Comics und Bildergeschichten - pädagogisch sinnvoll?

vom 28.08.2008, 11:04 Uhr

Als Kind habe ich gerne Comics gelesen und mir Bildergeschichten ohne Schrift gerne angesehen. Meine Mutter meinte immer, dass Comics die Kinderwelt verdummen und man lieber richtige Bücher lesen sollte.

Wie steht ihr dazu? Ich bin der Meinung, dass Comics auch die Fantasie der Kinder anregen und Bildergeschichten ohne Schrift erst recht. Auch kann ein Kind die Mimik und Gestik in manchen Situationen bei den Menschen auch erkennen lernen.

In der Schule haben wir später dann auch Aufsätze durch Bildergeschichten (Papa Moll) geschrieben und dadurch kamen manchmal wirklich sehr fantasiereiche Geschichten bei raus. Was haltet ihr von Comics und Bildergeschichten im Kindesalter? Welche Comics findet ihr pädagogisch sinnvoll bzw. in Ordnung und welche würdet ihr eurem Kind nicht zum Lesen geben?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das kommt auch immer auf das Kind an. Ich habe früher sehr gerne das Lustige Taschenbuch gelesen, also diese Geschichten mit Donald Duck und Micky Maus etc, und lese sie auch heute noch sehr gerne. Ich denke nicht, dass mir das geschadet hat, denn wie du schon geschrieben hast, das hat eher meine Phantasie angeregt, und man kann, zumindest in Gedanken, versuchen, andere Stimmen für andere Personen zu erzeugen.

Wenn man jedoch die Mimik von Gefühlen sehen möchte ist das LTB nicht zu empfehlen. Ich selber habe aber auch schon früher andere Bücher wie Harry Potter gelesen, und ich denke, die Mischung machts. Man sollte Kinder auf keinen Fall nur Comics lesen lassen, denn das lesen von "normalen" Büchern ist auch eine Übung, das merke ich schon in meiner Klasse, es gibt Schüler, die wirklich überhaupt nicht gut vorlesen können, und auch zu Hause lesen diese keine "richtigen" Bücher.

Wie gesagt, am besten immer mal ein anderes Buch lesen lassen, und nicht nur Comics. Eine Bremse gegen zu viele Comics war bei mir immer, dass ich die LTBs selber zahlen musste, hingegen die "normalen" Bücher haben mir meine Eltern gezahlt.

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» Logitech » Beiträge: 674 » Talkpoints: -1,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das kommt auf das Kind an, aber ebenso auf den Comic. Ich finde es gibt ziemlich dumme und anspruchslose Comics, aber auch Hefte bei denen man wirklich etwas lernen kann, pädagogisch wertvoll sozusagen.

Bei kleinen Kindern würde ich schon genau hinschauen was sie lesen. Wenn das Kind ein Alter erreicht, in dem es selbst Dinge hinterfragen und einschätzen kann, kann man da sicher einen anderen Maßstab anlegen. Sicherlich sollte man das Kind auch dazu anhalten, richtige Bücher zu lesen. Aber zwischendurch mal ein Comic kann sicher nicht schaden.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich für meinen Teil lese für mein Leben gerne LTBs und hab das auch schon als Kind gerne getan und ich glaube nicht das es geschadet hat. Habe natürlich nicht nur Comics gelesen. Mein Sohn ist ja noch zu klein zum Lesen, aber er schaut auch gerne meine LTBs an und erklärt mir was er auf den Bildern sieht. Zum Vorlesen sind Comics nicht unbedingt geeignet, da beschränken wir uns auf anderen Lesestoff, wie Leon und Lotta, Bambi und andere Sachen von Walt Disney.

Ich denke es kommt einfach auf die Mischung und die Auswahl an Comics und Büchern an, damit Kinder ein gutes Leseverhalten entwickeln und ich denke mit einem guten Vorbild wird auch ein Kind eher zur Leseratte. Sendungen auf dem KiKa schaden da meiner Meinung nach mehr, wie lustige Geschichten von MickyMaus und Co.

» kleenesandra » Beiträge: 39 » Talkpoints: 0,13 »



Also ich denke man muss sich erstmal darüber klar werden wann und wie man Bildergeschichten beziehungsweise Comics einsetzen möchte. Wenn man besagte Medien im außerschulischen Kontext einsetzt und ein Kind, welches vielleicht noch in der Grundschule ist und gerade lesen lernt, nur Bildergeschichten anschaut, dann sind diese bestimmt weniger pädagogisch wertvoll als geschriebene Bücher.

Sicherlich kann man anfügen, dass Bildergeschichten und Comics die Fantasie des Kindes anregen, aber dies tun geschrieben Bücher mindestens genauso sehr. Wenn Kinder gedruckte Bücher lesen, dann müssen sie sich anhand der Charakterisierungen, die im Buch enthalten sind, die Figuren genau vorstellen. Bei einer Bildergeschichte oder einem Comic sind die Zeichnungen der Personen bereits enthalten und die Kinder können diese ohne zu fantasieren übernehmen.

Genauso ist es mit Umgebungsbeschreibungen oder Töne. In der Bildergeschichte ist die Umgebung genau aufgezeichnet und im Comic sind die Geräusche bereits mit verschiedenen Ausdrücken oder Buchstabenfolgen auch schriftlich wiedergegeben. Im geschrieben Buch allerdings muss das Kind sich die Umgebung einfach vorstellen, es muss sich einfach mithilfe der Beschreibungen ausdenken wie die Umgebung aussehen könnte. Wenn beschrieben wird, dass es beispielsweise laut knallt, muss das Kind selbst nachdenken wie sich ein Knall anhört und sieht nicht bereits den nachgebildeten Knall auf Papier.

Des Weiteren lässt sich auch ein weiterer Vorteil von geschrieben Büchern aufzeigen, denn durch das Lesen eines solchen Buches sieht das Grundschulkind wie die Wörter korrekt geschrieben werden und es kann vielleicht sogar erkennen wie man Sätze bildet und es mit Satzzeichen korrekt umgeht. Außerdem lernt es auch viele neue Wörter kennen, erkennt vielleicht Synonyme und Antonyme und kann somit den eigenen Ausdruck verbessern. Wenn man also von den beschrieben Situationen ausgeht, dann finde ich geschriebene Bücher pädagogisch sinnvoller.

Wenn man die Comics oder Bildergeschichten allerdings gezielt im Unterricht einsetzt, dann können dies sehr wohl pädagogisch wertvoll sein. Nehmen wir einmal an wir setzen eine Bildergeschichte im Unterricht ein. Die Lehrperson kann dann anhand dieser Geschichte verschiedene Aufgaben stellen und die Schüler gezielt zum fantasieren und zum nachdenken anregen. Ein Lehrer kann beispielsweise die Aufgabe erteilen, dass die gezeigte Geschichte als Erzählung wiedergegeben werden soll.

So kann der Schüler üben die Bilder in Worte zu fassen und seinen Aufsatz möglichst spannend und abwechslungsreich zu gestalten. Auch so wird natürlich der Wortschatz erweitert und der Ausdruck des Schülers verbessert. Ein Fremdsprachenlehrer kann diese Bildergeschichten ebenfalls in seinem Unterricht einsetzen, denn es fördert auch die Fremdsprachenkompetenz des Schülers, wenn er eine Bildergeschichte in die Fremdsprache “übersetzen” muss.

Zur Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz können allerdings auch Comics sehr hilfreich sein. Ein Schüler muss beispielsweise beim Lesen eines Comics die fremdsprachige Geschichte erstmal verstehen. Dann könnte man den Schüler auffordern die Geschichte mit eigenen Wörtern in der Fremdsprache wiederzugeben. Des Weiteren könnte der Schüler den Comic in einen deutschen Comic verwandeln. Hierbei wird er beispielsweise darauf stoßen, dass einfache Geräuschwiedergaben oder Ausrufe in der Fremdsprache vielleicht völlig anders sein können als in der eigenen Muttersprache.

So sagen die Franzosen beispielsweise “Ai”, wenn sie ausrufen wollen, dass sie Schmerzen erleiden. Im deutschen Comic würde an dieser Stelle “Au” stehen. Ebenso ist es beispielsweise, wenn in einem französischen Comic ein Vogel piept. Im deutschen würde ein Vogel “piep piep piep” rufen, im französischen Comic hingegen würde er “cou cou cou” rufen.

Bei einer solchen Übung kann ein Schüler seine interkulturelle Kompetenz erweitern und in konkreten Situationen, in denen er in der Fremdsprache spricht, davon profitieren. Ähnlich wäre eine solche Verbesserung auch vorhanden, wenn der fremdsprachige Comic in Umgangssprache verfasst ist. Ein Schüler hat somit die Möglichkeit über die Standardsprache hinaus seine Kompetenzen zu verbessern und findet sich in konkreten Situation im Ausland unter Umständen besser zurecht.

Insgesamt kann man sagen, dass Comics und Bildergeschichten je nach Alter des Kindes von großem Vorteil sein können. Man kann besonders im Fremdsprachenunterricht von dem Arbeiten mit Comics profitieren, nicht nur deshalb weil die Schüler allein dadurch motiviert sind, dass sie mit einem Medium arbeiten, welches sie wirklich interessiert.

Man muss allerdings auch einräumen, dass geschrieben Texte und Bücher nicht vernachlässigt werden sollten und sie ebenfalls dem Kind näher gebracht werden sollten. Nicht nur in der Schule sollte man darauf achten, sondern auch in der Familie, denn auch hier kann man erwähnte Übungen durchführen und das eigenen Kind dadurch fördern.

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» Sternhaufen » Beiträge: 217 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke dass Comics durchaus sinnvoll sind. Gerade bei Kindern, sie sich mit dem lesen schwertun und von Büchern eher abgeschreckt als angeregt werden.

Ich glaube auch dass Kinder manche Sachen schneller udn einfacher begreifen wenn Bilder da sind die sie sich ansehen können. In Infobroschüren für Kinder sind ja z.B. oft Comics abgebildet um den Kindern die Materie näherzubringen.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich überspringe mal deine anderen Fragen, da ich ehrlich gesagt der Meinung bin, dass es egal ist, ob Kinder nun ein Bilderbuch oder einen Comic ansehen solange sie nicht lesen können. Grundsätzlich bin ich der Meinung dass sowohl Comic als auch Bilderbuch dann gleich stark wirken, da nur die Bilder im Vordergrund stehen mangels Verständnis der Sprache.

Was den Lernfaktor angeht: Ich wollte als 4 oder 5jähriger irgendwann wissen, was da in den komischen Blasen steht und meine Eltern hatten wenig Zeit und waren keine Fans von Comics. Mein Vater hat mir dann die Buchstaben erklärt da er keine Lust hatte mir immer alles vorzulesen und ich hab mit 4,5 Jahren Lesen gelernt indem ich mich durch die Comics geschmökert habe, auch wenn ich anfangs fast eine halbe Stunde für eine Seite gebraucht habe weil man jeden Buchstaben einzeln laut vor sich hin ausgesprochen und daraus das Wort gebildet hatte.

Diamante hat geschrieben:Welche Comics findet ihr pädogogisch sinnvoll bzw. in Ordnung und welche würdet ihr eurem Kind nicht zum Lesen geben?

Comics würde ich, siehe oben, definitiv als pädagogisch wertvoll einstufen, vor allem ein Comic, das MOSAIK bzw. wie es heute heißt: MOSAIK - Die unglaubliche Reise der Abrafaxe. Das MOSAIK ist auch das älteste und auflagenstärkste Comic aus Deutschland, nur so.

Ich hab als Kind zu DDR Zeiten immer die Comics verschlungen - vor allem habe ich extrem viel gelernt, denn die Abrafaxe, die Helden in dem Comic, reisen praktisch durch die Zeit und Geschichte. Klingt erst einmal sehr lahm, aber hier wird praktisch Geschichtsunterricht, Comic und Fortsetzungserzählung sehr gut miteinander verzahnt. Die Abrafaxe richten sich natürlich vornehmlich an Kinder und Jugendliche und treffen auf ihren Reisen verschiedene wichtige Persönlichkeiten der Weltgeschichte, erleben verschiedene Ereignisse hautnah mit und bringen Geschichte Kindern spielerisch nah. Für alle die es nicht kennen: Wie der Medicus, nur kürzer, mit Bildern und lustig - um es plump zu sagen. Oder für die "Wessis" noch verständlicher: Wie "Es war einmal…" (Die Comicserie aus dem Fernsehen) die früher immer lief, nur als Comic und besser gezeichnet.

Nebenbei wird das Comic ergänzt durch kindgerechte Erklärungen: z. B. geht es momentan um das deutsche Hochmittelalter und es wird den Kindern von Beginn neben der Haupthandlung in dem Comic, die sich ziemlich genau an historische Tatsachen hält, in Beilagen im Mittelteil des Heftes Geschichte kompakt und wissenswert nahegebracht, z. B. indem es Themen behandelt wie es damals wirklich war, die Stellung der Frauen, Kirchen, Männer im Mittelalter, was wichtig war, woran man glaubte, Baustile usw. - für die kleineren gibt es auch Kinderspiele die Kinder im Mittelalter spielten.

Neben dem heftbezogenen Geschichtsteil gibt es auch meist das sogenannte Exploratorium, wo Kindern Chemie und Physik (also Naturwissenschaft) mit einfachen Experimenten erklärt wird die sie einfach zuhause nachmachen können, z. B. wie man eine Kerze in einem umgedrehtem Glas das in einer Wasserschale steht im Wasser schwimmen und beim aufsteigen zusehen kann (weil das Glas sich langsam mit Wasser aufgrund des Unterdrucks durch die Verbrennung vollsaugt). Das ganze wird dann wieder kindgerecht und leicht verständlich erklärt, warum das so ist usw.

Klar, Erwachsene können sich den Geschichtsteil und das andere auch locker auf Wikipedia anlesen, nur ist das weniger was für Kinder.

Die Zeichnungen in dem Comic sind auch wirklich gut, auch wenn ich den Charme von Lona Rietschel und Hannes Hegen vermisse, da die Figuren heute doch schon stark überarbeitet wurden (für mein Empfinden) und sehr an den Massenmarkt angepasst indem man sie auf modern trimmte.

Achso, die Comics sind frei von Gewalt und Blut und oft wird nahegelegt, eine durchdachte, listige, trickreiche oder vernünftige Lösung zu finden auf ein Problem, welches sich in der Handlung ergibt. Beispielsweise ging es in den letzten Heften um ein Bauerndorf in welchem die Abrafaxe halt machten, welches von einem Grafen ausgebeutet wurde, der die Bauern zu Unfreien und seinen Sklaven machen wollte indem er sie aufs Kreuz legte. Die Abrafaxe ersannen einen trickreichen Plan indem sie einerseits den Grafen seine List zurückzahlten und den Bauern wieder zu ihrem Recht verhalfen. Dabei wurden verschiedene Lösungsansätze kombiniert, die lustig (Verjagen der abergläubischen Wachen durch ein "Gespenst" aus Zufall, listig (indem man den Grafen erst das erpresste Korn lieferte und es dann gegen Sandsäcke austauschte, längere Story) und durchdacht (der Denker der Drei hatte die Idee, das Erdreich mit dem Wassergraben um die Burg aufzuweichen um sie zum Einsturz zu bringen und den Grafen zu vertreiben, auch längere Story).

A pros pros Denker: Da die Gruppe aus drei Personen, die kindlich wirken, besteht ist da auch für jedes Kind eine "Vorbildfigur" dabei:
- der mutige und draufgängerische Abrax mit Abenteuerlust, der aber oft nach dem Prinzip: "Erst handeln, dann denken" agiert,
- Brabrax, der Wissenschaftler, der alles vorher durchdenkt und versucht rational und überlegt zu lösen und
- Califax, der emotionale, der naiv wirkt aber herzensgut ist und Nächstenliebe zeigt und eine Leidenschaft für das Essen und Kochen besitzt und ein bisschen der Esoteriker ist.

Für Kinder wichtig: Keiner der Drei wird als überlegen oder der Gottkaiser schlechthin dargestellt, sondern jede Figur mit ihren Eigenarten ist wichtig so wie sie ist und es wird in den Heften indirekt den Kindern vermittelt, was gut ist und was nicht, also z. B. das man manchmal lieber mit dem Herzen denken sollte als mit dem Kopf (Califax) aber sich nicht nur darauf verlassen sollte, man vorher auch überlegen sollte was man macht und mit einem schlauen Plan vieles einfacher ist (Brabrax) aber Wissenschaft auch nicht alles erklärt und lösen kann und man ab und zu auch mal intuitiv handeln sollte (Abrax), damit aber auch baden gehen kann wenn man es übertreibt.

Wer also ein pädagogisch wertvolles Comic für seine Kinder wünscht, bei dem sie ordentlich etwas lernen können: Kauft Mosaik! - würde man als Anwalt nicht deutlich besser verdienen hätte ich deswegen damals fast ein Archäologie Studium eingeschlagen und hab dank der Neugier die die Hefte weckten auch als Kind Lust am Fach Geschichte, Physik, Chemie und Mathe bekommen und überall im Abi sehr gut abschneiden können. Ich les die Hefte heute übrigens auch noch gern, wenn auch eher aus (N)ostalgie Gründen und da ich mittlerweile zum Sammler mutiert bin :wink:.

EDIT: Nach dem Text sollte ich glatt eine Provision für`s Marketing beim Steinchen für Steinchen Verlag verlangen :lol:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die Hauptfrage diese Themas ist doch etwas weit gestellt. Das wäre meiner Meinung nach so, wie wenn man fragen würde "Spielzeug für Kinder - pädagogisch sinnvoll oder nicht?". Eindeutig "ja, aber"

Das ist aber generell das Problem der Comics im Bewußtsein der Gesamtbevölkerung: Jeder hat damit schon mal die eine oder andere Berührung gehabt, aber je, nachdem, was er/sie da gelesen hat, ist keine Meinung mit der anderen wirklich zu vergleichen. Letztendlich ist der Begriff Comic wirklich genauso unspezifisch wie der Begriff Spielzeug.

Sinnvoller ist es also, wie in der Einleitung geschrieben beziehungsweise gefragt, sich nach speziellen Empfehlungen zu erkundigen.

Da kommt aber auch schon wieder die erste Gegenfrage: Für wen und zu welchem Zweck? Denn (mal vorausgesetzt, daß der/diejenige des Lesens mächtig ist, sonst sind Comics ja nichts anderes als Bilderbücher) es gibt natürlich in einem so weiten Feld Comics für so ziemlich jede Leserschicht, die man sich vorstellen kann.

Da gibt es nicht nur Comics für verschieden Altersgruppen bis hin zum Erwachsenen und regelrechte FSK18-Titel. Es gibt auch innerhalb der verschiedenen Altersgruppen alle möglichen Themenbereiche. Comic ist eben nicht nur Entenhausen oder Metropolis (die Heimat von Supermann). Da gibt es Abenteuergeschichten in aller Welt (Corto Maltese), Märchengeschichten aus Feenwelten (Elfquest) oder Japans Sagenwelt (Dragonworld), Krimis für Erwachsene (Hardboiled, Sin City), kurze Zeitungsstrips mit Humor (Calvin und Hobbes, Hägar) oder mit den Graphic Novels so etwas wie eine Melange aus Kunst, Bildern und Roman.

Die Liste könnte man jetzt natürlich ellenlang weiterführen. Wenn eine gezielte Antwort gewünscht ist, würde ich mich über ein konkretere Frage freuen. Also: für welche Zielgruppe soll ein Comic empfohlen werden. Welches Alter? Welche interessen? Welche Leseerfahrung? Welche Comicerfahrung?

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» raypod » Beiträge: 15 » Talkpoints: 9,29 »


raypod hat geschrieben:Die Hauptfrage diese Themas ist doch etwas weit gestellt. Das wäre meiner Meinung nach so, wie wenn man fragen würde "Spielzeug für Kinder - pädagogisch sinnvoll oder nicht?". Eindeutig "ja, aber"

Oder auch jein. Ich denke auch, dass man so pauschal nicht sagen, ob Comics pädagogisch wertvoll sind oder nicht. Wie hier schon geschrieben wurde, hängt das zum Einen vom Comic selbst ab.

Unabhängig davon ist aber auch wichtig, wie die weitere Umgebung des Comic-Konsumenten aussieht. Wenn ein Kind auch sonst ein anregende Umgebung hat und von der Umgebung im Lernen unterstützt wird, dann kann es sicher auch aus weniger tollen Comics eine ganze Menge "heraus ziehen". Ist die Umgebung aber reizarm und wird das Kind beim Lernen ohnehin nicht unterstützt so nützen auch die besten und lehrhaftesten Comics nichts.

Aus diesem Grund eben: Comics können auch pädagogisch wertvoll sein, müssen es aber nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich bin auch ein Comic Fan und zwar habe ich damals immer Lustige Taschenbücher gelesen und lese sie heute immer noch ab und zu sehr gerne mal. Dass ich dadurch dumm oder dümmer als die anderen bin, würde ich nicht sagen. :lol: In meinem Gymnasium gibt es viele gute Schüler, die gerne Comics lesen. Den einzigen Nachteil sehe ich darin, dass Menschen oder Kinder, die gerne Comics lesen, einfach Bücher ohne Bilder schnell sehr langweilig finden, weil es ihnen an Bildern fehlt.

Ich würde auch nicht unbedingt sagen, dass es die Fantasie fördert, weil man sich in Bücher die Bilder selber vorstellen muss, im Gegensatz zu den Comics, wo alles schon aufgemalt ist. Aber ich denke mal das ist Ansichtssache.

Für mich war es immer nur ein Hobby und Comic lesen macht auf jeden Fall nicht blöder, als Fernsehn schauen oder andere Hobbies von Jugendlichen heute. Man kann auch eine Bücherwurm sein und gleichzeitig gerne Comics lesen, das Eine schließt das Andere nicht aus.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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