Historische Romane: Welche sind wirklich gut und korrekt?

vom 13.08.2008, 16:34 Uhr

Ich bin ein großer Fan von historischen Romanen und muss leider immer wieder feststellen, dass nicht alle dieser Romane geschichtlich korrekt sind und auch qualitativ finde ich nicht unbedingt alle der Romane hochwertig. Mich würde interessieren, welche historischen Romane euch begeistert haben.

Besonders Romane mit englischem und französischen Hintergrund faszinieren mich persönlich. Wer kann mir historische Romane empfehlen, gerne auch Raritäten, denn die Bestsellerlisten kenn ich ja bereits. Zusätzlich würden mich alte Kinderbücher interessieren die im englischen Sprachraum spielen und Kinder langsam an die große Literatur heranführen.

Über eure Leseerfahrungen würde ich mich sehr freuen und hoffe dadurch neue Autoren für mich zu entdecken.

» Peterli » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,00 »



Also ich kann dir die beiden beiden Romane von Sabine Ebert empfehlen. "Die Spur der Hebamme" und "Das Geheimnis der Hebamme". Die geschichtlichen Fakten sind dort korrekt bzw. ist am Ende vom 2. Teil erklärt, wo sie ein wenig geflunkert hat und was wirklich geschah. Ist aber sehr wenig, wo sie künstlerische Freiheit hat walten lassen.

Das Ganze spielt hauptsächlich in Sachsen um 1170 rum.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich würde dir "Owins Weg in die Freiheit" von Rosemary Sutcliff empfehlen. Diese Buch beschreibt die Geschichte des jungen Briten Owin, der gegen Ende des 6. Jahrhunderts in der entscheidenen Schlacht zwischen Sachsen und Briten dabei ist. Er erlebt den Untergang der ihm bekannten Welt, verliert seine Familie und sein Zuhause und muss sich nun unter den neuen Umständen zurechtfinden. Es werden etwa 20 Jahre beschrieben, in denen er vom Knaben zum Mann wird, als Sachsensklave lebt und schließlich die Freiheit gewinnt.

Ich hab das gerne gelesen, und soweit ich das nachhalten kann, hat sie sich die Autorin auch an die Fakten gehalten. Natürlich kommt etwas Heldentum des Protagonisten ins Spiel, allerdings nicht in einer die historischen Tatsachen verfälschenden Weise.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Rosemary Sutcliff hat auch eine sehr schöne Robin Hood-Erzählung geschrieben, der man abnimmt, dass es so hätte gewesen sein können, wenn es denn Realität gewesen wäre. Ich ahbe eine Zeit lang serh viele Bücher über Robin Hood gelsen, und ihres ist mir mit Abstand ma deutlichsten in Erinnerung geblieben.

Der Name der Rose von Umberto Ecco ist genial und zugleich sorgfältig recherchiert, allerdings wirst Du ihn kennen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Versuch es mal mit Rebecca Gablé, historisch ist die Dame teilweise vom Fach und schafft es so ganz nebenbei ein interessantes Bild der jeweiligen zeit zu beschreiben, ohne dabei die üblichen Klischees zu bedienen. Einiges aus ihren Büchern hab ich dann aus Neugierde mal nachrecherchiert und festgestellt: Stimmte, sowet man es heute noch sagen kann. (Zum Beispiel die Fakten zur Schlachtpferdzucht und deren Training).

Ausserdem hat sie einen angenehm lesbaren Schreibstil und schafft gute Spannungsbögen, so das es echt Spaß macht sie zulesen.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,

Also ich bin eigentlich kein so sehr großer Fan von historischen Romanen, aber mich hat der Roman „Die Feuer von Troia“ von Mario Zimmer Bradley sehr fasziniert. In diesem Roman wird der trojanische Krieg aus der Sicht der Hellseherin Kassandra beschrieben.

Die Geschichte startet mit der Geburt der Zwillinge der Königin von Troja Hekabe. Sie träumt, dass sie eine Kind gebärt, das die Flamme zündet, die Troja zerstören wird. Schließlich bekommt sie Zwillinge; einen Jungen, Paris, und ein Mädchen, Kassandra. Ihr Ehemann König Priamos lässt Paris wegbringen und er muss als Hirte im Hinterland aufwachsen. Kassandra hingegen darf am Hof ihre Kindheit verbringen. Kassandra entwickelt in ihrer frühen Jugend die Fähigkeit Dinge vorherzusehen und wir von Apollon zur Priesterin berufen. Kassandras Mutter schickt sie schließlich zu den Amazonen, zu denen sie eins selbst zählte, damit das Mädchen lernt wie man kämpft. Troja wird eines Tages von den Achaiern besetzt und es bricht ein regelrechter Krieg aus, in dem viele Menschen sterben müssen. Kassandra sieht nun voraus, dass Troja untergehen wird. Allerdings erwirkt Apollon, dass die Vorhersehungen von Kassandra kein Gehör finden und als Lüge angesehen werden.

Ich weiß natürlich nicht in wieweit der Roman historisch korrekt ist, weil ich mich damit nicht wirklich auskenne, obwohl ich Geschichte auch im Leistungskurs hatte, aber ich muss sagen, dass er mir zumindest ein Gefühl vermittelt hat wie man in der Zeit lebte und wie stark doch die Bindung der Menschen an die Götter war. Ich fand den Roman sehr interessant und habe ihn regelrecht verschlungen. Am Ende des Buches kann man auch eine Liste von Namen finden, in der auch die verschiedenen verwandtschaftlichen Beziehungen dargelegt werden. Außerdem kann man einen Stammbaum der Götter finden, denn anfangs sind die Namen der vielen Götter für einen Laien sehr verwirrend.

Insgesamt kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen, auch wenn ich eben nicht weiß, ob es wirklich deinen Bedürfnissen entspricht (ob es korrekt ist weiß ich leider nicht, aber GUT ist es in jedem Fall). Aber versuchen kannst du es ja mal :wink:.

Liebe Grüße
Sternhaufen

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» Sternhaufen » Beiträge: 217 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Historische Romane sind in erster Linie Unterhaltungsliteratur - keine Fachbücher. Denn die Romane erzählen ja fiktive Geschichten, auch wenn vielleicht Personen vorkamen, die es tatsächlich gegeben hat. Aber bei vielen weiß man nur wenig von ihrem leben, da ist dann doch die Fantasie des Autors gefragt.

Sehr korrekt ist Umberto Ecos "Der Name der Rose". Das geht aber mehr in Richtung historischer Krimi. Ebenfalls sehr gut recherchiert schreibt Ken Follett. Seine Werke "Die Säulen der Erde" und die Fortsetzung "Die Tore der Welt" kann ich beide nur empfehlen, ganz tolle Bücher. Beide haben fiktive Hauptfiguren, stellen die Lebensumstände aber so dar, wie es damals halt war. Man erfährt außerdem eine Menge über mittelalterliche Baumeister, was ich auch sehr interessant fand.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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