Frau hatte Totgeburt - Therapie gegen Trauer?
Hallo
Meine Frau und ich hätten eigentlich vor gut einem Monat unser erstes Kind in den Armen halten sollten. Aber unser kleiner Jean- Lucas kam tot auf die Welt Wir sind beide vollkommen fertig. Aer ihr geht es weit aus schlechter als mir sie weint den ganzen Tag und ich glaube sie hat Selbstmord fantasieren. Ich habe sie gebeten eine Therapie mit mir zu machen um das verarbeiten zu können, aber sie möchte das nicht.
Ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann, dass mit der Therapie war meine einzige Idee. Ich bin auch voller Trauer und kann nicht wirklich richtig für sie da sein. Wäre gut wenn ihr mir helfen könnt, ich kann sie nicht mehr so sehen.
Hallo Marc1,
es tut mir leid, dass euch so etwas schreckliches passieren musste. Hoffentlich findet ihr einen Weg, wieder ins alltägliche Leben zurück zu kehren. Ich wäre auch als erstes auf die Idee gekommen, eine Therapie vorzuschlagen, weil dies einfach am naheliegensten ist (und wahrscheinlich auch am hilfreichsten).
Aber, wenn deine Frau keine Therapie machen möchte (weil sie vielleicht auch noch gar nicht in der Lage ist über ihre Gefühle zu sprechen), dann hilft es möglicherweise, das ein oder andere Ratgeberbuch ins Haus zu bringen.
Damit meine ich absolut nicht, dass du ihr die Lektüre aufdrücken sollst - das würde wahrscheinlich nach hinten losgehen.
Aber du könntest ja beispielsweise ein Buch über Trauerarbeit besorgen und deiner Frau erzählen, dass du dir dies gekauft hättest, weil du dir davon persönlich Hilfe erhoffst. Vielleicht liest du es dann auch wirklich und fragst sie, was sie von dem ein oder anderen Ratschlag hält (so dass sie auch etwas von dem Inhalt mitbekommt). Oder du lässt das Buch einfach offen liegen.
Hallo!
Mein herzlichestes Beileid. Es ist immer schlimm sowas zu erfahren. Aber deine Frau braucht proffessionelle Hilfe. Hat sie im Krankenhaus nicht schon diese Hilfe bekommen? Normal ist es, dass sich in einem solchen Falle der psychologische Dienst mit den eltern zusammensetzt und wenigstens erst mal mit ihnen spricht.
Versuche deine Frau zu einer Selbsthilfegruppe zu überreden. Sie muss diese Trauer verarbeiten und sie muss damit klar kommen. Denn der seelische Druck wird sonst für euch beide zuviel.
Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit.
Hallo
Ja im Krankenhaus wollte man mit uns sprechen, aber sie wollte einfach nur weg und ich bin dann lieber mit gegangen. Sie will mit niemandem sprechen immer wenn ich vorschlage das wir uns doch mal Hilfe holen könnten, rastet sie aus. SIe sagt sie braucht keine Hilfe und rennt dann meißt aus dem Haus heraus. Ich gehe dann immer hinter her und habe furchtbare Angst das sie sich etwas antun könnte. Aber ich kann sie ja auch nicht dazu zwingen oder doch?
Hallo!
Sprich selber mal mit Leuten aus einer Selbsthilfegruppe. Die Adresse erfährst du von ihrem Frauenarzt oder deinem Hausarzt. In euer Nähe gibt es bestimmt solche Gruppen. Diese Leute können dir auch sagen, wie du mit deiner Frau umgehen sollst. Denn sie ist sonst irgendwann eine Gefahr für sich selber. Und das will ja keiner.
Eine Selbsthilfegruppe für "verwaiste" Eltern ist eine Gruppe von Leuten, die ihre Kinder verloren haben. Egal, ob tot geboren, oder aber später erst.
Konnte deine Frau von eurem Kind denn Abschied nehmen? Gibt es eine Beerdigung? Das ist eigentlich grade für die Menschen wichtig, denen es helfen könnte, wenn sie an der Beerdigung noch einmal Abschied nehmen können.
Na "zwingen" kannst du sie ganz sicher nicht, sie ist ein erwachsener Mensch. Und ihr ihre Entscheidungsgewalt gerichtlich abnehmen möchtest du ja sicherlich nicht?! Das würde eure Partnerschaft vermutlich zerstören.
Deswegen finde ich den Tipp von Fantasia2009 sehr gut, Selbsthilfe kann ja erstmal auch mit Büchern beginnen. Und wenn du es irgendwo auf dem Wohnzimmertisch oder so liegen lässt und dann nicht da bist (arbeiten, einkaufen...), dann schaut sie vielleicht doch mal rein.
Aber vor allem denke ich, dass sie einfach auch Zeit braucht. Ich kann zwar gut verstehen dass es dich nur noch trauriger macht, sie so zu sehen, aber so lange sie sich so vehement wert, macht es keinen Sinn zu versuchen, sie zu irgendetwas zu überreden.
Was du auch noch versuchen könntest wäre seber (alleine) zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen und dort mit anderen Betroffenen zu sprechen. Vielleicht kannst du dieses Problem dort gleich mit einbringen, ich kann mir schon vorstellen dass soetwas öfter vorkommt, dass eine Frau sich erstmal nicht helfen lassen will. Vielleicht weiß ein dortiger Betreuer noch mehr Rat, der sollte sich ja bestens mit dem Thema auskennen.
Hallöchen,
ob das der richtige Weg ist : So schnell wie möglich ein Kind zu bekommen ist wieder eine andere Frage, denn es bringt dem "nächsten" Kind nichts, wenn sie es nur "möchte" um ihre Trauer zu unterdrücken.
Ich denke sie muss erstmal das nun verarbeiten was passiert ist, bis man über eine erneute Schwangerschaft nachdenken kann. Ich finde die Idee mit dem Buch und dies offen auf dem Tisch liegen lassen sehr gut. Ein Versuch ist es allemal wert und vielleicht hilft es ja
Eigentlich wäre es natürlich das beste, wenn ihr beiden eine Therapie machen würdet, jedoch kann man sie dazu nicht zwingen, sondern es muss aus eigenen Stücken kommen. Ich denke das dies nun ein Thema ist, auf das du sie nicht ansprechen solltest.
Hast du mal mit ihrer Freundin oder ihren Eltern darüber gesprochen !? Vielleicht können diese sie überreden eine Therapie mit dir zu starten und somit die Trauer zu überwinden. Falls sie eine beste Freundin hat, könnte diese sie vielleicht dazu bringen, da man ja immer mal mit seiner besten Freundin mehr bespricht als mit seinen Eltern oder dem Partner.
Viel Glück,
SybeX
Hallo!
Viele Ärzte raten sogar zu einer schnellen Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt oder Totgeburt, weil dann die Mutter wieder eine neue Aufgabe hat und den Tod besser verarbeiten kann.
Ich würde auch in dieser Hinsicht mit ihrem behandelnden Frauenarzt mal sprechen. Es kann auf jeden Fall nciht schaden, wenn du das Gespräch suchst.
Eine Bekannte von früher hatte auch eine Zwillingstotgeburt und ist nach dieser Geburt ziemlich schnell wieder schwanger geworden. Sie hat den Tod erst in der Schwangerschaft wirklich gut bearbeiten können. Sie ist zum Friedhof und hat den toten Kindern vom Geschwisterchen im Bauch erzählt und auch als die Kleine dan gboren war, war das Grab der Zwillinge immer ein Teil der Familie. Ohne dieses Kind, hätte sie den Tod nie verarbeitet.
Hallo
Vielleicht würde eine weitere Schwangerschaft ihr ja wirklich helfen das alles zu verarbeiten. Aber ich weiß nicht ob ich für ein weiteres Kind bereit bin. Irgendwie habe ich das Gefühl das das Jean-Lucas gegenüber nicht fair wäre. Aber nachdem was Diamante geschrieben hat, das diese eine Frau es sonst nicht hätte verarbeiten können, denke ich das es vielleicht das einzige ist was ich tun könnte.
Denn auch ihre Eltern konnten sie bis jetzt nicht überreden.
Hallo!
Euer Jean Lucas hätte gewollt, dass es euch gut geht und dass ihr einem andren Kind das Leben schenken könnt und ihm das gebt, was er nicht haben konnte. Glaube mir, euer Jean Lucas wäre euch bestimmt nicht böse und findet es auch nicht unfair, wenn seine Eltrn glücklich sind. Er hätte sich bestimmt auch schnell ein Geschwisterchen gewünscht und euer Jean Lucas wird immer in eurem Herzen sein.
Jean Lucas Geschwisterchen wird mit ihm zusammen aufwachsen. Nämlich so, dass ihr dem Geschwisterchen von seinem großen Bruder erzählt.
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