Harmoniebedürftig - Jedem Ärger aus dem Weg gehen?!
Bei mir ist das sehr unterschiedlich. Prinzipiell mag ich Streit natürlich nicht und kann gut darauf verzichten. Aber ich verbiege mich dafür nicht und gebe auch nicht klein bei, um einen Streit zu vermeiden. Jedoch bin ich auch nicht so verbissen, dass ich niemals nach einem Streit auf diese Person zugehe, um einmal darüber zu reden oder mich vielleicht sogar zu entschuldigen. Ich spiele für meine Freunde auch gerne einmal eine "Streitvermittlerin", da ich mich ziemlich neutral verhalten kann. Dies mache ich jedoch nicht aus eigenem Antrieb, sondern nur, wenn ich darum gebeten werde, da ich mich nicht einfach so in anderer Leute Angelegenheit mische.
Ab und zu tut mir aber so ein richtiger Streit sozusagen einfach gut. Dabei kann man sich so richtig abreagieren und danach fühlt man sich einfach besser, naja jedenfalls geht es mir dann immer so. Bei einem Streit sagt man nämlich offen heraus seine Meinung und somit äußert man sich auch immer zu allem, was einen stört und frisst das nicht in sich hinein. Trotzdem provoziere ich nicht absichtlich einen Streit oder streite wegen Kleinigkeiten, sondern ich bin manchmal einfach froh, wenn ein Streit ensteht.
Ich finde es danach aber auch wichtig, dass man deshalb nicht seine Freundschaft/Beziehung/etc. fallen lässt, wenn es einmal Streit gibt. Für mich ist es einfach "normal" und am Ende verträgt man sich bei mir auch immer und es herrscht wieder Harmonie.
Also ich denke das es in dem Charakter eines Menschen drinnen ist und es wie eine schlechte Angewohnheit ist, die man nur schlecht wieder los wird. Denn solche Menschen werden leider immer wieder gerne ausgenutzt. Ich selbst war auch mal so das ich immer schön den Mund gehalten habe um Streit zu vermeiden. Aber irgendwann war es dann so dass das Fass übergelaufen ist und ich nicht mehr nur den Mund halten konnte. Seit dem bin ich nun anders.
Mein Freund ist aber auch noch so und wenn ich ihn dann sehe dann bin ich ganz froh das ich nicht mehr so bin. Er lässt sich ständig nur ausnutzen. Alle machen auf seiner Arbeit krank, nur er nicht da seine Kollegen nicht im Stich lassen möchte. Daher geht er krank arbeiten. Bei der Weihnachtsfeier hat er sich bereit erklärt zu fahren, da er keinen Alkohol trinkt und hat alle abgeholt und nach Hause gebracht. Dafür bekam er noch nicht mal Benzingeld. Solche Situationen könnte ich nun immer weiter aufzählen und ich finde es nicht richtig wie solche Menschen ausgenutzt werden.
Ich selbst denke man sollte auch mal über seinen Schatten springen und ganz einfach mal nicht klein bei geben oder auch mal nein sagen. Deshalb muss man auch kein schlechtes Gewissen haben, die anderen machen es ja auch.
Ich bin auf jeden Fall sehr harmoniebedürftig. Ich schätze es sehr wenn ich mich nicht ständig über irgendwelche Kleinigkeiten aufregen muss und ganz einfach gesagt meine Ruhe habe. Die Psychologen würden von mir sicherlich sagen dass ich der phlegmatische Typ bin der jeder Konfrontation aus dem Weg geht.
Es entspricht absolut nicht meiner Lebensphilosophie meine kostbare Zeit mit sinnlosen Streitereien, Neid und Missgunst zu verbringen. Ich versuche auch nicht meine Frau umzuerziehen und bin auch dankbar dass ich von ihr in dieser Beziehung in Ruhe gelassen werde. Klar muss man manchmal die Richtung weisen, aber das geht auch ohne Streit wenn sachliche Argumente vorgebracht werden können.
Die Kinder müssen auf jeden Fall erzogen werden, hier geht es manchmal nicht ohne eine Machtwort zu sprechen und seine Autorität als Erwachsener und Erziehungsberechtigter durchzusetzen. Hier scheue ich auch nicht die Konfrontation, letztendlich kommt es mir und meinen Nerven später wieder zu gute wenn ich mich darauf verlassen kann dass die lieben Kleinen sich abmelden wenn sie das Haus verlassen, das Licht ausgeschaltet haben oder selbstständig für eine Klassenarbeit lernen.
Auf Arbeit ist es ähnlich, wenn mein Chef meint dass zum Beispiel ein Bericht so und nicht anders geschrieben werden muss, dann mache ich das auch selbst wenn es grober Unfug ist. Mir ist es letztendlich einfach egal, Ober sticht Unter sage ich immer. Andere Kollegen sehen dass nicht so und fressen den Ärger in sich rein oder suchen die offene Konfrontation. Beides ist in meinen Augen schlecht.
Der Ärger muss ja irgendwie wieder abgelassen werden und oft trifft es Unschuldige wie die Kollegen oder die Familie zu Hause. Auch Magengeschwüre oder depressive Stimmungen sind häufige Begleiterscheinungen und dass muss ich nicht unbedingt haben. Und wenn man es sich erst einmal mit irgendeinem Vorgesetzten so richtig verdorben hat ist es sowieso aus, da hilft dann auch keine Versetzung oder Kündigung.
Natürlich gibt es auch richtige Krawallbrüder und Choleriker die einem das Leben so richtig schwer machen können so dass das beschriebene Harmoniebild mächtig ins wanken gerät aber damit muss man lernen umzugehen. Hier hilft nur ein klärendes Gespräch so nach dem Motto ob man Spaß daran hat andere zu quälen, ich habe jedenfalls damit gute Erfahrungen gemacht. Auf einmal zeigt sich dass die vorher so harten Mitbürger sich auch nur über irgendetwas geärgert haben und nun ihren Frust herauslassen.
Ich kann mich noch gut an meine Armeezeit erinnern, ich hatte ziemlich oft Wache und jeden Morgen wenn der Kompaniechef angefahren kam gab es irgendeine Standpauke in größter Lautstärke. Mal war die Meldung nicht exakt, man hatte angeblich einen Knopf auf oder die Hände in den Taschen, war schlecht rasiert oder sollte zum Friseur. Das war schon ein festes Ritual und die Gründe völlig an den Haaren herbeigezogen.
Wir hatten immer alle unsere Witze darüber gemacht und diese Beleidigungen auch nie ernst genommen sondern locker gesehen weil er auch nur ein armes Würstchen war das zu Hause nichts zu sagen hatte und wegen notorischer Blödheit auch bei den Beförderungen immer übergangen wurde. So musste er eben den Ärger an seinen Untergebenen ablassen.
Ich bin auch harmoniebedürftig, denke deshalb aber nicht, dass ich jedem Streit aus dem Weg gehe. Ich bin trotzdem durchaus dazu in der Lage, auch mal zu streiten und auf meine Meinung zu beharren, wenn ich fest davon überzeugt bin, dass der Fehler nicht bei mir lag/liegt.
Allerdings gibt es dann Moment, da merkt man einfach, dass es nichts bringt, wenn man stur ist, weil nämlich der Andere niemals nachgeben wird. Und in solchen Situationen passiert es mir dann total oft, dass ich nachgebe, einfach nur damit ich nicht meine Ruhe habe, sondern damit der Streit zu Ende ist und man wieder zueinander finden kann. Meistens kehre ich das dann emotional unter den Tisch (vor allem wenn ich weiß, dass ich eigentlich im Recht war), nur um nicht mehr weiterhin streiten zu müssen und damit endlich wieder Harmonie einkehrt.
Aber ich bin der Meinung, dass das nicht richtig ist so. Selbst wenn man sonst immer sagt 'Der Klügere gibt nach' so finde ich, dass nur nachzugeben, damit man Ruhe hat, eigentlich die Anderen nur darin bestätigt, dass sie im Recht sind - Völlig egal, was sie getan haben und worum es eigentlich geht.
Bei mir führt das im Alltag leider dazu, dass Leute mittlerweile genau wissen, dass ich nie lange böse sein kann und meistens von selbst nachgebe, weil ich so harmoniebedürftig bin. Das ist zumindest meiner Ansicht nach kein Vorteil, aber ändern kann ich es auch nicht.
Deiner Definition nach bin ich wohl eher nicht harmoniebedürftig. Aber um das besser erläutern zu können, würde ich gerne noch einen zweiten Begriff dazu nehmen, der mich eher beschreibt und an dem ich das Ganze besser erläutern werden können: friedfertig.
Ich würde mich nicht gerne als harmoniebedürftig bezeichnen, denn das sind für mich Menschen, für die Harmonie an erster Stelle steht, die Konflikten grundsätzlich aus dem Weg gehen und die lieber zurückstecken, als einen Streit zu riskieren und so ein Mensch bin ich definitiv nicht. Ich bin zwar auch niemand, der wegen Kleinigkeiten gleich einen Streit vom Zaun bricht oder über alles direkt Diskussionen beginnt, aber ich hätte nie ein Problem damit meine Meinung offen zu sagen, auch wenn sie anderen Leuten möglicherweise missfällt und damit die Harmonie der Gruppe gefährden könnte.
Für mich ist „harmoniebedürftig“ in gewisser Weise schon wieder ein Extrem und damit betitle ich mich nicht gerne. „Friedfertig“ ist da ein wesentlich passenderes Wort: Wie gesagt, ich würde keine Diskussion vom Zaun brechen, nur weil mir irgendeine Kleinigkeit nicht gefällt, von irgendetwas, was jemand anderes gesagt hat, aber bei größeren Sachen würde ich einen Konflikt schon einmal riskieren. Darüber hinaus versuche auch ich, Konflikte zu schlichten, wenn wegen irgendetwas diskutiert wird, das es gar nicht wert ist, dass man deswegen die "Harmonie" wie du es ausdrückst stört und auch wenn so etwas mal aus dem Ruder gerät, würde ich immer eingreifen.
Aber ich glaube, dass du da genau so bist, nur das falsche Wort dafür gewählt hast, denn harmoniebedürftig ist für mich etwas anderes.
Ich bin beides. Grundsätzlich bin ich eher harmoniebedürftig, weil ich keinen Streit und Streß mag, ich hab es lieber ruhig, eben harmonisch. Ich wurde auch schon wiederholt von Freunden und in Foren, in denen ich moderiert habe, als "Blauhelm" bezeichnet, habe also auch eine Tendenz, immer alles zu schlichten und die Parteien einander zuzuführen. Klappt zwar nicht immer, aber ich schätze, durch die viele Übung, die ich habe, klappt das auch meist recht gut.
In der Partnerschaft habe ich eigentlich nie Streit, wir sind beide nicht die Typen dafür. Wenn wir mal nicht einer Meinung sind, reden wir völlig ruhig darüber und einigen uns dann irgendwie anders als mit Streit.
Ich sehe mein Harmoniebedürfnis irgendwo in der Kindheit begründet. Die einzige, mit der ich regelmäßig und oft Streit hatte, war meine Mutter. Und ich glaube, ich will aus 2 Gründen keinen Streit.
1. Weil ich mich erinnere, daß ich es immer furchtbar fand, mit ihr zu streiten, weil ich doch schon immer extrem an ihr gehangen habe, egal was ich ihr manchmal an den Kopf geworfen habe.
2. Weil ich wirklich IMMER die Unterlegene war, selbst wenn ich die besten Argumente hatte, ich wurde immer überbügelt und das ist nicht besonders gut fürs Selbstvertrauen und daran mußte ich ohnehin sehr lange arbeiten.
Allerdings hatte meine Blauhelmarbeit auch negative Auswirkungen auf meine persönliche Befindlichkeit. Wenn ich zu viel ableite oder runterschlucke, komme ich aus dem Gleichgewicht, werde gereizt und kränkle rum. Ich versuche deshalb, mein Harmoniebedürfnis nie zu übertreiben, manchmal ist es halt auch genau das Richtige, einfach mal in die Luft zu gehen und richtig Dampf abzulassen. Wenn man normalerweise nicht der Typ dafür ist, hat das auch oft den Vorteil, daß die anderen so verblüfft sind, daß es dennoch keinen Streit gibt und sich dann die Luft absolut geklärt hat
Meine Mutter ist auch ein relativ harmoniebedürftiger Mensch. Das geht soweit, dass unsere Nachbarin seit drei Jahren unsere Waschmaschine voll mitbenutzt ohne sich an den Kosten zu beteiligen. Mich nervt diese dreiste Schmarotzerei, aber meine Mutter will keinen Unfrieden im Haus und toleriert es sogar ab und an auf ihre eigene Waschmaschine warten zu müssen, weil diese Frau gerade noch mal eben fünf Ladungen waschen muss.
Bei meiner Mutter liegt das glaube ich daran, dass meine Großmutter, ihre Mutter, tendenziell eher streitsüchtig und launisch war. Nach den Schilderungen meiner Mutter und ihrer Geschwister ist meine Oma nicht nur keinem berechtigten Konflikt aus dem Weg gegangen und hat wann immer möglich ihren Standpunkt vehement verteidigt, sie hat auch sehr oft wegen Nichtigkeiten Streit angefangen. Besonders mit ihren Kindern hat sie sehr oft wegen nichts gestritten und oft auch sehr heftig. Natürlich überzeichnet man in der Erinnerung, aber ich habe da von allen vieren ähnliche Schilderungen bekommen, ebenso von Cousins und Kusinen oder anderen Verwandten. Und im Alter ist meine Großmutter nicht eben toleranter geworden. Sie ist nicht mehr so aggressiv, eine Entwicklung zu mehr Ruhe habe auch ich mit zunehmendem Alter beobachtet. Sie streitet nicht mehr so heftig, aber immer noch bei jeder Gelegenheit.
Diese Situation im Elternhaus hat bei meiner Mutter dazu geführt, dass sie selber so wenig wie möglich streitet. Sie sagt selbst, dass sie in den ersten 18 Jahren ihres Lebens genug Zank für die folgenden 40 hatte und sich nicht noch zusätzlich welchen machen muss. Dabei verkennt sie aber meines Erachtens, wann es mal ratsam wäre sich zu behaupten. Man muss ja nicht immer gleich Krieg führen, aber sich immerzu unterbuttern lassen ist auch nicht der Sinn der Sache. Ich denke generell ist es auch ein Stück weit Veranlagung, weil die Schwester meiner Mutter, die unter den selben Bedingungen aufgewachsen ist, ist deutlich selbstbewusster. Auch sie hat unter den Bedingungen ihrer Kindheit gelitten, hat sie aber besser weggesteckt und andere Strategien entwickelt mit Konflikten umzugehen. Meine von Natur aus ruhige und schüchterne Mutter hat das kompensiert indem sie kuscht und zustimmt und sich den Wünschen meiner Oma unterordnet, meine Tante indem sie ruhig bleibt und ohne viel Aufhebens auf ihrem Standpunkt beharrt und macht, was sie für richtig hält.
Ich selbst komme wohl eher nach meiner Großmutter und bin alles andere als konfliktscheu. Allerdings habe ich im Gegensatz zu meiner Oma gelernt einzuschätzen, wann es sich lohnt mich aufzuregen und habe meinen Ärger meist unter Kontrolle. Das ist eine Fähigkeit, die sie erst spät gelernt und hat und da mein Großvater auch eher ungern diskutiert hat, hat sich ihr auch niemand entgegen gestellt und ihre Wutausbrüche eingedämmt. Ich habe mit dem Ende der Pubertät ganz gut gelernt mein Temperament zu kontrollieren und vor allem auch zu überlegen, wann mir ein Streit mehr Nachteile bringt als Erfolge, vor allem Streit aus Prinzip vermeide ich. Dennoch bin ich in der Lage meinen Standpunkt wenn nötig zu behaupten und gebe nicht um des lieben Friedens willen nach, wenn ich eindeutig im Recht bin.
Meine Eltern haben mir da sehr deutliche Grenzen gesetzt und auch mein Freundeskreis, bzw. mein Partner, weshalb sich meine reizbare und dominante Grundtendenz von meinem Verstand ganz gut kontrollieren lässt(Das ist übrigens eine der Situationen in denen meine Mutter sich behauptet hat, denn sie wollte um jeden Preis eindämmen, dass ich mich in ein Abziehbild ihrer Mutter verwandle.). Wut und Konfliktbewältigung sind sehr komplexe Themen aber auch hier lässt sich sicherlich vereinfacht sagen, dass Veranlagung und Erziehung, bzw. Erlebtes einen Einfluss darauf haben, wie der Einzelne mit Stresssituationen umgeht.
Ich kenne dich Diamante natürlich nicht persönlich, aber aus dem, was du hier über die Beziehung zu deiner Mutter und ihre Persönlichkeit geschildert hast, vermute ich, dass sie dir von klein auf jeden Widerstand untersagt und Fehlverhalten scharf sanktioniert hat. Im Zweifelsfall durch Liebesentzug. Vor allem Erlebnisse in der frühen Kindheit prägen dahingehend und du hast vermutlich übernommen, dass du nur geliebt wirst, wenn du zustimmst. Dem erwachsenen Menschen, der du inzwischen bist, ist vordergründig klar, dass das nicht stimmt, aber im Unterbewusstsein befürchtest du immer noch die früheren Konsequenzen und gibst lieber nach. Mal so ganz verkürzt und ohne tiefere Kenntnis deiner genauen Entwicklung würde ich tippen, dass die Gründe dafür, dass du dich selbst als konfliktscheu einschätzt irgendwo in dieser Richtung liegen.
Ich glaube, ich bin eher das Gegenteil, zumindest nehmen das die Leute so wahr. Ich diskutiere und argumentiere einfach sehr gerne, auch wenn es nur noch ums Prinzip geht und eigentlich gar nicht mehr relevant ist. Für mich ist das aber in den meisten Fällen gar kein Streit, sondern einfach nur eine Diskussion, die ich aus Interesse an der Sache führe. Leider verstehen dass die Leute dann oft so, dass ich regelrecht Streit suche, weil ich zu allem etwas zu sagen habe.
In meiner Partnerschaft bin ich auch eher nicht so, dass ich als erstes einlenke. Eher versuche ich immer, auch meinen Standpunkt zu erläutern. Mein Partner ist reagiert dann eher genau andersrum und gibt schnell mal um des Friedens willen nach. Das ist wiederum ein Verhalten, dass mich auch nicht glücklich macht, weil ich eben in dem Moment mich nicht vertragen, sondern das Problem ausdiskutieren möchte.
Dieses Thema hatte ich gestern erst mit einer Bekannten, als wir über einen gemeinsamen Freund geredet haben. Ich bin jemand, der auch sehr gut explodieren kann und da keimt dann auch kaum noch Harmonie auf, wenn ich erst einmal in die Luft gehe. Allerdings weiß ich, dass ich da wirklich mit viel zu viel Gefühlen dabei bin und ich mich dahingehend auch ändern muss, um für andere erträglicher zu sein. Daher versuche ich es erst gar nicht soweit kommen zu lassen, ich warne beim anbahnen einer solchen Reaktion dann auch meist mehrmals vor.
Da sollte ich wirklich noch mehr von diesem eben angesprochenem Freund übernehmen, denn der mag es gar nicht, wenn es Streit gibt. Manchmal wird er zwar auch richtig aufbrausend und da wir uns so gut verstehen, bekommen wir es auch immer wieder hin, dass wir Zwei dann uns wieder verstehen, aber manchmal wäre es wohl angebrachter, nicht so schnell einzulenken oder besser ausgedrückt, mehr auf eine Diskussion hin zu arbeiten.
Aber ob das überhaupt wirklich möglich ist, bei Leuten wie mir, die dann nahezu auf "Krawall gebürstet" sind, ist schwer zu sagen. Aber da ich ihn so oder so zu lieb habe, um auf ihn längere Zeit sauer zu sein, passt es so halt auch noch. Er weiß aber auch, wie es von mir aus dann gemeint ist, wenn ich so arg böse werde und versucht halt sich das dann nicht so zu Herzen zu nehmen. Bei Leuten, die man noch nicht so lange und so gut kennt ist das ja häufig noch viel schwieriger.
Eine Person war auch immer nur nett zu mir, selbst im Streit, womit ich leider in meiner Jugendzeit absolut nicht umgehen konnte, da kann man sich vieles mit kaputt machen, wenn man dann noch wütender wird. Da konnte ich jedoch auch die Erfahrung machen, dass es viel schöner ist, wenn ich mich dann versuche auf meine Vernunft zu konzentrieren.
Ich bin der Meinung, dass es nicht unbedingt etwas mit dem Wunsch nach Harmonie zu tun hat, wenn man sämtlichen Konfrontationen aus dem Weg geht. Ein solches Verhalten finde ich auch alles andere als erstrebenswert, weil ich gar nicht allem aus dem Weg gehen möchte.
Ein solches Verhalten kann man auch so auslegen, dass die betreffenden Leute immer dann den Schwanz einziehen, wenn es mal ein bisschen komplizierter wird. Das ist eine ganz unangenehme Mischung aus Feigheit und fehlendem Verantwortungsbewusstsein und sicher nicht das, was man an sich oder einem Partner gerne sehen möchte.
Ich kann mir vorstellen, dass du diesen Begriff anders wertest als ich. Dennoch finde ich einige Dinge von denen, die du geschrieben hast, schon ziemlich grenzwertig. Es ist doch normal, dass es immer dort, wo zwei oder mehr Menschen aufeinander treffen, auch mal zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Wenn man diesen immer aus dem Wege geht, kann keine echte Diskussion stattfinden und ich finde das manchmal aber wirklich wichtig.
Ich könnte mir nicht vorstellen, mit jemandem zusammenzusein, der immer nur darauf aus ist, den Frieden zu bewahren und daher jeden Konflikt scheut. Ein solches Verhalten würde mich wahnsinnig machen, da ich es wichtig finde, auch mal andere Positionen zu haben als der Partner und diese dann auch zu vertreten. Und ich erwarte eben auch von meinem Partner, dass er solche Situationen dann auch aushalten kann und nicht sofort flüchtet, sobald es ein bisschen heißer hergeht.
Wenn dich dein eigenes Verhalten schon belastet, solltest du dir vielleicht dein Gutmenschen-Verhalten abgewöhnen und dich nicht als Streitschlichter in die Angelegenheiten anderer einmischen. Streit muss nicht schlecht sein, sofern beide Parteien wirklich gut und zielführend streiten können. Plumpe Beleidigungen sind natürlich ganz großer Mist, aber es ist wichtig, auch richtig streiten und anschließend versöhnen zu können. Wenn dann immer direkt jemand dazwischenfunkt und vermitteln will, stört das den natürlichen Streitprozess unter Umständen auch.
Ich denke auch, dass man nach einem Streit nicht immer von sich aus ankommen sollte, nur um den Streit wieder herzustellen. Manchmal muss man die unangenehme Situation einfach aushalten und erst einmal abwarten, bis beide Partner sich wieder beruhigt haben und die Situation aus der Distanz betrachten können, die zum Streit geführt hat.
Wenn du nach einem Streit immer direkt zu dem anderen Menschen gehst und nicht abwartest, bis der andere vielleicht von sich aus kommt, könnte es ja auch sein, dass du dem anderen damit die Chance nimmst, erst einmal wieder zu sich zu kommen. Vielleicht braucht der andere ein bisschen mehr Zeit. Vielleicht musst du einfach ein bisschen geduldiger werden und die Streitsituation auch mal aushalten. Das kann man durchaus lernen.
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