Mobbing was tun
Hallo Leute
Gott sei Dank betrifft es nicht mich, sondern eine gute Freundin von mir: sie wird bei der Arbeit ständig gemoppt, von verschiedenen Kollegen. Ich hab ihr schon gesagt, sie soll doch zum Chef gehen und es ihm sagen aber sie hat Angst, dass dann alles nur noch schlimmer wird, und sie will schon gar nicht als Petze dastehen. Sie weint jeden Tag und will am liebsten schon gar nicht mehr zur Arbeit...
Bitte, habt ihr Tipps was sie tun kann? Tipps die funktionieren? Sie ist wirklich schon am Rande der Verzweiflung
Hallo Nanni
Mobbing ist eine böse Sache... zumindest für das Opfer. ich weiß jetzt ja nicht weswegen sie gemobbt wird, aber Angriff ist imemr die beste Verteidigung: Denn wenn sie nicht "petzen" will (hat zwar meiner Meinung nach nicts mit Petzten zu tun aber egal) muss sie sich halt wehren! Wenn die "netten" Kollegen bemerken, dass sie volle Breitseite zurückbekommen, werden sie es sich bald zweimal überlegen, deiner Freundin blöde Dinge an den Kopf zu werfen.
Die andere, höchst wahrscheinlich klügere Methode wäre vielelicht, auf diese Kollegen zuzugehen und sie einfach mal zu FRAGEN, was für ein problem sie denn iegentlich mit deiner Freundin haben - ein offenes Gespräch hat schon oft Wunder gewirkt.
Die letzte Möglichkeit wäre dann nur noch die Kündigung - und das würde ich deiner Freundin auf keinen Fall nahelegen! Wegen ein paar halbstarken Pfeifen das Feld räumen... das muss nun echt nicht sein!
Wenn sich die Situation erst einmal festgefahren hat, ist es meistens schon zu spät - vor allem, wenn das Opfer völlig allein dasteht und sich die Fronten gebildet haben.
Wichtig ist wirklich, frühzeitig entgegenzuwirken.
Ich habe zwar aus beruflichen Gründen schon einmal ein Mobbing Seminar mitgemacht, aber die Strategien die dort angeboten werden, sind meiner Meinung nach etwas realitätsfern und scheitern allerspätestens an der grenzenlosen Dummheit und Ignoranz der Mobbenden - da wird man wenig auf Gesprächsbereitschaft stossen.
Frühzeitig Gegenwehr leisten ist meiner Meinung nach das Beste Rezept - kann natürlich auch verschärfend wirken und nach Hinten losgehen, nur die meisten Menschen die mobben sind selber schwach und brauchen das als Bestätigung - weil der Partner sie zuhause dominiert und unterdrückt, sie mit ihrem miesen Leben unglücklich sind oder einfach ne traumatische Kindheit hatten und das in ihrem kleinen Hirn nicht bewältigen konnten - und können eine gut platzierte Breitseite selten leicht wegstecken und reagieren mit dem ewiggleichen Abwehrverhalten .
Aus meiner Erfahrungen aus der Schulzeit kann ich Dir nur sagen, das es oft Grabenkämpfe gab und letztendlich die die gemobbt haben, schnell selber zum Opfer wurden, sobald der Wind sich irgendwann mal drehte oder man ihnen mit entsprechenden Strategien begegnete und sie zum Opfer machte, was aufgrund der eigenen Schwäche derjenigen meist recht schnell ging.
Mobbing ist eine wirklich ernst zunehmende Sache. Ich würde deiner Freundin raten, es erstmal mit einem klärenden Gespräch zu versuchen. Vielleicht beruht alles auf Missverständnisse. Sollte dies nichts bringen, würde ich mich an den Chef wenden. Das macht sie unter den Kollegen zwar nicht beliebter, aber sie hat ihre Ruhe. Wenn der Chef sich nicht als kooperativ zeigt, würde ich mich an den Betriebsrat wenden.
Im allerschlimmsten Fall würde ich vielleicht über einen Firmenwechsel nachdenken.
Ich frage mich nur immer, was das für dumme Menschen sein müssen, die Spaß daran haben, anderen das Leben zur Hölle zu machen. Normalerweise sollte man doch irgendwann mal erwachsen werden und sich über die Folgen dieser Aktionen bewusst werden.
Ich habe Mobbing auch mal miterlebt bei einer Freundin von mir an der Schule. Es wurde bei ihr so schlimm, dass sich die ganze Klasse gegen sie verschworen hatte und sie es einfach nicht mehr ausgehalten hat. Wir haben es dann organisiert, dass sie in meine Klasse wechseln durfte und dort ging es ihr wesentlich besser. Leider war sie aber eben das "typische" Mobbingopfer. Schüchtern, blass, keine Gegenwehr, auch noch leicht übergewichtig und sehr religiös. Da hatten die anderen das gefundene Fressen und da sie sich auch wirklich nie gegen die Schikanen gewehrt hat, haben sie immer weiter gemacht und sich völlig ausgetickt.
Also ich bin schon der Meinung, dass man sich dessen etwas entziehen kann, indem man von Anfang an Gegenwehr zeigt und zeigt, dass man sich behaupten kann und sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Auch wenn das natürlich als nicht Betroffener so leicht gesagt ist. Zur Größten Not würde wohl wirklich nur ein Abteilungswechsel oder ganzer Arbeitsplatzwechsel anstehen. Dann würde ich aber zusätzlich irgendeinen Kurs besuchen, um mein Selbstbewusstsein zu stärken und späteren Mobbingversuchen besser entgegenwirken zu können. Ganz falsch ist es nämlich, sich in sein Schneckenhaus zu verziehen und dann abends zu weinen, aber tagsüber alle "Schläge" wortlos einzustecken.
Ich denke deine Freundin hat mittlerweile durch das Mobben Selbstzweifel an ihere Perosn bekommen und ob sie so wie sie ist auch in Ordnung ist. Als ich mich in einer ähnlichen Situation befand war das zumindest bei mir der Fall. Mir hat es geholfen mich praktishc erstmal selbvst wieder kenenzulernen so wie ich wirklich bin. Das klicngt vielleicht etwas sentimental, doch mir hat es geholfen. Ich habe gemerkt dass ich in mehreren Dingen gut bin und andere lieber sein lassen sollte und vorallem nicht immer bei Aktionen mitmachen sollte die ich nicht gutheiße oder nicht mitmachen kann. Meine Begabungen liegen dann einfach wo anders. Sobald man diesen Schritt geschafft hat kommt die Sebstverteidung und das Selbstbewusstsein von alleine. Jedoch braucht man echt erstmal diese Art der Selbsterfahrung. Am besten solltest du mit ihr reden und ihr sagen was du gut an ihr findest und was sie deiner meinung nach besonders kann. Eine kurze Auszeit von der Arbeit könnte dabei auch nicht schaden.
Oh man Freako dein Post ist ja wirklich sehr Wertzuschätzen(das mein ich wirklich ernst). Genau sowas hat mal nem Freund auch auf die Sprünge geholfen. Bei uns in der Klasse, da gibt es einen, der muß immer einen aus unserer Klasse raus ziehen und dann anfangen ihn zu dissen. Wenn aber er mal gemobbt wird ist er ziemlich ruhig und sagt dann auch noch "Das find ich jetzt nicht so lustig".
Wenn sie wirklich keinen Ausweg kennt, dann kann man Notfalls auch noch zum Psychologen gehen der einen aufpäppelt ^^.
Ich stimme Cala zu. Dass deine Freundin ein Mobbingopfer ist, wird vor allem auch daran liegen, dass sie sich zu einem Mobbingopfer machen lässt. Unbewusst bestimmt, aber wäre ihr Verhalten anders, dann wäre sie dieses Opfer nicht. Sie muss sich aufrecht hinstellen, auf die Leute zugehen, von denen sie denkt, sie hätten etwas bestimmtes über sie ezrählt, zu den Leuten hingehen, die über sie reden. Einfach sagen 'Entschuldigung, was hast du denn für ein Problem?'
Die Leute ansprechen. Laut ansprechen, am Besten vor allen anderen. Und auch mal Stnadpunkt beziehen. Sich nicht hinter anderen verstecken, nicht uzm Betriebsrat dackeln oder zum Chef, sondern sich SELBST helfen, weil man damit zeigt: Ich lass mich nicht mobben.
Wer sich nicht mobben lässt, der wird auch niemals ein Mobbingopfer sein, weil es sich zu diesem gar nicht machen lässt.
Den Standpunkt, selbst aktiv gegen das Mobbing zu werden, finde ich gut. Klar würde das sicher helfen. Aber das Problem ist, dass ja Mobbingopfer eben gerade wie dargelegt zu Opfern werden, weil sie eben zurückhaltend sind und meist auch wenig Selbstvertrauen haben. Durch das Mobbing wird die Angst aber immer größer und das Selbstvertrauen noch geringer. Ich finde den Tip wie gesagt gut, aber in der Praxis ist das meist schwierig. Ein Mensch, der ohnehin schon Weinkrämpfe hat, wenn er nur an die Kollegen denkt, kann meist nicht einfach so Kontra geben und sich erhobenen Hauptes in diesem feindlichen Umfeld behaupten. Also wenn sie den Mut hat, klar. Ansonsten helfen wohl doch nur der Chef, Betriebsrat oder andere Organisationen/Gruppen. Außerdem ist das Problem auch so, wenn das Mobbing schon länger dauert, nimmt sie dann überhaupt jemand ernst, selbst wenn sie den Mut fasst und fragt, was die anderen für ein Problem mit ihr haben? Das alles ist sehr kompliziert, ich glaube eine Patentlösung gibt es nicht. Es gibt aber zahlreiche Bücher zu dem Thema.
Ich versteh das, netti, aber was erwartet man denn, wie andere mit einem umgehen, wenn man sich selbst eigentlich total 'blöd' findet?! Ich meine, es KANN sich ngar nichts ändern, wenn man nicht aktiv wird, weisst du, und man muss dann eben etwas an seinem Verhalten ändern, ist doch ganz klar. Wenn ich im Alltag darunter leide, dass ich zu wenig Selbstbewusstsein habe, dann wird es doch nicht besser, wenn ich mich noch mehr diesem Gefühl hingebe und mir leid tue. Dann muss ich irgendwann an den Punkt kommen, an dem ich an meinem Zustand etwas ändern möchte. Aber wie gesagt, wer sich so verhält, der kann doch nicht erwarten, dass er weniger Opfer wird. Er hält sich ja selbst für ein Opfer.
Es gibt Bücher, ja, es gibt Psychologen, ja, es gibt ALLES theoretisch. Aber die Praxis kann man selbst nur ändern. Da muss man selbst durch. Da kann man nicht einfach nur Bücher lesen, da muss man in der Wirklichkeit anfangen, sich eben nicht Opfer zu sehen, weil man einfach keins sein will.
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