Reitunterricht für Kinder lief schief / 1. Reitstunde
Ich habe ein Problem, oder besser meine Tochter hat es. Sie ist 6 Jahre alt und möchte reiten lernen, eigentlich kein Problem. Ich rief bei einem Reiterhof in der Nähe an und wollte Longenstunden für sie, mir wurde jedoch beschieden am Telefon, sie solle mal in der Abteilung mitreiten, so klein sei sie ja nicht mehr, und das wären auch alles Ponys. Nun gut, dachte ich, einen Versuch ist es wert.
Heute waren wir dann da und ich muss sagen, was schief gehen kann, ging denn auch schief. Ziemlich ungepflegte und verjuckelte Ponys, ungepflegtes Lederzeug, noch nicht einmal ein Reitkissen geschweige denn Sättel und eine Reitlehrerin, die nicht wirklich auf jüngere Kinder eingestellt war. Da meine Tochter noch nicht reiten kann - ach was, darum will sie es ja lernen - war sie mit den Kommandos überfordert, sie wußte nicht, was Schenkelhilfen sind und wie sie treiben soll. Erklärt wurde auch nicht weiter, nur einmal die Zügelhaltung, nur letztlich wurden sie und ein weiteres Mädchen aus der Abteilung genommen und geführt. Tja, genau das, was wir nicht wollten, Ponyreiten im Kreis, denn die führenden Mädchen haben genau nichts erklärt oder gezeigt, sondern SMS geschrieben oder vor sich hin gestarrt.
Es kam dann zu einer unschönen Situation, als die Reitlehrerin die Gruppe an den beiden geführten Ponys vorbeireiten liess und dazu noch das Mädchen, dass das Pony meiner Tochter führte, fast anbrüllte, mehr zur Seite zu gehen. Ein Pony brach aus der Gruppe aus, knallte seitlich gegen das Pony meiner Tochter, die daraufhin katapultartig zwischen die beiden Ponys auf den Boden geschossen wurde. Sie hat sich weh getan, ist aber sehr tapfer wieder aufgestiegen, nicht ohne sich dabei als "häng nicht so da wie ein Sack" bezeichnen zu lassen. Dabei kann sie nichts dafür, sie hat leider schwache Schultermuskeln, unter anderem deshalb wird es ja Reitunterricht geben.
Dann wurden die Ponys zur Weide und zurückgeritten, wir Eltern sollten aber zum bezahlen da bleiben, und in der Tat wurde da ohne führen und Aufsicht einfach losgetrabt - ratet mal, meine Tochter fiel erneut vom Pony, diesmal, ohne wieder aufzusteigen, dafür mit einem Gesichtsausdruck wiederkommen, der arg zwischen Beschämung, Enttäuschung und Schmerz lag.
Herrje, ich bin bedient! Warum möchte ich wohl Longenstunden für sie? Ich kann reiten und habe das auch über 20 Jahre lang gemacht und eine klare Vorstellung von diesem Zeug. Interessanterweise sind die Großpferde der Anlage gut gepflegt und werden uch vernünftig gehalten, und da kommt der nächste Punkt: auf einmal gehen Longenstunden nun doch, allerdings auf einem Pferd, dass ein Stockmaß von mindestens 1,50 m hat. Es ist aber sehr freundlich, eine andere Reitlehrerin und meine Tochter hat dem besagten Pferd schon eine Möhre gegeben und findet es süß (weil ich zum Abschluß etwas machen wollte, was sie wieder aufbaut).
Bringt das überhaupt was? Ich habe keine Probleme damit, dass meine Tochter Longenstunden nimmt bis annodunnemal, aber hinterher werde ich sie keinesfalls auf diesen verjuckelten, bescheiden ausgebildeten und schlecht aufgstellten Ponys reiten lasen. Ich möchte jetzt aber auch nicht warten, bis ich irgendwo anders einen Hof finde und eine Stunde vereinbaren konnte, die Erreichbarkeit spielt hier eine nicht geringe Rolle, denn die Leute hier auch nur ans Telefon zu bekommen ist schon ein Akt von Stunden. Ich muss auch den Hof zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können. Außerdem will ich gerne, dass sie jetzt schnell ein Erfolgserlebnis hat, denn das heute brannte doch sehr, sie hat danach sehr geweint, wiel sie sich Reitunterricht ganz anders vorgestellt hat (viel korrekter und mit Unterricht eben).
Ich ärgere mich eben so, dass das so ein Flop war und weiß nicht, ob ich jetzt Longenstunden auf einem eigentlich viel zu großen Pferd erlauben soll, damit sie positive Erlebnisse hat, sonst ist nämlich dasRunterfallen vom Pony für eine Weile das letzte Erlebnis, oder einfach den Hof meiden und warten sollte, bis sich etws besseres finet (meine erfahrung sagt mir aber leider, dass man in diesem Bereich so schnell nicht gutes findet).
Deine arme Maus, hört sich wirklich schlimm an.
Mein Mädel bekommt auch Reitunterricht. Immer wenn sie bei ihrer Oma am Land ist, nimmt sie ein paar Stunden. Ich selbst wohne in der Stadt und da sind erstens die Stunden unleistbar und ich gehe mal davon aus, die Pferde einfach nicht so optimal gehalten wie direkt in der Natur.
Das was du da schilderst wäre für mich die reinste Hölle gewesen und ich hätte für diese Art von Unterricht nichts bezahlt. Noch dazu wo sie wegen Unachtsamkeit der Reitlehrer vom Pony fiel und das nicht nur einmal. Nicht auszudenken was da alles passieren kann!
Ganz ehrlich, mein Rat wäre sie dort nicht mehr hinzuschicken. Das ganze hört sich mehr nach Lieblosigkeit an als nach Spaß und deine Tochter war danach ja auch ziemlich traurig. Nimm sie da raus und schau ob sich etwas anderes gibt. Vielleicht auch bei einer Oma, Tante, wo sie zwar vielleicht nicht regelmäßig Reitstunden in Anspruch nehmen kann, dafür dann aber richtige, mit einem Lehrer der auf sie eingeht und erklärt und Ponys die glücklich und gepflegt wirjen. Sie wird damit sicher auch glücklicher sein. Nicht einen Cent würde ich dem Haufen dort nochmal bezahlen!
Also um ehrlich zu sein, würde ich nachdem das passiert ist mein Kind dort nicht mehr hingeben. Ich hätte viel zu viel Angst, das wieder etwas passiert, nachdem sie doch schon zwei Mal heruntergefallen ist. Es hätte ja sonst etwas passieren können bei einem Fall vom Pony.
Ich hätte keinesfalls einen Cent dafür bezahlt, denn Schmerzen hatte sie ja schon und es ist schon ein Schrecken wenn sie herunter fällt. Denen war wohl das Bezahlen wichtiger, als die Aufsicht der Kinder und das Aufpassen das alles vollstatten geht.
Ich denke es wäre für sie besser, wenn sie auf einem richtigen Hof, mir geschulten Reitlehrern das "reiten" erlernt, anstatt sich seinem Schicksal selbst zu erlassen. Ich denke auf diesem Hofm auf dem das passiert ist, wird sie auf Dauer keine Freude und keinen Spaß haben. Schau lieber nach einem schönen Hof, indem es gepflegt aussieht und in diesem auch auf die Kinder zugegangen wird.
Hoffe deine Tochter erholt sich schnell von diesem Schock!
Also ich bin selber jahrelang Dressur geritten und weiß daher ein bisschen wovon ich rede. Also der Reithof hört sich danach an, als hätten sie es nur auf die Beiträge der Mitglieder abgesehen. Denn ein richtiger Pferdefreund achtet schon des Pferdes wegen auf gutes Reitmaterial. Das kann ja auch sehr gefährlich werden. Bei falscher Pflege können Zügel z. B. reißen.
Was mich auch erschreckt ist, dass sie reiten durfte. Denn ein 6-jähriges Kind, setzt man nicht gleich auf ein Pferd. Man sollte es langsam heran führen. Indem man es z. B. beim Putzen helfen lässt, das Pferd streicheln und Führen ist auch sehr wichtig. Man bringt in der Regel erst einmal ein bisschen Drumherum bei und dann kann es losgehen.
Also das hört sich alles sehr kurios an. Ich gebe dir den Tipp, bevor du sie irgendwo mitmachen lässt, schau dir vorher den Reiterhof alleine persönlich an und vereinbare nichts telefonisch. Denn auch an der Sauberkeit der Ställe z. B. kann man die Qualität eines Reitstalles erkennen. Man bekommt auch mit, ob das Personal Ahnung hat von dem was es erzählt oder nicht. Also wie gesagt, mach dir erst mal alleine einen Überblick. Denn als Mutter weiß man ja was gut für das Kind ist was nicht und dann nimm die Kleine mit.
Viel Spaß beim Reiten lernen wünsche ich euch und ich hoffe, die negativen Erfahrungen haben euch nicht abgeschreckt, denn Reiten ist ein sehr schöner Sport!!
Na, da würde ich aber wirklich nicht mehr hin gehen. So etwas sollte man nicht noch unterstützen. Mich hätte es von Anfang an abgeschreckt, denn seit wann kommt es beim Reiten auf das Alter an? Da geht es um Reiterfahrung. Kann man schon reiten, dann braucht man keine Longestunden. Alle Reitanfänger, egal ob Kinder oder Erwachsene müssen an die Longe. Nur so kann man wirklich reiten lernen.
Alles andere ist Quatsch. Sucht euch einen anständigen Reitstall, aber macht Euch drauf gefasst, das Longestunden recht teuer sind. Für eine halbe Stunde an der Longe, so lange dauert eine Longenstunde nämlich, zahlt man im Schnitt bis zu 20 Euro. Aber dafür lernt man dort richtig zu sitzen in allen drei Gangarten. Erst wenn man in allen drei Gangarten sattelfest ist, dann darf man in der Abteilung mitreiten. Alles andere ist grob Fahrlässig. Schließlich ist Reiten kein ungefährlicher Sport.
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