Studieren: Job und Kind?

vom 12.08.2008, 23:06 Uhr

Bin 33 Jahre alt und arbeite täglich ca. 10 Stunden freiberuflich von zuhause aus, da ich eine kleine Tochter habe. Jetzt möchte ich gerne noch ein Studium beginnen. Zum einen weil mich der Bereich Naturmedizin interessiert und natürlich auch, weil es mir beruflich neue Perspektiven bringen würde. Ich bin zwar relativ gut organisiert und schaffe es bis jetzt ganz gut alles unter einen Hut zu bringen, doch wenn jetzt das Studium auch noch dazu kommt, werde ich wohl weniger arbeiten können.

Ist jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir Rat geben wie man alles mehr oder weniger unterbringt? Mein Kind sollte halt auf keinen Fall zu kurz kommen.

» MamaAnna » Beiträge: 13 » Talkpoints: -0,01 »



Meine Situation ist eher umgekehrt. Ich studiere Vollzeit, habe einen kleinen Sohn und gehe nebenbei noch arbeiten.

Momentan arbeite ich nur in den Semesterferien, aber ab Oktober noch nach den Vorlesungen. Aber einen Vollzeitjob würde ich nie schaffen. Ich habe eine HiWi-Stelle in der Schule mit 5 Wochenstunden Arbeitszeit. In meinen Augen ist das schon fast das Maximum, da ich ja auch noch Zeit zum Lernen brauche. Und ich möchte genauso wenig, dass mein Sohn zu kurz kommt. Leider ist das während der Prüfungsphase der Fall, aber da es immer nur wenige Wochen sind, müssen wir da leider durch.

Den Vollzeitjob würde ich reduzieren und mich darauf einstellen, dass das Studium eher nicht in der Regelstudienzeit zu schaffen ist. Wenn Du ohne Dein volles Gehalt auskommen kannst würde ich den Job sogar noch weiter runterschrauben und mich eher aufs Studium konzentrieren. Ich könnte mich abends nach der Arbeit auch nicht mehr aufraffen zu lernen und würde das alleine schon deswegen lieber andersrum machen.

In meinem alten Jahrgang (war ein Jahr in Elternzeit) ist jemand, der Vollzeit arbeitet und nebenbei studiert. Allerdings sind seine Kinder schon groß und er muss sich nicht mehr wirklich um sie kümmern. Trotzdem schafft er das Studium nicht in der normalen Zeit, weil er nicht zu den Vorlesungen kann, da er ja arbeiten muss und bisher hat er auch kaum Klausuren geschrieben. Und das, obwohl er von seinem Arbeitgeber sogar unterstützt wird.

Es ist schwierig, aber mit etwas Organisation und Durchhaltevermögen zu schaffen. Auch ein Vollzeitjob mit Abendschule ist machbar, aber zeitintensiv und anstrengend.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei meiner besten Freundin klappt das ganz gut, allerdings ist ihre Tochter auch 'schon' 8 Jahre alt und von daher kann man ihr ganz gut erklären was die Mama so macht und sie versteht das alles schon sehr einfach. Ich denke, das wäre auch viel schwieriger, wenn die Kleine jünger wäre und für sie wäre es dann sicherlich sehr schwer zu akzeptieren, dass die Mama Vollzeit studiert und einfach sehr eingespannt ist (auch zu Hause, weil sie ja auch viel lernen muss). Ich würde mal behaupten, dass es darauf ankommt wie alt deine Tochter ist und wie dein Umfeld so zeitlich eingespannt ist.

Bei meiner Freundin ist es deshalb ganz einfach, weil ihre Mutter schon pensioniert ist und ihre Tochter jeden Tag nach der Schule zu ihr geht und dort isst und noch Hausaufgaben macht. Sie selbst kommt meistens gegen 17 Uhr nach Hause und muss manchmal noch ein bisschen etwas lernen, allerdings ist sie eben am Wochenende immer mit Vorbereitungen beschäftigt, was ihre Tochter oft nicht so schön findet und was sich auch ganz deutlich von ihrer Berufstätigkeit vorher unterscheidet. Ich denke, dass das machbar ist, wenn eine entsprechende Betreuung garantiert ist. Oft bieten die Hochschulen und Universitäten sogar eine Kinderbetreuung an und haben spezielle 'Mutter mit Kind'-Angebote, was ich klasse finde. Aber da muss man vielleicht auch Glück haben.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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