Lohnt sich Arbeiten überhaupt noch? Besser Hartz IV?
@Siss1: Bei einem flächendeckenden Mindestlohn von z. B. 7,50 Euro fallen 400 Euro Jobs weg - damit kann man sie gar nicht umgehen. Was heute unter dem Begriff Mindestlohn kursiert ist de facto gar keiner, da dieser teilweise nur branchenspezifisch exisitiert oder teilweise nur durch Tarifparteien gedeckt ist (also nicht Gewerkschaftsmitglieder außen vor sind).
@LittleSister
LittleSister hat geschrieben:Jeder der LAUT sagt, er beneide Hartz 4 Empfänger, sollte sich wirklich mal überlegen ob es das wirklich wert ist.
Sehe ich ganz genauso ,denn was sich manche hier zusammendichten wie toll ALG II ist, unglaublich. Sorry, ich hätte keine Lust irgendeiner Behörde so weitreichende Einblicke in meine persönlichen Verhältnisse oder Mitbestimmungsrechte zu gewähren wie es sich ALG II Empfänger gefallen lassen müssen. Mich persönlich, da ich nach Freiheit und weitreichender Selbstbestimmung strebe, würde das ganze krank machen, für mich grenzt das an Gestapo und Stasi Methoden, vor allem was jetzt von Ministern gefordert wird (noch stärkere Überwachung von ALG II Empfängern bzgl. Krankschreibungen) und den meisten Arbeitslosen geht es kaum anders.
Was hier wenige Schmarotzer veranstalten würde ich mal tunlichst nicht auf die Allgemeinheit beziehen und nur so: Schmarotzer gibt es überall, bei den ALG II Empfängern und auch in der Oberschicht (die hinterziehen dann fleißig Steuern aufgrund lückenhafter Regelungen). Das einzige was beide gemeinsam haben: Sie stellen in jeder Schicht die Minderheit, aber im allgemeinen Bild stellen sie die Mehrheit dar.
Was sich ALG II Empfänger heutzutage alles gefallen lassen müssen treibt viele eben in Arbeit wo sie gegenüber ALG II Empfängern "benachteiligt" werden, da sie für das gleiche Geld arbeiten gehen aber eben nicht von der Behörde schikaniert werden wollen.
Ja eigentlich ist dem genauso. Dank der Überlegung das ein Mensch mit 132 Euro zurecht kommen sollte, fällt es jetzt mal wieder auf das Hartz IV garnicht so schlecht ist. Es gibt doch tatsächlich einige Berufe die weniger verdienen als ein Hartz IV Empfänger bekommt (war am Beispiel einer 4-köpfigen Familie in der Zeitung).
Ich finde das echt traurig, und denke schon das noch mal über Hartz IV bzw. dann wohl besser die Löhne nachgedacht werden sollte. 132 Euro für einen Monat finde ich schon was wenig, aber dank dieser Debatte sind jetzt vllt. mal wieder ein paar Leute aufgerüttelt darüber nachzudenken das was nicht stimmen kann.
Vielleicht sollten man den langzeit Hartz IV Empfängern mal auf den Zahn fühlen, den ich denke hier befinden sich ja doch die meisten Schmarotzer, weshalb es immer wieder diese Debatten gibt. Vielleicht durch mehr Hartz IV Kontrolleure, so dass das Geld dann auch mal bei den Leuten landet die es wirklich benötigen. Dann würde auch nicht die arbeitende Bevölkerung darüber nach denken das ein Existenzminimum vllt. zu viel ist.
Das ist eine interessante Angelegenheit, denn im meinen Wohnumfeld denken die Hartz 4 Empfänger gar nicht daran sich Arbeit zu suchen. Und mal ehrlich warum auch, denn sie bekommen ja alles wichtige als Leistungen. Ich lebe in MV und da ist es leider so, das Bundesland mit der höchsten Arbeitslosigkeit.
Ganz wicht ist es, dass die Hartz 4 Leistungen auf den Prüfstand müssen. Meine Meinung dazu ist, die Leistung von jetzt 351,- Euro auf 250,- Euro zu senken. Es besteht trotzdem noch ausreichend Spielraum.
In Typisch - Arbeitslos und keinen Bock auf Arbeit! können bei Bedarf noch ein paar mehr Klischees nachgelesen werden
Wer hier große Töne spuckt, der sollte sich mal im Selbstversuch wagen, denn diese ganzen staatlichen Leistungen, wie Kindergeld und Elterngeld, sowie der Kindesunterhalt werden alle in die Berechnung der Leistungen zur Grundsicherung einbezogen, das weiß ich von einer guten Bekannten, die dagegen petitioniert. Ich kenne keinen Arbeitgeber, bei dem diese Leistungen auch mit in die Gehaltsberechnung einfließen. Soviel mal dazu.
Ein weiterer Punkt, den auch schon Subbotnik erwähnte, wer ALG II bezieht, der muss zuvor so ziemlich seine gesamten persönlichen Verhältnisse offen legen und das auch während der Bezugszeit so lassen und zusätzlich selbst nach dem Bezug wegen eventueller Rückforderungen. Das ist den meisten Neidern gar nicht bewusst bzw. schrecken dann einige Menschen doch davor zurück ALG II zu beantragen, weil das schon ein Stück entwürdigend ist und dazu muss man wohl wirklich ohne diese Leistungen nicht überleben können. Und auch ein Fakt, der als Arbeitnehmer nicht auftritt.
Für mich zwei eindeutige Gründe, dass sich das Arbeiten dann doch mehr lohnt als der Bezug von ALG II.
Ja, Arbeiten lohnt sich aus verschiedenen Gründen:
- Es lohnt sich, für die persönliche Selbstachtung.
- Es lohnt sich, weil das für mich (aufgrund der Übernahme von Verantwortung) einer der ausschlaggebendsten Punkte ist, wo ein Erwachsener an Lebenserfahrung gewinnt. Wer arbeitet und seinen Lebensunterhalt selbst erwirtschaftet, übernimmt Verantwortung für sich und sein Leben und das zeichnet einen Erwachsenen u.a. ganz grundsätzlich aus.
- Die Erfahrungen, die man im Arbeitsleben sammelt, prägen einen Menschen maßgeblich und beeinflussen stark, ob er das Gefühl hat, sein Leben in die Hand zu nehmen oder umgekehrt das Gefühl entwickelt, dass das Leben ihn in der Hand hat (selbstverständlich gilt in Wahrheit immer beides, doch ich hoffe, es ist verständlich, was gemeint ist.)
- Am Arbeitsleben teilzunehmen, gibt einem die Möglichkeit an seiner Situation etwas zu ändern, falls man damit irgendwann nicht mehr zufrieden sein sollte.
Abgesehen von all dem steht es jedem frei - sofern nicht zwingende Hindernisse vorliegen - sein Leben neu zu gestalten und aktiv einen anderen beruflichen Weg zu gehen, der einem ein besseres Auskommen sichert.
Auf der anderen Seite bin ich sicher, dass es einen ganz natürlichen Hang von Menschen gibt, möglichst bequem durchs Leben zu kommen und dieser ist natürlich auch den Gestaltern der Harz-IV-Gesetze bekannt gewesen. Harz IV ist deshalb alles andere als bequem gestaltet. Wer glaubt der Bezug wäre ein Kinderspiel und nicht mit einem gewissen Ablegen von persönlicher Würde verbunden (bereits erwähnte Sichworte: Freilegen persönlichster Verhältnisse, etc.), der irrt.
Harz IV ist mit Absicht so gestrickt, dass nicht wenige Menschen lieber arbeiten gehen und - nach Abrechnen aller zu zahlender Kosten von Arbeitsweg bis Mietzins, nicht selten sogar weniger verdienen, bzw. letztendlich weniger in der Tasche bleibt, als dies bei einem Harz-IV-Empfänger zurecht als Existenzminimum berechnet ist. Nur, dass dieser von diesem Existenzminimum auch allerhand bezahlen muss, was er für notwendig hält, jedoch das Amt nicht: Beispielsweise einen Staubsauger, obwohl nur Fliesen in der Wohnung sind. Das Amt hält da nämlich nur einen Besen für notwendig und der Staubsauger muss, soweit ich weiß, selbst übernommen werden, etc. Derlei Beispiele dürfte es viele geben.
Dass bei ernsthaft von diesem Problem selbst betroffenen Arbeitnehmern erheblicher Frust aufkommt, wenn sie sehen, dass ihre Löhne - und das muss man mal klarstellen: Es sind die Löhne in einigen leider immer bedeutsamer werdenden Bereichen des Arbeitsmarktes - so niedrig sind, dass sie sogar nach Abzug aller Kosten, die Harz-IV-Sätze, welche zum Decken des täglichen Bedarfs gedacht sind, unterschreiten, ist wohl mehr als verständlich und entsprechende Äußerungen haben weniger mit Jammern (was ja dabei auch gerne häufig unterstellt wird), als mit einem berechtigten Aufbegehren dagegen zu tun.
Die Antwort auf diese Verhältnisse kann aber nicht sein, dass die entsprechenden Menschen dazu animiert werden zu resignieren und ihre Situation einfach hinzunehmen. Noch weniger kann es eine Antwort sein, sich den "Protest-Harz-IVlern", die es definitiv gibt (also jene, die ein Arbeiten unter gewissen Lohngrenzen nicht einsehen) anzuschließen.
Am ehesten geeignet hier etwas in Gang zu bringen ist ein Engagement für flächendeckende Mindestlöhne (auch wenn diese ihre Schattenseiten haben) einzusetzen und Gewerkschaften und Parteien bei entsprechenden Aktionen zu unterstützen. Ein besseres Mittel gegen diesen Missstand kenne ich zur Zeit nicht und dem ausschließlich nur zu schimpfen und sonst nichts dagegen zu unternehmen, dürfte es zweifelsfrei allemal überlegen sein, auch wenn es mit Ärger, immer den gleichen Diskussionen mit Bürgern und politischen Gegnern und schlicht Arbeit und Zeitaufwand verbunden ist. Und: Wie bereits oben erwähnt, wer persönlich betroffen ist, der sollte alles in seiner Macht stehende tun, um diesem zermürbenden Zustand zu entweichen. Mehr kann man nicht tun.
Selbst aber Harz IV zu beziehen, quasi aus Protest, schadet nicht nur einem selbst, sondern auch dem zwar nicht perfekten, aber an sich im internationalen Vergleich doch einem Schlaraffenland gleichenden, deutschen Staat. Man würde sozusagen in das Nest pinkeln, das einen sicher und - sicher auch ein wenig verwöhnt - ein zu Hause bietet und großgezogen hat. Wie könnte das also die Antwort sein, nur weil etwas nicht perfekt geregelt ist und einer politischen Korrektur bedarf, so wie die Löhne in den unteren Lohnsegmenten.
Dieses angesprochene Problem regt mich auch tierisch auf. Ich bin zwar noch Schüler, aber ich kann mich trozdem genau in die Lage der Arbeiter hinein versetzen. Man schuftet sich Tag für Tag ab und das sein ganzes Leben lang. Steht morgens auf, geht arbeiten, und geht abends wieder, total geschafft vom Arbeitstag, ins Bett. Man lebt eigentlich nur noch fürs Arbeiten. Wenn dann so jemand um die Ecke kommt und einem erzählt, das er annähernd die gleiche Kohle auf dem Konto hat , und den ganzen Tag nur faul auf dem Sofa liegt und sich eine Talkshow nach der anderen reinzieht, könnte das schon mal ein paar Aggressionen in einem hervorrufen.
Man sollte sich mal vorstellen: Ein/e Kassierer/in bei Aldi/Lidl oder sonstigen Märkten bekommt monatlich gerade mal 50 € mehr als jemand, der den ganzen Tag zuhause vor sich hin vegetiert. Da kann man schon verstehen, das sich viele diesen "Luxus" gönnen und einfach auf kosten der Arbeiter leben. Mal ganz ehrlich, wenn ich die Wahl hätte, ob ich am Tag 8 Stunden hinter einer Kasse sitzen müsste und mir die ganze zeit dieses Piep Piep Piep anhöhren müsste, oder lieber den Tag schön gemütlich, für 50 € weniger im Monat, mit nem Bierchen zuhause verbringen könnte. Ich würde mich für letzteres entscheiden. Dann kann man sich die 50 € auch für den Artz sparen, denn bei dem rumgepiepe hinter der Kasse wird man ja verrückt.
Ein anderes Beispiel: Manche Menschen sind auch einfach zu Faul zum arbeiten und beantragen deshalb Hartz IV. Manche machen das dann auch noch so geschickt, das gibt es gar nicht. Ein Mann hat mal seid einiger Zeit Hartz IV in Anspruch genommen. Beim Arbeitsamt hat dieser immer gesagt, das er Zig Bewerbungen im Monant schreibt, ihn jedoch keine Firma einstellen wolle. Im Nachhinein hat sich herraus gestellt, das der Mann in seine Bewerbungen absichtlich haufenweise Rechtschreibfehler untergemischt hat, um sich sicher zu sein, das ihn kein Arbeitgeber nehmen würde. Und so war es dann natürlich auch. Ich mein welcher Arbeitgeber stellt schon Leute ein, die eine miserable Rechtschreibung an den Tag legen. Und das auch noch in einer Bewerbung. Naja, am Ende wurde der Mann dann angezeigt und hat eine satte Geldstrafe bekommen, denn arm war der Mann keineswegs. Seine Wohnung war ausgestattet mir allem Drum und Dran. Plasma-TV, Stereo-Anlagen, eigentlich alles, was man von einem Harz IV Empfänger nicht erwartet.
Hartz IV wird auch von vielen so schlecht gemacht. Eigentlich ist es jedoch eine gute Sache, wenn man es so verwendet, wie es eigentlich gedacht war. Denn eigentlich sollte Hartz IV als Ansporn dienen, wieder in den Beruf zu finden. Wir Deutschen können froh sein, das wir so etwas wie Arbeitslosengeld überhaupt bekommen. In anderen Ländern ist das nämlich nicht so. Und ich sprechen nicht nur von 3.Welt Ländern. Auch in den USA ist es so, dass wenn man arbeitslos ist, dann ist man auch wirklich arm und man sitzt auf der Straße. Vllt. bräuchte man auch hier mal so eine Art Schock-Therapie. Mal sehen wie viele sich dann noch trauen den Staat zu verarschen.
Ich bin mir sicher, dass die Arbeitslosigkeit dann bald ein Ende hat.
Es gibt so viele Wegen sich vor dem harten Arbeitsalltag zu drücken. Leider werden diese heute zu oft benutzt. Dann soll sich noch mal jemand beschweren, dass die Zahl der Arbeitslosen so hoch ist.
aries24 hat geschrieben:Ja eigentlich ist dem genauso. Dank der Überlegung das ein Mensch mit 132 Euro zurecht kommen sollte, fällt es jetzt mal wieder auf das Hartz IV garnicht so schlecht ist. Es gibt doch tatsächlich einige Berufe die weniger verdienen als ein Hartz IV Empfänger bekommt (war am Beispiel einer 4-köpfigen Familie in der Zeitung).
Also wenn ich sowas lese! Da wurde auch nur wieder die Hälfte verstanden, denn die Urheber dieser Überlegung (Friedrich Thießen / Christian Fischer) haben diese Feststellung sehr starken Einschränkungen unterworfen bzw. richtig ist: rückwirkend unterworfen!
Denn das geht nur dann auf, wenn man von einem Menschen ausgeht, der
- vollkommen gesund ist und nicht zum Arzt muss
- der nur in Billigmärkten und Gebrauchtläden einkauft
- alles an "Sonderausstattung" (Möbel, Staubsauger) vom Amt bekommt
- der kaum bis gar nichts für Kleidung und Schuhe ausgibt
- keine Kosten durch Telefon, Internet und Fernsehen hat
- keine kostenintensive Freizeitgestaltung hat (also mehr als 1 Euro im Monat)
Geht es eigentlich noch zynischer? Wer daran glaubt, hat echt ein Problem bzw. dem kann ich nur sagen: Es geht ja auch noch billiger, einfach gar nichts geben, auf der Straße leben und betteln oder klauen lassen - vielleicht wird den weisen Menschen die das für richtig halten (Unterfinanzierung) auch mal bewusst dass es neben den kurzfristigen, direkten Kosten auch langfristige, indirekte Kosten gibt.
Sprich: Das mit den 132 Euro geht nur dann auf, wenn man ein 1,70 großer Mann um die 70 kg ist (Idealgewicht und ebenfalls Grundlage), top gesund, nicht zum Arzt geht, in einer Wohnung ohne Fernseher oder Telefon lebt und auch kein Handy besitzt, die Freizeitgestaltung nur aus Spaziergängen im Park und anderen kostenlosen "Kulturgenüssen" besteht und sich alles vom Amt bezahlen lässt. 132 Euro sind also die absoluten Mindestkosten um einen Menschen (über)leben zu lassen, wobei hier leben eben "nicht verhungern" heißt (Obdach wird ja gestellt).
Und selbst das ist Käse, denn es wurde schon von den Autoren korrigiert dass der Satz nach neuesten Berechnungsgrundlagen (gestiegene Allgemeinkosten, die so nicht berücksichtigt wurden) mindestens 280 Euro betragen darf um die absolute Grundsicherung herzustellen, also dass man nicht obdachlos verhungert! Da haben die ALG II Empfänger heutzutage also noch rund 60 Euro zuviel in der Tasche, damit kann man ja ordentlich prassen, oder aries24? Da ist locker 2 mal im Jahr eine Reise auf die Malediven drin, Busse fahren ja für ALG II Empfänger umsonst und zum Glück, gerade wenn man Kinder hat, entstehen einem außer den Kosten für Nahrungsmittel & Grundkosten keine weiteren Kosten.
Ich revidiere mein Urteil: Hartz IV ist echt ein Luxusleben auf Kosten der Allgemeinheit.
@mfzb
Sorry, aber mehr als die BILD ist Dir wohl noch nicht im Leben begegnet, denn so eine klischeebehaftete Fehlmeinung mit groben Sinn-, Denk- und Argumentationslücken hab ich lang nicht mehr gelesen.
Mal ganz davon abgesehen, dass Du hier irgendwie nur allgemeine Meinung und Polemik hochkaust - Hartz IV als Ansporn zurück in den Beruf? Informiere Dich mal genauer, denn Hartz IV soll lediglich die Grundsicherung gewährleisten und wenn Du hier nach einer Schocktherapie schreist, dann kann ich nur noch einmal sagen: Informiere Dich genauer! Denn die katastrophalen Zustände bei den Amis sind dort eben deswegen mittlerweile eines der großen Wahlkampfthemen. Und zwar nicht wie Du dir vielleicht denkst, wie man die Notlage verschärfen kann, sondern dass es so nicht mehr weitergeht und man hier grundlegende Änderungen möchte und hier das Sozialmodell in Deutschland u. a. als Vorbild hat aber das alte, nicht das neue.
Und deine restlichen Aussagen sind genauso Kappes - indem man die Menschen einschüchtert und in Existenzangst bringt will man sie motivieren? Das hat schon beim arischen Adi nicht so wirklich funktioniert und da fielen noch Bomben in den Vorgarten und morgens klingelte der Blockwart was weit mehr Druck erzeugte als eine polemische Hetz- und Stammtischdebatte von denen die es nicht besser wissen oder können, aber selbst (als einzige) darüber anderer Meinung sind.
Komisch das vorallem Menschen die nie wirklch in der Situation waren, über all die Bösen Hartz 4 Empfänger "meckern".
Ja Hartz 4 Empfänger bekommen pro Monat 345 Euro. Miete und Heizkosten übernimmt das Amt. Von den 345 Euro müssen aber auch Strom und Telefonkosten bezahlt werden. Ich zum Beispiel beziehe mein warmes Wasser über Strom, da sind die monatlichen Kosten nicht ohne. Rechnen wir mal Strom 50 euro rum und Telefonkosten etwa 30 Euro rum. Da sind wir dann schon bei 265 Euro. Kleidung, Hygieneprodukte, Wasch- und Reinigungsmittel fallen auch noch an. Und dann die normalen Lebenshaltungskosten. Da sind 265 Euro nicht mehr viel Geld.
Zu dem Argument, wenn man arbeiten geht bekommt man nicht viel mehr Geld. Kann ich als Single nicht nachvollziehen. Wie gesagt, ich habe an meinem letzten Arbeitsplatz auch sehr wenig Geld bekommen und es waren Netto trotzdem noch 250- 300 Euro mehr als jetzt. Ok in meinem Fall ging das für Fahrtkosten, Mehraufwand für Bekleidung und Reinigung der Berufskleidung drauf. Aber lieber Arbeiten als Sozialhilfe beziehen, war damals mein Motto. Ausserdem hätte ich gar nicht gewusst, was ich dem Arbeitsamt sagen soll, warum ich die Stelle nicht antreten werde. So einfach ist das mit dem ich habe keinen Bock zu Arbeiten nämlich nicht. Und ich habe auch schon bei einem der aufgezählten Discounter gearbeitet. Da habe ich mehr verdient als an meinem letzten Arbeitsplatz.
Klar kann ich es nachvollziehen, wenn eine Familie mit Kindern sagt, arbeiten lohnt nicht, weil man weniger Geld hat, als wenn man Hartz 4 bezieht. Aber diese Familien können ohne Probleme auch staatliche Hilfen beziehen. Angefangen bei ergänzender Sozialhilfe bis hin zu einem Bezugsberechtigungsschein für die Tafel. Und ich würde meinen Kindern ein gutes Beispiel sein wollen. Ihne nicht vermitteln wollen, das man von staatlichen Geldern besser lebt, als von eigener Arbeit. Und vorallem eines, wenn man arbeiten geht, muss man nicht jedes Stück das man ausser Lebensmitteln kauft vor anderen rechtfertigen.
Und ich bewundere immer wieder dieses Vorurteil das alle Hartz 4 Empfänger Talkshows ansehen und dabei Bier trinken. Soviel Bier, wie es dargestellt wird, kann man von Hartz 4 an sich nicht kaufen. Und soviele Talkshows laufen auch gar nicht mehr.
Und wenn man über all die vielen faulen Hartz 4 Empfänger "meckert", sollte man sich auch mal Gedanken darum machen, wer alles unter diese Kategorie fällt. Da fallen je nach dem auch alleinerziehende Mütter im Mutterschutz drunter. Da fallen auch Erwerbsunfähige Menschen drunter. Da fallen auch Schwerbehinderte drunter. Da fallen auch Menschen drunter die seit ihrem 14. Lebensjahr gearbeitet haben und deren Firmen Konkurs angemeldet haben als sie über 50 Jahre alt waren und die somit so gut wie nicht vermittelbar sind.
Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr in eine der Kategorien fallen würdet und zum Teil aus Gründen, für die ihr nichts könnt, auf staatliche Hilfe angewoesen wärt und die Gesellschaft nur den grossen Pott aufmacht und sagt alle Hartz 4 Empfänger sind Sozialschmarotzer?
Ja, diese Thema regt mich auch ständig total auf. Aber ich mus wirklich sagen ich kann beide Seiten sehr gut verstehen. Mal ehrlich, das muss jeder für sich entscheiden. Und ich respektiere auch Menschen die sich entscheiden dann nicht zu arbeiten. Weil recht habe sie schon. Es ist einfach so das je nachdem was für eien Job man hat, entweder für 900 Euro im Monat arbeiten geht, vlt. sogar recht hart, oder ob man für das gleiche Geld nicht zu Hause bleibt.
Das kann man den Leuten ja nicht vorwerfen, das liegt defintiv am System. Und es ist nicht asozial oder so für sich eslbst zu beschließen das man diese Ausbeutung auf Grund der Arbeitsmarktsituation nicht mit macht. Ich denke auch das Leute die für immer weniger Geld arbeiten gehen diese negative Entwicklung auch noch mit untersützen. Es wird immer einen Frisör geben der sagt "lieber für 4 Euro die Stunde arbeiten als auf der Couch zu liegen". Der soll das machen, seine Einstellung. Aber ich kann wie gesagt auch sehr gut die LEute verstehen die sagen "Nein, das mache ich einfch nicht. Da komm ich bei einem 120 Stunden Monat mit weniger als Sozialhilfe nach Hause un weiß nicht wie ich die Miete bezahlen soll.".
Ich finde ganz ehrlich wen sich weniger Leute finden würden die für die 4 Euro arbeiten gehn, dann steigt auch das Lohnniveu. Jeder so wie er meint, beides finde ich eigentlich eine gute Einstellung. Nicht gut finde ich dagegen Leute die ohne richtigen Plan beschließen auf Arbeitslos zu machen. Wen mir das einer vernünftig begründet das er das nicht einsieht etc. finde ich das vollkommen in Ordnung. Und ich finde es auch echt Mist das Leute dann zum Blätter aufheben oder so gezwungen werden. Viele davon würden arbeiten gehn, aber doch auch nur wen sie davon leben können.
Ich glaube die wenigsten scheren hier alle Hartz IV Empfänger über einen Kamm, aber es gibt definitiv Menschen die sich darauf ausruhen und ja die es schaffen keine Arbeit zu bekommen und wo dem Amt die Hände gebunden sind.
Beispiel war letztens im Fernsehen, der schreibt seine Bewerbungen mit Rechtschreibfehlern, hat er trotzdem einen Job bekommen stellt er sich so blöde an das er ihn direkt wieder los wird. Das Amt kann nichts machen weil er sich ja bewirbt und bla und blub. Bei so was bekomme ich dann doch auch echt Aggressionen und frag mich wie der so was machen kann?
Und ja er ist ein echt schlechtes Beispiel für Hartz IV Empfänger, hier muss was am System geändert werden, so dass die Leute die halt mal vom Staat leben müssen auch nicht mit den Schmarotzern über einen Kamm geschoren werden.
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