Neues Glück / Neuer Partner: Wie erkläre ich es meinem Kind?

Ich lebe seit zwei Jahren mit meiner 7 Jahre alten Tochter alleine. Die Trennung von mir und ihrem Vater hat sie zwar gut verkraftet, doch sie hängt sehr an ihrem Vater und nimmt es eher so, als ob eben Mama und Papa einfach in verschiedenen Wohnungen leben.

Jetzt habe ich schon eine ganze Zeit lang Kontakt mit einem neuen Mann und langsam wird es Zeit meinen neuen Partner behutsam an meine Tochter heran zu führen. Natürlich mache ich mir jetzt Gedanken wie man so etwas seinem Kind schonend beibringt.

Wer hat so eine Situation schon hinter sich und kann von seinen Erfahrungen berichten?

Hallo!

Ich gehe mal davon aus, dass der Mann von deiner Tochter weiß. Ich würde einen ungezwungenen Nachmittag machen mit Kind und Mama und Mann und zum Beispiel in den Zoo gehen oder irgendwas unternehmen, woran deine Tochter Freude hat.

Die 2 können sich dann langsam annähern und vermeide beim ersten Treffen zwischen dem Mann und deiner Tochter den körperlichen Kontakt mit diesem Mann. Also kein Handchenhalten und Küsschen . Deine Tochter soll erst einmal ihre Meinung über den Mann sagen, wenn der Nachmittag vorbei ist. Deine Tochter ist 7 und wird dann auch verstehen, wenn du ihr erzählst, dass du diesen Mann sehr gerne hast und öfters etwas mit ihr und ihm zusammen unternehmen möchtest.

Mit 7 sind Kinder schon weiter als man denkt und sie haben auch einen feinen Sender und Empfänger, wo sie schnell rauskriegen, dass da was ist.

Hallöchen,

Man sollte seinem Kind in diesem Falle klar machen,dass es einen Papa hat und dieser Papa auch immer der Papa sein wird und der neue Freund der Mama gar nicht die Vaterrolle einnehmen will. Man wird den Satz: "Du bist aber nicht mein Papa" trotz allem zu hören bekommen, aber das setzen Kinder die das eigentlich wissen eher als Waffe ein, um mehr erlaubt zu bekommen.

Ich und mein Bruder hatte schon Probleme damit, den neuen Freund der Mutter zu akzeptieren, ich eigentlich weniger. Wichtig ist eben das er später auch als Person wahrgenommen wird, die dem Kind übergeordnet ist. Du musst da erheblich deinen Teil zu beitragen indem du Deinem Freund Verbote aber auch Erlaubnisse für das Kind erteilen lässt. Wenn er sagt nein,dann muss es auch bei einem nein bleiben. Das muss von Anfang an konsequent erfolgen, sonst merken Kinder schnell, wie sie die Parteien gegeneinander ausspielen können und vor allem drehen sie es so, dass sie den Partner nicht akzeptieren aber ihn ausnutzen (Wenn du mir das erlaubst, hab ich dich auch ganz dolle lieb..).

Dein Partner muss ein Freund für das Kind sein, aber auch eine Autoritätsperson. Es dürfte anfangs schwierig werden für ihn, aber wie gesagt wenn man das konsequent durchhällt klappt es.

Liebe Grüße
winny

Bei mir und meinem Freund war es so, dass wir es den Kindern möglichst schonend beibringen wollten. Wir hatten also geplant dass ich mit meinem Sohn (damals 6) vorbeikomme, wir etwas gemeinsam mit meinem Freund und seinen Kids(damals 4 und 6) unternehmen und am Abend wieder nach Hause fahren. Wir wollten den Tag wie gute Freunde verbringen und keine Zärtlichkeiten austauschen vor den Kindern.

Die Kleinen haben uns da aber einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Alle drei haben sich sofort super verstanden und sind zusammen los gezogen - wir waren in einem Tierpark unterwegs. Auf einem Spielplatz haben sich mein Schatz und ich dann züchtig nebeneinander gesetzt und die Kinder haben gespielt.

Da hören wir wie sich die Kinder im Kletterhäuschen unterhalten. Sie haben darüber gesprochen, wie lange es denn endlich dauert bis sich die Eltern knutschen, weil sie sich doch bestimmt lieb haben. Dann haben sie sich Gedanken gemacht ob ich denn hier wohnen werde zusammen mit meinem Sohn, weil das toll wäre, dann könnten sie immer zusammen spielen. Und die Jungs haben schon beschlossen, dass der Sohn meines Freundes genug Platz für ein zweites Bett im Zimmer hat und dass sie unbedingt ein gemeinsames Zimmer brauchen damit sie in der Nacht noch reden können. Wir zwei saßen ehrlich gesagt ziemlich sprachlos auf der Bank weil wir dachten, die Kinder wüssten von nichts.

Dann wurde plötzlich geflüstert und kurz darauf kamen die Kinder mit Indianergebrüll zu uns gerannt und wollten wissen, ob wir denn bald umziehen und wann wir unsere Sachen holen. Und warum wir am Abend wieder nach Hause fahren, wir sollen doch bitte bitte dableiben.

Dann saß auf einmal mit strahlenden Augen die Tochter meines Freundes auf meinem Schoß und fragte mich ob ich ihre neue Mama bin. Ich sagte ihr, dass sie doch eine Mama hat und sie ja gar keine neue Mama braucht, aber vielleicht eine Freundin. Darauf bekam ich zur Antwort, dass ihre alte Mama gar nicht lieb ist und sie gar nicht besuchen kommt, obwohl der Papa dauernd anruft und sie fragt. Und deshalb braucht sie eine neue Mama die mit ihr spielt und sie ins Bett bringt.

Was soll man auf sowas süßes noch sagen? Der Sohn meines Freundes zog seine Schwester von meinem Schoß, sie soll zum Spielen kommen, damit Mama und Papa sich küssen können. Bis zum Umzug hat es nicht mehr lange gedauert und seitdem liegen uns die Kinder nun mit Hochzeit in den Ohren, aber damit lassen wir uns noch Zeit.

Manchmal bekommen Kinder schon mehr mit als man denkt, man kann ihnen nichts vormachen, weil sie auf der emotionalen Ebene noch empfindsamer sind als wir abgestumpften Erwachsenen. Natürlich sollte man nicht gleich beim ersten Treffen wild knutschend übereinander herfallen, aber anlügen sollte man die Kinder auch nicht. Vielleicht lieber sagen dass man einen sehr netten Mann kennt, den man gerne mag und deshalb möchte, dass auch das Kind ihn kennen lernt.