Nach Selbstmordversuch Kind zurück
Hallo zusammen!
Ich bin gerade ein bischen geschockt und entsetzt. Im Raum Osnabrück hat eine 36-jährige sich und ihren zwei Jahre alten Sohn mit dem Auto auf die Bahngleise gefahren. Obwohl der Zug das Auto rammte, haben die beiden erstaunlicherweise nur leichte Verletzungen davongetragen. Dieser Episode war bereits ein Selbstmordversuch mit Tabletten vorrangegangen. Nachdem die Frau für schuldunfähig erklärt und freigesprochen worden war, bekam sie nun das Sorgerecht für ihren kleinen Sohn zurück.
Das ist doch unfassbar! Eine Frau, die zweimal versucht hat, sich das Leben zu nehmen, weil sie unter schweren Depressionen leidet, und beim zweiten Mal ihren Sohn gleich mitumbringen wollte, bekommt das Sorgerecht zugesprochen. Wie kann das sein? Denkt denn hier niemand an das Wohl des Kindes?
Natürlich ist es schlimm für die Frau, wenn ihr das Kind weggenommen wird und wäre einer Linderung ihrer Depressionen nicht unbedingt zuträglich, abre welche Relevanz hat das, wenn das Leben des Kindes massiv gefährdet wird? Wer weiss, wann sie sich das nächste Mal schlecht fühlt und beschließt dem Ganzen ein Ende zu machen. Oder steht es finanziell so schlecht um unsere Jugendämter, dass sogar Kinder, die in akuter Lebensgefahr schweben, den Eltern zugesprochen werden, um zu sparen?
Das glaube ich eigentlich nicht, ich denke eher, dass diese Geschichte mal wieder ein wunderbares Beispiel dafür ist, dass in Deutschland Elternrecht vor Kindeswohl geht. Wie schon so oft und mit fatalen Folgen für die Kinder.
Hoffen wir, dass der kleine Kerl die Sache übersteht, wenn möglich unbeschadet.
Herrlich, wie hier mal wieder ohne genaue Kenntnis der Sachlage lamentiert, gefordert und verurteilt wird.
Die verantwortlichen Stellen haben sicher nicht gesagt "Oh, die Frau hat zwei Selbstmordversuche, das Kind ist in akuter Gefahr, wir sollten es dringend da raus holen ... ach aber nein, das Kinderheim ist zu voll, lassen wir es halt so wie es ist."
Nun ich habe jetzt per Google keine Details finden können, aber ich gehe einmal davon aus, dass die Frau spätestens jetzt in Behandlung wegen der Depression ist und auch Unterstützung seitens der Ämter beziehungsweise vom Jugendschutz bekommt.
Es geht beim Jugendschutz nicht in erster Linie darum, Kinder aus Familien zu reissen und in Kinderheime zu stecken, sondern darum, mitzuhelfen die Familie zu stabilisieren.
Mit Sicherheit ist die Entscheidung der Frau das Sorgerecht zu geben nicht durch irgendeinen Hobbypsychologen getroffen worden, da gibt es Experten für, die die verantwortlichen Stellen unterstützen und auch einschätzen können ob Gefahr für das Kind besteht oder ob das Risiko vertretbar ist, gegenüber dem sicheren Schaden, den das Kind erleidet, wenn es von seiner Mutter getrennt wird und im Kinderheim leben muss.
Hier ist ein abwägen von Risiken nötig und zum Wohle des Kindes zu entscheiden. Wir können uns hier - ohne genaue Kenntnis der Sachlage - kein Urteil erlauben.
Wir müssten schon genauer wissen, erstmal WARUM die Frau Depressionen hat, lag es daran, dass sie vielleicht verzweifelt ist, weil sie Angst hat das Kind nicht versorgen zu können? Da reicht es dann vermutlich schon, wenn sie von den zuständigen Stellen Unterstützung bekommt.
Man sollte nicht so schnell Urteile fällen.
Ich kann mich da meinem Vorgänger nur anschließen. Klar ist es schlimm, was da passiert ist, aber dennoch sollte man die Sachlage nicht so einfach kommentieren.
Weißt du in welcher Situation sich die Frau befand und wie die ganze Lage drumherum war? Warum sollte man ihr so einfach das Sorgerecht verweigern? Versetz dich mal in die Lage der Frau und überleg mal wie du reagieren würdest, wenn man dir dein Kind wegnimmt. Ich könnte mir vorstellen, dass du dann erst Recht durchdrehen würdest!
Und dann wäre das Leben der Frau erst Recht gefährdet!
Ich habe davon leider auch nicht mitbekommen, kenne also die genaue Sachlage nicht. Ich finde es ist auch ein schweres Thema. Die Mutter ist schwer krank und braucht dringend psychologische Hilfe, wenn man ihr das Kind wegnehmen würde, wäre das sich kein guter weg zur "heilung" dieser Krankheit. Im ersten Moment dachte ich auch - mensch nimmt der Mutter das Kind weg, bevor sie dem Baby noch was antut aber es ist für beide Seiten sicher nicht die beste Lösung!
Wieder ein Kind das in einem Heim aufwächst? Nein das muss nicht sein. Ich hoffe für beide das die Mutter die Krankheit in den Griff bekommt und beide eine glückliche Zukunft haben werden!!!
Ich hab jetzt auch zum ersten mal von diesem Fall gehört, und finde es natürlich schrecklich! Die Ämter sollten daran denken, dass die Mutter schlimme Depressionen hat und es für das Kind extrem Gefährlich ist bei seiner Mutter zu sein, nachdem diese schon versucht hat sich und ihren Sohn umzubringen. Sowas ist ne totale Katastrophe, egal wie man es dreht.
Doch es ist ja nicht so, als wäre das Jugendamt zum ersten Mal falsch am handeln: Immer wieder höre ich von Fällen, in denen kleine Kinder verhungern und das Jugendamt nicht richtig gehandelt hat, also meistens sogar von der Situation wusste. Andersrum werden Eltern ihre Kinder weggenommen, wenn die Familie den zusammenhalt braucht und die Kinder gerne bei ihren Eltern bleiben wollten. Meine Meinung: Gebt das Kind auf keinen Fall der Mutter zurück, denn ich glaube nicht, dass die Mutter wieder denken wird "Oh mein Kind ist zurück, dass ich versucht habe umzubringen, jetzt bin ich so glücklich".
Hallöchen,
DAS finde ich ehrlich gesagt auch mehr als unfassbar. An sich ist ein Selbsmordversuch ja schon schlimm genug, vor allem wenn man ein Kind hat. In diesem konkreten Fall allerdings wurde das Kind direkt mit reingezogen und offensichtlich in akute Gefahr gebracht. Wenn einem schon so offensichtlich auf die Nase gebunden wird, dass die Frau nicht mal Halt davor macht ihrem Kind im Zuge ihres Suizidversuchs etwas anzutun, dann frage ich mich wirklich, was die Behörden dann überhaupt machen.
Das schlimme ist, wenn man dann wenige Wochen oder Monate später in den Nachrichten davon hört, das die Gute mit ihrem Kind vom Hochhaus gesprungen ist und das Kind somit auch tot ist. Dann sagt man wieder: Ja hätte man das Kind mal rausgeholt, es war ja bekannt, dass die Mutter das Kind da mit hineinzieht.
Unmöglich finde ich solch ein Verhalten. So einer "Mutter" sollte man sofort das Sorgerecht entziehen und ihr das auch nicht wiedergeben. Weiterhin sollte man ihr zusätzlich auferlegen, dass sie sich in Therapie begibt.
Liebe Grüße
winny
Hallo!
Ich finde es völlig richtig, dass der Mutter das Sorgerecht nicht entzogen wurde Allerdings sollte sie wirklich vom Jugendamt sehr scharf kontrolliert werden und die Auflage sollte sein, dass sie sich in psychologische Behandlung gibt.
Aber eins verstehe ich nicht so ganz. Jeder , der wegen eines Selbstmordversuches in eine Klinik kommt, weil er verletzt ist, wird gemeldet und bekommt gegebenenfalls auch eine einweisung in eine Klinik . Das hätte eigentlich hier auch passieren müssen und erst dann hätte die Frau wieder ihr Kind bekommen sollen. Denn man weiß ja nicht, was sie sonst so macht. Aber das Entziehen des Sorgerechts hätte für die Frau wahrscheinlich bedeutet, dass es sich nicht mehr lohnt zu Leben.
Also hätte sie das Sorgerecht behalten sollen und eine Therapie machen müssen, damit sie das Sorgerecht nicht doch noch verliert und das Jugendamt hätte für die Zeit des Klinikaufenthaltes dann das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommen. Das wäre meines Erchtens der richtigere Weg gewesen.
Aber eine sehr gute Kontrolle des Jugendamtes nach Klinikaufenthalt wäre zwingend nötig.
Also wenn man das so liest, denkt man natürlich sofort "Oh Gott, wie kann das Gericht nur so handeln?!", aber ich verstehe schon die Meinung hier einiger. Natürlich wird sie therapiert. Und anscheinend ist sie nicht mehr depressiv und bekommt vielleicht auch Tabletten dagegen.
Aber man sieht doch immer wieder, wie Psychologen sich irren! Wie oft wird ein Täter rückfällig? Und vorher hieß es "Er hat sich geändert". Es kann sein, dass die Mutter nun wirklich wieder normal ist, aber wer kann es garantieren? Ich verstehe auch die anderen Meinungen hier, die davon geschockt sind, dass sie das Sorgerecht zurück hat, eben weil man ja ständig irgendwelche rückfälligen Täter sieht.
Mal hoffen, dass dem Kind nichts passiert.
Klartext hat geschrieben:Doch es ist ja nicht so, als wäre das Jugendamt zum ersten Mal falsch am handeln: Immer wieder höre ich von Fällen, in denen kleine Kinder verhungern und das Jugendamt nicht richtig gehandelt hat, also meistens sogar von der Situation wusste. Andersrum werden Eltern ihre Kinder weggenommen, wenn die Familie den zusammenhalt braucht und die Kinder gerne bei ihren Eltern bleiben wollten. Meine Meinung: Gebt das Kind auf keinen Fall der Mutter zurück, denn ich glaube nicht, dass die Mutter wieder denken wird "Oh mein Kind ist zurück, dass ich versucht habe umzubringen, jetzt bin ich so glücklich".
Kritik am Jugendamt ist immer leicht, nicht wahr? Ich ahbe mmit dem Jugendamt nichts zu tun, arbeite weder da noch habe ich jemals dort gearbeitet, aber es geht mir ehrlich gesagt gegen den Strich, wie einfach es ist, ohne jede Sachkenntnis mit der "ich habe gehört..."-Floskel hier den Stab über dem Jugendamt zu brechen. Das Jugendamt kann nicht einfach mal so eben Kinder wegnehmen und Ziel und Sinn dieses AMtes ist auch nicht, Kinder den Eltern zu entziehen, sondern nach Möglichkeit die Eltern zu unterstützen, auch bei LErnprozessen, ihre Kinder selbst zu erziehen und groß zu ziehen. Dafür beitet es viele Möglichkeiten, Hilfsangebote etc.
Die personelle Besetzung der Jugendämter sieht katastrophal aus, kaum mehr Mitarbeiter, aber ständig steigende Arbeitslast, dazu noch das drohende Damoklesschwert über dem Kopf, bei Fehlern eventuell Menschenleben zu zerstören. Kaum ein Mitarbeiter des Jugendamtes hat wirklich Zeit dafür, die Situationen seiner Fälle so zu beleuchten, wie es nötig wäre, viele machen schon aus dem Gefühl heraus, sonst bliebe eventuell entscheidendes liegen mehr, als sie überhaupt müssten. Aber sie können den Leuten nur bis vor die Stirn schauen. Die Hände sind oft gebunden, wenn man zwar den EIndruck, dass etwas nicht stimmt, man es aber nicht beweisen kann. Der Kindesentzug hat nämliche enge gesetzliche Grenzen und wird nur in wenigen Fällen angewendet, Bezugsgröße hier die Zahl der gemeldeten Fälle, wo eine Betreuung oder wenigstens Überprüfung der Verhältnisse notwendig war.
Außerdem: Wer Ärger mit dem Jugendamt bekommt, stellt sich naturgemäß zuerst einmal als Opfer hin, viele sind bereit, diese Schhilderung zu glauben vom armen, mißverstandenen Opfer böser Behördernwillkür. Natürlich werden die Eltern kaum öffentlich erzählen, was die Wirklichkeit ausmacht, Außendarstellung und Wahrheit sind hier in den meisten Fällen doch konträr.
Natürlich gibt es hier auch Irrtümer, schlechte Mitarbeiter und Willkür, ich will das Jugendamt nicht zur Ikone der Mitmenschlichkeit hochstilisieren. Es bleibt aber doch so, dass die meisten ihren Job angefangen haben, weil sie etwas verbessern wollten oder helfen. Bleiben tun meist Abgründe an Kindesleid, Verwahrlosung, Arbeit und zeitgleich die Vorwürfe, man mache siene Arbeit per se schlecht, weil "man ja immer wieder hören würde, dass..."
Wie ein Kindesentzug sich auf die Psyche eines Menschen auswirkt, der vermutlich nicht zuletzt wegen des Kinder einen Suizidversuch hinter sich hat, kann ich mir gut vorstellen. Ich gehe auch davon aus, dass in dem oben geschilderten Fall engmschig betreut wird und die Frau nun eine Therapie macht bzw. auch Medikamente bekommt.
Ein Kind aus seiner Familie zu reissen, um sein Leben zu schützen, kann sein Leben ruinieren. Kinder lieben ihre Eltern und sind von deren Wohlwollen abhängig, um ein Selbstwertgefühl aufzubauen. Natürlich ist Gesundheit sowohl körperlich als auch seelisch wichtig. es ist jedoch in den meisten Fällen besser, dem Kind keine traumatische Trennung zuzufügen und es "ins Kinderheim" zu bringen. Der Verbleib bei den Eltern ist vorrangig und so entscheiden auch die Jugendämter meist.
Ich kann deine Empörung gut verstehen und so ganz kann ich die Entscheidung des Gerichtes nicht verstehen. Gerade wenn es so ist, dass die Mutter unter schweren Depressionen leidet und auch schon versucht hat ihren Sohn mit in den Tod zu nehmen, ist sie eine erhebliche Gefahr für ihren Sohn. Ich weiß nicht, hat sie Auflagen bzw. hat sie tatsächlich das alleinige Sorgerecht?
Es kam schon öfter vor, dass falsche Entscheidungen fielen, gerade bei Prozessen, in denen es um das Sorgerecht geht. Weiß man denn, ob es irgendwelche Anzeichen gibt,dass sich eventuell die Depressionen gebessert haben oder ob noch Jemand mit im Haushalt wohnt oder sie vielleicht sogar in einem betreuten Wohnen oder ähnlichem untergebracht ist? Denn dann sieht die Sichtweise schon wieder etwas freundlicher aus.
Sollte sie aber wirklich noch in massivsten Depressionen stecken, meist mit Suizidgedanken, dann empfinde ich dieses Urteil als mächtige Fehlentscheidung. Jedoch sollte man hier alle Seiten der Medaille sehen, denn vielleicht, und das hoffe ich für das Kind, ist sie auf dem Weg der Besserung.
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