Haus selber bauen - Welche Kosten sind vermeidbar?

Ich möchte mit meinen Eltern ein Haus bauen. Meine Freundin meint, dass man lieber ein Haus kaufen soll, dann sieht man ja schon alles fertig und hat dadurch eine bessere Vorstellung. Außerdem hat man da auch keinen Ärger mit den Handwerkern. Wir erbringen zwar einiges an Eigenleistungen, aber wir sind trotzdem auf Handwerker angewiesen. Was meint ihr dazu? Macht es einen Sinn eine gebrauchte Immobilie zu kaufen oder doch lieber neu bauen? Kann mich überhaupt nicht entscheiden.

Wir haben vor ein Zweifamilienhaus in schlichter Ausführung zu bauen. Keine Extras wie Fußbodenheizung etc. Ein Nachbar von uns hat letztes Jahr gebaut und ist absolut zufrieden. Allerdings ist er bis heute noch nicht fertig. Kleinigkeiten sind immer noch offen. Und das schreckt mich ab, da ich das Gefühl habe, dass man beim Neubau nie fertig sein wird. Hat von euch jemand gebaut und kann hier seine Erfahrungen mitteilen?

Es kommt ja ein bisschen darauf an, wie viel man selber kann und was man auch für einen Wissenstand hat und wie lange man das Ganze dann auch bauen kann. Ich würde eventuell über ein Fertighaus nachdenken. Das wird dann hingestellt und gut ist, wobei man dann auch wieder andere Nachteile haben kann.

Ich würde dazu tendieren ein Haus zu suchen und dieses dann zu kaufen, wobei man dann auch ein Gutachten machen lassen sollte, damit man dann weiß, was einen erwartet und ob das Haus auch wirklich gut ist. Kleinigkeiten kann man dann immer noch machen. Wenn man ein altes Haus nimmt hat man den klaren Vorteil, dass die meistens stehen gelassen wurden und dann auch wirklich dicht sind und kein Schimmel im Haus ist. Letztendlich muss man rechnen. Wobei ich denke, dass es sich nicht rechnet, wenn man selber baut und das eigentlich nicht kann und dann immer Fachleute kommen lassen muss.

Ich habe mit meinem Ex-Mann einen Hausbau hinter mir. Als wir eingezogen sind, war ein Bad noch nicht fertig, der Außenputz noch nicht an den Wänden und die Einfahrt noch nicht gepflastert. Aber das waren, im Vergleich zum gesamten Hausbau, nur noch Kleinigkeiten. Für den Garten haben wir gleich mehrere Jahre geplant und eben nach und nach so gepflanzt, wie wir es gewünscht haben.

Aber im Vergleich zu einer gebrauchten Immobilie ist man eben auch mal fertig. Dann hat man einige Jahre Ruhe, bevor die ersten Dinge neu gemacht werden müssen.

Meine Eltern haben sich ein gebrauchtes Haus gekauft. Da gab es im letzten Jahr dann noch mal größere Baumaßnahmen, die gleich damit verbunden worden sind, dass das Abwasser an den Kanal angeschlossen wurde. Aber wenn man es genau nimmt, müsste noch wesentlich mehr an dem Haus gemacht werden, um auch diverse Einsparungen bei den Heizkosten zu haben. Je nach Alter des Hauses, wird man da wirklich nie richtig fertig.

Natürlich kann man beim Hausbau auch Ärger mit Handwerkern haben. Das ist ja keine Garantie dafür, dass alles reibungslos abläuft und kein Pfusch gebaut wird.

Es gibt nur Unterschiede beim Neu- und Altbau. Während beim Neubau alles von Grund auf neu geplant und gestaltet werden muss, hat man beim Altbau bereits eine Basis, auf der man aufbauen kann oder die nur geringfügig zu ändern ist. Ein Altbau erfordert wesentlich mehr Flexibilität beim Sanieren, da es vorkommen kann, dass eine Planung wie man es sich vorgestellt hat, so bei diesem bestimmten Haus nicht durchführbar ist.

Ein Altbau garantiert auch nicht, dass man keinen Schimmel haben wird. Was bei Altbauten oft ein Problem ist, ist die fehlende Drainage, ohne die das Regenwasser nicht ablaufen kann und dazu führt, dass das Gebäude "nass" ist. Ein solches Haus ist ein großes Risiko, denn die Spätfolgen sind teuer.