Freundin längere Zeit weg - Hilfe
Vor zwei Tagen ist meine Freundin für die nächsten 15 Wochen nach Australien aufgebrochen und jetzt komm ich mir ziemlich einsam vor. Ich merk die letzten 2 Tage, das ich kaum mehr Hunger hab und sobald ich etwas esse, bin ich sehr schnell satt. Normalerweise esse ich ziemlich oft am Tag und mach mir den Teller immer schön voll. Doch zur Zeit geht einfach nichts in meinen Magen rein.
Seit meine Freundin jetzt weg ist, spüre ich eine seltsame leere in mir. Es kommt mir so vor, als ob ein Teil von mir weg ist! Ablenkung von diesen Gedanken gibt es auch nur sehr wenig, da ich im Moment noch 2 Wochen Urlaub hab und mein kompletter Freundeskreis tagsüber arbeitet. Die Freunde die mir wirklich viel bedeuten sind alle zu weit weg d.h. die können wir auch nicht weiterhelfen.
Meine Freundin ist die Liebe meines Lebens, ich vermisse so sehr das Gefühl, wenn man bei Nacht aufwacht, neben sich schaut und sie dort friedlich schläft. Das ist natürlich nur ein Beispiel, davon gibt es ein Hunderte. Obwohl ich weiß das wir wenigstens in der Vorweihnachtszeit endlich wieder zusammen sein werden und den Jahreswechsel gemeinsam verbringen kommt mir diese Zeit noch so verflucht lange vor.
Kennt ihr meine Lage? Evtl. habt ihr sogar schon einmal das selbe wie ich durchgemacht und wisst in etwa wie es mir gerade geht? Wie seid ihr damals damit umgegangen?
Ich kann deine Gefühle sogar sehr gut verstehen, wir haben bereits mehrere solcher Trennungen hinter uns. Die erste war ganz eindeutig die Schlimmste, mir ging es da wie dir, ich habe nicht viel gegessen, weil ich kaum noch Appetit hatte und habe mich wenn ich zuhause gewesen bin, ziemlich vergraben.
Ich habe mich dann in die Arbeit gestürzt, Überstunden gemacht und nach ungefähr zwei Wochen habe ich mich selbst "in den Hintern getreten" und mir gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe mich dann viel mit Freunden verabredet, meine Familie besucht und die Zeit so ganz gut herum bekommen.
Auch wenn man den Partner vermisst, ist es keine Lösung zuhause zu hocken, auf das Telefon zu starren, oder auf E-Mails zu lauern. Die Zeit geht davon nicht schneller herum und man droht nur in ein tiefes Loch zu fallen. Ablenkung ist die bessere Methode, solche Zeiten der Trennung herum zu bekommen.
Bei den nächsten Trennungen ist mir das wesentlich leichter gefallen, ich wusste vorher, wie es sein wird, und habe mich innerlich darauf vorbereitet. Sieh es positiv, irgendwann ist deine Liebste wieder da und ihr wisst dann umso mehr, was ihr aneinander habt.
Ja, so fühlt sich Liebe an. Hättest du diese Gefühle nicht, wüsstest du, das sie nicht die Richtige ist. Es bleibt dir eigentlich nur die Zeit mit Telefonieren und Emails zu verbringen. Ich verstehe dich sehr gut. Mein Mann ist Soldat, und er war letztes Jahr 3 Monate in Afghanistan. Da war es nicht nur das vermissen, sondern auch noch die Angst. Nächstes Jahr geht er wieder, dann wohl 16 Wochen. Also fiebere den Tag herbei wo du sie wieder hast und dann feiert ihr einen ganz tollen Jahreswechsel gemeinsam.
Ich bin in fast derselben Situation, nur bin ich diejenige, die das Land verlässt. Am Sonntag gehts los und meine Laune ist mittlerweile auf dem Nullpunkt angekommen. Wie ich damit umgehen soll, weiss ich noch nicht so richtig. Zum Glück habe ich in meinem Domizil im Ausland Internet und ich habe natürlich ICQ und Skype(mit Webcam), so dass ich den Kontakt zu meinem Freund wenigstens verbal aufrecht erhalten kann. Das tröstet mich aber nicht darüber hinweg, dass nachts niemand neben mir liegt und mich für vier Monate niemand in den Arm nehmen und küssen wird.
Ich fürchte aber, dass uns nichts anderes übrig bleiben wird, als es durchzustehen. Falls du noch kein Skype hast, würde ich dir empfehlen es dir unterzuladen. Die Stimme des Partners zu hören, finde ich persönlich schon sehr tröstlich und im Gegensatz zum Telefonieren ist es kostenlos. Ansonsten weiss ich mir im Moment auch keinen Rat, außer eben die Zähne zusammen zu beißen und die Zeit zu überstehen.
Ich weiß nicht so recht wie ich das beschreiben soll. Am Tag, an dem wir damals zusammengekommen sind erzählte sie mir noch von ihren Plänen. Die Monate bis zum Abflugtag und speziell die letzten Wochen waren sehr intensiv, jedoch auch bedrückend. Es war immer im Hinterkopf, das Sie bald für sehr lange Zeit nicht mehr da sein wird. Richtig realisiert habe ich den Abschied jedoch erst, nachdem ich vom Flughafen nach Hause gefahren bin.
Eines meiner Abschiedsgeschenke war eine Webcam für Skype. Endlich nach 24 Stunden ohne ein Lebenszeichen von ihr, hab ich wieder ihre Stimme gehört. Das tat gerade so gut und mir ist ein Stein vom Herzen gefallen! Dieses ungewisse seit ihrem Abflug von Singapur hat mich innerlich schier aufgefressen. Gestern habe ich mir bei Arcor zusätzlich zu Skype noch eine Flatrate für Gespräche ins australische Festnetz aktivieren lassen, so dass wir nicht nur auf Skype angewiesen sind.
Der Beitrag von Zwieback macht mir auf jedenfall mut, das die Zeit irgendwann schneller vorbei gehen wird. Der Tag gestern war der absolute Horror, ich hatte das Gefühl, das der Sekundenzeiger stehen bleibt und die Zeit angehalten wurde.
Also noch bin ich nicht in der gleichen Situation wie du, aber ab Oktober wird es mir ähnlich gehen, denn ich gehe für sieben Monate nach Paris, um mein Auslandssemester zu absolvieren. Natürlich ist die Entfernung nicht so groß wie bei dir und deiner Freundin und wir werden uns zwischendurch auch ab und zu sehen können, aber dennoch werden wir uns auch sehr doll vermissen und uns wird es auch schlecht gehen. Allerdings hoffe ich, dass es bei mir nicht so schlimm sein wird wie bei meinem Freund, der hier bleiben muss, weil ich ja viele neue Eindrücke haben werde und auch sonst viel erleben werde.
Ich würde dir auch raten, dass du dich so gut es geht ablenkst und deine Tage regelrecht durchorganisiert. Das mache ich auch immer, wenn mein Freund seine Familie für einige Tage in Dänemark besucht und ich zu Hause bleiben muss. Ich versuche dann wirklich meine Tage vollzustopfen, damit ich weniger an ihn denken muss. Wenn du nicht so viel zu tun hast, kannst du dich ja vielleicht in einem Fitnessstudio anmelden. Vielleicht kannst du durch den Sport deine Gedanken von ihr wegbringen und sie freut sich darüber hinaus noch über deinen neuen tollen sportlichen Körper, wenn sie wieder zurückkommt.
Versuch es auch ein wenig positiv zu sehen. Deine Gefühle zeigen dir, dass sie die Richtige ist und dass du sie wirklich aufrichtig liebst. Das ist doch wirklich toll. Sie wird sicher ebenso empfinden und ihr werdet ein noch besseres Verhältnis zueinander haben, wenn sie erst wieder da ist. Dann wisst ihr was euch wirklich fehlt, wenn der andere fort ist und wisst die Anwesenheit des Partner so richtig zu schätzen. Gerade bei der Auflösung kleiner Streitigkeiten kann das bestimmt von Vorteil sein. Zumindest empfinde ich bereits nach einer kurzen Trennung von meinem Schatz so.
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig Mut machen konnte und du die Zeit ohne sie gut überstehen wirst.
Eine so lange Trennung habe ich zwar noch nicht erlebt, aber so für 2-3 Wochen kommt das bei uns auch schon mal vor, dass wir getrennt sind. Ich sehe diese Zeit allerdings immer positiv und freue mich dann auf all die Sachen, die ich unternehmen kann, die ich sonst vielleicht nicht machen würde. Z.B. alles kochen, was mein Partner nicht mag, Filme schauen die wir uns zusammen nicht ansehen würden usw. Ich versuche also das beste aus der Zeit für mich allein zu machen, denn Trübsal blasen hilft ja nix.
Und das Wiedersehen wird dafür umso schöner, und man hat sich auch viel mehr zu erzählen. Ich finde es auch wichtig, dass jeder seine Freiräume behält und in der Lage ist allein zu sein, ohne gleich in Trübsal zu verfallen. Klar vermisse ich ihn wenn er weg ist aber ändern kann ich sowieso nichts daran, also wieso soll ich mir davon meinen Tag vermiesen lassen? Da genieße ich es doch lieber, einmal Zeit nur für mich zu haben, und hinterher freue ich mich wieder auf das Zusammensein.
Das was du beschreibst, kommt mir ähnlich vor, da ich eine Fernbeziehung führe und meinen Freund alle drei Wochen sehe, meist nur für ein Wochenende. An deiner Stelle würde ich irgendwie versuchen, mich abzulenken. Da deine Freundin ja nicht da ist, kannst du vielleicht ja auch irgendwie Kontakt mit ihr halten, um dich wenigstens nicht ganz so alleine zu fühlen. Was dir vielleicht auch hilft, kann das Hervorkramen von gemeinsamen Erinnerungsstücken sein.
Das gleiche habe ich auch bereits einmal durchmachen müssen, als mein Freund für zwei Monate nach Asien ging. Dabei war es so, dass wir damals erst einen Monat zusammen waren, was bedeutete, dass ich frisch verliebt war. Von daher hätte ich natürlich am liebsten jede Minute gemeinsam mit meinem Freund verbracht und für mich war es dann unglaublich schlimm, ihn so lange nicht sehen zu können. Dabei wusste ich eben auch nicht, ob unsere Liebe die lange Trennung überhaupt überstehen würde, da wir eben auch erst so kurz zusammen waren und ich mir da auch noch nicht richtig sicher sein konnte, dass die Beziehung auch lange halten würde.
Für mich selbst war es immer sehr wichtig, mich abzulenken. Dabei fand ich es ganz besonders schlimm, alleine zu Hause zu sitzen, da ich da ständig an meinen Freund denken musste. Immer dann, wenn ich alleine in meinem Zimmer war, musste ich an meinen Freund denken und das hat mich dann auch immer sehr traurig gemacht, da ich ihn so schrecklich vermisst habe. Von daher habe ich so oft wie es nur ging, etwas mit meinen Freunden gemacht. Außerdem war ich in dem Zeitraum auch noch selbst für eine Woche im Urlaub, was ich richtig toll fand. Auf diese Weise ging die Zeit gleich noch viel schneller vorbei, da ich im Urlaub auch richtig gut abgelenkt war und daher auch nicht so oft an meinen Partner denken musste.
Wenn meine Freunde keine Zeit für mich hatten, war das trotzdem kein Grund für mich, die ganze Zeit nur zu Hause zu bleiben. Stattdessen habe ich immer etwas unternommen. Da ich eben auch Ferien hatte, war das auch gut möglich und von daher war ich immer oft shoppen, im Schwimmbad oder am See. Diesen Aktivitäten konnte ich auch sehr gut alleine nachgehen und das fand ich besser, als zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen. Dadurch ging die Zeit dann auch sehr schnell vorbei und ich kam dann auch immer erst abends dazu, richtig an meinen Freund zu denken. Auf diese Weise war es noch irgendwie erträglich für mich, dass er so lange weg war. Vor allem in den letzten zwei Wochen war ich dann auch nicht mehr traurig, sondern einfach nur noch glücklich, da unser Treffen dann auch in greifbarer Nähe war und deshalb konnte ich das auch gut überstehen.
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