Lässt Spontanität im Alter nach?

Hallo!

Ich muss feststellen, dass ich in einigen Dingen nicht mehr so spontan bin als früher, wo ich noch jünger war. Ich muss manche Dinge wirklich planen. Bei meinem Mann wird es auch immer schlimmer, spontan zu sein. Früher konnte man wirklich von der einen auf die andere Minute irgendwas planen und das wurde dann gemacht. heute ist er eher so, dass er dann sagt "Müssen wir mal schauen, was wir das machen".

Wie kommt es, dass man, wenn man älter wird Schwieirgkeiten hat, einfach mehr Spontan zu sein? Oder ist das nur bei uns so?

Hallo,

meiner Meinung nach ist das einfach Charaktersache. Und Einstellungen bzw. Charaktereigenschaften von Menschen verändern sich eben. Ich würde das weniger aufs Alter beziehen, mehr eben auf die Veränderung. Ich beispielsweise bin überhaupt nicht spontan. Ich muss immer alles planen und genau wissen, wann was ist und wie es vor sich geht. Natürlich kann ich mal spontan sein, wenn mich jetzt zum Beispiel eine Freundin anruft und ich soll spontan vorbeikommen. Wenn ich dann sowieso nichts anderes zu tun habe, kann ich das durchaus wahrnehmen. Nur wenn ich so auf glühenden Kohlen sitze und warten soll, was mich dann irgendwann erwartet und ob überhaupt... sowas hasse ich wie die Pest. Ich kann nicht ausschließen, dass ich das in 10 Jahren einmal anders sehe. Das hat dann aber weniger mit dem Alter zu tun (dann wäre ich erst knapp 33), sondern mit der von mir bereits angesprochenen Veränderung.

Liebe Grüße

Vermutlich haben sich bei dir ja auch die Umstände geändert, nicht ausschließlich das Alter? Zum Beispiel die Tatsache, dass man Kinder hat, schränkt einen glaube ich erstmal ziemlich ein. Sobald die Kinder älter werden lässt das zwar ein wenig nach, aber so eine "Resteinschränkung" bleibt irgendwie immer. Das soll jetzt nicht heißen dass ich keine Kinder mag

Also ich für meinen Teil bin heute teilweise noch spontaner als früher, weil ich gelernt habe mit ungewohnten Situationen umzugehen. Allerdings bin ich jetzt ja auch noch keineswegs "alt" sondern gerade mal "erwachsen", hab also noch genug Lebensjahre vor mir in denen sich das wieder verändern kann.

Ich glaube schon das Spontanietät im Alter nachlässt. Charakter hin oder her. Klar wenn ich ein Planer bin bin ich ein Planer, aber auch früher sehr spontane Menschen werden mit der Zeit etwas "ruhiger".

Es ist halt auch einfach so das man als älterer Mensch mehr daran denkt was aus einem bestimmten Verhalten resultiert. Lädt mich wer z.B. spontan zum Kaffee ein, denk ich direkt daran das ich dann nicht mehr die Fenster putzen kann oder die Wäsche waschen kann wie ich es mir vorgenommen hatte. Es wirft meinen Plan einfach durcheinander.

Da man halt je älter man wird immer mehr plant ist, spontan sein halt einfach schwer. Mal abgesehen davon das wenn man arbeitet halt auch einfach durch eine straffe Tageseinteilung spontan sein auch ein wenig auf der Strecke bleibt.

Hallo,

ich kann die Frage für mich auch ganz klar beantworten: bei mir hat die Spontaneität definitiv nachgelassen! Früher sind wir viel öfter mal spontan essen geganegn oder ins Kino oder spontan zur Küste gefahren.

Aber das hat sich geändert! Warum? Zum einen, weil die Zeit einfach oft fehlt und wenn Zeit da ist, ist sie schon verplant und zum anderen das Geld! Viele Dinge sind einfach so unheimlich teuer geworden, dass wir es nicht mehr einsehen spontan ins Kino zu gehen, wenn man dafür mal schnell 30 Euro los ist! Gemütlicher geht es dann auch im Heimkino!

Spontanität läßt auch stark nach, wenn man Kinder hat. Die sind sozusagen selbst so spontan, dass sie die Spontanität der Umgebung scheinbar absorbieren.

Ich war immer sehr spontan, bin schon mal spontan in den Urlaub gefarhen, weil mir die Idee, mitzufahren, gerade gut gefiel und auch sonst war ich gerne für spontane Ideen zu haben. Seit ich Kinder habe, sieht das natürlich anders aus, denn da muss einfach eine Menge weiteres beachtet werden, was vorher keine Rolle spielte. Gerade auch mit kleineren Kindern herrschen schlicht SAchzwänge, die einige Spontanideen schwierig machen. Wenn man auf Fläschchen angeiwesen ist, ist es schwer, mal eben auf der sommerwiese länger zu bleiben oder einen Ausflug auszudehene, wenn die Windeln alle sind, sollte man irgendwo her Nachschub beschaffen können, ohne dann gleich 52 Pampers mit sich herumschleppen zu müssen.

Ichhabe in dieser Zeit zwar viel Spontanität verloren, aber dafür auch viel Planungssicherheit dazu gewonnen, so das mich jetzt wenig umhaut, was so spontan auf einen zukommt.

Dass man im Laufe der Jahre nicht mehr so spontan ist hat, glaube ich, auch was mit den Verpflichtungen zu tun, die man eingeht. Die werden ja im Laufe der Zeit immer mehr.

Als ich noch studierte und nicht nebenbei arbeitete war es kein Thema zu sagen "Sch... auf Uni, wir fahren von Dienstag bis Freitag an die Nordsee" oder "Wir lassen Uni ausfallen und gehen stadtdessen zum Weihnachtsmarkt". Als ich dann nebenbei anfing zu arbeiten ging das schon nicht mehr so einfach. Dann kam der zweite Job dazu, da musste ich noch genauer planen und jetzt mit Job und Nebenjob ist Spontaneität so gut wie unmöglich.

Hallo Diamante,

auch ich bin nicht mehr so sehr spontan, wie früher. Ob das aber ausschließlich am altern liegt, glaube ich nicht.

Wie schon geschrieben wurde, wenn man ungebunden ist und nur wenige Verpflichtungen hat, hat man die Möglichkeit, spontan zu sein. Bindet man sich und hat einen festen Freund oder heiratet, ist die Spontaneität doch auch schon etwas eingeschränkt, weil Termine erst mal mit dem Partner besprochen werden müssen. Man kann in dem Ausmaß dann nicht mehr alleine über seine Zeit bestimmen, wie als Single. Bekommt man dann Kinder, lassen spontane Aktionen noch etwas mehr nach.

Zumindest mir ging es so. Ich hatte früher nie einen Terminplaner gebraucht, Dates mit Freundinnen liefen ganz spontan ab. Ein Anruf "hast du Zeit ?" und der Termin passte. Als mein Sohn auf der Welt war, ging jahrelang gar nichts mehr ohne konkrete Planung. Ich brauchte einen Terminplaner, die Woche war vollgestopft mit "Kinderterminen", gemeinsames Spielen, Turnverein, Gymnastik etc. Alles wurde vorausgeplant. Einen gemeinsamen Termin mit meinen Freundinnen zu finden, war gar nicht mehr so einfach.

Inzwischen ist mein Sohn fast erwachsen und ich habe in der Hinsicht wieder viel mehr Freiraum, ich mußte aber komischerweise erst wieder lernen, spontan zu sein. Wenn man gewohnt ist, alle Termine über einen Kalender zu organisieren, dann fällt das spontan sein nicht mehr so leicht. Mittlerweile gehen mein Mann und ich mal ganz spontan essen oder ins Kino, das klappt inzwischen wieder gaz gut, aber mit früher ist es trotzdem kein Vergleich. Aber ich muss auch sagen, dass es für mich bzw. uns o.k. ist.

Viele Grüße von
wölfchen

Hallo,

Also das ist kein so ganz einfaches Thema. Es kommt sicherlich grundsätzlich erstmal auf den Charakter der betreffenden Person und diese Charaktereigenschaften ändern sich sicherlich auch mit steigendem Alter. Dennoch muss man auch sagen, dass ältere Menschen häufig sehr starsinnig sind (beziehungsweise es mit dem Alter werden) daher wenig spontan sind. Meine Großeltern beispielsweise waren als ich noch klein war viel spontaner als heute. Früher gingen sie ganz spontan, wenn es das Wetter eben zuließ, ins Schwimmbad oder auch mal zur Sommerrodelbahn.

Heute würde ich ihren Charakter so einschätzen, dass sie nicht spontan entscheiden würden, sondern es wirklich einen Tag vorher planen würden. Denn schließlich müssen sie sich ja nach den Planungen richten. Meine Großmutter beispielsweise möchte auch immer schon einige Tage vorher wissen wie meine Wochenendplanung aussieht und wer wann zum Essen da ist und ob mein Freund hier schläft u.s.w. Natürlich kann ich ihr das meist nicht sagen, weil ich wiederum recht spontan bin und gerade was meinen Freund angeht, selten definitive Aussagen treffen kann.

Bei meiner Mutter ist es ähnlich. Als ich noch jünger war (und sie damit ja auch ) konnte sie nach der Arbeit mal spontan mit mir etwas unternehmen, in die Stadt oder in den Zoo gehen. Wenn ich sie heute (selbst wenn es einen Tag vorher ist) frage, ob wir spontan in die Stadt wollen, kann sie das meist nicht sagen, sie ist müde und kann nicht einschätzen wie sie sich fühlt und worauf sie Lust hat.

Ich hoffe, dass ich im Alter genauso spontan sein kann wie auch jetzt. Ich plane auch gerne bestimmte Sachen, die mir wichtig sind. Aber ich bin auch sehr gerne spontan und entscheide je nach Stimmung und Wetterlage.

Viele Grüße
Sternhaufen

Ich denke nicht, dass das Alter und Kinder per se unspontan machen. Da spielt auch ein Stück Charakter mit, auch wenn ich nicht abstreiten kann, dass das erste eigene Kind sicherlich Charakterzüge ans Tageslicht bringt, die man vorher von sich gar nicht kannte.

Sicher kann man mit einem Kind nicht mehr ganz so spontan sein, wie ohne, aber mit gewissen Einschränkungen geht auch das noch. Ich kann mich auch an verschiedene Situationen erinnern, in denen ich mit eine Freundin recht spontan beschlossen haben mit 9 bzw. 10 Monate alten Kindern einen größeren Einkauf zu machen oder eine andere Unternehmung, weil es bei uns Beiden gerade gut passte. Ging auch problemlos. Vom Entschluss bis zur Ausführung waren es etwa eine Stunde, von der noch gut 25 Minuten Fahrzeit war.

Außerdem merke ich auch, je älter mein Sohn wird (und je weniger absolut nötiges Zubehör er braucht) desto spontaner werde ich wieder. Ich glaube aber auch, dass ich das ein wenig von meinen Eltern so vorgelebt bekommen habe. Klar haben die immer geplant und tun das auch jetzt noch. Allerdings kann ja immer etwas dazwischen kommen und dann kann man diese frei gewordene Zeit ja auch spontan nutzen. Diese Fähigkeit finde ich durchaus nützlich und habe sie mir auch zu eigen gemacht.