Mann, der nicht weiss, wer er ist

Am Hauptbahnhof in Mannheim tauchte vor mehr als einem Jahr ein Mann auf, der sich selbst als 'Karl' bezeichnet und sich sonst an nichts erinnert. Der Mann ist ungefähr 60 Jahre alt, spricht Englisch, verwendet jedoch auch deutsche Wörter. Bislang hat sich niemand gemeldet, der 'Karl' kennt oder vermisst. Mittlerweile nehmen die Behörden an, dass der alte Herr aus Südengland stammt und sich dort einige Jahre aufhielt, dies bezeugen seine entsprechenden Sprachwendungen. Er hat großes Interesse an Militärflugzeugen und ist auch der Meinung, dass er Pilot solcher Maschinen war. Derzeit lebt 'Karl' in einem Heim in Heiligkreuzsteinach, einem Dorf im Rhein-Neckar-Kreis. Sein Allgemeinbefinden ist gut, dennoch möchte er sehr gerne wissen, wer er ist und woher er kommt.

Solche Dinge verwundern mich immer wieder. Leute, die plötzlich auftauchen und nicht wissen, wer sie sind und woher sie kommen. Natürlich könnte es auch sein, dass es eine Masche von Betrügern ist, aber es würde ihnen ja nichts bringen, einen verwirrten Mann zu spielen, der nicht weiss, wer er ist. Außer, ihnen wird kostenlos eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. Dafür gibt es aber auch einfachere Lösungen... Wenn es nur gespielt wäre, würde sich mit großer Sicherheit jemand melden, der ihn kennt.

Lg, Tauraxx

Das klingt ziemlich nach "Die Bourne Identität".

Aber das gibt es wirklich dass man durch irgendeinen Unfall sein Gefächtnis verliert. Das nennt man dann Amnesie. Das kann in Extremfällen dann wirklich so sein, dass man ganz normal Sprechen kann und Fähigkeiten die man mal erworben hat auch weiter behält, sich aber nicht an persönliche Erlebnisse oder seine Identität erinnern kann.

Aber genauso gut kann auch sein, dass dieser Karl irgendwie psychisch krank ist und es deshalb nicht weiß oder er spielt es aus irgedwelchen Gründen.

Der "mysteriöse Pianomann" in England war ja auch nur ein Deutscher, der sich verstellt hat, warum soll es sich hierbei nicht um den umgekehrten Fall handeln?

Vielleicht ist es auch nur Demenz, Morbus Parkinson oder eine psychische Erkrankung - Ich kenns noch aus meiner Dienstzeit, daß sich da auf einmal Leute rumgetrieben haben auf Station oder auch normale Patienten, die dann irgendwas behauptet haben, und auch steif und fest davon überzeugt waren.

Natürlich hat es oft nicht der Wahrheit entsprochen, aber ich würde trotzdem nicht behaupten, daß sie gelogen haben.

Hallo!

Ich kann mich da noch an eine Dokumentation im ZDF (ich meine und hoffe, das es im ZDF war, nicht, dass ich hier noch etwas Falsches erzähle) erinnern, die vor einigen Jahren ausgestrahlt wurde. Der Umstand, wie sie zustande kam, war eher "zufälliger" Art.

Ich kann mich nicht mehr hundertprozentig daran erinnern, aber ich versuche, das Ganze hier nach bestem Gewissen zusammenzufassen.

Es lief so ab: Das ZDF wollte damals irgendeine Dokumentation über Tief-Sibirien drehen und hat in diesem Zusammenhang ein kleines Dorf besucht und Leute interviewt. Einer der Dorfbewohner hat, als er erfahren hat, dass das Fernsehteam aus Deutschland kam, die Reporter auf einen alten Mann aufmerksam gemacht, der schon seit seeeehr vielen Jahren in diesem Dorf wohnt. Dieser sprach nur gebrochen russisch, aber was noch verwunderlicher war, er benutzte in seinen "Ausführungen", wenn man sie so nennen kann, oftmals deutsche Worte. Das Problem war, der Mann wusste nicht mehr, wer er war, woher er kam und was ihn in dieses Dorf geführt hat. Auch keiner der anderen Dorfangehörigen konnte weiter helfen, da der Mann schon vor ihrer Geburt einfach da war.
In einem Gespräch mit den Reportern hat sich dann herausgestellt, dass der Mann möglicherweise ein Deutscher war, der im Krieg nach Russland gekommen und dann dort geblieben ist. Darauf deuteten auch die wenigen Habseligkeiten des Mannes hin. Anscheinend gab es während des Krieges für ihn ein traumatisches Ereignis, das seine Erinnerung irgendwie ausgelöscht hat.
Das Schicksal des Mannes berührte die Reporter so sehr, dass sie versuchten, irgendwelche Angehörige in Deutschland zu finden. Und genau das gelang ihnen nach einiger Zeit. Zusammen mit seinen Kindern sind die Reporter nach etwa einem Jahr wieder nach Sibirien gefahren und haben den Mann besucht. Dieser jedoch hat keines seiner Kinder wieder erkannt, und auch das Angebot, den Mann mit nach Deutschland zu nehmen, lehnte dieser ab. Er wollte lieber dort bleiben, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat.

Als ich diese Dokumentation im Fernsehen gesehen habe, hat sie mich tief berührt. Wie glücklich seine Angehörigen waren, nach so viele Jahren endlich den Vater wiederzusehen... Sie haben auch versprochen, ihn oft besuchen zu kommen und zu versuchen, sich wieder etwas näher zu kommen...

Ich denke, auch bei diesem Karl kann es sich um irgendein traumatisches Ereignis handeln, das seine Erinnerung ausgelöscht hat. Sowas hört man ja öfter, wenngleich man seine Erinnerungskraft gewöhnlich nach einiger Zeit wiedererlangt. Es kann dann ja auch sein, dass das bei Karl ein dauerhafter Zustand ist.

Gruß,
yakumo

Hi Leute

Aufjedenfall das könnte auch einer der 4400 sein *fg. Naja schön das es dem Menschen trotzdem gut geht und hoffentlich schafft er es irgendwann einmal entweder aus eigener Krafit oder auch mit fremder Hilfe zumindest einen Teil seines Gedächtnisses wieder zu gewinnen.

Mit freundlichen Grüßen
Tobias

hallo zusammen,

genau wie midgaardslang es schrieb, war mein erster gedanke der pianoman und ob das nicht ein beitrag ist, der schon länger her erstellt wurde. man weiss ob der mann doch seine gedanken noch alle zusammen hat und einfach nur ein buch schreiben möchte oder was weiss ich.

liebe grüße von der
laufmasche