Migräne und Verständnis des Partners
Hallo,
gestern war es mal wieder so weit. Ich hatte einen Migräneanfall. Kommt ca. alle 2 Monate mal vor. Ich weiss auch, was die Auslöser sind und wie es wieder weg geht. Tabletten helfen wenig. Eigentlich nur, ab ins Bett und Licht aus.
Nur das Problem ist mein Mann. Er sollte es eigentlich verstehen, wie es mir dann geht, weil er selber mal Tumorbedingt Kopfschmerzen hatte. Aber gestern kam er an, ich würd nur simulieren, und so würd ich nie nen Job finden etc. Und wollte mit mir diskutieren. Nur weil ich mich nach aussen hin zusammenreisse, heisst das nicht, das ich keine Schmerzen habe. Ich muss mich ja auch noch um unser Kind kümmern und musste das irgendwie ins Bett bringen.
Da hat er nur auf mir rumgehackt. Er versteht nicht, das er es damit doch nicht besser macht und es mir dadurch nur langsamer besser geht. Ich weiss auch, das es am nächsten Tag dann vorbei ist und es mir besser geht.
Wie kann ich ihm begreiflich machen, das ich dann seine Hilfe brauche und es mir schlecht geht? Soll ich ihm das nächste Mal vor die Füsse ko*** ? Ich weiss da echt nicht mehr ganz weiter, wenn ich ihn um Hilfe mit dem Kleine bitte, blockt er ab und meint, er hätte keine Zeit oder Lust. etc. Ich soll was gegen die Schmerzen nehmen und gut ist für ihn.
Ist hier noch jemand mit Migräne und wie sieht das bei eurem Partner aus? Bekommt ihr Hilfe und werdet ihr ernstgenommen? Oder ist das so wie bei mir?
lg
Bei mir ist es so das ich eher nur normales Kopfweh habe und mein Partner die Migräne. Früher hab ich das auch nie so ganz verstanden. Ich habe z.B. gekocht und war sauer wenn er nicht probieren wollte. Er hat es dann abgelehnt, wo ich aber dann sauer wurde hat er gegessen und prombt spucken müssen. Also nun habe ich es verstanden, keine Frage. Er legt sich dann auch immer hin und es muß ganz dunkel sein.
Meine Freundin hat das jeden Monat mit der Migräne und es hängt mit der Regel zusammen. Ihr Freund muß das auch verstehen. Sie kann dann kaum noch laufen so schlimm ist das. Also Migräne sollte vom Partner immer Ernst genommen werden und nicht als Ausrede angesehen werden. Die Migräne ist nun mal real und keine Ausrede und dann muss man das Verständnis aufbringen, auch wenn man selber nicht betroffen ist.
Hallo!
Mein Exmann hatte auch nie Verständnis, wenn ich meine Migräne hatte. Er meinte auch, dass ich simuliere und dass ich mich nicht so anstellen sollte. Das fand ich immer sehr verletzend. Mein Mann jetzt hat allerdings sehr großes Verständnis und er verwöhnt mich dann auch. Manchmal schon mehr, als ich dann vertragen kann. Ständig fragt er, was er mir gutes tun kann. Ich weiß aber, dass er es gut meint.
Ich denke, dass jemand, der nie mit starken Kopfschmerzen oder gar Migräne zu tun hatte einfach nicht verstehen kann, wie es einem dann geht. Es ist sehr schwer einen Schmerz zu verstehen, den man nicht kennt.
Daher würde ich , wenn ich einen so verständnislosen Mann hätte, versuchen, mit ihm zu reden, wenn dieser Anfall vorbei ist und ihm meinen Schmerz versuchen zu erklären. Wenn er einigermaßen verständnisvoll ist, dann wird er das irgendwann mal verstehen. Vielleicht nutzt es was, wenn du ihn mit zum Arzt nimmst und der Arzt ihm erklärt, wie dieser Schmerz ist und dass man einfach seine Ruhe dann braucht.
Hallo,
Also ich habe auch regelmäßig Migräneanfälle auch MINDESTENS alle acht Wochen, aber eher häufiger. Ich hatte auch schon als Kind Migräneanfälle und da mein Freund und ich nun über 6,5 Jahre zusammen sind, hat er auch schon häufiger Migräneanfälle miterlebt und ist regelrecht daran gewöhnt. Ich mag bei meinen Migräneattacken meist gerne allein, in einem dunklen Raum liegen und absolut meine Ruhe haben und dieses “Gebot” hält er auch ein, selbst wenn es ihm gerade zum Nachteil ist. Er akzeptiert es und sieht es quasi als eine Krankheit an und wenn er krank ist verhalte ich mich auch so, dass es ihm besser geht. Genauso geht er folglich auch mit mir um.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass dein Partner versteht, dass es sich um eine Krankheit handelt, wenn du Migräneattacken hast und dass dann Ausnahmezustand herrscht. Bei einer Magen-Darm-Grippe oder einer starken Erkältung beispielsweise würde dein Partner sicherlich auch mehr Verständnis zeigen und auf dich Rücksicht nehmen. Genauso sollte dein Mann dich auch behandeln wenn du eben Migräne hast. Vielleicht kann er es am Beispiel von einer Magen-Darm-Grippe gepaart mit starken Kopfschmerzen ja besser verstehen als beim abstrakten Wort Migräne.
Es ist aber natürlich auch sehr wichtig, dass du eine Migräneattacke niemals als eine Ausrede für irgendetwas, auf was du gerade keine Lust hast, missbrauchst. Dein Partner muss lernen, dass es sich wirklich um eine Krankheit handelt und nicht um eine Ausrede. Wenn du deine Migräne einmal als Ausrede missbrauchst, wird dein Mann nie die Problematik verstehen und nicht erkennen können was es ernst ist und wann nicht.
Ich hoffe wirklich, dass dein Partner dein Problem bald versteht, denn ich stelle es mir noch unerträglicher vor, wenn mein Freund kein Verständnis zeigen würde und mich somit quasi auch noch mit Sorgen quälen würde.
Viele Grüße
Sternhaufen
Hallo,
ich hatte auch jahrelang viel mit Migräne zu tun. Es hat sich die letzten Jahre gebessert, und kommt nur noch so alle 3 Monate. Allerdings ist es dann anders wie bei euch. Ich verstehe deinen Mann garnicht, sorry. Man heiratet doch um sich gegenseitig zu unterstützen und sich anlehnen zu können. Wenn er mal was hat, musst du wahrscheinlich die Krankenschwester spielen oder?
Ich kann dir nur von uns erzählen, und damit beste Grüsse an deinen Göttergatten. Mein Mann ist mir eine grosse Hilfe wenn ich mal 1-2 tage Migräne habe. Er kocht, wäscht, putzt, bringt Kids ins Bett, und lässt mir meine Ruhe. Macht mir Tee etc. Ich verstehe es nicht, das manche Männer, aber frauen natürlich auch, so herzlos sein können. Jeder weiss wie mies man sich dabei fühlt. Also ich hätte meinem Mann beim nächsten Schnupfen links liegen gelassen. ein bisschen mehr Respekt täte einer Ehe gut. Sei nicht böse, aber solche Männer nerven mich.
Hallo,
Migräne ist ein heißes Thema. Ich kann mitreden, da ich bis vor fast zwei Jahren auch regelmäßig welche hatte. Bei mir wurden sie von meiner damaligen Pille ausgelöst, in Zusammenarbeit mit heftigem Bluthochdruck. Nun nehme ich eine andere Pille (östrogenfrei) und habe keine Probleme mehr.
Das Problem ist, dass Migräne oft mit Kopfschmerzen verwechselt wird. Jemand, der noch keine Migräne hatte wird nie verstehen, wie es einem damit gehen kann. In der Regel ist es ja auch so, dass man dagegen kaum etwas tun kann. Nur genug Schlaf und Ruhe können langsam Abhilfe verschaffen. Schmerzmittel helfen nur gegen die dabei auftretenden Kopfschmerzen und das auch nicht immer und vor allem nicht ganz. Leider! Es gibt total viele Menschen, die damit Probleme haben und nur sehr wenige bekommen das nötige Verständnis dafür. Es stimmt ja auch, bei Kopfschmerzen kann man fast immer eine Tablette nehmen und nach ungefähr 30 Minuten ist alles wieder gut, bzw. zumindest um einiges besser. Bei einer echten Migräne-Attacke geht dies aber nicht. Ich denke, dass es oft an der mangelnden Aufklärung der Bevölkerung liegt, dass keiner Verständnis hat. Die "Erkrankung" (ich nenne es jetzt mal so, weil man es eigentlich so bezeichnen kann) gefährdet leider auch nicht zu selten den Job, weil auch der Arbeitgeber keinerlei Verständnis zeigt.
Wie wäre es, wenn du mit deinem Mann zusammen mal zu einem Arzt gehst und ihn so einmal komplett darüber informieren lässt? Ich könnte mir vorstellen, wenn ein Arzt ihm alles genau erklärt, dass er es dann vielleicht eher verstehen könnte. Dass er deine Kinder da mit reinzieht finde ich unter aller Kanone. Er kann sie ja nicht aus lauter Trotz vernachlässigen und von dir noch unter Schmerzen verlangen, dass du alles machst. Also ich würde mir auch mal Gedanken machen, warum er so etwas sagt. Will ja jetzt nichts ins Rollen bringen, aber ich finde das schon ziemlich respektlos, wie er sich verhält. Dir gegenüber und selbstverständlich den Kindern gegenüber.
Ich wünsch dir Kraft für die Zukunft.
Liebe Grüße
Auch mein Freund leidet an Migräne. Bisher habe ich zwar erst circa drei dieser Anfälle erlebt, allerdins weiß ich jetzt auch, wie ich mich verhalten muss. Sobald es meinem Freund schlechter geht und er Druck auf den Augen hat, legt er sich hin. Meistens schließe ich kurze Zeit später die Vorhänge, da er unter der Migräne leidet, was sich durch Lichtempfindlichkeit bemerkbar macht. Die ganze Zeit über, während er so leidet, lege ich mich zu ihm, streichle ihn zärtlich, halte ihn aber nicht fest, damit er sich übergeben kann, wenn es so weit kommt.
Trotzdem bin ich die ganze Zeit über voll für ihn da und bringe ihm etwas, wenn er das braucht wie z.B. einen kalten Waschlappen. Allerdings reden wir kaum, weil er vor Schmerzen meistens nicht sprechen kann. In einer solchen Situation bin ich auch gerne für ihn da, weil ich ihm so wenigstens etwas helfe, was er mir jedesmal im Nachhinein versichert.
Hallo!
Ich leider zwar nicht unter Migräne, sondern unter Spannungskopfschmerzen, allerdings kenne ich deine Erzählungen auch, allerdings nur auf andere Krankheiten bezogen. Das ist aber im Prinzip auch nichts Anderes.
Mein Freund ist auch immer extrem zickig und maulig, wenn ich krank bin und einfach nur noch schlafen will (man sieht mir meistens auch an, dass ich krank bin). Dann reagiert er oft auch beleidigt, wenn ich dann keine Lust habe, was mit ihm zu unternehmen oder keinen Sex haben will.
Dagegen machen kann man vermutlich nichts, außer, einen anderen Mann zu suchen. Denn mein Freund macht das auch, wenn ich ihm vorher gesagt habe, dass es mir schlecht geht und hinterher tut es ihm auch leid, dass er so war, aber beim nächsten Mal ist es dann gleich wieder so.
LG!
Ich kenne das von meinem Ex-Partner nicht nur von der Migräne, die ich mittlerweile gut unter Kontrolle habe, sondern auch von der Schwangerschaft und meiner chronischen Krankheit, die schubweise auch schon mal sehr schmerzhaft ist.
Erklärungen haben da nichts genützt. Und da er von seinen Freunden und Eltern auch noch unterstützt wurde - der Arme wird ja so von seiner bösen Lebensgefährtin vernachlässigt - war er auch gar nicht davon abzubringen, dass so ein Schmerz wirklich kein Spaß ist und erst recht kein böser Wille.
Vielleicht hast Du ja Freunde und Familie, die Dich verstehen und so auch auf Deinen Mann einwirken können, so dass er mehr Verständnis für Dich hat.
Hallo!
Auch ich kenne das leidige Thema Migräne sehr gut. Ich selbst habe ca. alle 6 Wochen einen Anfall. Früher war es viel öfter, aber seit ich die Pille abgesetzt habe, geht es mir besser. Ich war gestern beim Arzt und hab halt gesagt, dass ich die Pille nicht mehr nehme, wegen dem Migräne und er hat dann gemeint es gibt dann nur eine Pille die ich nehmen könnte, aber die hat halt viele Nebenwirkungen und das ist auch nicht gut. Also bleibt es jetzt dabei, dass ich einfach keine mehr nehme.
Zu deiner Frage bezüglich der Reaktion des Partners:
Mein Freund hat am Anfang immer die Augen verdreht, wenn ich Migräne hatte. Ich habe mir dann mal mit ihm hingesetzt und hab ihm erklärt was die Nebeneffekte sind und dass das halt sehr weh tut und unangenehm ist. Ich hab mich dann oft auch bei ihm beschwert, wenn er nur das Licht angemacht hat oder zu laut in der Wohnung gegangen ist.
Jetzt ist es Gott sei Dank so, dass er es versteht. Er muss mich nur noch anschauen und weiß schon, was los ist. Er ist dann auch sehr verständnisvoll. Er macht sich sein Essen selber, schaut leise fern, bewegt sich nicht zu viel in der Wohnung, bringt mir meine kühlen Auflagen und kümmerst sich auch so rührend um mich. Es hat zwar lange gedauert.bis er das verstanden hat, aber dafür passt es jetzt und er nimmt wirklich sehr viel Rücksicht.
Leider stimmt es, dass Menchen die nie Migräne hatten und das nicht kennen, einen immer schief anschauen und denken dann man simuliert nur. Meine Schwiegermutter ist auch so und sieht es dann halt net ein, wenn ich dann mal sag, dass wir früher heim fahren und gar nicht kommen, wenn was ausgemacht ist. Und am wenigsten versteht sie es, dass sich mein Freund dann selbst essen macht. Aber so ist das halt. Er muss damit zurecht kommen und nicht sie.
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