Ab welcher Note wirklich zufrieden?
Ich beziehe mich mal auf meine Noten in der Berufsschule. Es war natürlich vom Fach selber abhängig wie ich mit meiner Leistung zufrieden war. Wenn es ein schweres Fach, wie Rechnungswesen war, habe ich mich sehr über eine 3 gefreut. Es gab auch Klassenarbeiten, wo ich am Ende froh war, dass es noch eine 4 gewesen ist. Rechnungswesen war einfach nicht so mein Fall. In Englisch zum Beispiel war ich doch recht gut und habe dementsprechend mit guten gerechnet. Mit einer 2 war ich zufrieden. Bei einer 1 habe ich mich natürlich auch gefreut. Eine 3 allerdings war schon ein leichter Dämpfer. Das gleiche Spiel war dann in Deutsch und Gemeinschaftskunde.
Eng wurde es dann wieder bei Wirtschaftslehre. Hier galt wieder das gleiche wie bei Rechnungswesen. Bei Fächer waren nicht so mein Ding. Es kommt also einfach auf das Gebiet oder das Fach an. Man schätzt sich selber ein und kann dann abwägen ob eine Note, die man bekommen hat, nun schlecht für einen oder doch sehr gut ist. Sport war dann wieder eine Sache für sich. Man konnte es nicht wirklich Sport nennen aber es gab dennoch Zensuren. Hier brauchte man sich nur mit dem Lehrer gutstellen und bekam entsprechend Mitarbeitsnoten. Hier war es also ein leichtes aber wem interessiert schon was man in Sport hatte.
Also in der Schule war ich eigentlich nie richtig zufrieden, nicht weil ich mit der Benotung durch durch den Lehrer nicht einverstanden war, sondern mit meiner eigenen Leistung. In meinem Abitur hatte ich in mehreren Prüfungen 15 Punkte, aber ich war damit nicht zufrieden, da ich mich zu hoch benotet fühlte. Ich dachte immer, ich hätte mehr geben können in den Klausuren und noch mehr Wissen einbringen können.
In der Uni ist es so, dass ich in Biologie nie zufrieden bin, außer ich habe eine 1,0 und das haben nicht allzu viele andere, dann bin ich zufrieden. Ansonsten finde ich die Bio-Klausuren so einfach, dass ich mit allem unter einer glatten 1 unzufrieden bin. In Mathe allerdings bin ich mit jeder Note, mit der ich bestanden habe zufrieden. Ich bin in einigen Modulen sehr gut und habe auch mehrere glatte Einser, aber ich habe auch schon eine Klausur nicht bestanden und eine andere nur knapp. Das macht mir aber nicht viel aus, ich weiß, dass ich die Klausur, dir ich nicht bestanden habe, bestehen könnte, wenn ich mich richtig anstrenge. Und das werde ich auch tun, hoffentlich klappt es, wenn nicht mache ich das Modul noch einmal nach. Im Professionalisierungsbereich sind mir meine Noten auch relativ egal, ich stehe in einigen Modulen ganz gut da, in Pädagogik habe ich aber eine 4 und war auch noch stolz darauf. Immerhin bin ich nicht durchgefallen.
Nun, ich denke so etwas ist ganz normal. Jeder Mensch hat in verschiedenen Fächern auch verschiedene Zielstellungen. Das hängt schon alleine mit den Interessen und dem Talent des Schülers zusammen. Ein Deutsch-Profi ist selten in Mathe ein Ass. Aber darüber sollte wohl keiner traurig sein. Denn man setzt seine Erwartungswerte ja nicht für ein Fach oder eine gewisse Punktzahl oder für seine Eltern, sondern ganz allein für sich selbst. Im Volksmund sagt man ja so schön: " Ich habe lieber Freunde, als ein 1,0 Abitur ".
Ich finde diesen Satz zwar etwas kritisch, aber die Grundaussage bleibt: Man soll sein Leben nicht nur für Punktwerte und Endnoten leben. Der Spaß am Leben trägt einen viel größeren Wert zur Lebensqualität bei. Obwohl es natürlich hierbei auch Ausnahmen gibt! Ich kenne z.B. eine Schülerin, welche letztes Jahr an unserem Gymnasium ihr Abitur mit 1,0 bestanden hat und trotzdem sehr viele Freunde hatte und kein klischee-Arbeitstier war. Aber sowas hat dann wohl etwas mit sehr viel Talent zu tun. Ich denke jeder Mensch setzt sich seine Wunsch-Punktzahlen meist so, dass sie für ihn selbst realistisch erscheinen.
Naja, ehrlich gesagt hängt so etwas stark von den schulischen Gegebenheiten ab. Während ich beispielsweise in der Schule in den meisten Fächern stets ein > 11 Punkte angestrebt habe, möchte ich jetzt im Studium alle Fächer möglichst heil überstehen, wobei man aber auch sagen muss, dass die Klausuren nicht benotet werden (es gibt also "bestanden" und "nicht bestanden"). Dabei ist mir auch total egal, mit welcher Punktzahl ich bestanden habe, immerhin unterscheidet sich dieses Bestehen in keinster Weise vom Bestehen anderer, evtl. besserer/schlechterer Kommilitonen.
Allerdings sollte man aber auch in der Schule vernünftig genug sein, um sich selbst realistisch einordnen zu können: Wenn ich selbst weiß, dass ich einfach zu faul bin, um zu Hause meine Hausaufgaben zu machen, Referate vorzubereiten, etc., dann darf ich nicht hingehen und am Ende des Halbjahres mit 13-15 Punkten auf dem Zeugnis rechnen. Umgekehrt sollte man sich aber auch nicht allzu schlecht einschätzen und die Fächer schleifen lassen, wozu ebenfalls einige tendieren. Viel schlimmer ist es jedoch sich für etwas Besseres zu halten und sich überhaupt nicht auf die Fächer vorzubereiten. Wenn man so ein Typ ist und gleichzeitig den Anspruch hat, regelmäßig 14 Punkte kriegen zu wollen, so wird man sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen landen und diese Landung kann echt knallhart sein.
Zu guter Letz ist der eigene Anspruch fächerabhängig (wie bei den meisten Schülern wohl auch): Während die Einen in Mathe mit 9 Punkten zufrieden sind, geht für Anderen bei 12 Punkten die Welt unter. Auch hier sollte man jedoch ein gesundes Gleichgewicht finden, denn sich nur auf seine Stärken zu konzentrieren und die schwächeren Fächer so gut es geht über die Bühne bringen zu wollen, ist nämlich auch nicht das Wahre.
Ich finde einfach man kann nicht in jedem Fach gut sein und dem entsprechend ist es auch völlig in Ordnung dass man Prioritäten setzt. Was nützt es mir wenn ich ein Hauptfach vernachlässige nur um in dieser Zeit zu trainieren damit ich meine Sportnote verbessere.
Es hängt auch einiges von den Lehrern ab. Auch wenn es immer abgestritten wird, wenn die Nase nicht passt dann hat man es als Schüler immer schwer. Mir hat meine Englischlehrerin attestiert dass ich nie richtig Englisch sprechen und verstehen kann und mir eine drei als Abschlussnote verpasst obwohl ich englische Filme in der Originalsprache sehe und verstehe und auch anderen Schülern aus der Parallelklasse Nachhilfeunterricht erteilt hatte.
Ich finde einfach man darf das Gesamtziel nicht aus den Augen lassen und der Weg dort hin sollte mit minimalen Einsatz erfolgen um sich nicht zu verzetteln. Um mal beim Sport zu bleiben, wenn ich in der Leichtathletiknote eine sichere Zwei habe und es für den Punktedurchschnitt völlig ausreichend ist im Ausdauerlauf eine Vier zu bekommen dann laufe ich auch nur so dass ich dieses Minimalziel erreiche.
Für mein jetzt gerade angefangenes Studium habe ich mir auch ein paar Ziele gesetzt, aber so richtig weiß ich trotzdem noch nicht wohin der Hase läuft. Erst einmal abwarten wie es so angeht und dann kann ich meine Ziele immer noch anpassen, utopisch sollen die Pläne ja auch nicht sein.
In der Schule gab es bei mir Fächer, für die ich weniger und welche, für die ich mehr Talent hatte. Mathe, Chemie und Physik, aber auch Biologie, Geschichte, Geographie und Gemeinschaftskunde zählten nicht zu meinen Stärken. Von daher hab ich mir in den Bereichen selten Hoffnungen auf gute Noten gemacht. Trotzdem hätte ich am liebsten überall geglänzt - doch das war leider nur in meinen Träumen möglich, was mich oft unzufrieden gemacht hat. Die Fächer, in denen es um sprachliches Talent ging, wie z.B. Deutsch, Englisch und Spanisch fielen mir wesentlich leichter.
Ich hatte sogar große Freude daran. Wenn da mal eine schlechtere Note als eine 2 bei herausgekommen ist, habe ich mich mindestens geärgert - da sind manchmal sogar Tränen geflossen. Mittlerweile studiere ich Sprachen und habe sehr hohe Ansprüche an mich. Nicht einmal mit einer 2,0 bin ich wirklich zufrieden. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich einen gewissen Durchschitt für den Master bräuchte, den ich auf jeden Fall noch anhängen möchte. Da aber ab folgendem Semester erst der Großteil der Noten mit in die Endnote einberechnet wird, muss ich meine Hoffnung auf Glanz im Studium noch nicht ganz aufgeben.
Überall da, wo ich der Meinung war, entsprechende Leistungen bringen zu können oder vielleicht sogar zu müssen, weil ich den Stoff doch beherrscht habe und somit auch hätte problemlos anwenden können müssen, habe ich auch entsprechend hohe Ansprüche an mich gehabt. Wenn ich mir in einem Fach nicht wirklich sicher war, ob ich den Stoff gut genug beherrsche, weil ich ihn als schwierig empfand und vielleicht auch die Aufgabenstellung nicht sonderlich gut kapiert habe, habe ich mich weniger mit einer hohen Erwartungshaltung mir selbst gegenüber belastet.
Es war allerdings auch in meinem Fernstudium dann noch so, dass ich mit meiner Benotung oft unzufrieden war, weil ich wusste, dass die Fehler, die ich gemacht habe, so unheimlich gut vermeidbar gewesen wären, hätte ich nur einfach länger überlegt oder bestimmte Themenbereiche überhaupt mal gelernt, denn aufs Lernen habe ich während meines Fernstudiums komplett verzichtet – aus purer Absicht. Da war ich dann auch mit einer 1,5 schon mal unzufrieden, weil sie eben nicht dem entsprach, was machbar gewesen hätte sein sollen. Im Endeffekt war ich dann über das Ergebnis meiner IHK-Prüfung regelrecht schockiert, weil ich diese nur mit einem Schnitt von umgerechnet 1,95 bestanden habe. Mit etwas Abstand betrachtet, bin ich nun allerdings der Meinung, dass das wohl eine wirklich gute Benotung ist und ich vermutlich stolz auf mich sein kann, dass ich das Fernstudium überhaupt durchgezogen und abgeschlossen habe.
Ich versuche nun also, mich wieder lockerer zu machen, vor allem in Bezug auf das nächste Fernstudium, für das ich mich angemeldet habe. Wichtig ist mir in diesem aktuellen Fall vor allem, dass ich es überhaupt schaffe, denn das Ziel, das ich mir gesteckt habe, empfinde ich als ziemlich hoch. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass meine Noten nicht so unwahrscheinlich gut sein werden, vor allem in der Anfangsphase, bis ich mich in manche Fächer eingelernt habe. Dann wird mein Schnitt hoffentlich wieder besser, aber ich denke, ich werde mit jeder Note zufrieden sein, die mir den Abschluss ermöglicht. Ich will es auf jeden Fall versuchen, zufrieden damit zu sein, denn sonst bremse ich mich mit meiner eigenen Unzufriedenheit übe mich selbst vermutlich doch zu stark aus, und das würde sich dann ja wiederum auf meine weiteren Arbeiten auswirken, also durchweg negativ für mich sein.
Also ich habe sehr hohe Ansprüche an mich selber. Ich bin erst mit mir selber zufrieden, wenn ich mindestens 13 Punkte habe. Die einzigen Fächer wo das nicht der Fall ist, ist Deutsch. Dort bin ich total die Niete und habe immer nur 11 Punkte. Das ist immer wieder ärgerlich aber was soll es. Ich mag es überhaupt nicht, wenn eine Note aus meinem normal Lauf rauskommt.
Während meiner Schulzeit war ich auf jeden Fall ehrgeiziger mit den Noten als ich es heute bin. Damals war ich meistens mit einer 3 schon sehr unzufrieden und alles was nicht mindestens eine 2 oder gar eine 1 war, hat mich schon sehr geärgert. Es gab eine Ausnahme, und das war das Fach Englisch dort war ich auch mit einer 3 überglücklich. Die Sprache hat mir überhaupt nicht gefallen und ich hatte auch keinen wirklichen Bezug dazu, wofür ich es einmal brauchen könnte. Ein paar Jahre später habe ich es dann tatsächlich einmal im Beruf regelmäßig anwenden müssen und habe dann auch Defizite festgestellt die ich mit weiteren Kursen schnell in den Griff bekommen habe und mit der Zeit je länger ich es gesprochen habe, desto besser hat es mir gefallen. Heute wäre ich mit einer 3 in Englisch wohl nicht mehr zufrieden.
Momentan studiere ich BWL als Abendstudium und ich muss wirklich sagen, neben der Belastung mit dem Beruf sind mir dort die Noten so ziemlich egal, Hauptsache es steht am Ende hinter dem Fach ein "bestanden". Dabei habe ich auch schon einige Schandflecken mit 3,9 drinnen stehen, aber auch einige 1,x Module. Sicherlich könnte ich mehr Leistung bringen, aber das würde auch bedeuten, dass ich mehr Zeit und vor allem Motivation investieren müsste, die mir momentan einfach ein wenig abhanden gekommen ist.
Ich denke auch, dass das vollkommen normal ist, dass man in einigen Bereichen an sich selbst höhere Ansprüche stellt als an andere. Ich denke, das hängt unter anderem auch ganz einfach davon ab, dass manche Fächer auch einfach schwerer sind als andere.
Bei uns an der Uni sind zum Beispiel vor allem die Module Psychologie und Recht als sehr schwer verschrieen (was aber auch stimmt ) und dementsprechend schlechter fielen in diesen Bereichen meine Noten auch aus. Ich war mit einer 3,0 in Psychologie schon überglücklich, mit einer 2,0 in Recht gehörte ich zu den besten. Beides Noten, für die ich mich in anderen Fächern vor mir selber schämen würde.
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