Nachbarstochter regt mich auf

vom 16.08.2008, 13:45 Uhr

Mit unseren Nachbarn kommen wir echt gut klar. Sie haben eine Tochter von 4 Jahren, die zur Zeit sehr anstrengend ist. Wie ja einige wissen, bin ich schwanger, daran liegt es aber nicht, denn mein Mann empfindet es genauso und der ist nicht schwanger :wink:

Es fängt damit an, dass sie unheimlich laut ist, sicher bei kleinen Kindern kein Ding, aber sie ist wirklich richtig laut, in allem was sie tut. Sie geht nicht, sie trampelt auch im Hausflur und das mit Absicht. Sie kann nicht leise mit einem reden wenn sie einen trifft sonders immer lautstark, teilweise schreit sie einen an. Wenn ich meine Tochter in die Kita bringe, kommt sie angerannt und wird regelrecht aufdringlich. Neulich kam sie wieder angerannt und hängte sich an meinen Arm, wirklich ohne dass ihre Füße noch den Boden berührten und quietschte dabei vor sich hin.

So ist das immer, wenn ich mit ihrer Mutter rede, hängt sie sich dazwischen und brüllt, sie schreit regelrecht nach Aufmerksamkeit. Sie wird dann zwar ermahnt von ihrer Mutter aber es ändert sich nichts an der Sachen. Sie ist auch immer in Action. Wenn Nachbarn bei uns sind, dann rennt sie wie wild durch die Wohnung, springt auf Couch und Betten umher und ist total aufgedreht. Mag unsere Nachbarn echt gerne und bin gerne mit ihnen zusammen aber die Kleine ist mir zu anstrengend, da komme ich nicht mehr mit.

Sie sind ständig unterwegs mit ihr, Fahrrad fahren, klettern, irgendwen oder was besuchen, immer in Action damit sie ausgepowert wird. Aber sie hat eine unerschöpfliche Energie. Will unsere Nachbarn nicht meiden aber wenn ich merke die Kleine wird zur Kita gebracht, dann warte ich lieber noch 5 Minuten. Ich kann damit nicht um. Ist das noch normal, erwartet mich das Gleiche, habt ihr Erfahrungen, sind Kinder in dem Alter einfach so?

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also entweder ist das Mädel einfach nur schrecklich verzogen, sprich die Eltern sind nicht konsequent und lassen ihr alles durchgehen, damit es auch ja nicht noch mehr Gebrüll gibt. Oder aber die Kleine hat ADHS. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom Das H steht für hyperaktiv. Die Kinder haben scheinbar Power ohne Ende.

Kommen nie richtig zur Ruhe und können sich auch nicht wirklich auf etwas konzentrieren. Die meisten denken bei ADHS gleich an Ritalin, das ja leider eine zeitlang viel zu häufig von den Ärzten verschrieben wurde, sobald ein Kind zu hibbelig war. Da hat sich zum Glück viel geändert. Es gibt verschiedene Therapieformen und teilweise müssen auch Medikamente eingesetzt werden.

Vielleicht sprichst Du die Nachbarin mal vorsichtig drauf an. So nach dem Motto, Du hast da letztens was gelesen. Einen Test machen lassen tut dem Kind nicht weh und wenn es ADHS hat, sollte es Hilfe bekommen. Ich habe übrigens einen knapp sieben jährigen Sohn. Der hat ADHS und das was Du beschrieben hast, ja so in etwa hat er sich in dem Alter auch benommen.

» Nina21 » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,07 »


Also hmm wenn meine Kinder wo sind, dann kommt es auch manchmal vor das sie aufdrehen. Besonders in dem Alter. Aber nicht alleine. Wenn dann wenn sie mindestens 2 Kinder sind. Das Kinder alleine aufdrehen kenne ich bei meinen Kindern nicht. Alleine sind meine ganz ruhig. Habe zwei Söhne im Alter von 4 und 6 Jahren.

Ist Deine Tochter mit dem Mädchen befreundet und in einem Alter? Das macht die Sache noch schwerer. Also ich kann schon verstehen wenn einem ein anderes Kind zu viel wird. Habe auch einen Freund von Kai der hört nicht und steht am liebsten jeden Tag hier. Das ist mir auch zuviel.

Vielleicht hilft nur mit den Eltern reden und sagen das ihr das nicht gewohnt seid und auch nicht mögt. Kann es auch sein das die Kleine ADS hat? Wurde sie schon mal untersucht darauf. Weil wenn sie sich viel mit dem Kind beschäftigen und sie "auspowern" dann müsste sie auch zufriedener sein und nicht so eine Action-Puppe. Ich würde mit der Mutter reden und vielleicht geht es der Mutter ja auch so. Vielleicht wäre eine Familienhilfe auch eine Lösung für die Familie. Weil ich kann mir nicht vorstellen das die Eltern da glücklich mit sind und andere so wie ihr mögen sie sicher auch nicht als Freunde verlieren.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube eher dass das daran liegt dass die Eltern ständig mit dem Kind auf Achse sind, wie du sagst. Sie wollen ihr Kind damit müde machen, aber erreichen ja anscheinend genau das Gegenteil. Ist doch kein Wunder wenn das Kind permanent unter Strom steht wenn sie genau weiß "Gleich kommt wieder was neues". Da kann sie sich ja auch gar nicht auf eine Sachen einstellen und zur Ruhe kommen.

Als ich deinen Beitrag gelesen hatte habe ich gedachte "Pass auf, bestimmt schreibt einer dass das Kind sicher ADS oder ADHS hat." Und natürlich, so war es auch. Ich könnte mich echt tierisch darüber aufregen dass bei es bei jedem Kind, das etwas aufgedrehter als andere Kinder ist, gleich heißt "Das hat bestimmt ADHS!". Das wird viel zu schnell diagnostiziert, und genau so viel zu schnell werden Medikamente verabreicht, um das Kind ruhigzustellen.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich hört sich das auch so an, als ob das Mädel durch den ständigen Stress, ewig und drei Tage nur unterwegs zu sein, einfach nicht mehr abschalten kann. Leider ist es ja so, das diese Erkenntnis euch als außenstehenden Leidtragenden aber auch nicht wirklich weiterhilft, schließlich könnt ihr an diesem Zustand ja normalerweise nichts ändern. Nach meiner Erfahrung hilft da eigentlich nur Abwarten und Tee trinken. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, das sich die Situation bessert, wenn die Kleine in zwei Jahren zur Schule kommt - bei einem Nachbarkind von uns ist das so gewesen. Das ihr euch deswegen von den Nachbarn ein wenig zurückzieht, ist in meinen Augen völlig normal, ich würde wahrscheinlich ganz genauso reagieren - schließlich muss man ja irgendwann auch mal abschalten.

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» Sawa76 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 4,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Kinder haben so ihre Phasen. Mit vier/fünf Jahren wollen sie ihre Grenzen testen. Dann müssen sie es wissen. Was passiert wenn ich nein sage, wann bekomme ich Aufmerksamkeit usw.

Meist hört das mit der Vorschule oder Kindergarten wieder auf. Aber das wird auch auf dich zu kommen. Kinder sind keine Knudelpuppen. Manchmal können sie richtige kleine Bieste sein und dann wieder so lieb.

» whitebird » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,18 »


Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und die Nachbarstochter halt 4. Sie ist so seit dem ich sie kenne und das seit zwei Jahren. Wie schon geschrieben, wenn ich mich mit ihrer Mutter unterhalte, stellt sie sich zwischen uns und springt an ihrer Mutter rum und tut und macht und ist dabei unheimlich laut. Es kann kein ordentliches Gespräch zustande kommen. Wir schaffen es nicht mal 5 Minuten zu quatschen.

Wenn ich ehrlich bin, haben wir auch das Gefühl, dass die Eltern ihr allerhand durchgehen lassen um ihre Ruhe zu haben :oops: ich kenne die Kleine nur total hibbelig und aufgedreht, es sei denn sie ist krank. Mir fällt es nur so auf, weil ich in letzter Zeit wirklich versuche ihr aus dem Weg zu gehen. Selbst wenn wir uns im Hausflur treffen, sobald sie merkt, dass wir im Flur sind macht sie die Wohnungstür auf und schreit ein "Hallo" ins Haus und das hört erst auf wenn wir unten raus sind beziehungsweise sie zurück gerufen wird.

Vieleicht ist man in dem Alter auch einfach so, wo soll man auch hin wenn man so viel Energie hat? Hoffen wir, dass es eine Phase ist und sich bald legt. Denn mit unseren Nachbarn kommen wir echt gut aus und mir ist es fast zu blöd vor ihrer Tochter wegzurennen oder mich zu verstecken. Das ist ja auch unfair der Kleinen gegenüber, die weiß ja nicht, dass sie mir die Nerven raubt. :oops:

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



ADS/ADHS wäre das Letzte was ich hier vermuten würde. Ich denke mal eher, dass es sich bei diesem Mädchen um eines der Kinder handelt, dass leider keine Grenzen aufgezeigt bekommt. Mein Sohn wird im September Fünf (also ein vergleichbares Alter) und ich bemerke immer wieder, dass er gerade im Beisein anderer Erwachsener teilweise extrem aufdreht, eben auch trampelt statt normal zu gehen, sehr laut spricht, sich an Leute im wahrsten Sinne des Wortes hängt. Allerdings nur bei vertrauten Personen. Ich glaube, dass das auch richtig ausarten könnte, wenn ich ihm nicht immer wieder seine Grenzen aufzeigen würde.

Das Kinder viel Power haben ist doch eigentlich normal. Ich denke manchmal, dass das den Eltern oder anderen Personen nur manchmal zu viel ist und da kommt ja so eine Mode-Diagnose ADS/ADHS gerade recht. Hat man ja einen Grund, der eigenen Bequemlichkeit weiter nachzugehen und nicht unbedingt auf den Nachwuchs eingehen zu müssen - der ist ja krank. Das ist es aber bei den meisten Kindern nicht. Ein Kind das wirklich ADS/ADHS hat, zeigt noch ganz andere Symptome.

Ich fürchte auch, dass diese ständigen Bemühungen, das Kind "kirre" zu kriegen, das Mädchen nur noch mehr aufputschen. Da braucht man ja nur mal die eigenen Kinder zu beobachten, nach einem mit verschiedensten Aktivitäten vollgestopften Tag, der die Kinder gar nicht zur Ruhe kommen lässt, würde man erwarten, dass sie am Abend todmüde ins Bett fallen. Bei meinem Sohn ist das definitiv nicht so - ich plane mittlerweile schon eine Stunde Abreagier-Zeit fest ein, damit ich nicht ein völlig überdrehtes Kind zu Bett oder woanders hin schicken muss. Und bei uns sind solche Tage nun wirklich nicht die Regel, wenn sie auch regelmäßig vorkommen. Wenn ein Kind tagtäglich so etwas erlebt, kann ich mir gut vorstellen, dass es irgendwann nur noch so völlig überdrehte Reaktionen zeigt.

Sinnvoller ist meines Erachtens ein Wechsel zwischen richtig austoben und entspannen. Das hilft zumindest bei meinem Sohn. Und auch nicht nur die Beschäftigung lenken, sondern genug Freiraum für eigene Aktivitäten zu lassen.

Allerdings ist da wohl Dein Einfluss, stance, wirklich begrenzt. Und auch wenn es vielleicht dem Kind gegenüber unfair erscheinen mag - es ist ja wirklich nur das Produkt der Erziehung seiner Eltern - auch noch hochschwanger und bald mit Säugling musst Du Dir das nicht wirklich ständig antun.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Leider hast du nicht erwähnt, welchen Kontakt das Kind zu anderen Kindern hat. Es scheint so, als wäre das Kind sehr stark auf die Mutter fixiert. Ein Einzelkind braucht dringend in diesem Alter Kontakt zu gleichaltrigen Kindern. Hier lernen sie soziales Verhalten.

Sollte ich Recht haben,bitte spreche mit deiner Freundin. Ich arbeite mit Grundschulkindern und sehe die Probleme der Einzelkinder. In einer Gruppe lernen sie, das Zuhören, das Geben, die Feundschaft und auch das "Zurückstecken". Das ist ganz wichtig für die weitere Entwicklung.

» whitebird » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,18 »


Sie ist Einzelkind und sowie es aussieht, bleibt es auch so. Sie geht in die Kita weil beide - Eltern voll berufstätig sind. Also sie hat Kontakt zu anderen Kindern, jeder Altersklasse und eigentlich ist unsere Kita keine, die den Zwergen alles durchgehen läßt um ihre Ruhe zu haben.

Wahrscheinlich hat sie wirklich nur unheimlich viel Energie, womit wohl auch teilweise die Eltern nich so klar kommen, kann ich verstehen, mir ist es ja teilweise auch echt zu viel.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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