Oma ins Heim geben oder selbst versorgen?

vom 15.08.2008, 01:47 Uhr

Bin hin und her gerissen, denn meine Oma ist nun 85 Jahre geworden und eigentlich noch ganz fit, doch ab und an fühlt sie sich jetzt unsicher und baut langsam etwas ab. Meine Mutter und auch ihre Geschwister möchten Oma nun ins Heim stecken, damit sie nicht mehr alleine in ihrer Wohnung ist.

Da ich selbst ein kleines Kind habe und Hausfrau bin überlege ich mir nun ob ich Oma nicht zu mir nehme, doch meine Mutter ist dagegen. Oma fühlt sich von der Familie überrumpelt und möchte auch nicht ins Heim. Ich habe die Befürchtung, dass das Heim ihr gar nicht gut tun würde, deshalb möchte ich sie jetzt zu mir holen, sie wäre damit auch einverstanden.

Wie kann ich meine Mutter und deren Geschwister überzeugen ohne Streit?

» Mieze » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,00 »



Du solltest Dich vorher lange und gründlich informieren, denn da ist eine schwerwiegende Entscheidung. einen Angehörigen zu pflegen reibt die meisten Menschen auf, es kostet eine Unmenge Kraft und man bekommt kaum Dank dafür. Vor allem wird es Dich ja fordern, lange und unter Umständen irgendwann rund um die Uhr, es ist wie bei einem Kind, nur dass das Kind sich nicht nach vorwärts entwickelt, sondern zurück. Das stellt eine erhebliche EInschränkung in Deinem Leben dar, jedenfalls ist das sehr gut möglich.

Auch wenn Deine Oma noch serh fit ist, kann es in diesem Alter schnell passieren, dass die Menschen massiv abbauen, und dann solltet Ihr Euch vorher darüber unterhalten und festlegen, was dann geschehen soll, wenn deine Oma zum Beispiel wirklich ein Pflegefall wird oder eben bettlägerig ist. Hast du die räumlichen Möglichkeiten, sie vernünftig unterzubringen, möglichst so, dass sie auch im Falle einer Immobilität noch gut zu versorgen ist und ggf. mit einem Rollstuhl umher gefahren werden kann?

Falls diser Fall schneller als erwartet eintritt, ist die Unterbringung bei Dir dann nicht nur ein Heruszögern eines unvermeidlichen Schrittes oder traust Du Dir wirklich zu, dass sie dann bis zum Ende bei Dir bleibt? Das kann viele Jahre Vollpflege bedeuten, rund um die Uhr, trägt Deine Beziehung das? Ist Deine Oma ein Mensch, der sich gut und leicht in neue Situationen einfügt oder eher schwierig? Viele Beziehungen gehen an zu pfegenden Angehörigen fast kaputt...

Ich würde diesen Schritt, so schön er sich anhört, so genau wie möglich planen, Vor- und Nachteile mit allen Beteiligten offen durchdenken, schriftlich fixieren, was in welchem Fall geschehen soll und dann erst eine Entscheidung treffen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muß da Karen1 zustimmen, ich wollte damals auch meine Schwiegermutter zu mir nehmen (mein Mann ist älter als ich, weswegen meine Schwiegermutter so alt wie meine Oma war), aber zum Glück hat sie es mir selber ausgeredet und uns gebeten ein schönes Heim für sie zu besorgen. Denn als sie dann Krebs bekam und rund um die Uhr gepflegt werden musste, wäre dass doch zu viel für mich mit meinem damals gerade geborenen Sohn geworden. Ich hätte beiden nicht gerecht werden können. Also überlege es dir wirklich genau, was da alles auf dich zu kommen kann.

Mein Opa wollte damals übrigens auch nicht in ein Heim, als meine Mutter merkte, dass sie es eben nicht mehr schafft sich so um ihn zu kümmern, wie er es gebraucht hätte. Er hatte eine eigene Wohnung und meine Mutter ist jeden Tag mehrere Stunden zu ihm hin gegangen. Meine Eltern haben ihm dann angeboten, dass er doch mal für zwei Wochen "Urlaub" in so einem Heim machen soll und dann entscheiden soll, ob er es wirklich nicht will, weil meine Eltern auch mal in Urlaub fahren wollten und mein Opa nicht alleine bleiben konnte. Das war damals eine sehr gute Entscheidung, denn er ist im Heim wieder richtig aufgeblüht.

Also siehe ein Heim nicht als "Gefängnis" an oder als "Abschiebung" guck dir selber mal eine Einrichtung an, die da deine Mutter im Auge hat und überlege dir, was du mit deine Oma unternehmen kannst, wenn sie in so einem Heim lebt. Denn du kannst sie ja tagsüber auch zu dir nehmen, wenn du meinst, dass es ihr dort langweilig wird. So weißt du, dass sie gesundheitlich versorgt ist und hast aber trotzdem die Möglichkeit auch dein eigenes Leben zu leben.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wir haben damals meine Oma zu uns genommen als sie nicht mehr in der Lage war, sich ganz alleine in ihrem Haus zu versorgen. Ih bin quasi bei meiner Oma aufgewachsen, da meine Mutter ganztags arbeiten ging, war also viel Kontakt mit ihr gewöhnt und habe auch sehr an ihr gehangen. Ausserdem habe ich zu dem Zeitpunkt schon studiert und war nur am Wochenende und in den Ferien bei meinen Eltern.

Für mich war es mit der Zeit schon anstrengend, meine Oma immer dazuhaben, und ich glaube für meine Mutter war es manchmal fast unerträglich. Ich kann heute gar nicht mehr genau sagen was daran so schlimm war, aber ich weiß dass wir oft ganz furchtbar genervt von meiner Oma waren. Besonders schlimm wurde es dann, als sie nicht mehr alleine auf die Toilette gehen konnte und Windeln tragen musste, das war für uns alle sehr sehr unangenehm.

Zwischendurch hatte meine Oma auch so Phasen, wo sie völlig neben sich stand und Tag und Nacht nur wirres Zeug gerufen hat. Das war sehr schlimm für mich mit anzusehen. Allerdings wurden diese Sachen nach besserer Einstellung der Medikamente wieder deutlich besser. Bis zwei Wochen vor ihrem Tod konnte sie sogar noch Treppen steigen. Zwar mit Hilfe und langsam, aber es ging.

Die letzten zwei Wochen waren ganz furchtbar, weil sie quasi zwei Wochen lang gestorben ist und meine Mutter Tag und Nacht an ihrem Bett saß.

Es war bestimmt nicht immer einfach mit Oma zu Hause. Aber ich würde sie immer wieder zu mir nach Hause holen und meine Eltern auch. Meine Mutter sagt allerdings immer, dass sie später nicht von mir oder meiner Schwester gepflegt werden möchte, sondern in ein Altersheim will. Ich weiß nicht ob ich ihr das ausreden würde später.

Sprich doch einfach mal mit deiner Oma über die Situation. Sie hat wahrscheinlich ja selber schon gemerkt dass nicht mehr alles zu super klappt, und vielleicht hat sie eine Vorstellung oder einen Plan, wie es mit ihr weitergehen soll. Und wenn sie gerne zu dir möchte könntet ihr es zumindest versuchen. Wenn es dann nicht klappt oder ihr nicht glücklich seid kann sie immer noch in ein Heim umziehen.

Ich finde es total super von dir dass du dich so um deine Oma kümmerst!

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo Mieze,

ich finde es prinzipiell toll, dass Du Dir diese Gedanken machst und auch, dass Du konkret darüber nachdenkst, Deine Oma zu Dir zu holen. Dennoch möchte auch ich Karen1 zustimmen, denn auch ich bin der Meinung, dass Du Dir damit eine Verantwortung auflastest, der Du eventuell nicht so gerecht werden kannst, wie Du es Dir wünschst.

Mein Opa hat seit ich denken kann in einem betreuten Wohnhaus in seiner eigenen Wohnung gelebt, und zwar über mehrere Jahrzehnte. Er hat im Pinzip gelebt wie vorher auch, also selbstbestimmt, frei und mit allem, was zur Haushaltsführung dazugehört. Mit dem Unterschied, dass jemand für ihn da war, wenn er einen Ansprechpartner brauchte, und soweit ich weiß, gab es auch einen Reinigungsdienst in diesem betreuten Wohnhaus.

Erst drei oder vier Jahre vor seinem Tod (das muss um sein 96. Lebensjahr rum gewesen sein) ist er ins benachbarte Altenheim gezogen, denn ab da brauchte er immer mal wieder eine medizinische Versorgung und mehr Nähe zu den Schwestern, da er ziemlich vergesslich wurde und insofern auch ein wenig abgebaut hat. Er hat vergessen, seine Medikamente zu nehmen und einmal auch, in der Badewanne das Wasser einzulassen, was übrigens ausschlaggebend dafür war, dass er ab diesem Moment ins Heim zog, denn er hat sich damals böse unterkühlt. Das mag jetzt lustig klingen, aber es kann durchaus gefährlich sein. Wo er heute noch vergisst, das Badewasser einzulassen, vergisst er beim nächsten Mal, seinen Herd auszuschalten.

Im Heim ging es ihm jedenfalls gut, wir haben ihn zwar leider nur selten besuchen können, aber meine Eltern haben uns immer wieder von ihren Besuchen bei ihm erzählt. Mein Opa hatte dort viele ältere Menschen um sich herum, die zwar allesamt ein paar Jahrzehnte älter waren als er, aber er hat sich dort wohlgefühlt. Und ich hatte auch nie das Gefühl, dass er abgeschoben wurde, ganz im Gegenteil.

Heute muss ich Dir sagen, dass ich mir für meine Eltern eine ähnliche Situation wünschen würde, wenn sie mal in diese Situation kommen, älter zu werden und ein bisschen Aufsicht zu brauchen. Diese betreute Wohnsituation halte ich für ideal. Gibt es eine solche Möglichkeit nicht auch für Euch?

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo!

Habt ihr euch mal nach einer Alternative zu einem Altenheim umgehört? Hier in der Gegend gibt es viele Wohnungen , die am betreuten Wohnen für ältere und behinderte Menschen sind. Das sind Wohnungen, wie jede andre auch, die aber direkt etwas altersgerechter gemacht sind. Das heisst, Mit Aufzug, der groß genug ist, um auch mit einem großen Rollstohl damit zu fahren. Oder Toiletten, die keine Barriere haben, sprich, man kann die Dusche ohne Hindernisse überwinden und den Balkon ohne eine Stolperfalle erreichen.

Ausserdem kann man sich an den Pflegedienst anschliessen lassen. Das kostet zwar im Monat ein wenig, aber hilft ungemein. Der Bewohner bekommt einen Pieper, den er drücken kann, wenn es ihm nicht gut geht und innerhalb kurzer Zeit steht der Pflegedienst an der Tür. Notarzt kann auch durch einen Druck gerufen werden.

Die Bewohner eines solchen Hauses sind selbstständig und können tun und lassen was sie wollen. Sie haben nur die Sicherheit, dass jemand in der Nähe ist, wenn jemand gebraucht wird.

Solche Wohnungen sind in vielen Städten. du solltest dich mal bei der Cartitas zum Beispiel erkundigen. Denn diese Wohnungen werden durch die Caritas betreut. Es sind für Single 2 Raum Wohnungen und für Ehepaare kann man auch 3 Raum Wohnungen mieten, wenn diese mehr Platz brauchen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Für mich wäre das wohl eher eine finanzielle Frage. Kannst du dir denn ein Pflege- oder Seniorenheim überhaupt leisten?! Überhaupt die Wahl zu haben, sich für eine der Möglichkeiten entscheiden zu können, ist ja wirklich schonmal eine Rarität. Ich kenne sehr viele Leute, die das Geld dafür überhaupt nicht aufbringen könnten und allerhöchstens wohl eine Pflegekraft aus Osteuropa für ein paar Stunden täglich bezahlen könnten.

Wenn ich die Wahl hätte, würde es darauf ankommen, ob ich denn die Zeit hätte. Das ist auch noch so eine Frage: Hast du denn theoretisch überhaupt noch die zeit, deine Oma rund um die Uhr zu versorgen, hilft dir jemand, nimmt sie dir jemand ab, wenn du arbeiten musst?!

Es kommt auf das Pflegeheim an, klar. Aber im Endeffekt kann jedes Heim einen tollen Eindruck machen und man erfährt dennoch nie, was hinter den Kulissen so vor sich geht. Ich denke, ich würde mich wirklich ausgiebig informieren, vielleicht kennst du Mitarbeiter dort und kannst die etwas genauer unter die Lupe nehmen und mit ihnen sprechen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallöchen,

bei uns war dies damals so, das mein Opa schon immer bei uns gewohnt hat, denn ihm hat das Haus auch gehört, bis es mein Vater eben geerbt hat.

Irgendwann konnten wir meinen Opa dann nicht mehr bei uns haben, denn es ist eine "rund-um-die-Uhr" Betreuung, die man leisten muss, d.h. es gibt keine Urlaube mehr, man braucht immer jemand der sich um die Person kümmert, wenn man mal unterwegs ist und und und...

Finde es toll, das du überlegst, deine Oma zu Euch aufzunehmen, jedoch finde ich, das alle einverstanden sein müssen, denn man muss als Familie zusammen halten. Jedoch wenn einer nicht einverstanden ist, läuft es schon nicht 100% perfekt, denn wenn einer mal nicht kann, muss eben der andere einspringen. So ist das leider.

Mein Opa kam später auch ins Altersheim und dies ist ein sehr gutes Altersheim gewesen, indem sich mein Opa auch sehr wohl gefühlt hat, jedoch hatte es ein Hacken : der Preis! Mein Vater hat früher 3.000 DM jeden Monat an das Altersheim bezahlt für das Wohnen und das Versorgen meines Opas und das ging ganz schön ins Geld. Hätte mein Vater nicht so einen guten Job gehabt, wäre dies nicht machbar gewesen.

Mein Opa hat dort sogar seine "letzte" große Liebe kennengelernt, da seine Frau vor ihm starb. Es war noch schön anzusehen, wie alte Menschen glücklich sein können, wenn sie verliebt sind. Wir haben ihn sehr sehr oft besucht und ihm ging es sehr gut dort.

Habt ihr einmal an "betreutes Wohnen" nachgedacht !? Dies finde ich auch sehr sehr toll, sodass alte Leute noch Verantwortung tragen, jedoch ihnen jemand hilft und auch zur Seite steht, wenn man Probleme hat. Ist eben aber auch eine preisliche Überlegung.

Man sollte sich das schon gut überlegen, wenn man seine Oma oder seinen Opa zu sich holen möchte. Es ist eben nicht so wie bei Kindern, das sie größer werden und je Alter sich nach vorne entwickeln, sondern genau das Gegenteil. Es wird immer schlimmer. Je älter umso mehr entwickeln sie sich zurück. Auf das muss man sich eben einstellen.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe meine Oma lange bei mir im Haus gehabt und war nachher froh, dass sie später freiwillig in ein Seniorenheim gegangen ist und dort hatte sie ein paar wirklich schöne Jahre - zu Hause wäre sie sicher vereinsamt. Ich weiß, das hört sich sehr hart an, aber schon die Betreuung eines alten Menschen ist sehr anstrengend, erst recht die Pflege. Auch wenn man zur Unterstützung eine Fachkraft engagiert, macht das die Sache nicht unbedingt einfacher.

Bei uns war es so, dass meine Oma zunächst auch noch sehr rüstig war. Da ging es auch noch, über die paar Einmischungen in mein Leben konnte ich gut hinwegsehen. Dann kamen die ersten Streitereien, weil wir Küche und Bad teilten und meine Oma der Meinung war Was Dein ist, ist auch Mein. Was mein ist geht Dich nur bedingt was an.

Da meine Oma eine sehr gute Rente bezog, war ich der Meinung, dass sie sich auch an den Nebenkosten für's Haus beteiligte. Da mischten sich dann die lieben anderen Verwandten erstmals ein - nicht zu meinen Gunsten. Irgendwann war meine Oma nicht mehr rüstig, wollte sich aber auch nicht helfen lassen. Ergebnis Krankenhaus mit anschließendem Aufenthalt in Kurzzeitpflege. Danach stimmte sie zu, Pflegestufe zu beantragen (die auch bewilligt wurde) und bezahlte mit dem Geld einen ambulanten Pflegedienst, der dreimal täglich kam, und eine Zugehfrau, die sich einmal die Woche um ihre Räume und die gemeinsam genutzten kümmerte und diese auf Vordermann brachte. Letzteres war das wirklich Angenehme.

Da meine Oma die Schwester des Pflegedienstes am meisten mochte, die darauf pochte, dass man den Alten bedingungslos gehorchen sollte, war diese dann dreimal (fast) täglich für etwa 15 Minuten bei uns. Dreimal wöchentlich wurde abends gewaschen, wobei diese Schwester auf freie Bahn für sich bestand. Es war schon ein Problem, wenn sie die Waschschüssel mal im WC meiner Oma und nicht im Bad entleeren sollte. Es gab zwar in der Überzahl sehr nette Schwestern mit sehr viel Verständnis für die Angehörigen, aber die wollte meine Oma ja nicht.

Trotz dieser Betreuung hatte meine Oma (Diabetikerin) mehrmals einen Zuckerschock - bevorzugt Sonntag früh gegen 7:00 Uhr. Das hieß dann Notarzt holen etc. pp. Bis sich die Lage beruhigt hatte, war dann der Sonntag auch gelaufen. Meine Eltern haben mit Bewilligung der Pflegestufe zwar auch viel getan, waren aber am Ende auch recht aufgerieben. Erst recht weil sich mein Onkel mit Lebenspartnerin alle zwei Wochen bei meiner Oma blicken ließen und diese dann erst mal agitierten. Das war richtig schlimm - seit Jahren kommunizieren wir mit meinem Onkel nur noch per Anwalt.

Was ich mit diesem Erfahrungsbericht, der etwa 8 Jahre beschreibt und extrem lückenhaft ist sagen will: Es ist sicher keine schlechte Idee, alte Menschen daheim zu betreuen. Aber: das sollte wirklich sehr gut überlegt sein. Zum Einen weil man den Angehörigen auf ein wenig Entfernung wirklich sehr lieben kann. Im Zusammenleben kann sich das aber ändern. Da müssen beide Seiten zurückstecken ohne sich von der anderen Seite völlig unterbuttern zu lassen. Ein weiterer Punkt, die Familie sollte sich in dieser Entscheidung möglichst einig sein, nicht nur weil die alleinige Betreuung und Pflege wirklich so aufreibend werden ist, dass man jede Unterstützung brauchen kann, sondern weil Uneinigkeit auch schnell zu Neid führen kann. Ja auch wenn es sich unglaublich anhört, auch das einfache Betreuen eines alten Menschen, der vielleicht auch noch pflegebedürftig ist, ist unglaublich anstrengend und geht schon mal über die Kräfte und man kann gar nicht mal genau beschreiben warum - es sind die vielen Kleinigkeiten.

Darum würde ich an Deiner Stelle wirklich genau überdenken, was auf Dich zukommen könnte, Vor- und Nachteile abwägen, darüber mit den anderen Angehörigen sprechen, auch mal Alternativen wie Seniorenheim, betreutes Wohnen usw. anschauen und erst dann eine Entscheidung treffen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo zusammen!

Ich denke auch, dass du dich zu erstmal gründlich informieren solltest. Da doch eine Menge an Arbeit auf dich zukommen wird, wenn du deine Oma bei dir aufnimmst. Aber es ist ja nicht so, dass du keine Hilfe bekommen würdest.

Wenn deine Oma irgendwann nicht mehr so kann, dann kannst du auch verschiedene Pflegestufen beantragen und es kommt ein Pflegedienst, der dir bei der Pflege hilft. Außerdem gibt es auch immer noch Ärzte die man um Rat fragen kann, wenn etwas nicht so läuft. Ich denke aber auch, dass es eine große Verantwortung ist und du gut überlegen solltest, ob du dieser neben Haushalt und Kind gewachsen bist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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