Unangenehme Arbeiten aufschieben - was machen

vom 18.08.2008, 09:39 Uhr

Guten Morgen Zusammen,

kennt ihr das auch, dass man manchmal Dinge zu erledigen hat, die einem nicht liegen oder die einfach erstmal zu aufwändig und unangenehm erscheinen und dass man dann plötzlich zwanzig wichtigere Dinge zu tun hat?

Eigentlich weiß ich, dass es mir sehr schnell wohler gehen würde, wenn ich die unangenehme Sache möglichst kurzfristig erledigen würde - denn dann hätte ich Ruhe davor. Statt dessen denke ich aber immer wieder: Nee, jetzt hast du erstmal Hunger und brauchst dringend ein zweites Frühstück und dann musst du auch erstmal die Wäsche machen und im Kühlschrank ist auch nicht mehr viel, also muss schnell noch eingekauft werden...

Inzwischen kommen bei mir nur noch wenige Kleinigkeiten vor der wichtigen Aufgabe, aber früher war es echt so, dass ich so manchmal ganze Tage aufgeschoben habe und dann Abends ein richtig schlechtes Gewissen über mich hineinbrach.

Habt ihr das auch inzwischen im Griff? Oder was schiebt ihr so alles an ungemein unwichtigen Dingen vor?

» Fantasia2009 » Beiträge: 405 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich war auch immer sehr gut darin, unschöne Aufgaben vor mir her zu schieben. Besonders wichtige Schulaufgaben, Hausaufgaben oder die Facharbeit. Somit musste ich sowas immer auf den letzten Drücker erledigen, weil es da ja auch Abgabetermine gibt. Ich hab meistens zu mir selbst gesagt: Ich kann unter Druck besser arbeiten :D Eigentlich stimmt das sogar auch. Aber eigentlich macht man sich dadurch ja nur mehr Stress als nötig!

Deswegen habe ich mir im Laufe der Zeit angewöhnt, nicht mehr nach anderen Aufgaben zu suchen, sondern das Unangenehme für 5 Minuten anzufangen. Und für gewöhnlich bin ich dann schon so sehr drin, dass es dann auch flüssig weiter geht und ich es dann endlich hinter mir ist! Nur ganz selten schaff ich es nicht, mich in der ersten Zeit so reinzufuchsen. Dann mach ich doch wieder erst was anderes und versuch es ein paar Stunden später wieder.

Es ist ganz schön wichtige Dinge mal nicht nur unter Stress erledigt zu haben, weil man sich danach immer so "befreit" fühlt und plötzlich noch ganz viel Zeit für andere Dinge übrig hat.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Was ich mache, wenn ich mich vor der Arbeit drücke? Hier schreiben... :D

Ich lerne gerade um und teile mit die Arbeit in mehrere kleine Häppchen ein, da es einfach nervig ist, die ganze anfallende Arbeit, also die Routineaufgaben, an einem Stück zu machen. Daher mache ich imemr eine halbe Stunde, dann nehme ich mir 15 Minuten Zeit für etwas anderes, dann mache ich wieder eine halbe stunde die anstehende Arbeit etc. So bin ich schneller, als wenn ich mir zwischendurch immerzu streng ansagen muss, mich nicht von allem Kleinkram ablenken zu lassen. Wirklich aufschieben tue ich mittlerweile nur noch ganz wenige Dinge, und auch da kriege ich meist den Rappel, dass nun mal anzugehen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo zusammen,

als ich den Beitrag gelesen habe, habe ich mich erstmal gefragt, was denn für mich unangenehme Arbeiten sind und wie ich versuche, diese vor mir herzuschieben.

Da wäre als erstes bei mir das Abspülen von Hand (mußte ich ja jetzt machen, weil meine Spülmschine kaputt war). Ich habe es eigentlich immer so gemacht, dass ich dann lieber was im Haushalt gemacht habe, was mir mehr liegt. Wäsche machen, Sachen aussortieren, Einkaufen, Leute besuchen :lol: Aber irgendwann muß man es ja einfach tun. So konnte ich das auch nie allzu lange mit ansehen, wenn in der Küche schmutziges Geschirr gestanden ist und habe es recht schnell beseitigt (also gespült). Und je öfter man das macht, umso schneller geht es und man hat wieder eine saubere Küche.

Dann kommt als nächstes das Bügeln. Da ich nur Tischdecken bügel, kann ich das immer eine ganze Weile vor mir herschieben. Und wenn ich dann eine frische brauche, bügel ich gleich alle anderen gewaschenen mit, so habe ich für eine ganze Weile wieder Ruhe davor. Wäre ja auch unsinnig, wegen einer Tischdecke das Bügeleisen anzuwerfen.

Da wäre dann noch das Staubsaugen. Das mache ich nämlich auch nicht gerne. Das verbinde ich dann damit, dass ich das Terrarium aussauge und mache gleich die Teppiche mit. Bzw alle anderen Räume auch, dann spare ich mir da schon mal das Fegen. Sehr oft aber halse ich das meinem Freund auf, der saugt nämlich gerne die Wohnung.

Für alle anderen unangenehmen Dinge finde ich sicher auch einen Ersatz, was ich stattdessen tun kann. So hatte ich früher auch immer etwas anderes zu tun, wenn es darum ging, für eine Klausur oder Prüfung zu lernen. Aber das sind alles Dinge, die man früher oder später machen muß. Und auch ich habe gemerkt, dass ich unter Zeitdruck auf jeden Fall schneller und effektiver arbeite. Nur macht das einem wirklich unnötigen Streß und hinterher denkt man sich oft, dass man das ganze auch besser hätte machen können, wenn man mehr Zeit gehabt hätte :lol:

Früher war das ganze noch ausgeprägter, wie es jetzt ist. Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, war ich immer sehr beschäftigt und konnte nicht gleich die mir aufgetragenen Arbeiten erledigen. Seit ich aber meinen eigenen Haushalt habe, gehen viele Dinge doch recht schnell von der Hand. Man möchte es ja auch gemütlich haben zu Hause. Und sollte ich mich doch mal wieder dabei erwischen, dass ich etwas vor mir herschiebe, ermahne ich mich selbst in Gedanken und packe es einfach an. Zwar muß ich manchmal dazu überwinden (je nachdem, was anliegt) aber es wird dann doch recht zeitnah erledigt. Und danach geht es mir auch gleich viel besser.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



hallo

genauso habe ich es auch gehandhabt. Erst mal schnell ins Netz, Konten cheken und dann kann ich ja das Bad machen. Drei Stunden später, mache ich dann den Rechner aus und finde wieder was anderes. Es hat mich dann immer aufgeregt, dass ich es dann irgendwann doch machen musste. Und mittlerweile ist es so, dass ich zuerst das mache was wichtig ist und gemacht werden muss und ich anschließend die Beine hochlegen kann und das mit einem guten Gewissen, denn ich habe ja alles fertig.

Habe festgestellt, dass ich so wirklich um einiges besser fahre. Ich ärger mich nicht über mich selbst und ich habe festgestellt, dass es angenehmer ist gar nichts zu tun beziehungsweise rumzulümmeln wenn alles andere fertig ist.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


„Das döfste zuerst“ hat damals schon mein kleiner Bruder am Mittagstisch festgestellt als es mal wieder irgendetwas gab, was nicht so seinem Geschmack entsprach. Damit hat er vollkommen recht gehabt. So schwer es einem auch fällt, unangenehme Dinge sollte man nicht aufschieben.

Obwohl ich gerne effizient arbeite gelingt es mir auch nicht immer meinen inneren Schweinehund zu überwinden und die unangenehmste Sache sofort in Angriff zu nehmen. Damit schneide ich mich allerdings regelmäßig ins eigene Fleisch, da ich dann auch mit den normalen Aufgaben ziemlich trödele weil ich ja weiß, danach gibt es kein Entrinnen, du musst das machen. Gemeinerweise wird man auch irgendwie immer daran erinnert, dass diese unangenehme Aufgabe noch erledigt werden muss. Mir hilft es dann ein wenig wenn ich wenigstens versuche einen Anfang zu machen und manchmal dann auch feststelle, das es eigentlich auch garnicht so schlimm ist. Auch baut es mich regelmäßig auf wenn ich daran denke, dass zum Beispiel in einer Woche die Sache längst erledigt ist und man sich garnicht mehr daran erinnert, mit welchen Schwierigkeiten man versucht hat zu kämpfen.

Eine weitere sehr gute Möglichkeit ist aussitzen und ignorieren und zu hoffen, dass es sich von allein erledigt. Das klappt manchmal ganz gut, kann aber auch ziemlichen Ärger bringen. Hier heißt es also abwägen, Phlegmatiker haben es da etwas leichter als Sensibelchen.

Garnichts halte ich davon jeden Tag ein bischen zu machen, da ist schnell die ganze Woche versaut. Lieber eine ordentliche Hauruckaktion und am nächsten Tag mit etwas Abstand das Ergebnis noch einmal kontrollieren.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich verschiebe unangenehme Sachen eigentlich immer auf Abend bzw. auf den nächsten Tag. Meistens handelt es sich um irgendwelchen Papierkram für etliche Ämter.

Erst letztens hatten wir wieder so einen Ansturm wo etliche Zettel an verschiedene Ämter geschickt werden musste. Hab das erstmal so lange vor mich her geschoben bis es nicht mehr ging und hab die Sachen dann Abends alle fertig gemacht.

Was Haushaltskram und so angeht, den versuch ich immer so gut es geht gleich zu erledigen. Weil ich weiß wenn ich das nicht gleich mache es bis zum Wochenende bleibt und das Wochenende möchte ich eigentlich lieber mit der Familie in Ruhe verbringen. In der Woche ist dazu nur sehr wenig Zeit.

» Blumenfräulein » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin auch eine der Personen, denen es richtig mulmig im Bauch wird, wenn noch etwas zu tun ist (insbesondere Schulkram etc.). Ich bin aber ebenfalls eine Person , die meist gar nicht anders kann, als sofort alles zu erledigen. Zum Beispiel räume ich erst die Küche auf, wische ab und putz die Pfannen, wenn ich mir was gekocht habe, bevor ich mich gemütlich auf die Couch lege und esse. Mein Bruder hingegen ist da völlig anders. Wenn ich nach Hause komme und er isst gerade etwas, kann ich mir sicher sein, dass die Küche aussieht wie Sau. Auch wenn er einen Vortrag oder so für die Schule machen musste (er ist inzwischen raus), fiel ihm das erst immer am Sonntag Abend ein um sich dann mit meiner Mutter hinzusetzen und unter Hochdruck noch irgendetwas zusammenzuzaubern.

Es gibt ein paar Tricks, mit denen man sich vielleicht ein bisschen anspornen kann, etwas gleich zu tun. Zum einen muss man beginnen, die Zeit zu planen, das ist die oberste Regel. Ich habe den Folgetag ständig im Kopf: 15:30 von der Schule für meine Oma einkaufen, dann bin ich ca 16:00 bei ihr. Es folgt eine halbe Stunde lästiges Zugelaber (Entschuldigung, so ist es nunmal, aber man tut es ja gern). Das macht dann 16:30. Dann habe ich 1 1/2 Stunden Zeit bis zum Training und beginne also zu planen, wieviel Zeit ich danach noch habe um eventuell festzustellen, dass ich es in der Zwischenzeit machen muss, da ich nach 20 nichts mehr schaffe.

Wer das alles nicht im Kopf hat sollte es aufschreiben, oder noch besser: lasst es klingeln, jedes Handy hat inzwischen einen Organizer mit Erinnerungen. Am besten immer so etwa eine halbe Stunde vor dem Ereignis , um sich mental darauf vorzubereiten! Zweitens ist es wichtig, die Stimmungen zu planen, in denen man am jeweiligen Tag ist. Ich weiß zum Beispiel genau, dass ich nach dem Training absolut keinen Bock mehr auf Mathe habe!

Außerdem empfehle ich es, Aufgaben so zu legen, dass immer große freie oder besetzte Räume entstehen. So habe ich zum Beispiel am Dienstag den ganzen Tag zu tun (obwohl ich auch vieles hätte verschieben können), um Mittwoch den ganzen Tag frei zu haben. So weiß man, dass man alles an einem Tag hinter sich hat und hat nur einmal miese Laune.

So stellt euch also immer vor, wie es denn wäre, wenn ihr jetzt alles erledigt hättet, plant im Voraus und so, dass ihr viel Freizeit am Stück habt. Außerdem belohnt euch selbst indem ihr euch sagt "Wenn ich das fertig habe, gehe ich erstmal kurz essen und denn mache ich weiter". Es besteht zwar die Gefahr, beim Essen wieder ins alte Muster zu verfallen, doch wenn mal erstmal drin ist, will man gar nicht mehr essen bevor man fertig ist!

» fosekosz » Beiträge: 23 » Talkpoints: 1,67 »


Ach die gute alte Aufschieberitis gibt es immer noch? War mal eine gute Bekannte von mir. Inzwischen habe ich den Kontakt zu Aufschieberitis aber abgebrochen :wink:

Was sich jetzt so lustig anhört war für mich aber wirklich mal ein großes Problem. Das Problem war weniger, dass dann Dinge auf den letzten Drücker erledigt werden mussten als das ewige schlechte Gewissen, weil eben wieder etwas nicht erledigt war.

Drei Taktiken haben mir geholfen das zu ändern: 1. größere Aufgaben unterteilen, 2. 3, 2, 1 los gehts! und 3. Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend ausstatten.

Da auch ich häufiger mal größere Aufgaben erledigen muss, unterteile ich die immer in kleinere Teilaufgaben, die sich in recht kurzer Zeit erledigen lassen. So fällt die Überwindung leichter und wenn es dann flutscht, dann kann man auch mehrere kleine Aufgaben in einem Rutsch erledigen. Umso größer ist danach die Freude, wenn man dann wieder eine oder sogar mehrere wirklich wichtige Aufgaben erledigt hat.

Wenn ich weiß, dass ich Aufgaben erledigen muss, dann setze ich mir einfach einen Zeitpunkt an dem ich auf jeden Fall mit der Erledigung beginne; ganz egal was kommt und auch für einen bestimmten Zeitraum, ja nach Aufgabenstellung.

Ein anderer wichtiger Faktor: der Arbeitsplatz muss stimmen. Wenn man merkt, dass etwas zu viel ist, dann sofort entfernen. Wenn etwas fehlt aufschreiben und bei nächster Gelegenheit besorgen. Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz, der die eigenen Bedürfnisse berücksichtigt, hilft auch sich schneller zu ungeliebten Aufgaben aufraffen zu können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass das wirklich jeder kennt. Wer behauptet, das nicht zu können, ist entweder kein Mensch oder er lügt ganz fürchterlich. Denn es gibt einfach wirklich zahlreiche Arbeiten, sei es nun im Haushalt, Beruf oder sonst irgendwo, die niemand gerne verrichtet und wo man möglichst vermeiden möchte, sie zu erledigen. Es wird wohl kaum jemand sagen können, dass er beispielsweise leidenschaftlicher Staubsauger ist, furchtbar abwäscht oder dergleichen. Es gibt einige kleiner Dinge, zu denen man sich teilweise täglich aufraffen muss, wo es aber auch einfacher ist wie zum Beispiel beim Abwasch, und größere Sachen, die man teilweise Wochenlang erst noch vor sich herschiebt, bis man sich irgendwann dazu motivieren kann, sie zu erledigen.

Beim nähere Nachdenken wird sich wohl jeder fragen, worauf man eigentlich wartet, während man die Arbeit vor sich her schiebt, auf ein Wunder? Der Keller räumt sich nun einmal nicht von allein aus und auch das Unkraut verflüchtigt sich leider nicht plötzlich. Trotzdem schieben wir alle unangenehme Tätigkeiten gerne vor uns her, haben plötzlich noch tausend andere Dinge zu tun und können das doch sicher auch morgen erledigen und genauso geht es einem dann möglicherweise jeden Tag.

Je nach dem um welche Tätigkeit es dabei geht, brauche ich teilweise auch wirklich sehr lange und manchmal auch Unterstützung von außen, um dieser Arbeit dann doch einmal irgendwann nachzugehen. Teilweise habe ich aber auch einen ganz besonders guten Tag, wo ich mich dann wirklich selber zu Disziplin aufrufe und keine Ausreden mehr gelten lasse, man ist zwar nicht unbedingt motivierter, hat aber ganz klar die Einstellung: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, aber dahin muss man erst einmal kommen. Und um dahin zu kommen, sollte man sich einfach selber klar machen, dass man sich im Prinzip selber nur belügt, wenn man sagt: Ich erledige das morgen, weil man im Prinzip genau weiß, dass man das gleiche auch morgen erzählen wird und das man die Sache am besten jetzt direkt ein für alle Mal hinter sich bringt, denn es ist nun einmal so: Was sein muss, muss sein.

Wenn man sich aber wirklich mal gar nicht zu einer besonders großen Aufgabe motivieren kann, hilft es oft auch schon, sich selber eine Belohnung zu versprechen, man kann zum Beispiel sagen: Wenn ich jetzt 3 Stunden das ganze Haus durch putze, gehe ich danach in die Stadt und kaufe mir etwas schönes. So etwas kann unglaublich motivierend sein.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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