Migräne und Verständnis des Partners

vom 29.08.2008, 10:20 Uhr

Also ich habe drei mal im Monat Migräne, für jeweils drei Tage. Zweimal ist hormonell bedingt und das andere Mal weiß ich noch nicht, was der Auslöser ist. Ich gehöre zu den Menschen mit Aura-Migräne und fahre dann die ganze Palette. Übelkeit, Erbrechen, lichtempfindlich, geräuschempfindlich. Aber die Schmerzen sind meistens auf der linken Seite.

Anfangs hat mein Partner damit Nichts anfangen können, da er eher zu den Menschen gehört, die ohne Tabletten auskommen und sich damit abfinden, dass die Kopfschmerzen von alleine wieder verschwinden.

Bei der ersten Attacke die er miterlebte ließ er mich alleine, machte das Zimmer dunkel und kümmerte sich um meinen Sohn. Aber genau das konnte ich nicht gebrauchen. Jetzt ist er bei mir, ich liege meist im Wohnzimmer und er kümmert sich um mich. Zwar redet und fragt er nicht, aber sobald ich ihn um etwas bitte, hilft er mir.

Seid einem Jahr weiß ich, dass zwei Dinge bei mir helfen und darüber bin ich sehr froh. Zum einen vertrage ich Maxalt sehr gut, auch wenn die ersten zwei Stunden die Hölle sind, so ist danach die Migräne weg. Seid einem halbem Jahr nehme ich Formigran. Es ist zwar recht teuer, aber innerhalb einer halben Stunde sind bei mir jegliche Schmerzen und Anzeichen weg.

» Julchen1978 » Beiträge: 59 » Talkpoints: 32,01 »



Es ist wirklich schade, dass Dein Partner so verständnislos auf Deine Migräneattacken reagiert. Da geht es einem sowieso schon ganz dreckig und dann bekommt man auch noch Vorwürfe...

Meine Mutter leidet auch seit Jahren unter Migräne, eigentlich schon, seit ich denken kann. Von daher weiß ich, wie schlecht sich die betreffende Person fühlt. Da hilft wirklich nur Ruhe, ein bißchen Verständnis für die Situation und Hilfe in Form von Abnahme einiger Streßfaktoren, soweit möglich.

Hat sich Dein Partner denn schon einmal informiert, was Migräne eigentlich ausmacht? Dass es nicht einfach nur irgendwelche Kopfschmerzen sind, die sich mal eben zwischendurch mit einer Kopfschmerztablette beseitigen lassen? Ich hätte da zwei gute Seiten, wo sich viele Informationen finden lassen. Zum einen die Seite: Dort wird die Krankheit erklärt und es gibt Tips zur Behandlung und Vorbeugung. Und dann gibt es die Seite. Hier finde ich die Informationen noch um einiges ausführlicher und genauer.

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei uns in der Beziehung ist das an sich kein Problem, mein Freund ist sehr zuvorkommend und wenn ich Kopfschmerzen habe (Migräne ist es noch nicht, eher Spannungskopfschmerzen), dann lässt er mir meistens ein Bad ein, kuschelt mit mir im Bett oder auf dem Sofa oder lässt mich eben ins Ruhe, wenn ich das möchte. Wahrscheinlich habe ich diesbezüglich Glück bei meinem Freund, aber bei mir ist das an sich auch nicht so, dass ich ständig Kopfschmerzen habe, dass kommt ab und an mal vor und dann ist es auch nicht sonderlich intensiv oder schlimm.

In deinem Falle wäre ich eher zwiegespalten. Generell muss ich ganz ernsthaft sagen, dass ich den Haushalt meinem Partner überlassen würde, wenn ich Alleinverdiener wäre, aber ich muss eigentlich auch sagen, dass das für mich nicht in Frage käme und ich nicht wollen würde, dass ich alleine in einer Beziehung arbeite. Wenn ich aber eben einen Partner haben würde, für den ich aufkommen müsste, weil er keine Arbeit hat, dann würde ich schon auch meinen, dass dieser dann den Haushalt alleine macht, weil ich abends auch müde bin, wenn ich von der Arbeit komme. Insofern würde ich schon erwarten, dass Frau dann das Kind alleine ins Bett bringt und ich das nicht machen muss, wobei ein Kind ja dann auch wieder so eine Sache ist, weil man sich als Elternteil, der wenig zu Hause ist auch um das Kind kümmern sollte.

An sich aber käme es für mich eben darauf an, wie oft denn der Partner diese Migräne hat, denn mitunter kann man ja schon auch denken, dass da Faulheit eine Rolle spielt oder dass der Partner einfach der zimperlich ist, was Schmerzen angeht, ohne dass da wirklich was wäre. Es ist schwierig, dann in einem solchen Falle zu entscheiden, was man tun soll, denn wenn das sehr oft passieren würde, wäre ich als Alleinverdiener auf jeden Fall auch genervt und würde glauben, dass sich der Partner damit dann vor einem Job und vor seinen Pflichten im Haushalt drücken möchte. Ist das aber eher eine Ausnahme, würde ich einen guten Arzt empfehlen und dann natürlich auch beistehen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich weiß, wie es ist solche starken Kopfschmerzen zu haben. Ich habe das einmal im Monat. Mein Freund steht mir dann aber wirklich immer sehr gut bei. Er umsorgt mich dann wirklich gut, wobei ich dann auch schon immer mal Tabletten nehme. Es gibt da wirklich gute Tabletten und so richtig verstehe ich nicht, warum die bei dir nicht helfen sollen.

Wenn du keinen Job findest, wird das sicher nicht an der Migräne liegen. Du darfst meiner Meinung nach aber auch die Migräne nicht als Ausrede vorschieben, wenn du vielleicht nur einfach mal keine Lust hast. An deiner Stelle würde ich mir einfach einen Job suchen und gut ist es, dann hat er nichts mehr zu meckern.

Ich würde meinen Partner aber auch an den Attacken teilhaben lassen und ihm einfach zeigen, dass es mir nicht gut geht. Wenn du das immer überspielst, dann kann er ja gar nicht wissen, was wirklich los ist. Lasse ihn einfach dran teilhaben, und wenn du dann brechen musst, mache es einfach, dann sieht er wenigstens, was los ist.

Migräne zu verstehen, wenn man sie selber nicht hat, ist wirklich schwer zu verstehen. Man kennt es eben nicht und bei normalen Kopfschmerzen kann man ja auch eigentlich noch alles machen. Vielleicht denken die dann einfach das es normale Kopfschmerzen mit ein bisschen Übelkeit ist. Dann könnte man noch was machen, so einfach ist eine Migräne aber nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also ich habe keine Migräne und wir haben auch in der Familie keine Migräne. Allerdings bin ich mir sicher, dass wenn ich eine Freundin, einen Bekannten oder so mit Migräne hätte, dann würde ich Verständnis haben und mich ganz anders aufführen. Ich meine, ein Mensch kann ja nichts dafür und man sollte das auch verstehen und diesen Menschen unterstützen. Wer etwas anderes macht, der hat einfach kein Gefühl dafür und ich finde das eigentlich einfach nur blöd, wenn man dann nicht hilft, sondern noch Vorwürfe macht.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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