Trotz Abitur kein Studium

vom 26.08.2008, 11:36 Uhr

Also ich bin der Meinung, dass man nach dem Abitur (immerhin der höchste Bildungsabschluss in der BRD) schon studieren sollte, denn wenn man schon einen so guten Abschluss hat, dann sollte man auch was draus machen. Und gerade in der heutigen Zeit ist es ja bestimmt besser, wenn man auch was studiert hat. Also ich kann dir definitiv zum Studium raten.

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man nicht unbedingt studieren"muss", wenn man Abitur gemacht hat. Nach einem Studium mag man vielleicht bessere Arbeitsmöglichkeiten als nach einer Ausbildung, wobei ich das aber auch bezweifle, aber gesichert ist es nicht, dass jeder nach einem abgeschlossenem Studium auch eine Arbeitsstelle findet.

Auch ich habe Abitur gemacht und danach nach einem weiteren Jahr Schule eine Ausbildung begonnen. Der große Vorteil an einer Ausbildung ist meiner Meinung nach, dass man relativ schnell einen Einblick in die Praxis erhält und eine Ausbildung im Vergleich zum Studium auch relativ kurz ist.

Das Abitur hast du, auch wenn du danach nicht studierst, bestimmt nicht umsonst gemacht. Viele Firmen wünschen sich, dass Bewerber für eine Ausbildung das Abitur haben und mit dem Abitur bleiben dir auch noch nach der Ausbildung alle Tore offen. Wenn du irgendwann mal studieren möchtest, dann kannst du es dann noch immer tun.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich finde es generell nicht gut, wenn man als Abiturient doof angeguckt wird, nur weil man nicht studiert. Was nützt dir ein tolles Studium, wenn du danach keinen Job kriegst? Es gibt genügend Studenten, die nach ihrem Studium keinen Job, oder keinen Job in ihrem Metier finden. Kenne einige Jura Studenten, die nach einem gut abgeschlossenen Studium nichts gefunden haben. ebenso die ganzen BWL-Leute. Hunderte von Abiturienten studieren Archäologie. Ist ja auch bestimmt total interessant, aber es werden pro Jahr in der Branche nur sehr wenige Stellen frei.

Studium heißt nicht gleich Job. Wer eine gute Ausbildung macht und danach sogar nen Meister, verdient schon in der Ausbildung Geld. Es gibt zwar BAfög für Studenten, aber es gibt bessere Aussichten ins Berufsleben zu starten, wenn man keine Kredit an der Backe hat. Und das Jobben nebenbei ist vielleicht ne Notlösung, aber einige Studiengänge sind so in der Regelstudienzeit nicht zu schaffen. An einer Fachhochschule geht es zum Beispiel auch anders lang, als an einer UNI. Fachhochschule gleicht mehr dem Schulunterricht. Also eine straffere Organisation der Studienzeit.

Lass dir bitte nicht einreden, wenn man nach dem Abi nicht studiert, war das Abi umsonst. Viele Abiturienten werden in Ausbildungsberufen sehr gerne genommen. Ich persönlich stand auch vor der Frage was nach dem Abi: Studium oder Ausbildung. Hat beides seinen Reiz. Aber ich bin auf eine 3. Möglichkeit gestoßen. Warum nicht statt Student oder Azubi einfach ein Stuzubi werden?

Ja Stuzubi. Das ist man, wenn man ein duales Studium macht. Man sucht sich nen Ausbildungsbetrieb und bewirbt sich da. Dann muss der Arbeitgeber zustimmen dass er einen dual ausbilden lässt. Man bewirbt sich dann an einer Hochschule, die das Duale Studium in der gewünschten Fachrichtung anbietet. Das ganze Studium inklusive Ausbildung geht 3 Jahre. Ca die Hälfte der Zeit ist man im Unternehmen und kann anwenden, was man im Studienteil gelernt hat. Die andere Zeit ist man an der Fachhochschule und studiert. Das ganze gibt es auf Diplom oder Bachelorbasis. So hat man Praxiserfahrung, was oft beim reinen Studium zu kurz kommt und man kann das gelernte gleich anwenden. Und man bekommt eine Ausbildungsvergütung wie ein Azubi auch.

Aber das ganze ist nicht leicht und sehr zeitintensiv. Wo andere Semesterferien haben steht dem Stuzubi nur der normale Urlaub zu. Und der Studiengang an sich ist ein Intensivstudiengang. Was andere in 3 Jahren reinem Studium lernen, lernt man selber in 1,5. Du kannst dich ja mal umsehen, ob es eine Richtung gibt, die dich interessiert und die dual angeboten wird. Das ganze ist ein hartes Stück Arbeit. aber die Mühe wert. Stuzubis sind begehrt auf dem Arbeitsmarkt, gerade wegen der Praxiserfahrung. Gucke dich einfach mal um vielleicht ist das ja was für dich.

» danasy » Beiträge: 82 » Talkpoints: 0,72 »



Also ich gehöre zu denen, die nach ihrem Abitur nicht direkt studiert haben und ich bereue es keinesfalls. Zwar war ich wirklich eine der wenigen, die nach dem Abschluss erstmal eine Ausbildung gemacht haben, aber für mich war dieser Weg der einzig Richtige. Auch wenn ich von einigen eher schief angeschaut wurde, weil ich ja trotz dem Abitur keine Universität oder Fachhochschule besuchen wollte.

Mir war es wichtig, dass ich nach 14 Jahren Schule (ich habe ein Jahr wiederholt) erstmal etwas anderes sehe und etwas anderes lerne. Vor allem war mir praktische Arbeit wichtig und deswegen habe ich mich dazu entschlossen, erstmal meinen Traumberuf zu erlernen, für den ich sicher kein Abitur gebraucht hätte. Da wäre ein guter Realschulabschluss ausreichend gewesen.

Nach der Ausbildung, bzw während der Ausbildung hatte ich aber schon den Wunsch, mich weiterzubilden und wollte das dann per Studium an einer FH machen. Ich habe auch 3 Semester ausgehalten und bin dann wieder arbeiten gegangen und bis jetzt habe ich das abgebrochene Studium nicht bereut. Es gibt auch andere Mittel und Wege, sich weiterzubilden und muss nicht zwingend studieren. Jetzt habe ich die Grundsteine zu meiner Weiterbildung gelegt und werde das eben über meine Firma machen. So habe ich erstens keine Vollzeitschule und zweitens bleibe ich in der praktischen Arbeit drin, was bei mir recht angebracht ist.

Da du noch recht jung bist, hast du auch noch ein paar Jahre Zeit. Die Zeit solltest du nutzen, um rauszufinden, was für dich der optimale Beruf wäre. Das kannst du zum Beispiel über Praktikas in den Ferien herausfinden. Macht sich auch später gut in deinen Bewerbungen. :wink: Und wenn du da mal weißt, was du machen möchtest, kannst du dich auch informieren, ob du diesen Beruf auch über eine duale Ausbildung (Schule und Betrieb) erreichen kannst. Das spart nicht nur einiges an Zeit, sondern wird auch finanziell recht gut gefördert bzw entlohnt.

Ich denke, du wirst bis zu deinem Abitur das richtige für dich finden und den für dich richtigen Weg gehen. Nur weil bei dem einen ein Studium sein musste, musst du ja nicht zwingend eine Uni oder FH besuchen. Das Abitur öffnet dir auch sonst zu diversen Berufen einige Türen. Und auch ohne Studium bleibt dir das Abitur ja erhalten. Das Abitur bedeutet ja nur, dass du studieren könntest, wenn du möchtest.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ein Abitur ist wirklich nie sinnlos. Du hast stets beste Chancen bei Ausbildungsplätzen genommen zu werden, zumal für einige, wie zum Beispiel in dem Versicherungszweig, benötigst du ein Abitur!

Du kannst also wirklich nicht sagen, dass du dein Abitur umsonst gemacht hast. Ich habe viele Freunde, die „trotz“ Abitur eine Ausbildung zur Krankenschwester, zum Einzelhandskaufmann, zur Laborantin, etc. machen. Sie sagten mir, dass sie sehr gut in der (Ausbildungs-)Schule voran kommen und dass eine Menge Nacharbeit daheim erspart bleibt wegen der Vorbildung. Außerdem bekommen sie aufgrund dessen sehr gute Noten, wodurch sie bei Abschluss der Lehre die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden.

Ich selber bin Student und ich muss sagen, dass ich richtig glücklich bin, aber trotzdem kenne ich viele Studenten, die total planlos sind und nur Fächer studieren, die sie interessieren, womit sie aber später keinen Job finden werden. Genauso sehr liebe ich es, wenn man mit Studenten redet, und sie überhaupt nicht wissen, was sie später mal machen wollen. Derartiges kann ich überhaupt nicht verstehen!!! Man sollte doch einen Plan vom Leben haben (wenigstens in Ansätzen). Da finde ich es wesentlich besser, wenn man eine Lehre macht, weiß worauf man sich einlässt und seinen Traum letzten Endes erreicht.

Also Max, denke bitte daran, dass du dir von Vornherein gut überlegst, was du später machen willst, denn schließlich wirst du 40 Jahre in diesem Berufsfeld arbeiten. Deine Kriterien sollten sein:
1) Der Job sollte dir Spaß machen/ dich erfüllen
2) Er sollte dir genügend Freiraum geben, um dein Leben auch außerhalb des Berufes zu genießen (Hobbies, Familie, usw.)
3) Das Gehalt sollte ebenfalls stimmen, um deinen Lebensstandard aufrechtzuhalten

» Sebastian S. » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,11 »


Natürlich muss man nicht studieren,wenn man ein Abitur hat, aber schaden kann das nicht. In meinem Freundeskreis ist es zwar so, dass die meisten studieren, aber es gibt zum Beispiel auch einen, der macht eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker - das hatte er schon in der 9. Klasse vor und hätte natürlich aufhören können, nach der 10. Nichtsdestotrotz hat er weiter gemacht, denn ein Abitur schadet nie und es öffnet dir unter Umständen Türen. So ist es ein Fakt, das man dich lieber nehmen wird, wenn du ein Abitur hast. Wenn es auch kein so gutes Abitur ist, so ist es besser, wenn man eins hat. Man hat eben doch länger Schule gehabt und somit einen gewissen Bildungsstand mindestens.

Desweiteren ist es so, dass man nie weiß, was kommt. Vielleicht entscheidest du dich für eine Ausbildung, die dir dann so gut gefällt, dass du ein Studium dranhängen willst - und dazu brauchst du ein Abitur - auch hier wieder nur bedingt ein gutes. Eine Freundin von mir hat eine Ausbildung zur PTA gemacht und nun studiert sie irgendsowas physikalisches ;) und das war absolut nicht eingeplant.

Ich würde dir raten mal zum Arbeitsamt zu gehen und eine Berufsberatung durchführen zu lassen. Das garantiert nicht das du was findest, aber vielleicht kannst du dich da besser informieren. Außerdem sind Praktika nie schlecht um sich zu orientieren, man kann in den meisten Betrieben einfach anfragen, ob man eine gewisse Zeit dort mal reinschnuppern kann und bei den meisten ist das möglich.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Das Abitur ist niemals umsonst. Nur weil du nach der Schule nicht studieren möchtest, ist das kein Grund, auf diesen Schulabschluss zu verzichten. Ich hatte während meiner Schulzeit auch eine Phase, in der ich sicher war, dass ich nicht studieren möchte. Ich habe dann nach der Schule zunächst eine Ausbildung absolviert und studiere nun, nachdem ich mir nicht vorstellen konnte, für den Rest meines Berufslebens in meinem erlernten Beruf zu arbeiten.

Ich denke, dass man alles mitnehmen sollte, was man auf dem Bildungssektor bekommen kann, solange man sich damit wohlfühlt. Wenn du dich an deiner Schule wohlfühlst und keine großen Probleme mit dem Schulstoff hast, solltest du unbedingt bis zum Abitur durchhalten. Die Zeit ist ja nicht verschwendet. Bildung ist niemals umsonst.

Auch wenn du eine normale Ausbildung anstrebst, ist es empfehlenswert, das Abitur abzulegen. Immer mehr Arbeitgeber verlangen das Abitur, was ich unter gewissen Gesichtspunkten auch verstehen kann. Selbst im Handwerk ist es mittlerweile üblich, dass nach dem Abitur gefragt wird. Als ich meine Ausbildung gemacht habe, waren in meinem handwerklichen Ausbildungsbetrieb circa drei bis vier Lehrlinge pro Lehrjahr. Nur ein einziger hatte kein Abitur.

Wenn man das Abitur macht, ist man ja noch recht jung und oftmals noch gar nicht sicher, wie das restliche Leben aussehen soll. Vielleicht willst du ja irgendwann doch noch einmal studieren, entweder im Anschluss an deine Ausbildung oder später berufsbegleitend in Abendform oder an der Fern-Universität. Dann ist es natürlich toll, wenn du nicht erst das Abitur nachholen musst, sondern direkt einsteigen kannst.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde, dass man nicht unbedingt studieren muss, nur weil man Abitur macht. Es gibt sehr viele andere Wege die du gehen kannst. Und falls du dich zu einem späteren Zeitunkt doch noch entscheidest, dass du studieren möchtest, dann kannst du das ja immer noch machen.

Drei Jahre sind aber auch noch eine lange Zeit, du musst ja nicht sofort entscheiden wie dein Weg nach dem Abitur weitergehen soll. Schau dir einfach die verschiedenen Möglichkeiten an und lass dir Zeit bei deiner Entscheidung. Allerdings würde ich ein Studium auch nicht von Anfang an ablehnen, es gibt so viele interessante Sachen die für dich eventuell relevant sein können, je nachdem welchen Beruf du später einmal ergreifen willst.

Ich würde auch nicht unbedingt überlegen ob ich studieren soll oder nicht, sondern mir einmal eine Liste mit Berufen schreiben, die für mich in Frage kommen könnten und die mir Spaß machen. Eventuell auch geordnet nach Priorität. Wenn du diese Liste mit möglichen Berufen hast, dann kannst du dir anschauen welche Ausbildung für die diversen Berufsbilder gefordert wird. So fällt dir vielleicht die Wahl deines weiteren Weges leichter.

Das Abitur selbst würde ich an deiner Stelle allerdings unbedingt machen. Du weißt nicht was in 10 Jahren ist. Vielleicht bist du dann so an einem Thema interessiert, dass du es studieren willst. Wenn du es auch nur für dich aus reinem Interesse machst. Diese Möglichkeit würde ich mir echt offen lassen.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke auch, dass es nach dem Abitur nicht zwangsläufig auf ein Studium herauslaufen muss. Es gibt ja eben auch genug Ausbildungen, die das Abitur als Schulabschluss voraussetzen. Vielleicht interessiert dich eine davon.

Und da du, wie du schreibst, dein Abitur voraussichtlich erst in drei Jahren machst, hast du ja noch genug Zeit dir etwas auszusuchen bzw. dich zu orientieren um herauszufinden, was dir gefällt oder dich interessieren würde.

Ich selbst studiere zwar, das allerdings auch nur, weil mein Studiengang so ziemlich das Einzige war, was mich interessiert hat und die finanziellen Aussichten (wenn es denn endlich mal abgeschlossen ist) sehr gut sind. Viel lieber hätte ich nach dem Studium aber auch eine Ausbildung gemacht. Allein schon wegen dem Ausbildungsgehalt ;) Beim Studium zahlst du im Gegenteil noch drauf.

Wenn dir allerdings der Aspekt der Verdienstmöglichkeiten und des Karriereaufstiegs wichtig ist, stehen die Chancen mit einem abgeschlossenem Studium meist besser - soll nicht heißen, dass es mit einer Ausbildung nicht auch möglich ist. Es kommt ja auch immer darauf an, für welchen Studiengang oder Ausbildung man sich entscheidet. Im Endeffekt ist es eh sinnvoll, das zu machen, was einen interessiert. Das Risiko es sonst nicht lange durchzuziehen ist sonst sehr hoch.

» hera » Beiträge: 27 » Talkpoints: 1,79 »


Ich kann deine Zweifel total verstehen, aber ich finde es ist noch zu früh sich darüber Gedanken zu machen. Es kann ja jederzeit passieren, dass du deinen Traumberuf findest und dann weißt du auch, was du machen möchtest, sprich Studium oder Ausbildung.

Ich habe letztes Jahr mein Fachabitur gemacht und im Mai 2010 mache ich dann mein allgemeines Abitur. Viele meiner Freunde sind nach dem Fachabitur losgezogen und haben sich eine Ausbildung gesucht. Sie verdienen jetzt zwar Geld, haben aber erkannt, dass es eine Schnellschussreaktion war. Ich habe fest vor ab dem Herbstsemester zu studieren, da ich so viel Fleiß, Stress und Tränen in diesen Abschluss gesteckt habe.

Wenn ich nicht studieren würde, dann hätte ich das Gefühl umsonst um mein Abitur gekämpft zu haben. Dann hätte ich ja auch schon nach der 9ten Klasse aufhören oder nach dem Realschulabschluss, und mir die letzten drei Jahre sparen können. Das muss aber jeder selber entscheiden und du hast ja noch etwas Zeit. Studieren ist keine Pflicht, sondern ein Privileg.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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