Frauen und Fußball im Fernsehen

Vielleicht finde ich ja hier ein paar Gleichgesinnte – oder bin ich die einige Frau weit und breit, die Interesse am Fußball zeigt? Ich sitze liebend gern mit meinem Mann vor der Glotze, wenn die Bundesligaspiele übertragen werden.

Champions league, UEFA-Cup und Meisterschaften sind schon fest in meinem Terminkalender vermerkt, und ich verpasse kein Spiel wenn ich nichts Wichtiges erledigen muss. Meine Freundinnen können das gar nicht verstehen, die schauen alle keinen Sport an, und Fußball wird regelrecht gehasst. Ist das echt so, dass die meisten Frauen keinen Fußball mögen oder habe ich nur den falschen Bekanntenkreis? Fußball ist doch so eine interessante und spannende Sportart!

Bei mir hat es etwas länger gedauert, bis ich auch mit Begeisterung bei fast jedem Spiel vor der Glotze landete. Ausschlaggebend war damals für mich, dass der beste Freund unseres Sohns von Deutschland weggezogen ist und ein absoluter Bundesligafan war. In Japan hatte er aber nicht so die Möglichkeit die Bundesliga weiter zu verfolgen, sodass ich über vier Jahre alle Spiele aufnahm (mein Sohn interessiert sich übrigens nicht für Fußball, er liebt Basketball). Mittlerweile gehört es am Wochenende für mich dazu, die Spiele an zugucken. Und wenn interessante Paarungen bei anderen Spielen gezeigt werden, dann gucke ich die auch. So freue ich mich jetzt z.B. auf das Abschiedsspiel von Oliver Kahn am 2.9.

Zwar habe ich selbst mal Fußball gespielt und mir auch die WM und EM angesehen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich diese Spiele nur geguckt hab, wegen dem Public Viewing.

Eigentlich ist es nicht mein Ding, obwohl mittlerweile viele gute Freundinnen von mir immer Fußball gucken. So sehr kann ich mich noch nicht dafür begeistern. Und ich glaube, dass es sich nicht ändern wird, da ich mich für andere Dinge interessiere.

Da liegt nicht an deinem Freundeskreis, sonst würde ich ja auch regelmäßig Fußball schauen. Manche können sich halt dafür begeistern und Andere nicht.

Meine beiden Schwestern sind die reinsten Fußball-Freaks. Ein Grund war sicherlich ich, da ich früher selbst Fußballspieler war und daher auch öfters nachmittags oder im Urlaub mit ihnen gespielt habe.

Außerdem haben sie meine "Bravo-Sport" oder "Kicker" mit größter Begeisterung gelesen und ich musste ihnen Poster von Oliver Biehrhoff , Dariusz Wosz oder Thierry Henry abtreten, mit denen sie dann ihre Zimmerwände verschönert haben.

Heute macht sich dieser Fanatismus sowohl klanglich als auch visuell bemerkbar. Wenn eine der favorisierten Mannschaften oder Spieler ein Tor schießt, endet das ganze in einem ohrenbetäubendem Gekreische, das erst nach Minuten wieder endet. Im Grunde kann man Samstagnachmittag ruhig im Garten seine Aufgaben erledigen, da die beiden dann zusammen vor ihrem gemeinsamen TV-Gerät sitzen und die große Livekonferenz mitkommentieren, wobei bei spielentscheidenden Situationen der Lärmpegel besonders hoch ist.

Fast ebenso groß ist das Gezeter, wenn die Lieblingsmannschaft verliert oder absteigt, so wie es leider letzte Saison der Fall war. Nun wird das Geschrei hauptsächlich an Sonntagen sein, aber da wir inzwischen nun alle studieren und nicht jedes Wochenende daheim sind, kann ich inzwischen ganz gut damit leben. Nur meine Eltern stört es, wenn dann nach Tagen oder Wochen der Ruhe plötzlich wieder das Fußballgeschrei losgeht, weswegen sie das Premiere-Paket, das sie selbst nicht benötigen, für unseren Haushalt wieder abbestellt haben.