Wartezeit während OP's
Hallo,
gerade wir eines meiner vier Meerschweinchen operiert. Um halb neun habe ich ihn abgegeben in der Tierarztklinik, und dann bin ich wieder nach Hause gefahren.
Nun sitze ich hier auf der Couch, schreibe ein paar Beiträge hier im Forum und versuche mir irgendwie, die Zeit tot zu schlagen. Erst um halb vier kann ich anrufen und fragen, wie es ihm geht, ob er wach ist und wie es gelaufen ist. Sollte vorher etwas passieren, dann rufen sie mich auf meinem Handy an. Sprich, mein Handy liegt nun immer neben mir und ich bete, dass sie sich nicht melden, denn das wäre auf jeden Fall eine schlechte Nachricht.
Ich weiß gar nicht, wie ich mich den ganzen Tag über bis vier Uhr beschäftigen soll, um mich ein wenig abzulenken. Ich werde wohl putzen, etwas kochen heute Mittag - für meinen Freund, denn ich habe absolut keinen Appetit, vielleicht mit meinen Eltern telefonieren und sowas. Aber irgendwie sind meine Gedanken doch immer bei meinem Schweinchen, ob es ihm wohl gut geht und alles so läuft, wie die Tierärztin es geplant hat.
Wie vertreibt ihr Euch die Zeit, während eines Eurer Tiere operiert wird? Könnt ihr Euch da richtig Ablenken, oder ist es eher ein Zeit tot schlagen?
Ich hoffe so sehr, dass alles gut geht und ich ihn heute am späten Nachmittag wieder abholen kann bzw. dass mir wenigstens gesagt wird, dass er es überlebt hat und wieder auf die Beine kommt.
LG,H
Es mag jetzt kalt klingen, aber ich denke während der Zeit nicht viel an das Tier, aus einem einzigen Grund: Ich kann nämlich genau gar nichts ändern, falls etwas passiert. Also verbanne ich all diese Gedanken so weit weg wie möglich und gehe dem normalen Tagwerk nach.
Wem nützt es denn, wenn man sich verrückt macht und dann nichts schafft? Man kann ja doch nicht eingriefen. Eine Grützbeutel-OP ist ja auch keine so große Sache, und wenn Du auf die richtige Narkoseart gesetzt hast, stehen die Chancen sehr gut, dass Dein Meerschweinchen das schafft.
Leg Dir leise Musik auf und nimm in Angriff, was Du immer shcon tun wolltest, vielleicht etwas, woran sich das Hirn richtig festbeissen kann. Dann hast Du die Wartezeit sogar noch sinnvoll genutzt. Deinem kleinen Patienten alles Gute!
Hallöchen,
Ich bin mal ganz ehrlich. Es kommt auf das Tier an. Wenn es sich um meinen Hund handeln würde, würde ich vermutlich nervös durchs Haus laufen und mich die ganze Zeit fragen, ob alles gut geht, wie es ihm geht usw. Mein Hund ist halt mein "Baby" und wenn dem Wuschel was passiert, nunja. Auch wenn ich weiß das ich nichts ändern kann,so denke ich dann trotzdem ständig an Möglichkeiten die ihm passieren könnten.
Bei den Schweinen, nunja. Da lege ich auch die Telefone bereit,wenn was sein soll. Aber ich mache mich ehrlich gesagt nicht annähernd so verrückt wie bei dem Hund.
Liebe Grüße
winny
Oh ich kenn das. Meine Katze habe ich nun schon an die 10 Jahre und sie ist auch irgendwie wie mein "Baby". Als sie mal, vermutlich von einem Auto angefahren wurde, habe ich sie verletzt im Garten gefunden. Sie sah echt schlimm aus, bemerkenswert das sie sich in dem Zustand bis nach Hause schleppen konnte.
Meine Eltern sind dann mit ihr sofortz zum Tierarzt gefahren und ich blieb solange zu Hause und habe auf eine Nachricht gewartet. Die Zeit des Wartens war wirklich kaum auszuhalten, vorallem malt man sich dann auch mal die schlimmsten Dinge aus. Ich habe da auch versucht mich abzulenken, aber in so einer Situation klappt das einfach nicht.
Umso erleichterter war ich dann als das Telefon klingelte und meine Mutter mir sagte das sie es übersteht, jedoch war der Kiefer gebrochen und ein Bein verstaucht und sie musste noch ein paar Tage beim Tierarzt bleiben.
Ich kann wirklich nachempfinden wie du dich fühlst, aber meiner Meinung nach nützt da garnichts an Ablenkung. Da heisst es einfach nur: Warten, warten, warten, und hoffen das alles gut geht.
Ich hatte gestern wieder so einen Tag: mein Meerschweinchen musste kastiert werden. Leider ist meine Tierärztin etwa 1.5Stunden S-Bahnfahrt von mir entfernt. Sie soll die beste Nagerärztin in Berlin sein, deshalb ziehe ich sie den anderen "normalen" Ärzten vor.
Nur leider ist es fast unerträglich, wenn ein Tier von mir operiert werden muss: 1.5Stunden hinfahren, 3 Stunden warten ( und sie wohnt sehr weit außerhalb, also in einer langweiligen Gegend, das heißt, mir bleibt nichts anderes übrig als entweder drei Stunden lang im Cafe zu sitzen, drei Stunden lang durch die Ortschaft zu laufen oder drei Stunden lang in der Praxis zu sitzen) und dann nochmal 1.5Stunden zurückfahren.
So bin ich gestern von 7.00-13.30Uhr nur unterwegs gewesen, weil mein Tier kastriert wurde. Ich habe dadurch sehr viele Stunden für mein Studium verloren, das nächste mal nehme ich einfach meinen Laptop mit, denn das Gewarte ist wirklich nicht zum Aushalten!
Mit Warten bei Tier-OP's kenne ich mich zwar nicht so gut aus - bei meinem alten Tierarzt durfte ich immer assistieren. Allerdings gibt es ja im Leben auch andere Situationen, in denen man warten muss und sich schwer tut Ablenkung zu finden.
In einem solchen Fall suche ich mir immer Tätigkeiten, bei denen ich mich nicht über Gebühr konzentrieren muss, die mich aber doch erst mal eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen und wenn ich erst mal im "Flow" bin, dann merke ich meist gar nicht wie schnell die Zeit vergeht und denke dann auch nur sehr selten an das Ereignis, das ich zuerst gar nicht abwarten konnte.
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