Schrei Baby und mit den Nerven am Ende: was kann ich tun?

vom 13.08.2008, 16:15 Uhr

Unsere Tochter ist nun 6 Wochen alt und wir sind schon jetzt nervlich am Ende. Wir hatten uns so auf unser Kind gefreut und jetzt ist nur noch Verzweiflung da. Die Kleine schreit Tag und Nacht und will nicht aufhören, wir kommen beide nicht zum Schlafen und sind jetzt schon mit der Kraft am Ende. Organisch ist die Kleine gesund, wurde alles abgecheckt vom Arzt. Diagnose die folgte war, dass es wohl ein Schrei Baby sei und man könne da nicht viel machen.

Kann uns jemand Tipps geben oder gibt es für Ärzte die sich speziell mit Schrei Babys auseinander setzen? Schnelle Antworten wären gut, denn wir verzweifeln hier noch.

» Erdbeermaid » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo!
Stillst du das Baby? Wird es nicht mehr richtig satt? Wenn nciht, was fütterst du? Kann es sein, dass es zu wenig trinkt und hunger hat? Es kann auch Blähungen haben oder einfach nur die Nähe der Mutter haben wollen.

Kinder schreien immer aus irgendeinem Grund es gibt keine grundlos schreienden Säuglinge in dem alter. Es muss also irgendwas sein. Viele Eltern/Mütter kanguruhen ihr Kind. Das heisst, dass sie so oft wie möglich Körperkontakt mit ihm haben und das soll schon sehr viel helfen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mein Sohn hatte im Säuglingsalter die starke Tendenz zum 24-Stunden-Baby, das heißt er brauchte sehr viel Aufmerksamkeit - bekam er die nicht , hat er geschrien. Ich habe dann ein Tragetuch angeschafft und das Herumtragen tat ihn gut. Das ist aber sicher nicht jedermanns Sache.

Zusätzlich wäre bei Euch vielleicht ein Besuch in der Schreiambulanz hilfreich. Diese Ambulanzen gibt es mittlerweile in ganz Deutschland und die Hilfe dort ist meines Wissens kostenlos. Schaut doch, ob Ihr in Eurer näheren Umgebung ein solches Angebot findet und nehmt das erst mal wahr.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo,

ich habe letzten ein Bericht im Fernsehen über Schrei Kinder gesehen. Da wurde gesagt, dass die babys nicht richtig schlafen können und deswegen immer zwischen schlafen und wach sein hängen. Somit ist natürlich kein Rythmus für das Baby möglich und es ist total gestresst. Da war eine Krankenschwester, die hat dem Baby immer ganz leicht auf den Bauch getätschält nachdem Sie es zum Schlafen hingelegt hat. Das soll das Baby beruhigen und ihm einen rythmus geben. Hat in dem Bericht gut geklappt.

Lg

» sebastian_1985_1 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 3,72 »



Oje! Du Arme. Das ist eine schwierige Situation und es tut mir leid, dass du die Zeit mit deinem frisch geborenen Baby nicht oder nur so wenig genießen kannst.

Wenn organisch alles in Ordnung ist (wurde auch die Halswirbelsäule und das Schlüsselbein gecheckt? - das wird teilweise auch von Kinderärzten übersehen und die Kinder haben da manchmal schmerzhafte Blockaden, evtl. mal einen Kinderosteopathen um Rat fragen!) und ihr tatsächlich ein Schreibaby habt, würde ich mir professionelle Hilfe holen. Entweder bei einer Schreiambulanz, bei (d)einer Hebamme oder evtl. bei einer Stillberaterin (falls du stillst). Die müssten dorch irgendwelche Tipps haben.

Hast du ein Tragetuch oder eine ander Tragehilfe (z.B. einen Maduca, Ergo oder ähnliches?) - ich würde meinen schreienden Wurm da hineinlegen und immer ganz nah bei mir tragen, vielleicht wird es dann besser? Ansonsten wünsche ich dir gute Nerven und schnell Hilfe, dass es bald besser wird.
Alles Gute!

» fliegendeschweinemaus » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,02 »


Hallo,

ich kenne das nur zu Gut. Aber bei uns war es nach drei Monaten wirklich besser. Du könntest dich mal telefonisch mit der Schreiambulanz in Verbindung setzen.

Was meiner kleinen auch geholfen hat, war pucken. Ebenso könntest du vielleicht noch das KISS-Syndrom auschließen lassen. Es gibt in Köln den Dr. Biedermann den ich nur empfehlen kann. Wir sind extra 8 Stunden hin und wieder zurück gefahren. Aber nach der Behandlung war es schon deutlich besser.

» Schutzengel » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,42 »


Ich habe selbst kein Schreibaby gehabt, aber eine Bekannte von mir. Sie und auch ihr Mann waren völlig mit den Nerven am Ende und sie sagt selbst, dass sie kurz davor stand, das Kind aus dem Fenster zu schmeissen. Wie weit es dann gekommen ist, kann man sich vielleicht vorstellen.

Ihre Rettung und vor allem die Rettung für ihr Kind, war eine Schreiambulanz. Ich kann dir auch nur raten, mit einer solchen Einrichtung Kontakt aufzunehmen und kompetente Hilfe zu suchen, bevor ihr völlig am Ende seid.
Ihr Sohn war auch danach nicht geraden pflegeleicht, aber die Situation wurde mit Hilfe der Schreiambulanz in einen Rahmen gebracht, so, dass es erträglich wurde.

Benutzeravatar

» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo Erdbeermaid,

mach Dir mal nicht so viel Streß, auch diese Schreiphase geht vorrüber. Mein Kleiner hat etwa die ersten vier Monate nur geschriehen. Er hatte angeblich diese Drei-Monats-Koliken, da haben die Babys ganz starke Bauchschmerzen und ziehmlich viel Luft im Bauch, welche natürlich bläht und dann die Schmerzen verursacht.

Ich habe alle Mittel versucht die es gab. Ich habe voll gestillt, mich gesund ernährt und natürlich auf blähende Sachen ganz und gar verzichtet. Ich habe mit Kümmelöl Bauchmassagen gemacht, ich kaufte extra ein Körnerkissen welches man im Backofen erwärmen kann, in der Apotheke bekommt man auch Kümmelzäpfchen. Weiterhin habe ich meinen Kleinen immer mal wieder in meinem Beisein auf den Bauch gelegt, das hilft gegen den Druck auf dem Bauch. Auch den "Flieger-Griff" habe ich angewandt, dazu legst du dein Baby mit dem Bauch auf deinen Unterarm, sodas du das Kopfchen in deinem Ellenbogenbereich stützt. Mit der Hand, die unter dem Bauch deines Babys liegen sollte, kannst du ganz vorsichtig ein wenig Druck und Massagebewegungen ausüben. Aber immer nur im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum.

Manche Babys haben auch sogenannte "Anpassungsschwierigkeiten" und vermissen einfach diese Enge im Mutterleib. Um das wieder etwas zu simulieren kannst du dein Baby "pucken". Dazu brauchst du nur eine Babydecke oder ein Babyhandtuch (diese quadratischen die an einer Ecke eine Kapuze für das Köpfchen haben). Du mußt dein Baby ziehmlich fest darin einpucken (einwickeln) so das die Arme am Körper anliegen, die Füße können noch etwas Bewegungsfreiraum haben.

Somit simulierst du ein Gefühl welches das Baby an die Zeit im Mutterleib erinnert, wo es vollkommen geschützt war. Laß dir das Pucken am besten von deiner Hebamme oder einer anderen Person zeigen die damit schon Erfahrung haben. Bei meinem Kleinen hat das Pucken damals sehr gut geholfen. Ich drück dir die Daumen das ihr schnell eine Methode findet die eurer Baby und auch euch entspannter machen.

» Cinderella27 » Beiträge: 45 » Talkpoints: 23,04 »


Ich glaube zwar schon, dass es Babys gibt die mehr schreien, als andere, aber immer alle gleich als Schrei-Babys abzustempeln finde ich furchtbar.

Man sollte sich einfach mal in die Lage des Kindes hineinversetzen. Die Geburt war nicht einfach und das Kind kannte im Bauch 9 Monate lang keine Schmerzen, keinen Hunger, keinen Durst und vor allem keine Einsamkeit. Dann kommt es von einem auf den anderen Moment auf die Welt und muss sich mit vielen Reizen plagen und lernt was Bauchschmerzen sind, wie sich Hunger anfühlt und wie es ist alleine zu sein.

Das kann für Babys ziemlich ängstigend sein. Wichtig ist, dass du immer auf dein Kind eingehst, auch wenn es weint und manchmal schwer ist. Schon nach kurzer Zeit lernst du die Signale kennen. Du kannst immer mal wieder Fieber messen und so sehen ob deinem Kind vielleicht zu warm oder zu kalt ist.

Wenn du stillst, dann kannst du dein Kind auch öfter einfach anlegen. Das Nuckeln beruhigt oftmals und dabei könnt ihr beide dann etwas abschalten. Ich habe die ersten Wochen immer mittags geschlafen. Meine Tochter war eine Dauernucklerin und hat anfangs auch mal 2 Stunden an der Brust gehangen. Da uns das so aber gefallen hat, konnte ich dabei einfach einschlafen.

Gerade nachts fühlen sich Kinder auch oftmals einsam. Das Schlafen an den Eltern, oder an der Brust beim Stillen, kann dabei auch Abhilfe schaffen. Wenn man nicht stillt, hilft der Schnuller oder Trinkflasche oft. Zwar wird immer von dem Dauernuckeln abgeraten, aber da sollte man sich einfach überlegen, was das kleinere Übel ist.

Meine Tochter hat eine Nacht in ihrem Bett bzw. dem Krankenhausbett geschlafen. Ab der zweiten Nacht, als sie etwas erholter von der Geburt war, hatten wir jedoch keine Chance mehr und so haben wir sie raus geholt und sie hat dann abwechselnd bei mir oder meinem Mann auf dem Bauch geschlafen. Der kleine Finger von uns hat beim Einschlafen ebenfalls geholfen, weil sie bei dem Nuckeln daran immer eingeschlafen ist.

Tagsüber schlief sie anfangs noch im Maxi Cosi, irgendwann wollte sie das aber auch nicht mehr und so haben wir uns ein Tragetuch gekauft. Von dem Zeitpunkt an, schläft sie noch bis heute in dem Tragetuch (am Tag).

Ich denke, man sollte auf die Signale eingehen und wenn Krankheiten ausgeschlossen werden, dann will das Baby mit dem Schreien nur etwas mitteilen. Dabei kann es sich um ganz unterschiedliche Bitten des Babys handeln. Einige Kinder können auch nur unter Wackelbedingungen einschlafen oder wenn der Fön an ist. Dies ist nämlich auch noch ein weiterer Tipp. Meine Tochter schläft auch tagsüber meist nur mit Fön. Zwar im Tragetuch, welches an mir ist, aber der Fön läuft häufig. Dies soll die Kinder wohl beruhigen und an die Zeit im Bauch erinnern. Der Blutfluss hört sich scheinbar ähnlich an.

Ich glaube nicht daran, dass es Schreibabys gibt. Ich denke, dass die Babys einfach nur etwas mitteilen möchten und wir zu lange brauchen um deren Sprache zu verstehen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kinderarzt? Schreiambulanz? Wenn du Glück hast sind es "nur" die 3-Monatskoliken und der Spuk hat bald sein Ende, aber bitte lass dir vom Arzt oder von einer Hebamme helfen. Wenn der Arzt dich abwimmelt, geh noch mal zu einem anderen. Denn wenn du jetzt schon nervlich am Ende bist, bist du wahrscheinlich etwas gereizt wenn dein Baby schreit, und Kinder merken das und die Gefühle und Stimmungen werden sehr leicht übertragen.

Wenn möglich gebt euer Kind mal tagsüber ab, damit ihr da ein bisschen Zeit zum ausruhen habt. Wechselt euch nachts ab, lass deinen Mann unter der Woche schlafen und dafür übernimmt er die Nachtschichten am Wochenende. Noch zwei Tipps die auch oft helfen, tagsüber im Tragetuch herumtragen, wirkt meistens beruhigend auf die Kinder, erst mal nah bei Mama sein und zweitens das schunkeln hilft beim verdauen. Nachts puken, kann dir deine Hebamme zeigen.

Benutzeravatar

» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^