Telekom will Callcenter schließen

Die deutsche Telekom will ca. die Hälfte all ihrer Callcenter in Deutschland schließen. Grund dafür sei, dass kleine Callcenter nicht wirtschaftlich genug seien, sondern erst ab 400 Mitarbeitern wirtschaftlich werden. Die Bürgermeister der Städte, in denen dann hunderte Arbeitsplätze wegfallen, sind bereits informiert worden.

Den Angestellten der zu schließenden Callcenter will die Telekom gleichwertige Jobs innerhalb anderer Callcenter in Deutschland anbieten, ins Ausland soll kein Arbeitsplatz verlagert werden.

Das geht doch schon lange so. Die firmeneigenen CallCenter werden geschlossen und man mietet externe an. Die werden dann oftmals über Leute aus der Zeitarbeit besetzt. Hab nämlich eine Bekannte, die dadurch einen Job gefunden hat. Am Ende kommt das dem Rosa Riesen wesentlich billiger, weil man stundenweise abrechnet und sie haben nicht mehr die Kosten für die Technik. Dazu kann man flexibler handeln. Werden die Anrufe weniger, weil ja auch Kunden abwandern brauch man nicht mehr entlassen, sondern ordert nur weniger Leute.

Ob die Telekom damit die Kunden, die ja scharenweise zur Konkurrenz überlaufen wieder zurückbekommt bezweifle ich stark. Aber es wird ja den Telekom Aktionären inzwischen schon als Erfolg verkauft wenn man weniger Kunden als im Vorjahr verloren hat.

Jedenfalls denke ich, dass der Service unter noch mehr Massenabfertigung leiden wird. Es ist ja jetzt meistens schon so, dass man, wenn man wegen einem Problem mehrmals anruft immer wieder genau erklären muss was den nun das Problem ist, weil man ständig einen neuen Mitarbeiter dran hat und Kundenbeschwerden anscheinend nicht immer zentral erfasst werden. Mehr Mitarbeiter im Callcenter bedeutet sicher keine Verbesserung in der Kommunikation.

Und das mit den Leiharbeitern finde ich auch nicht wirklich kundenfreundlich. Die Leute kenne sich dann meistens mit den Standardsachen aus, das was sie eben in ihrer Einführung gelernt haben, aber wenns kompliziert wird wissen sie nicht weiter und schicken den Kunden zum Kollegen. Wo er dann, mangels Kommunikation unter den Mitarbeitern, das ganze Problem noch einmal schildern darf.

Ich bin übrigens seit 3 oder 4 Jahren Ex Telekom Kunde, kann also sein, dass sich das System inzwischen verbessert hat.

Die firmeneigenen CallCenter werden geschlossen und man mietet externe an.

Das stimmt so in diesem Fall ja gar nicht. Die kleinen Callcenter werden geschlossen, und diejenigen die bestehen bleiben werden dafür vergrößert. Es bleibt also bei eigenen Callcentern. Für die Telekom als Telefondienstleister wäre es ja auch mehr als peinlich, den eigenen Service externen Callcentern zu überlassen (wobei sowas der Telekom wohl eh egal wäre...).

Die Telekom gliedert immer mehr aus. Und eben auch die CallCenter. Dabei muss man sehen, das sie das erstmal so verkaufen. Nun wird es genug Mitarbeiter geben, denen es gar nicht möglich ist umzuziehen. Diese müssen dann das Unternehmen verlassen. Also hat man auch wieder weniger Ausgaben, weil die Lohnkosten ja wegfallen. Und glaub mir. Die Telekom hat kaum noch eigene CallCenter und die verfolgen damit auch noch einen Zweck, wenn sie Kunden vergraulen. Da steckt ein bestimmtes Ziel dahinter. Oder warum meinst du, wird ein Tochterunternehmen gegründet, was Kampfpreise am Markt hat und gezielt versucht die Kunden vom Mutterunternehmen zu werben?