, nun wurde es noch enger. 2006 verkaufte ich dann mein Auto. Mein letztes bisschen höherer Lebensstandard.

Seit Ende 2006 beziehe ich nun aus Krankheitsgründen Rente. Die liegt unter dem Hartz 4 Satz. Ich habe es eine zeitlang nur mit der Rente versucht und dann doch unterstützende Leistungen beantragt. Meine Familie ist eher der Meinung, wer nicht arbeitet, der darf auch keine Wünsche und Träume haben. Immer wenn ich mir ausnahmsweise was leiste, was an sich nicht drin ist und ich dann halt an was anderem spare, muss ich an so Sprüche denken.

Ich habe vieles aufgegeben seitdem ich Rente beziehe. Versicherungen habe ich fast alle gekündigt. Essen hole ich zum Teil bei der Tafel. Weggehen tue ich gar nicht mehr. Kino wenn überhaupt nur am Spartag. Cd´s habe ich seit Jahren nicht mehr gekauft. Und Kleidung bekomme ich gelegentlich von Freunden.

Bei uns wird aus Plus nun wohl Netto. Mir ist das an sich egal. Allerdings ist mir aufgefallen, das seitdem die Preise bei Plus gesunken sind. Was natürlich meinem Geldbeutel gut tut.

Ich führe seit Anfang des Jahres wieder ein Haushaltsbuch. Seitdem klappt es ein wenig besser mit dem Geld. Wobei viele andere Kosten mittlerweile für mich gestiegen sind. Ich werde zur Zeit über das städtische Krankenhaus behandelt. Da komme ich aber nur mit dem Bus hin. Das sind Kosten die früher halt nicht angefallen sind, weil ich in der Innenstadt wohne und alles an sich in Laufnähe war.

Probleme habe ich auch beim Thema Kleidung. Ich würde mir ja gerne was selber kaufen. Letzte Woche stand ich in einem Laden und war geschockt von den Preisen. Wobei ich sicherlich noch besser da stehe als manch anderer. Dadurch das ich früher eher auf Qualität geachtet habe, habe ich auch viele meiner Sachen schon seit Jahren.

Was mich allerdings sehr bitter getroffen hat, war der Anstieg der Gaspreise. Ich wohne in einem Altbau. Die Fenster sind uralt und somit auch nicht dicht. Meine Vermieter brauche ich gar nicht darauf ansprechen. Die würden die dann, nach wahrscheinlich langem hin und her, eventuell machen, aber auch die Miete erhöhen. Das ist absolut nicht drin. Und eine günstigere Wohnung ist hier kaum zu kriegen. Und selbst wenn, hätte ich das Geld für einen Umzug nicht.

Ich glaube nicht, das sich meine Situation wesentlich bessern wird. Selbst wenn ich wieder arbeitsfähig sein sollte. Im erlernten Beruf kann ich nicht mehr arbeiten, also wäre nur was ungelerntes drin, was dann mit weniger Lohn verbunden wäre. Wobei ich heute mein letztes Gehalt mittlerweile als Reichtum empfinde, wenn ich es mit dem vergleiche was ich jetzt habe.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Dadurch, dass ich erst vor fünf Jahren zu Hause ausgezogen bin, bin ich eigentlich immer den gleichen Lebensstandard gewohnt gewesen, nämlich einen niedrigen. Bei uns hat es noch nie einen Urlaub gegeben, es gibt auch keine außerordentlichen Anschaffungen, wie Spielkonsolen etc. Auto haben wir auch keines. Das Einzige was ich mir gegönnt habe, ist ein Internetanschluss. Für den wird monatlich etwa 30 Euro berappt und ich kann unendlich viel im Internet surfen. Meine Tochter, mein Freund und ich kommen eigentlich so ganz gut durch.

Natürlich möchte ich mir irgendwann auch etwas leisten können, darum habe ich jetzt begonnen, auch wieder halbtags zur Arbeit zu gehen und es macht mir Spaß. Von dem her ist es mir nur Recht, dass ich arbeiten gehen kann, weil es für mich eine Erfüllung ist. Und ich denke, wenn beide berufstätig sind, kann man sich sogar ganz viele Dinge leisten. Das ist nur, was man unter viel versteht und was man für einen Standard gewohnt ist. Bei mir kann der Standard eigentlich nur höher werden, nicht niedriger.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also ich hoffe das ich in 10 oder 20 jahren meinen Lebensstandard um einiges erhöht habe.Da ich ja momentan studiere und nicht so viel Geld dadurch bekomme kann ich mir nicht so viel leisten. Allerdings kann ich trotzdem noch mal mit meiner Freundin essen gehen, oder auch ein paar kleine Ausgaben außer der Regel tätigen. Irgendetwas muss man sich ja auch mal leisten. :-)

Ich kann auch nicht behaupten das ich die steigenden preise in der letzten Zeit gemerkt habe. Ich gebe nicht wirklich viel mehr Geld aus als vor ein oder zwei Jahren. Sicherlich hab ich mal steigende Preise am Preisschild gesehen, aber dann kaufe ich mir halt Produkte die ich irgendwo billiger finde, mir aber trotzdem noch schmecken.

» froce » Beiträge: 110 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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