Unruhige Klasse ruhigstellen

vom 27.08.2008, 15:27 Uhr

Ich bin seit diesem Schuljahr in einer neuen Klasse und in den ersten Tagen ist mir sehr extrem aufgefallen, dass die Schüler dieser Klasse allgemein sehr unruhig und auch oft nervig sind. In meinerv alten Klasse hatte ich dieses Problem nichtund es herschte meist eine sehr ruhige Stimmung. nun kann ich mich bei den Arbeiten kaum konzentrieren und es fällt mir wirklich schwer dem Unterricht zu folgen.

Da ich vorhebe später einmal Lehrer zu studieren, will ich nun einmal einige Dinge erfragen, auf die ich achten muss um eine Klasse ruhig zu stellen. Ich bin natürlich kein Lehrer und ich habe dadurch auch nicht die Mittel um die Ruhe durchzusetzen. trotzdem denke ich, dass ich es mit einigem Aufwand und etwas Durchsetzungsvermögen schaffen könnte. Nun frage ich euch. Mit was würdet ihr anfangen und wie würdet ihr eine laute Klasse ruhigstellen?

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Da hilft meiner Meinung nach nur harte Schiene zu fahren. Wir kennen das alle, das man keinen Bock auf die Schule hat und das einem alles einfach nervt. Da ist doch mal so ein Pläuschen mit dem Nachbarn ganz gut. Ob es die anderen stört, interessiert die meisten nicht. Meiner Erfahrung nach, verhalten sich die Schüler immer so, wie sie es bei dem Lehrer machen können.

Bei Relaxten Lehrern, die einfach weiter sprechen, obwohl alle Reden, redet eben jeder, da er keine Konsequenzen zu erwarten hat. Bei Lehrern, die aber sehr streng sind und schlechte Mündliche Noten, Elternbriefe, Klassenkonferenzen einberufen usw sind alle Schüler eher ruhig und arbeiten mit. Dadurch macht man sich zwar sehr unbeliebt aber mein Onkel, der Hauptschullehrer ist, hat da einen ganz guten Mittelweg gefunden.

Er ist zwar in den Pausen und wenn es um Private Sachen der Schüler geht sehr nett und lustig, aber wenn er Unterrichtet, schreibt er eben beim 3. mal Stören eine 6 auf die dann da auch bleibt. Der Einstieg ist ganz wichtig. Man muss den Schülern klarmachen, das man nicht der Hampelmann ist. Ganz schlimm finde ich es, wenn Lehrer, die normalerweise nur die "Opfer" sind dann aufdrehen und um sich schreien. Da wird dann gelacht und sie wird erstrecht nicht ernstgenommen.

» AppleFan08 » Beiträge: 521 » Talkpoints: -1,68 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass nur die "harte Tour" wirklich Erfolg verspricht. Die Stichworte sind: Respekt verschaffen und Konsequenzen durchziehen. Allerings bin ich keine Lehrerin und ich glaube, dass einige Lehrer mit der harten Tour auch schon auf die Nase gefallen sind, sich zum Beispiel gar nicht druchsetzen konnten und sich dann am Ende damit lächerlich und zudem unbeliebt gemacht haben, sodass dann gar keiner mehr zuhörte.

Es kommt also wahrscheinlich auf die Schulform an:

- Bei weiterführenden Schulen helfen schlechte mündliche Noten für Störenfriede, die zuvor mehrfach verwarnt werden müssen und konkret vorgewarnt sind, wenn dann die Note reingehauen wird.

- Bei Grundschulen ist pädagogisches Geschick und sind Elterngespräche wohl der Schlüssel, zusammen mit Konsequenz und einem interessanten Unterricht.

- Bei bestimmten Klassen in Hauptschulen in bestimmten Gegenden ist aber sicher manchmal Hopfen und Malz verloren und nur ein intensives Bemühen der Lehrkräfte (was bei so vielen Klassen, die ein Lehrer oft hat, eine Menge an Zusatzarbeit bedeutet) erfolgversprechend.

Fest steht: Ich möchte defintiv kein Lehrer sein. Zumindest nicht in einer Hauptschule.

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» Tsunami » Beiträge: 218 » Talkpoints: 26,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn man die Klasse das erste Mal betritt, gleich eine klare Linie fahren, was man mit macht und was nicht.

Wir hatten mal einen Deutschlehrer am Gymnasium, der kam in die Klasse und sah mich Kippeln, ich bekam sofort einen Rüffel, dann bekamen noch zwei drei andere ihr Fett weg. Die Klasse war ersteinmal ruhig. Etwas später in der Stunde machte der Lehrer einen lustigen Spruch, aber keiner wußte, ob er nun auch lachen kann,darf. Darauf teilte der Lehrer uns mit, dass man lachen dürfe, denn wenn wir in den anderen Dingen spuren würden, die ihm wichtig sind, dann könnten wir auch Spaß miteinander haben. Es wurde im Laufe des Schuljahres unser Lieblingslehrer.

Eine Mathelehrerin an der Schule meines Sohns meint ihr Rezept wären die Witze, die sie im Laufe des Unterrichts in den Stoff mit einbaut. Sie meint, die Schüler würden sich konzentrieren, weil sie sonst den Witz des Tages verpassen würden. Ein Chemielehrerin machte nur Versuche, wenn die Klasse diszipliniert und ruhig war, sonst gab es nur trocknen Tafelunterricht oder sie führte etwas vor, selber durfte man nicht ran.

Fazit: klare Linie fahren und den Unterricht interessant machen. Man nennt das in der Erziehung Zuckerbrot und Peitsche und ich finde, damit fährt man eigentlich ganz gut.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Ich bin der Meinung, dass zwar klare Grenzen gezeigt werdenmüssen, aber bei einem interessant gestalteten Unterricht wird auch eine 9. Klasse nicht mehr so unruhig sein. Nicht ist schlimmer, als ein langweiliger und uninteressant gestalteter Unterricht und dann wird auch eine Klasse, egal wie alt die schüler sind, unruhig. Wenn der Lehrer locker wirkt, dann haben die Schüler Interesse daran auch was mitzubekommen.

Schreien oder Rüffel erteilen nutzt meist gar nichts. Wir hatten ein Lehrer, der war super ruhig. So ruhig, dass man ruhig sein musste, um überhaupt etwas mitzubekommen. Dabei war der Unterricht aber trotzdem interessant und der Lehrer machte auch mal Witze zwischendurch. Um die aber mitzubekommen, musste man halt ruhig sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich bin zwar in der Erwachsenenbildung, habe dort aber auch schon Kurse mit vielen sehr jungen Leuten gehabt. Die Unruhe war vorprogrammiert und ich wurde sogar von den festangestellten Dozenten vor diesem Kurs gewarnt. Ich habe dort keine strenge Schiene gefahren und die Truppe trotzdem soweit bekommen, das sie ruhig waren und sich auch für den Unterricht interessiert haben. Zauberwort war dabei Teamarbeit, wo sie viele eigene Ideen entwickeln konnten. Sowas sollte auch in einer 9. Klasse funktionieren.

Nicht jeder Lehrer erreicht alles durch strenge. Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich das auch noch. Die strengsten Lehrer hatten die unruhigsten Schüler. Einfach weil kein Spass beim lernen dabei war. Je lockerer der Lehrer seinen Unterricht vermittelt hat, desto besser waren wir dabei.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallöchen!
Wenn bei uns in der Klasse früher Unruhe war und niemand wirklich mitgearbeitet hat, war dies meist ein Zeichen dafür, dass sich der Lehrer bzw. die Lehrerin einfach nicht durchsetzen konnte. Auch wenn ein Lehrer natürlich nicht zu streng sein darf, denn die Kinder sollen ja nicht Angst vor ihm haben, sollte er doch wissen, wie er sich unter Umständen durchsetzen kann. Wir hatten zum Beispiel mal eine Lehrerin, welche total überfordert mit uns als damals 7. Klasse war. Sie wusste einfach nicht, wie sie uns zum arbeiten bewegen soll und sie stand dann so lange geduldig vor der Klasse, bis wir uns ausgequatscht hatten. :lol: Für die Schüler, die an Schule nicht interessiert sind, ist das natürlich toll, aber mich persönlich hat das schon manchmal sehr genervt.

Auch wenn das jetzt einfacher gesagt als getan ist, sollte man als Lehrer wohl am besten rausfinden, wo das Mittelmaß zwischen Strenge und mangelndem Durchsetzungsvermögen liegt. Ein Lehrer muss also eine Person sein, vor der die Schüler Respekt haben, ohne Angst vor ihm zu haben. Er muss auch einmal locker und entspannt mit den Kindern umgehen können, aber die Schüler dabei nicht vergessen lassen, wer vor ihnen steht. Eine gesunde Mischung aus Dingen, welche den Schülern Spaß machen und Pflichtstoff ist also meiner Meinung das Beste. Besonders wenn man eine Klasse als Lehrer erst kennenlernt sollte man wohl als erstes etwas strenger sein, um den Kindern das Gefühl zu geben, dass sie mit einem nicht machen können, was sie wollen- wenn man dann aber langsam ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, sollte man aber ruhig auch auf die Interessen der Schüler eingehen und versuchen, den Unterricht ab und zu etwas spaßig zu gestalten. :wink:

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde sagen das es auch sehr sehr wichtig ist auf diese, nennen wir sie mal "Problemschüler" einzugehen, zu hinterfragen warum sie so sind wie sie sind, warum sie immer im Mittelpunkt stehen wollen & warum sie den Unterricht stören bzw. stören wollen.

Klar hat diese Ratschalg nicht immer Erfolg aber bei viele Kinder ist dies der Schlüssel zu den Problemen des Unterricht störens, da sich diese Kinder einfach nur missverstanden vorkommen und nicht mit jemanden reden wollen der sie sowieso nicht verstehen kann bzw. verstehen will.

Ansonsten könnte ignorieren auch weiterhelfen und/oder mit den Lehrer über das Problem reden und vorallem über die Erfahrungen der guten Lehrer reden, die Lehrer bei denen die Klasse meistens am ruhigsten und konzentriertesten arbeiten & lernen. Einfach mal fragen, deine Lehrer sind bestimmt auch nicht so schlimm ;)

» Viper8 » Beiträge: 41 » Talkpoints: 12,19 »


Das Problem mit der Lautstärke hängt oft auch von dem Schuljahr ab. Bei uns war es bis zur 12. Klasse auch so. Es war ja im Prinzip auch bis dahin egal wie es lief, es kommt ja nur auf die letzten zwei Jahre an. Seither gibt es bei uns keine Probleme mehr mit der Lautstärke. Man könnte jetzt behaupten es liegt an der Reife, aber ich denke es ist so, wie ich vermute.

Oft verursachen aber nur eine Hand voll Schüler Probleme, also sollte man zunächst herausfinden, wer diese Leute sind und sich für diese ein paar besondere Maßnahmen überlegen. Im Großen und Ganzen sollte man aber einen gewissen Respekt in der Klasse haben. Viele Lehrer sind nämlich so darauf fixiert bei den Schülern gut anzukommen, dass sie vergessen, wer eigentlich das Sagen haben sollte.

Ich denke nicht, dass die Maßnahmen das Problem sind, sondern eher die Dosierung. Man muss den Schülern natürlich noch Freiräume lassen, denn sonst verhindert man, dass sich die Schüler wohlfühlen und so auch, dass sie gute Leistungen bringen. Man muss keine Angst verbreiten, aber doch klar machen, dass man Drohungen war macht. Das muss aber jeder selbst herausfinden.

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» NeoUser » Beiträge: 311 » Talkpoints: 8,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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