Brauche Hilfe: Mein Kind (2 Jahre) spricht so wenig!

Hallo liebe Eltern,

vielleicht habt ihr ein paar Erfahrungswerte und Tipps für mich. Unser Sohn ist jetzt knapp zwei Jahre alt und spricht außer Mama, Papa, Oma und Opa, Auto und Baum so gut wie keine verständlichen Wörter. Er benutzt noch ein paar Fantasiewörter, die nur ich verstehe, und ansonsten verständigt er sich mit Gesten (oder Geschrei ). Unsere Kinderärztin meint er hätte noch Zeit, Jungs würden sich sprachlich oftmals erst später entwickeln. Einen Besuch beim Logopäden hält sie in dem Alter noch nicht für sinnvoll. Ich mache mir trotzdem Gedanken, ob man wirklich nichts unternehmen soll.

Kann ich die Sprachfähigkeit irgendwie fördern? Wir schauen viele Bücher an und ich rede sehr deutlich mit ihm, erzähle ihm viel und setze ihn auch nicht unter Druck. Hören kann er hervorragend, daran liegt es wohl nicht. Was soll ich machen, abwarten oder doch einen Logopäden zu Rate ziehen? Wie viel sprechen eure Kinder in dem Alter? Danke für eure Antworten!

Ich würde einfach mal sagen, dass du deiner Kinderärztin vertrauen sollst. Ärzte finden schnell mal etwas, was nicht "normgerecht" abläuft und als behandlungswürdig ansehen. Dabei liegt es vielleicht nicht in der Norm ist aber auch nicht bedenklich.

Unser Sohn wurde die ersten 6 Monate ausschließlich gestillt und hat ziemlich stark zugenommen in der Zeit. Mit 3 Monaten wog er bereits 8,5 Kilo. Das war Weihnachten. Und der Kinderarzt meinte, das Kind wäre zu dick und ich soll doch zwischendurch Tee geben etc. Mittlerweile ist unser Zwerg 10,5 Monate alt, ein ganz passabler Esser und wiegt 11,5 Kilo. Er hat also in den letzten 7 Monaten gerademal 3 Kilo zugenommen. Stillkinder, dass sagt dir jede Stillberaterin, kann man nur durch stillen nicht überfüttern. Der Arzt war anderer Ansicht.

Von daher vertraue auf deine Kinderärztin und lass einem Sohn die Zeit, die er braucht. Ich kenne einige Jungs, die sehr spät angefangen haben zu quatschen und heute sind die Eltern froh, wenn sie mal 5 Minuten die Klappe halten. Meine Nichte hat mit 12 Monaten schon sehr viel gesprochen. Unser Sohn macht noch gar keine Anstalten. Nur ab und ein ein wawa oder dadada bekommen wir zu hören.

Regierst du auf seine Fantasiewörter und auf das Geschrei? Wenn ja, dann fühlt er sich ja nicht animiert sich deutlicher auszudrücken. Ist zwar schwer, aber da muss man mal mit aller Konsequenz handeln. Mit zwei Jahren sollte da schon ein bisschen mehr kommen. Zumindest sollte er vernünftig mitteilen können, wenn er etwas trinken oder essen möchte. Sicher sollst du den Kleinen nun nicht leiden lassen. Aber wenn du merkst was er will, dann sprich ihm halt das Wort vor. Und er wird schon schnell begreifen, das er mit entsprechenden Äusserungen auch das bekommt, was er möchte.

Wurde er denn schonmal untersucht, ob die Hörfähigkeit altersgerecht entwickelt ist? Manche Kinder haben nämlich da schon ein Problem und verstehen die Wörter deswegen nicht richtig.

Hallo!

Jedes Kind entwickelt sich anders. Mein sohn konnte mit 2 Jahren ganze Sätze sprechen und man konnte sich sogar mit ihm richtig unterhalten. Meine Tochter hingegen hat einfach kaum was gesagt. Sie hat einzelne Wörter gesagt, aber ganze Sätze wollte sie nciht sprechen.

Erst, als sie mit 3 Jahren und 3 Monaten in den Kindergarten kam, hat sie das richtige Sprechen "gelernt". Der Kinderarzt meinte, dass sie durch zuhören gelernt hat und als sie merkte, dass im Kindergarten die Kinder richtige Sätze sprachen, hat sie auch gesprochen.

Warte einfach ab. Dein Kind wird schon sprechen lernen.

Dass Deine Sohn mit zwei Jahren noch nicht spricht kann eine durchaus normale Entwicklungsverzögerung sein. Allerdings verstehe ich Dich gut und würde da auch nicht so ruhig zuschauen können.

Zunächst würde ich auch nicht gleich einen Logopäden aufsuchen. Erst mal sollte abgeklärt werden, ob mit Deinem Sohn organisch alles in Ordnung ist. In meinem Bekanntenkreis gab es den Fall, dass ein Kind mit knapp 4 noch nicht vernünftig sprechen konnte, eine Untersuchung brachte dann ans Tageslicht, dass das Kind sehr schlecht hörte. Dies wiederum war die Ursache der verzögerten Sprachentwicklung. Sicher gibt es auch noch andere organische Ursachen, aber ich würde drauf dringen, so einfache Sachen wie einen Hörtest schon mal zu machen.

Aber auch wenn organisch alles in Ordnung ist, kenne ich einige Mütter, die dann trotzdem einen Logopäden aufgesucht haben, um sich Tipps geben zu lassen. Denn aus der Ferne hört sich das immer einfach an und da geben sich auch Tipps leicht. Die Frage ist nur, ob die wirklich so wirksam sind. Mir wurde beispielsweise von einigen Freunden vorgemacht, dass mein Sohn seine sprachlichen Probleme (Schetismus und Sigmatismus) überwinden könnte, in dem man ihn einfach auf Fehler aufmerksam machte. Das haben dann einige Bekannte und Verwandte auch eifrig getan - Erfolg mit vier hat er einige Wörter gar nicht mehr gesprochen, weil er sie einfach nicht richtig aussprechen konnte. Statt Hasen gab es nur Kaninchen und wenn ihm die Synonyme ausgingen, dann bat er mich das schwierige Wort zu sprechen. Glücklicherweise sind wir aber mit Beginn dieser Entwicklung schon in logopädischer Behandlung gewesen.

Hallo,

als mein Bruder 3, fast 4 Jahre alt war und nur das Wort "Wasser" für alles benutzte (ja, sowas gibts wirklich) reichte es meiner Mutter auch und ging zum Logopäden. Da mein Bruder völlig normal entwickelt war, bis aufs Sprechen, fragte er meiner Mutter, wann sie und meinen Vater denn zu sprechen anfingen. Sie recht früh aber meinen Vater erst mit 6(!). Dann war dann völlig klar, worin das lag, denn sowas kann man tatsächlich vererben.

Vielleicht fragst du einfach deiner Mutter wann du angefangen hast zu reden und dann deiner Schwiegermutter wegen deinem Mann ^^.

Das hat in dem Alter noch nicht viel zu heissen. Mein Kai hat damals schon sehr früh gesprochen und auch viel. Leon hat nie viel gesprochen. Leon hat mehr beobachtet und zugehört. Durch das zuhören der anderen Leute und uns hat er aber wie ein Schwamm die Wörter in sich aufgenommen.

Er hat auch kurz vor seinem 3 Geburstag erst richtig gesprochen, dann aber soviel und so schnell das er kurzfristig zu stottern begonnen hat. Das Stottern hat sich bei Leon nun auch wieder 100 % gelegt. Lass Deinem Kind einfach noch die Zeit. Von jetzt auf nachher kann sich das verändern und dann wünscht man sich die "ruhige" Zeit manchmal wieder zurück.

Da du ja sagtest, dass du dich viel mit deinem Kind beschäftigst und mit ihm redest, denke ich schon, dass du alles richtig machst. Mehr als fördern kann man in dem Alter nun mal nicht.

In dem Alter ist es aber tatsächlich noch nicht beunruhigend, wenn das Kind wenig spricht, das habe ich auch mehrfach gehört. Bei vielen Kindern ist es so, dass später dann mal der Knoten platzt und man sich plötzlich wieder wünscht, sie wären ruhig. Mein Onkel war so ein Fall, er sprach bis er 2 Jahre alt war kein Wort und redet jetzt wie ein Wasserfall.

Ich würde mich an den Rat der Kinderärztin halten. Sie kennt deinen Sohn ja und hat wahrscheinlich jede Menge Erfahrung mit diesem Thema. Wie sie bereits richtig gesagt hat, sind viele Jungs mit der sprachlichen Entwicklung etwas hinterher.

Auch unser Sohn war eher ein Spätzünder was das Thema Sprache angeht. Mit zwei Jahren konnte er zwar etwas mehr als dein Sohn, aber dennoch weniger als viele andere Kinder und auch Jungs. Dennoch ist es mittlerweile so, dass ich wirklich jeden Tag merke, wie er neue Wörter lernt und einfach immer mehr und mehr spricht.

Im Gegensatz dazu kenne ich aber auch einen Jungen der ebenfalls zwei Jahre alt ist und außer Mama, Papa, Baby und Auto kein einziges Wort spricht. Mach dir also nicht allzu viele Sorgen- auch, wenn das schwierig ist. Du widmest dich deinem Sohn offensichtlich sehr intensiv und bietest ihm genau das Richtige. Viel Sprechen, deutlich sprechen, viele Bücher ansehen und einfach alle möglichen Dinge im Alltag benennen, hilft deinem Sohn sicher.

Übrigens gibt es sogar Kinder, die einfach erst zu sprechen beginnen, wenn sie sehr viele Wörter gespeichert haben. Sie sprechen dann oftmals von Beginn an Zwei- oder Mehr- Wort- Sätze. Vielleicht gehört also auch dein Sohn zu jenen Kindern, die anfangs gar nicht sprechen und dann gar nicht mehr aufhören.

Kinder sind wirklich sehr unterschiedlich und ich würde wirklich noch abwarten, bevor du Hilfe einschaltest von Logopädinnen und ähnlichem Fachpersonal. Wichtig ist, behalte das bei, was du eh schon machst, lies ihm viel vor. Benenne möglichst alles, was du in deinem Umfeld siehst. Wenn ihr spazieren geht, dann stelle fest, wie bunt und farbenfroh alles ist. Lass dein Kind greifen und begreifen. Gib ihm etwas von der Natur in die Hand und benenne den Begriff.

Vielleicht würde es auch die sprachliche Entwicklung fördern, wenn du dir solche Schleichfiguren kaufst, die das Kind angreifen kann. Oft muss das Kind wirklich erst einmal etwas angefasst haben, um zu wissen, was es für ein Gegenstand ist und wie er heißt. Es hat auch oft mit mangelndem Interesse zu tun, wenn ein Kind nicht viel spricht. Die Worte Mama und Papa sind natürlich zwangsläufig nötig, um sich das zu beschaffen, was man möchte- nämlich die Aufmerksamkeit. Das Auto ist vielleicht im Wortschatz, weil es wirklich ein Interessensgebiet ist. Vielleicht besorgst du deinem Sohn ein Buch, indem Autos, Bagger, Kran etc. vorkommen. Wenn er das interessant findet, kannst du ausweiten. Kauf ihm ein Buch, indem alltägliche Dinge, die er können sollte, vorkommen.

Je mehr man mit dem Kind spricht, umso mehr spricht es auch. Auf keinen Fall sollte man das Kind ständig verbessern. Wenn das Kind ein Wort falsch ausspricht, einfach nochmal den Satz wiederholen. Also wenn das Kind beispielsweise sagt: Ich möchte eine Mandaine. Dann sagst du: Eine Mandarine möchtest du? Kannst du gerne haben! Außerdem das Kind niemals zum Sprechen drängeln oder etwas vorsagen, dass das Kind nachsagen sollte- so vergeht dem Kind die Lust am Sprechen.

Wichtig ist, dass ihr keinesfalls nervös werdet. Das Kind merkt das dann und denkt, mit ihm stimmt etwas nicht. Dies kann zu einer wirklich erheblichen Entwicklungsverzögerung führen, weil das Kind dann möglicherweise selber verunsichert ist und sich selber unter Druck setzt. Daher keinesfalls das Kind mit anderen vergleichen und schon auf gar keinen Fall, wenn das Kind daneben ist.