wenn Männer alles besser wissen

hallo

wir wollten neulich ins Krankenhaus fahren, um mich zur Geburt vorzustellen. Wohnen am Rand von Berlin und entbinden werde ich in Berlin. Ganz einfach Wegbescheibung. Bei uns an der Kreuzung rechts abbiegen, immer gerade aus, bis zum ersten Kreisverkehr in Berlin, erste Ausfahrt, immer gerade aus, bis zum Krankenhaus. 10 Kilometer, Fahrzeit ca 20min wenn nicht all zu viel Verkehr ist . Wir also los.

Da kam von meinem Mann, ich kenne eine Abkürzung. Oh je. Er fuhr sie dann auc h und nach dem wir eine ganze Weile durch den Wald gefahren waren, kamen wir in einem winzig kleinen verschlafenen Ort wieder raus na ja er dann zurück und fand dann tatsache den Weg den er gesucht hatte und was soll ich sagen, dieser endete in einer Sackgasse.

Nach über einer Stunde kamen wir im Krankenhaus an und zwar auf dem eigentlichen Weg. Man war ich wütend. Wenn er seine Abkürzungen fährt, wenn ich in den Wehen liege dann, bekomme ich unser Kind im Dienstwagen. Warum sind Männer so? Können sie nicht den Weg fahren den man kennt, müssen sie denn beweisen, dass sie es besser können? Habe ihn trotzdem lieb

lieben Gruß
stance

Ich denke mal, in eurem Fall ist dein Mann einfach auch nervös und will alles besonders gut machen, denn was ist, wenn Stau ist und er einen anderen Weg fahren muß, damit du rechtzeitig ankommst.

Aber ich kenne das, ich lass meinen Mann einfach gewähren, nur wenn es mir zu dumm wird, dann sage ich z.B. beim Wandern, bitte keine Abkürzung, die letzte Steilwand an der wir endeten hat mir gereicht, ich will pünktlich zum Abendessen im Hotel sein.

Warum Männer so sind, kann ich dir allerdings nicht sagen und ob Männer generell so sind weiß ich auch nicht, aber ich sage mir, auf die Art lernt man nette neue Gegenden kennen.

Ja ich glaub so sind Männer halt. Meiner ist auch so. Immer muss er alles besser wissen. Bei uns hat ein Navi geholfen. Dachte ich. Nein, selbst auf das hört mein Mann oft nicht. Wundert sich dann aber immer, das wir falsch sind. Mitlerweile hat er aber auch kapiert, dass das Navi Recht hat.

Dein Mann war bestimmt nur nervös und wollte den schnellst möglichen Weg fahren, vielleicht noch ne Alternative haben. Hauptsache du kommst pünktlich ins Krankenhaus.

Naja, ich hab das mit der Ex damals ganz anders erlebt. Raunzt mich wegen jedem Mist an (von wegen ich dürfte in der Stadt nicht auf der linken Spur fahren, weil das Rechtsfahrgebot gelte (ich hab es später in der StVO nachgeschlagen, sie hatte wirklich unrecht)), meckert, wenn ich mich verfahre und meckert auch, wenn ich fragte, wo ich abbiegen müsste "Du bist hier doch schonmal lang gefahren *blafasel*".

Einmal war es ganz toll, da waren wir in Belgien und da ist die Strassenführung ja echt mal total verwirrend, so mit innerstädtischer Autobahn und solchen Scherzen, da war eine Abbiegespur, aber die Pfeile auf der Bahn waren kaum noch zu erkennen, daher fragte ich sie dann, ob die Spur dort die Linksabbiegerspur sei. Naja, das Ergebnis war dann ein Vortrag zur Selbstständigkeit und dass ich doch einfach fahren solle, auch wenn ich mich verfahren würde. Nun inzwischen ist sie halt die Ex (nicht wegen der Fahrerei, sondern aus anderen Gründen) und ich hab ein Navi, welches mir mit einer freundlichen männlichen Stimme sagte, wo ich entlang fahren muss

Naja, es hilft leider nicht immer, erwische trotzdem mal die falsche Abbiegung oder Ausfahrt *g* aber wenigstens regt sich jetzt keiner mehr künstlich auf.

Wenn Männer sowas sagen, sollte man sie einfach nicht so ernst nehmen und das ignorieren. Hättest vielleicht einfach sagen müssen: Nee lass mal, wir fahren jetzt den normalen Weg. Punkt. Die akzeptieren das dann schon meistens, man muss es ihnen nur mal gesagt haben. Wir waren auch mal wandern früher, der Weg war von vorn herein klar, bis mein Vater mittendrin meinte, er würde einen viel schöneren Weg vermuten (mein Vater hat nie Ahnung, er probiert immer zu viel) der auch nicht länger dauert.

Gut dachten wir, machen wir es so. Das Ende vom Lied: wir sind irgendwo in der Einöde gelandet, mussten einen anderen Weg um ganze Brennnesselfelder finden, standen dann vor einem Stacheldrahtzaun und mussten noch weiter ausholen und am Ende waren wir fast den ganzen Tag unterwegs, obwohl wir nur 4 Stunden eingeplant hatten. Seitdem gehe ich nie wieder mit meinen Eltern wandern, das kann nichts Gutes bedeuten.

Ich habe festgestellt, das Männer ungerne nach dem Weg fragen und denke, es kommt daher, das sie es alleine schaffen wollen, bloss keinen anderen Menschen fragen und zugeben, das man sich verfahren hat.

Verstehen kann ich das auch nicht, aber so sind sie halt, die Männer, ich nehm das als männliche Eigenschaft mittlerweile, aber wenn es um etwas geht, was wichtig ist, wie bei euch das Krankenhaus, da würde ich glaub ich, mich schon aufregen und gut ist ja, das Du ihn trotzdem lieb hast.

Manche Dinge muß man wohl einfach so hinnehmen und akzeptieren, denke ich.

Dein Mann wollte sich vermutlich einfach nur beweisen und besonders toll sein. Womit beeindruckt man also die Liebste? Man findet schnell den richtigen Weg. Hätte das geklappt, hätte er dich voller Genugtuung angesehen und du hättest ihn brav loben mpssen. Leider hat das aber nicht geklappt.

In der Regel muss man da aber nicht mal ärgerlich sein, weil Männer sich darüber selbst schon genug ärgern - auch wenn man das nicht zu sehen bekommt. Schließlich kann man ja keine Schwäche zeigen.

Da ihr es zum Glück in dem Falle noch nicht eilig hattet, ist das doch noch in Ordnung. Da wird er sich brav zusammen reißen, wenn es dann wirklich losgeht.

Solche Verallgemeinerungen sind doch absolut übertrieben. Ich kenne Männer, die immer alles besser wissen und ich kenne auch solche Frauen. Vom Geschlecht ist das doch nun wirklich nicht abhängig. Natürlich ist es ärgerlich, dass ihr durch den scheinbar nur rudimentär vorhandenen Orientierungssinn deines Mannes zusätzliche Zeit verloren habt, allerdings ist es doch nun wirklich kein Drama, da ihr nur auf dem Weg zum Krankenhaus wart und du nicht in den Wehen lagst. Wenn ihr jetzt einen wichtigen Termin gehabt hättet, könnte ich die Aufregung eher verstehen, aber nicht in diesem Fall. Autofahren ist doch ganz nett und so schlimm ist die kleine Verspätung dann auch nicht.

Allerdings kann ich es auch nicht so gut leiden, wenn Menschen, also weder nur Männer noch ausschließlich Frauen, der Meinung sind, alles besser zu wissen. Ich habe auch ein paar Leute kennengelernt, die so ticken und fand es immer sehr anstrengend. Wenn so etwas ab und zu mal vorkommt, finde ich das auch nicht so dramatisch und kann gut darüber wegsehen. Wenn es allerdings immer darauf hinausläuft, dass einer tolle Ideen und kluge Ratschläge hat, diese aber letztendlich wertlos sind, würde ich denjenigen gar nicht mehr ernst nehmen, wenn er mal wieder mit einem tollen Tipp ankommt.

Macht es doch einfach beim nächsten Mal so, dass du fährst und dann zeigst du deinem Partner, dass man die Strecke auch in kürzerer Zeit bewältigen kann, ohne sich ewig zu verfahren. Mal ehrlich: hast du dich noch nie verfahren, wenn du eigentlich eine Abkürzung nehmen wolltest? Solche Dinge passieren einfach. Wenn allerdings jemand permanent der Meinung ist, dass gerade er alles besser weiß als alle anderen Menschen, finde ich das weitaus störender.

In dem von der Threaderstellerin beschriebenen Fall hat der Mann es ganz sicher gut gemeint. Er kennt eine Abkürzung (denkt er zumindest), also kommt seine Frau auch schneller ins Krankenhaus. Was ja vom Grundgedanken her sogar eine ausgesprochen nette Geste ist und gar nichts mit Besserwisserei zu tun hat. Die ist für mich dann der Fall, wenn jemand (egal ob Mann oder Frau) keine Argumente gelten lässt und keine Meinung außer die eigene akzeptiert. Das kann ich dann auch absolut nicht leiden und meide den Kontakt mit solchen Zeitgenossen.

Was das nach dem Weg fragen angeht, habe ich allerdings auch schon die Erfahrung gemacht, dass Männer nicht fragen, sondern lieber selber kreiseln, Frauen dagegen kein Problem damit haben, nach dem Weg zu fragen. Irgendwo habe ich mal gelesen oder gehört, dass nach dem Weg fragen für einen Mann ein Eingeständnis seiner eigenen Schwäche wäre und sie deshalb nicht fragen würden. Inwieweit das aber stimmt, weiß ich auch nicht.