Mann hockt nur noch vor dem Rechner - Familie zweitrangig
Ich finde es ja schön, dass mein Mann endlich ein Hobby für sich entdeckt hat. Ich gönne es ihm, dass er dieses als Ausgleich zur Arbeit ansieht und Spaß dabei hat. Und ich bin die letzte, die ihrem Partner keine Freiheiten lässt. Und dennoch bin ich so genervt, weil ich finde er übertreibt es langsam. Er spielt jeden Abend stundenlang dieses nervige Onlinegame (World of Warcraft).
Ok, ich weiß wie es ist wenn man gerade voll dabei ist und soll dann aufhören, aber man kann sich doch ein Zeitlimit setzen, oder nicht? Wir verbringen keinen Abend mehr gemeinsam, ständig sitzt er vor dem Rechner. Und am Wochenende ist es genauso.
Mittlerweile besuche ich meine Eltern und unsere Bekannten nur noch ohne ihn, weil er lieber daheim sitzt anstatt etwas zu unternehmen. Zählt das schon als Sucht? Wie kann ich durchsetzen, dass er wieder mehr Zeit mit mir als mit seinem PC verbringt?
Hallo Nybella,
das hört sich wirklich schwierig an. Was sagt denn dein Mann, wenn du ihn darauf ansprichst, das er ja gerne seine Spiele spielen kann, du es jedoch gut fändest, wenn er sich zwischendurch ab und an mal eine seine Familie zurückerinnert?
Wie wäre es denn, wenn du mit ihm ein oder zwei Tage in der Woche vereinbarst, an denen ihr zusammen etwas unternehmt oder euch einfach Zeit für einen gemeinsamen Abend einplant?
Will er denn gar nicht mehr vom PC weg oder fehlen ihm gerade nur ausreichend interessante Alternativen? Dann würde vielleicht auch eine spontane Einladung ins Kino oder zum Essen ihn vom Rechner weglocken...
Hallo,
hast du schon einmal versucht, mit deinem Mann über deine Sorgen zu sprechen? Hast du ihm schon einmal direkt gesagt, dass es dich stört, dass er das meiste von seiner Freizeit nur mit dem Computer verbringt, und dich damit völlig außer Acht lässt? Ich finde es nicht gut, dass dein Mann solange vor dem Computer hängt. Prinzipiell ist es ja nicht so problematisch, nur dich und andere wichtige Dinge sollte er nicht wirklich so extrem vernachlässigen. Natürlich kann es mal vorkommen, dass er länger mal dran sitzt als geplant, und dass er dich da eher im Hintergrund lässt (ich denke auch nicht, dass er es wirklich böse meint, sondern einfach nur gerne das Spiel spielt), aber wenn das ständig passiert, ist das natürlich problematisch.
Ich an deiner Stelle würde ihn direkt darauf ansprechen, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Eventuell kann man auch eine Paartherapie in Anspruch nehmen, denn ich denke, dass in eurer Beziehung vielleicht einige Probleme sind, ansonsten würde er wohl jetzt nicht ständig so lange vor dem Computer hocken. Ich möchte jetzt nicht damit sagen, dass du schuld daran bist, um Gottes Willen, aber vielleicht, dass ihn etwas stört, worüber er nicht reden möchte, oder was ihn nervt, oder es ist ihm zu langweilig, etc. Gibt ja tausende Möglichkeiten, man kann ja nicht in seinen Kopf hineinblicken. Deswegen mein Vorschlag, erstmal reden und eventuell auch eine Paartherapie in Anspruch nehmen.
Das wäre jetzt auch so das einzige, was mir spontan einfallen würde. Ist schon schwierig, wenn er alles rundherum vernachlässigt. Deswegen am besten Reden, es ist nunmal das Wichtigste in einer Partnerschaft, dass man über die Probleme spricht. Verschließe dich nicht, sondern sei offen und ehrlich zu ihm. Ich wünsche dir dabei jedenfalls alles gute!
Hallo!
Mit diesem Online-Spiel ist es wirklich eine gefährliche Sache. Ich habe es selbst mal gespielt. Entweder dein Mann ist schon süchtig oder er wird es in baldiger Zeit sein. Das kann wirklich unschön enden. Ich würde versuchen ihn jetzt so schnell wie möglich von diesem Spiel wegzubekommen. Dieses Spiel kann einem das ganze Leben zerstören.
Sprech ihn darauf an, dass es dich stört, setz ihm ein Ultimatum oder ähnliches. Mit diesem Spiel ist wirklich nicht zu spaßen, da sollte man sich schon ernste Sorgen machen. Versuch ihm eine gute Alternative zu bieten, weil ohne diese wird er sich von diesem Spiel auch nicht weg bewegen.
Viel Glück.
Viele Grüße
Also in meinen Augen ist das schon echtes Suchtverhalten. Gerade bei World of Warcraft ist die Gefahr abhängig zu werden recht groß. Bei vielen Spielen ist irgendwann schluss, amn hat level 102 erreicht es kommt der Abspann und ein Lob der Entwickler. Weil auch dem kreativsten Programmierer kein 103. Level mehr einfallen will. So ist der Drang befriedigt, etwas spannendes und fesselndes zu ende zu machen.
Bei World of Warcraft handelt es sich aber um ein Online-Rollenspiel und da hat man das Problem, das es kein Ende gibt. das Spiel kann endlos weitergezockt werden. Man tritt Gilden bei, löst Quests und die entwickler bauen die Welt immer weiter aus. Außerdem treffen sich dort sehr viele Leute. Das ganze ist, soweit ich weiß wie eine Riesencommunity mit Chatmöglichkeiten und mit der Spannung und den Aufgaben eines Rollenspiels.
Ich habe mal einen Beitrag gesehen, da haben sie Leute gezeigt, die waren wirklich süchtig danach. Tageanges durchspielen oder totales Ausflippen wenn man nicht spielen konnte waren die Folge. Man merkt leider bei sowas selber nicht mehr wie schnell die Zeit am PC rum ist und vergisst gern mal die Realität.
Also dass du allein deine Eltern und Freunde besuchst finde ich schon ziemlich bedenklich. Dein Mann fängt an, die virtuelle Welt der Realen vorzuziehen. Ich denke es gibt Foren oder Hilfstopics im Internet, wo du dich zu dem Thema Rollenspielsucht kundig machen kannst. Die Können denke ich besser helfen. Dort reden Leute über ihre Sucht und man kann diese verstehen lernen. Nur was man kennt kann man bekämpfen.
Hast du mit deinem Mann schon mal darüber geredet? Er wird es sicher als harmlos abtun, aber das ist es in meinen Augen nicht mehr. Ich denke du solltest da ein Auge drauf haben und die Sache kritisch beobachten. Evtl. können dir ehemalige Süchtige einen besseren Rat geben.
Hallöchen,
mein Freund war mal genauso süchtig und saß nur noch vor dem PC, anstatt mit uns entwas zu unternehmen. Zwar nicht süchtig nach World of Warcraft, jedoch mit "Fußball Manager & FIFA". Irgendwann wurde es mir sozusagen "zuviel" und ich habe ihm "ein Limit" gesetzt, d.h. er soll weniger vor dem Rechner sitzen und auch mal etwas mit dem Kleinen unternehmen.
Es hat auch gewirkt, d.h. wenn er alleine ist oder der Kleine im Kindergarten dann zockt er nur am PC. Ist für mich auch in Ordnung, jedoch wenn der Kleine aus dem Kindergarten kommt dann ist das "zocken" für ihn zweitrangig. Wenn er von der Arbeit kommt, ist das auch verständlich, das er zockt, denn da ist für ihn "relaxen" um es mal so zu nennen und das benötigt er auch, wie manche sich eben ausruhen, zockt er.
Am Wochenende jedoch unternehmen wir nur gemeinsam zusammen etwas, was wir entweder geplant haben oder wir spontan unternehmen wollen. Leider machen solche Spiele sehr schnell süchtig und man kann nicht einfach so aufhören und das leider auf Lasten der Familie. Man merkt es als "Spieler" so gar nicht mehr, wie die Zeit vergeht und bemerkt nicht das die Familie drunter leidet.
Ich war vor vielen Jahren mal unheimlich "chatsüchtig", d.h. ich war fast den kompletten Tag nur in Chats zu finden und außer der "Toilettengang", das Duschen, Essen und Trinken und das Telefon, gab es für mich nichts anderes mehr, sodass ich alles um mich herum vergaß und nicht mehr gesehen habe. Jedoch wurde der Chat damals irgendwann dicht gemacht, sodass ich aus dieser "Welt" wieder herauskam und seit diesem Tage an, habe ich wieder die reale Welt gesehen und betrachte Chats mit kritischen Augen. Wenn ich mal diesen Chat, der wieder neu eröffnet wurde, besuche, dann nur für 1 Stunde, die ich auch einhalte.
Sprich mit deinem Mann und erzähle ihm offen und ehrlich von deinen Sorgen, denn nur so kann er zur Besinnung kommen. Von alleine kommt man davon schwer weg.
lieben Gruß,
SybeX
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