Aus der Kirche austreten

Einige von euch werden mich wahrscheinlich für verrückt halten, aber ich überlege ernsthaft, ob ich nicht aus der Kirche austreten soll. Ich bin katholisch und konnte mit den Bräuchen und Verhaltensweisen der katholischen Kirche noch nie etwas anfangen. Auch den Gottesdiensten kann ich nichts abgewinnen, ich glaube nicht an die Bibel (an Gott schon, aber anders irgendwie).

In der Kirche war ich das letzte Mal an Weihnachten, meinen Kindern und meinem Mann zuliebe. Ich weiß einfach nicht, warum ich da Mitglied bleiben soll. Ich zahle jedes Jahr einen Haufen Kirchensteuern für nichts und brauche auch keine religiöse Beerdigung. Verheiratet bin ich schon.

Hat es evtl. noch andere Nachteile, wenn ich aus der Kirche austrete? Und wie geht das überhaupt, wer hat das schon gemacht und kann mir weiterhelfen?

Warum solltest Du als Frau nicht aus der katholischen Kirche austreten? Natürlich geht das, es machen viele und keiner hält Dich dabei für verrückt. Wenn Du nicht dem katholischen Glauben anhängst, ist es nur richtig, auszutreten, und ich finde es sowieso korrekt, aus der katholische Kirche auszutreten.

Und weil es eben nicht so sonderbar ist, wie Du annimmst, gibt es sogar eine Website, die die Infos zu diesem Thema gebündelt hat: Kirchenaustritt!

Ich hatte mal das Problem, dass ich bei einem Umzug unfreiwillig zum Mitglied der evangelischen Kirche wurde. Das fand ich viel weniger lustig, zumal ich richtig Rennerei hatte, denn ich musste da irgendwo persönlich antanzen und sollte solche Dinge wie Adresse meiner Eltern zum Zeitpunkt meiner Geburt wissen. Ich habe dann aber furchtbar dicke Backenen gemacht, weil ich stinkendsauer war, zwangschristianisiert geworden zu sein, dass es auch ohne diese Infos ging, nur mit meiner Eidaussage, niemals Mitglied gewesen zu sein.

Soweit ich informiert bin wirst du die Kirchensteuer aber nicht sparen können wenn du aus der Kirche austritt, es gibt doch so eine Ersatzsteuer die man dann zahlen muss. Soll wohl gegen die Leute helfen die aus finanziellen Gründen aus der Kirche austreten.

Es bleibt ja jedem selber überlassen, ob er aus der Kirche austritt oder nicht. Aber Kirchensteuer spart man zwar, aber wer keine Kirchensteuer zahlt, zahlt ein wenig mehr Lohnsteuer und schon ist das wieder ausgeglichen. Mein Mann hat das mal bei einem Steuerberater ausrechnen lassen. Er ist in keiner Kirche. Wenn er in die Kirche eintreten würde und Kirchensteuer zahlen würde, dann hätte er knapp 86 Cent mehr auf seinem Lohnzettel. Der Steuerberater meinte, wenn er jeden Monat 86 Cent mehr haben wollte, sollte er in die Kirche eintreten. Aber das kommt für ihn nicht in Frage.

Man sollte nicht aus finanziellen Gründen daran denken, sondern vom Herzen, Kopf und Bauch entscheiden. Was ist besser? Auch für die Kinder? Wenn sie selber einer Kirche angehören? Wenn ich damals in keiner Kirche gewesen wäre, hätte ich nicht mal Praktiken im Kindergarten machen können, der katholisch ist. Wenn also meine Eltern nicht in der Kirche gewesen wären, hätte ich erst eintreten müssen, weil mehr katholische Kindergärten, als staatliche Einrichtungen da sind. Das wäre mit viel Aufwand verbunden gewesen, weil ich dann hätte erst getauft werden müssen.

Ich habe auch schon drüber nachgedacht auszutreten, weil ich auch schon ewig nicht mehr in der Kirche war und zwar an Gott glaube, aber nicht an die Kirche. Aber bisher habe ich es nie gemacht, weil ich auch den Kindern nicht den Weg verbauen wollte, wenn sie irgendetwas lernen wollten, wozu sie eine katholische Einrichtung brauchten und dann, als sie aus dem Hause waren habe ich eigentlich nicht mehr drüber nachgedacht, aber der Thread hier hat mich wieder zum nachdenken angeregt.

Also ich sehe nichts, was gegen eine Austritt aus der katholischen Kirche spricht. Mein Mann ist auch aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Und bis jetzt hat er es nicht bereut. Wenn du sagst, das du schon verheiratet bist, und du sowieso nicht hingehst, finde ich das völlig ok, das du austrittst. Und wenn dir eine katholische Beerdigung auch nicht wichtig ist.

Und wenn du das Bedürfnis verspürst, doch wieder ein Mitglied der katholischen Kirche zu werden, kann man meines Wissens auch ohne Probleme wieder eintreten.

Ich selbst bin auch ausgetreten und ich bin auch nicht nur ausgetreten weil ich Geld sparen möchte. Wenn du für dich entschieden hast das die Kirche dir nichts bringt tu es einfach.

Ich will auch nicht kirchlich heiraten, noch will ich meine Kinder taufen lassen, wenn sie dann irgendwann mal selbst getauft werden möchten weil sie denken das irgendeine Religion für sie die richtige ist, sollen sie das bitte machen.

Ich bin schon vor vielen Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten. Ich habe das nicht aus finanziellen Gründen gemacht, damals war ich noch in der Ausbildung mit Aussicht auf's Studium, insofern hätte es sich eh erstmal nicht auf mein Konto ausgewirkt.

Ich bin ausgetreten, weil ich nicht hinter der katholischen Kirche stehen kann mit ihren Ansichten, Auslegungen und Bräuchen. Natürlich gibt es auch viel Gutes. Aber dafür brauche ich die Kirche nicht, ich kann aus mir heraus Gutes tun, Menschen helfen, ein Ehrenamt antreten, an Organisationen und Institutionen spenden, die viel Gutes bewirken.

Als Kind fand ich es in der Kirche immer schon etwas unheimlich und kalt - nicht nur, was die Temperatur betrifft und wenn ich heute hinmuss, fühle ich mich extrem fehl am Platz. Also für mich war der Austritt die genau richtige Entscheidung.

Mein Freund und ich sind auch beide aus der Kirche ausgetreten. Er aus der katholischen, ich aus der evangelischen. Wir haben es beide nicht aus dem finanziellen Aspekt gemacht, sondern weil wir beide nicht mit den Ansichten der jeweiligen Kirche übereinstimmen.

Wenn man das ganze drumherum mal kritisch beäugt und hinterfragt, und vor allem, wenn man mal aufmerksam die Nachrichten verfolgt, kommt man meines Erachtens schnell zu dem Schluss, solch eine Institution nicht finanziell unterstützen zu wollen.

Hinzu kommt, dass wir beide nicht sehr gläubig sind, im traditionellen Sinne. Sprich, wir sind eh nicht regelmäßig in die Kirche gegangen, weil es dort alles so "verstaubt" und engstirnig ist. Wir identifizieren uns ganz und gar nicht mit dem heutigen Umgang der Gemeindemitglieder und auch nicht mit der altgebackenen Aufmachung des Gottesdienstes. Wir sind der Meinung, dass man auch anders seinen Glauben leben und zeigen kann.

Der Austritt aus der Kirche gestaltet sich recht einfach, denn man muß das lediglich auf seiner Stadt, Gemeinde oder dem Standesamt machen. Das kann man auf der jeweiligen Stadt oder Gemeinde (eben dort wo die Lohnsteuerkarte erstellt wird) erfragen. Meist kostet das nicht viel und es ist recht unbürokratisch.

Nybella, der Austritt hat eigentlich keine weiteren Folgen, außer dass deine Lohnsteuerkarte geändert wird. Und es kann sein, dass bei einem evtl Begräbnis deine "alte" Kirche Probleme macht. Die Katholiken sind da recht engstirnig. Aber dann gibt es immer noch die Möglichkeit, auf einem freien oder evangelischen Friedhof sich beerdigen zu lassen. Das muß man dann klären, wenn es mal soweit ist.

Wenn du schon verheiratet bist und deine Kinder (?) schon getauft sind (Kommunion hatten), dann sollte es wirklich nichts weiter brauchen, wenn du aus der Kirche austrittst. Und von einer "Ersatzsteuer" habe ich noch nie etwas gehört. Das wäre mir wirklich neu. Also dir steht nichts für deinen Austritt im Wege, denn du bist ja nicht die erste und auch nicht die einzige, die austreten möchte.

Man sollte nicht aus finanziellen Gründen daran denken, sondern vom Herzen, Kopf und Bauch entscheiden. Was ist besser? Auch für die Kinder? Wenn sie selber einer Kirche angehören? Wenn ich damals in keiner Kirche gewesen wäre, hätte ich nicht mal Praktiken im Kindergarten machen können, der katholisch ist. Wenn also meine Eltern nicht in der Kirche gewesen wären, hätte ich erst eintreten müssen, weil mehr katholische Kindergärten, als staatliche Einrichtungen da sind.

Da Nybella ihrem Mann und ihren Kindern zuliebe an Weihnachten die Kirche betritt, kann man davon ausgehen, dass sowohl ihr Mann als auch ihre Kinder der Kirche angehören. Wenn sie austritt hat es für die Kinder keine Konsequenzen, außer sie äußert für ihre unter 14-jährigen Kinder auch den expliziten Wunsch, sie aus der Kirche herauszunehmen.

Selbst wenn jetzt noch Kinder geboren werden ist es kein Problem, wenn die Mutter nicht Mitglied der Kirche ist, das Kind aber eines sein soll. Natürlich wird der Pfarrer da bei der Taufe vielleicht ein bisschen dumm gucken, sowas kann einem dann aber wohl ziemlich egal sein.

Das Argument, wegen anderen Leuten in einer Kirche zu bleiben, die einem nicht zusagt, ist für mich gar keins aus den obigen Gründen.

Mein Vater war auch Mitglied keiner Kirche als mein Bruder und ich geboren wurden, und trotzdem sind wir getauft und konfirmiert (evanglisch), und er durfte selbstverständlich an jeder Zeremonie seiner Kinder teilnehmen. Er hat mir zur Konfirmation sogar seine Bibel geschenkt, denn gläubig ist er, nur nicht so, wie die Kirche es gerne von ihm hätte.

Ich bin auch nicht gläubig, aber es hat mir auch nicht geschadet, das ich da Mitglied bin und die Kirchensteuer tut ja nun auch nicht wirklich weh, zumal es, wie schon geschrieben wurde, eine Ersatzsteuer gibt. Soweit ich weiß bringt ein Austritt ja eher Probleme mit sich und da ich keine Lust auf sowas habe.

Mich zwingt ja keiner in die Kirche zu gehen und an Gott zu glauben, geschweige denn das mich jemand bekehren will, warum sollte es mir also was ausmachen. Ich verstehe auch nicht, wo das Problem liegt. Wenn du austreten willst, tritt aus, wenn es dir egal ist, dann bleib drin.