Wie genau haltet Ihr Euch an die Mengenangaben in Rezepten?

Bei mir kommt es sehr stark darauf an, um welches Rezept es sich handelt. Bei einem Kuchen oder eine Torte halte ich mich doch recht genau an das Rezept und reduziere meist nur den Zucker.

Bei Kochrezepten nütze ich die Zutaten eher als Anhaltspunkte und nehme jeweils die Menge an Gemüse, etc., die ich für richtig halte und die wir am liebsten mögen. Auch weiß ich in der Regel, welches Gemüse man beispielsweise austauschen kann und tausche dann manchmal gegen ein Gemüse, das uns lieber ist. Nach dem ersten Würzversuch nach Anleitung ergänze ich ebenfalls nach unserem Geschmack und habe dabei eigentlich ebenfalls ein ganz gutes Gespür!

Wenn ich das erste Mal ein neues Rezept ausprobiere, halte ich mich noch strikt an die Anweisungen. Je nachdem wie es dann bei meinen Geschmacksnerven ankommt, fange ich an zu variieren. Ich habe schon einige leckere Gerichte auf Basis eines ganz anderen Rezeptes erfunden. Generell experimentiere ich gerne, was Kochen angeht.

Beim Backen halte ich mich lieber strikt ans Rezept. Da habe ich zu viel Angst, dass ein Kuchen nichts werden könnte, weil ich von irgendwas zu viel oder wenig an den Teig getan habe. Da kommt höchstens mal eine Prise Zucker mehr hinein, ansonsten bleibt das Rezept wie es ist.

Ich koche generell nicht besonders viel, dafür backe ich sehr gerne. Dabei versuche ich meist, mich bei Zutaten wie Mehl, Ei und Butter relativ genau an die Mengenangaben zu halten, wobei ich dabei jetzt auch nicht pedantisch bin. Wenn 105 statt 100 Gramm Mehl in der Wagschale liegen, lasse ich das so. Außerdem ist es ja bei Teig oft auch so, dass man erst beim Verrühren merkt, dass man noch mehr Mehl oder mehr Flüssigkeit braucht. Dann gebe ich eben noch ein bisschen mehr dazu.

Bei Zucker oder anderen Gewürzen nehme ich meist mehr, als im Rezept steht, weil ich weiß, dass ich es gerne süß und geschmacksintensiv mag. Ich finde zum Beispiel, dass man nie genug Vanillearoma oder Vanillinzucker in Gebäck haben kann.

Bei meinem Freund ist das leider immer sehr ärgerlich, denn der hält sich wirklich ganz exakt an ein Rezept. Wenn beispielsweise ein Rezept erfordert, dass man 200 ml Schlagsagne zugibt, dann hat er zwar bereits einen Becher Sahne gekauft, der genau 200 ml hat, aber trotzdem wird der Inhalt nochmal umgeschüttet um zu kontrollieren, ob es auch wirklich 200 ml sind. Sind es dann beispielsweise nur 195 ml, ist er der festen Überzeugung, das Rezept könne niemals funktionieren.

Wenn wir dann später essen, muss er ständig wiederholen, dass man ganz deutlich schmecken kann, dass zu wenig Sahne im Gericht ist, dabei schmeckt es ganz normal und die 5 ml mehr oder weniger Sahne schmeckt man überhaupt nicht. Das nervt mich oft sehr, weil ich mich nur selten mal an Rezepte halte. Wenn es mal sein muss, dass ich Sahne durch Milch ersetze, weil es mir zu Hause einfach fehlt, dann ist das so. Und wenn ein Rezept 5 EssLöffel erfordert, dann mache ich das auch nicht mit einem Esslöffeln, sondern ich schätze es einfach so ab. Das geht schneller und macht einfach mehr Spaß, wenn man etwas improvisieren kann.

Ich halte mich eigentlich fast gar nicht an die Mengenangaben. Meistens verwende ich die Zutaten eher nach Gefühl und der beschriebene Fall, dass man mehr dazu gibt, weil es zu wenig aussieht ist mir auch nicht neu.

Ich wiege schon ab aber wenn mir etwas zu wenig oder zu viel erscheint, dann gleiche ich das wieder aus. Ich hatte eigentlich noch nie das Problem, dass etwas nicht gut geschmeckt hat, da ich es ja sowieso nach Belieben abschmecke.

Wenn ich mir ein Rezept von Bekannten geben lassen, frage ich auch nur was in welcher Reihenfolge hineingehört, nach den genauen Mengen frage ich gar nicht. Ich koche nach Lust und Laune und daher ist es auch selten, dass ich etwas genau so hinbekomme, wie es das letzte Mal geschmeckt hat. Irgendwie schmeckt es immer anders. Da es für meine Tochter und mich aber gut ist werde ich daran auch nichts ändern und weiter fleißig die vorgegebenen Rezepte abändern.