Welsangeln am Ebro Stausee

Ich war letze Woche mit einem Angelfreund am Ebrostausee in Spanien um dort auf Wels zu fischen. Es war eigendlich nur ein Kurztrip von zwei Tagen geplant, doch schließlich wurden es doch 6 Tage, die wir dort in einem Welscamp verbrachten. Mit diesem Text will ich euch das Welsangeln an diesem Stausee näher bringen und euch meine Begeisterung zeigen.

Als wir in dem Welscamp ankamen, empfing uns schon unser Angelguide, den man sich bei einem Besuch mieten sollte. Er zeigte uns das Camp und natürlich bekommt man dann auch das passende Gerät zum Welsangeln. Ein Welscamp ist im Prinzip ein ganz normaler Zeltplatz. Die einzige Ausnahme ist, dass dort fast alle Personen Angelturisten sind, die dort ebenfalls auf Wels angeln. Der Ebrostausee wurde im Jahr 1974 mit 30 Welsen besetzt, doch mitlerweile hat er sich dort so vermehrt, dass der spanische Staussee ein wahres Angelparadies geworden ist. Der Wels ist einer der größten Raubfische des Süßwassers in Europa und wegen seiner Kampfkraft ziehr er jährlich tausene Angler nach Spanien.

Als der Guide uns eingewiesen hatte fuhren wir voller Erwartung an den Stausee um unsere erste Angelsitzung zu machen. Bei einem tollen Sonnenuntergang bekamen wir dann auch den ersten Biss. Unter fachmänischer Anleitung des Angelführers konnte mein Freund nach einem Kampf von etwa 30 Minuten den ersten Wels landen. Er hatte eine Länge von 2 Metern und ein Gewicht von mehr als 40 Kilo. Nach dem Fototermin wurde der Fisch dann wieder freigelassen und nach einer weiteren Stunde fing auch ich meinen ersten großen Fisch. Wir waren einfach begeistert und erst jetzt verstanden wir, warum alle Angler von diesem Ort schwärmten. Die Fangergebnisse summierten sich im Laufe der Woche und wir waren fast ein bischen traurig, als wir wieder abreisen mussten.

Ich finde diesen Ort einfach fantastisch und ein Angelurlaub bietet sich dort auch für Personen ohne Angelschein an, den man dort nicht benötigt. Vielleicht wahrt ihr ja auch schon dort und könnt weitere Einblicke geben und meine Erzählungen noch ergänzen. Ich höffe zumindest, dass ich euch dieses fantastische Urlaubsziel etwas näher bringen konnte.

Ob Welse Raubfische sind oder nicht, spielt keine Rolle, aber sie sind empfindliche Tiere. Wie würde es dir gehen, wenn dich jemand mit einem Angelhaken durch deine Lippe nach oben ziehen würde und ein Foto machte?

Durch den Kampf von 30 Minuten wird das Loch, wo der Haken drin ist, ausgefranzt sein. Mittlerweile bis der Fisch wieder ins Wasser kommt, haben seine 40 Kilo die Wunde an seinem Maul durch den Haken vergrößern lassen. Der nächste Wels-Angler trifft vielleicht wieder auf diesen Wels von dir und zerreißt ihm sein Maul noch mehr. Soll das vielleicht ein toller Sport sein?

Ich hoffe nur, dass auch der Wels bei einem solchen Kampf mal gewinnt und einen Angler ins Wasser zieht und ordentlich zubeißt. Wenn ich diese Angler-Bilder mit den Fisch-Trophäen schon sehe, werde ich nicht nur traurig, sondern ich bekomme auch eine große Wut über solche Menschen.