Ignorante Tierhalter - Was tun?
Für mich sind Tiere Lebewesen, die sich nicht wehren können und denen teilweise auch sehr geholfen werden muss. Was würdet ihr machen, wenn ihr in eurem Bekanntenkreis einen oder mehrere Tierhalter habt, die offensichtlich ihr Tier falsch halten, ernähren, oder falsch mit ihnen umgehen.
Beispielsweise hält Familie A 3in Kaninchen in einem 1 m Käfig alleine und nur mit Heu und Trockenfutter. Familie B hält ein Meerschweinchen und ein Kaninchen zusammen in einem 1,40 Meter Käfig, ohne Unterschlupf und ohne Auslauf. Familie C hat kleine Kinder und einen Hamster in einem Käfig, der Schuhkartongröße hat und die Kinder nehmen den Hamster immer über Tag raus und spielen mit ihm. (Das sind jetzt nur mal 3 Beispiele aus total verkehrter Tierhaltung)
Würdet ihr Familie A ansprechen und sagen, dass man 1. ein Kaninchen nicht alleine hält und dass es 2. einen Platz mit Artgenossen von mindestens 4 m² zur ständigen Verfügung braucht und dass man Kaninchen mit Frischfutter und Heu füttert? Würdet ihr Familie B ansprechen, dass jedes Tier einen eigenen Artgenossen braucht und dann auch dementsprechend den Platz und eine Rückzugsmöglichkeit in Form von Häuschen und Unterschlüpfen? Würdet ihr Familie C ansprechen und sagen, das sman Hamster in einem viel größeren Käfig hält, nämlich mindestens 1 m lang und 40 cm tief und dass man Hamstern das Leben verkürzt, wenn man sie ständig weckt?
Oder würdet ihr bei allen 3 Beispielen wegschauen und nichts sagen, weil es ja gute Bekannte sind und man es sich nicht mit ihnen "verderben" möchte. Wenn ihr sie darum ansprecht und ihnen das erklärt und die Familien ändern nicht, würdet ihr dann auch den Tierschutz einschalten bzw. das Veterinäramt?
Ich würde so weite Wege gehen, dass dem Tier oder den Tieren geholfen wird und wenn die Tierhalter ignorant sind, dann würde ich sie sogar anzeigen. Egal, wie gut ich mit ihnen befreundet bin.
Ich würde es den Leuten schon sagen das sie nicht Artgerecht handeln. Aber wie es mir selber passiert ist, stößt man da auf taube Ohren. Meine Freundin sieht es nicht ein zu ihrem einen Meeri noch eins zu kaufen. Das Meerie hat nur ein Haus und das war es dann, keine Abwechslung im Käfig und die Tochter darf damit spielen wie sie will. Das Meerschweinchen zieht sogar die Barbie Kutsche. Ich hab es ihr immer vorsichtig schon gesagt, aber sie sieht da nicht schlimmes und findet das Sternchen Gold wert ist.
Dann hab ich eine Bekannte die das auch nicht schlimm findet, daß ihr Hamster klein wohnt, da sie nicht mehr Platz haben. Ich verstehe es schon irgendwie aber dann würde ich wohl lieber das Tier weg lassen. Aber bisher stoße ich dabei auf taube Ohren und ich will die Freundschaft deshalb nicht auf das Spiel setzen. Was will man auch machen der oder dem Freund den Tierschutz auf den Hals hetzten? OK, bei akuter schwerer Quälerei würde ich das machen, aber bei altmodischer Tierhaltung (wie man es von früher noch kennt) kann man nichts machen. Oder doch?
Leider gibt es solche Fälle bei bestimmt jedem zweiten Nagetier, das in einer Familie leben muss. Ich zumindest hab fast nur Bekannte, die sich Tiere für ihre Kinder angeschafft haben, meistens Hamster oder Zwergkaninchen oder Meerschweinchen, die in viel zu kleinen Käfigen hausen müssen. Teilweise werden dann auch Tiere alleine gehalten, die eigentlich Gruppentiere sind.
Viele Leute denken eben nicht mal bis zur nächsten Ampelphase und würden nie auf die Idee kommen, sich mal zu informieren bevor sie sich einfach ein Tier kaufen. Mich jedenfalls macht solches Verhalten total wütend und ich sag das den Leuten auch immer ins Gesicht.
Da kenne ich wirklich gar nichts. Ich könnte da niemals meinen Mund halten. Ich mein, irgendwer MUSS es ihnen ja mal sagen, sonst kapieren sie nie, was sie da anrichten.
Ganz bestimmt würde ich niemanden anzeigen, der seine Tiere, wenn auch beengt, so doch sauber und gepflegt hält. In den hier geschilderten Fällen wird das Veterinäramt auch höchstens müde lächeln, da das deutsche Tierschutzgesetz im Gegensatz zu dem z.B. schweizerischen eine Haltung von Tieren mit Artgenossen nicht vorschreibt. Zudem sind die Mindestmaße hier gewahrt. Da gibt es viel schlimmere Fälle, wo sich dieser Mut lohnt, nicht nur bei Tieren, sondern gerade auch bei Menschen.
Beispielsweise hält Familie A 3in Kaninchen in einem 1 m Käfig alleine und nur mit Heu und Trockenfutter. Familie B hält ein Meerschweinchen und ein Kaninchen zusammen in einem 1,40 meter Käfig, ohne Unterschlupf und ohne Auslauf. Familie C hat kleine Kinder und einen Hamster in einem Käfig, der Schuhkartongröße hat und die Kinder nehmen den Hamster immer über Tag raus und spielen mit ihm. (Das isnd jetzt nur mal 3 Beispiele aus total verkehrter Tierhaltung)
Familie A: Da würde ich an passender Stelle auf typisch norddeutsche Weise einwerfen, dass das "ja man 'n büschen lütt is" und anbieten, dass ich noch einen Käfig habe, der sich total gut mit dem anderen Käfig verbinden läßt. Dann hat sich die Grundfläche der Tiere jedenfalls mal verdoppelt.
Wichtig für jede Kommunikation in solchen Fällen ist es, das Gegenüber nicht zu beschämen. Wenn man einen Menschen beschämt, wird er entweder trotzig-aggressiv oder zieht sich zurück. Wenn also überhaupt etwas gesagt wird, sollte es unbedingt in den Kontext passen und eingebettet sein in freundliche und passende Unterhaltung. Wie viel besser wird Dein Vorschlag wohl aufgenommen, wenn Du Dich erst begeistert über die süßen Hasen äußerst und wie schön sie sind, um irgendwann zu sagen:" Wollt Ihr nicht noch einen alten Käfig von mir haben? Ich brauch den nicht, und der läßt sich prima an die Seite an den hier heranstellen. Dann haben die 3 Süßen doppelt so viel Platz zum spielen! Damit wirst Du mehr erreichen als mit trockenen, unrealistischen Vorschlägen von 6 qm für 3 Tiere. Kaum ein Kaninchenbesitzer wird geneigt sein, jemandem zuzuhören und zuzustimmen, ganz gleich, wie viele Male der andere aus tierschutzrechtlicher Sicht Recht hat.
Familie B: Hier würde ich noch weniger sagen. Man sollte das gesunde Augenmaß auch bei aller Tierliebe niemals verlieren. Die allermeisten eignepferchten Einzelkaninchen im 80er-Käfig würden vermutlich das Loblied auf El-Hareira singen, wenn sie ihren Platz mit einem Meerschweinchen teilen dürften in einem 1,40 m-Käfig! Das ist nun wirklich der Grundstock einer guten Haltung. Und da macht man durch missionarischen Übereifer viel mehr kaputt als man gut macht. Auch hier würde ich über die Begeisterung Schiene gehen und fragen, ob wir die nicht mal rennen lassen wollen, so fit wie die sind ist das bestimmt total niedlich! Dann würde ich erzählen, wie mein Kaninchen 1 m hohen Freudensprünge macht manchmal und sich hinterher platt hinwirft und wie niedlich das ist, wenn die so ausgelassen tollen. Mehr nicht, lass das sacken. Das bewirkt viel mehr als ein besserwisserischer Vortrag.
Familie C: Dies wird einfach mal das Los des Hamsters sein. Es tut mir leid für den Hamster, und nenne mich ruhig Tierquäler, wegen eines Hamsters mache ich kein Fass bei Freunden oder Bekannten auf. Da macht man sich zu Recht zum Affen, um es mal salopp zu sagen. Hier kann man em ehesten noch von einem tollen Käfig erzählen, den man neulich gesehen hat für wenig Geld, mit passenden feinen Gittern, aber eigentlich muss man hier noch vorsichtiger sein als in den anderen Fällen, um nicht ganz schnell als freakiger Outsider dazustehen, dem Tiere etwas zu wichtig sind.
In allen drei Fällen sehe ich keinen Grund, einen derartigen Ärger wie eine Anzeige beim Veterinäramt und finde das auch völlig übertrieben und an der Grenze zur Lächerlichkeit. Schau dir ruhig mal an, ich nehme an, Du weißt es, was manche Tierschutzvereine für wirkliche Notfälle haben, da leben in einem 1 m Käfig aber 15 Meerschweinchen auf den Resten ihrer Gefährten. Das hat nichts mit Wegschauen zu tun, sondern viel mit Realismus. Missionarischer Übereifer macht so gut wie nie etwas besser, sanfte Nachhilfe jedoch oft.
Ich bin ein wenig geschockt über deine Antwort. Wegen einem Hamster machst du kein Faß auf? Ein Hamster ist doch auch ein Lebewesen, wie ein Hund oder eine Katze auch. Sorry, aber das verstehe ich nicht ganz und wenn man es gut heisst, dass 2 verschiedene Tierarten zusammenleben, ohne jegliche Gemeinsamkeiten (Meerschweinchen kuschelt nicht und Kaninchen kuscheln gerne, Meerschweinchen unterhalten sich lautstark und Kaninchen nicht) kann ich es nicht verstehen, dass es dich nicht berührt, wenn ein Meerschweinchen sich ein Leben lang nicht unterhalten darf und es genötigt wird mit dem Kaninchen zu kuscheln.
Würdest du für ein größeres Tier, wie eine Katze eher "ein Faß aufmachen?
@ all
Wie würdet ihr denn reagieren, wenn die gesellige Hauskatze ohnejeglichen Freigang ohne Artgenossen aufwachsen muss? Katzen spielen gerne mit den Artgenossen und kuscheln auch mit den Artgenossen. Sie unterhalten sich, streiten sich und lieben sich. Sie brauchen definitiv einen kätzischen Kumpel. Sagt ihr da was oder ignoriert ihr das?
Das gleiche Maß an Tierschutz sollte für alle Tiere gelten, also sowohl für den Hund als auch für den Hamster. Da wäre es mir auch völlig egal wie ich an geguckt werde. Man soll sich für einen Hamster nicht einsetzen, weil man Gefahr läuft als verschroben angesehen zu werden? Das verstehe ich überhaupt nicht. Erstens können sie mich ansehen wie sie wollen und zweitens ist die Hauptsache, dass dem Tier geholfen wird. Allerdings hat es ja wohl auch ganz viel damit zu tun wie man das rüberbringt.
In einem muß ich dem Beitrag allerdings Recht geben. Ein Vortrag mit erhobenem Zeigefinger nützt überhaupt nichts und bringt nur die Freunde gegen dich auf. Freundliche Bewunderung der Haustierchen und dabei den Tipp ganz nebenbei "unterschieben" kann dagegen Wunder wirken. Man könnte auch "ganz nebenbei" erwähnen, dass man kürzlich ein kleinen Ratgeber über Hamster gelesen hat, weil sich doch Tochter, Neffe, Kind von XY so dafür interessiert und da stand doch wirklich drin, dass... Ich glaube so wäre es geschickter. Und das weitere Vorgehen würde ich erst kurzfristig anhand deren Reaktion beschließen.
Oh, wegen so was bin ich wahnsinnig beliebt im Bekannten und Verwandtenkreis Ich bin aktiv im Tierschutz und habe selber auch etliche Tiere. Immer wenn ich dann sehe, das irgendwo ein Tier falsch gehalten wird, dann schalte ich mich ein. Da war z.B. mal Jemand, der fand es ganz lustig seine Katze über den Laminat zu schubsen. Wenn sie dann richtig weit rutschte fand er das ganz klasse. Das hat der Typ auch sehr gerne vorgeführt. Bei mir allerdings nur einmal. Da habe ich ihm den Marsch geblasen und es herrschte einige Jahre Funkstille.
Die Katze wurde schnell langweilig und wieder abgegeben. Ein anderer schafft sich alle paar Jahre einen Hund an und gibt ihn dann nach ein bis zwei Jahren wieder ab. Da ist das Tier dann zu lästig, weil es ja nicht erzogen wurde und maximal ein Jahr später ist wieder ein neuer Hund da. Da springe ich immer aus der Hose! Oder eine Familie, die ihrem Kind immer wieder ein neues Haustier kauft. Rennmäuse, weg damit nach kurzer Zeit. Mehrere Hamster, ein Kaninchen zusammen mit einem Meerschweinchen, Katzen. Keins der Tiere ist ein Jahr lang da geblieben. Da kann man leider nichts machen, als auf die Leute einreden und zur Not den Kontakt abbrechen, wenn es nichts hilft. Mit solchen Leuten will ich nichts zu tun haben!
Bei richtiger Tierquälerei würde ich allerdings den Tierschutz oder das Veterinäramt einschalten, aber da muß es schon sehr schlimm sein, bevor die überhaupt eingreifen. Echt traurig sowas.
Diamante hat geschrieben:Hallo Karen!
Ich bin ein wenig geschockt über deine Antwort. Wegen einem hamster machst du kein Faß auf? Ein Hamster ist doch auch ein Lebewesen, wie ein Hund oder eine Katze auch. Sorry, aber das verstehe ich nciht ganz und wenn man es gut heisst, dass 2 verschiedene Tierarten zusammenleben, ohne jegliche Gemeinsamkeiten (Meerschweinchen kuschelt nicht und Kaninchen kuscheln gerne, Meerschwienchen unterhalten sich lautstark und Kaninchen nicht) kann ich es nicht verstehen, dass es dich nciht berührt, wenn ein meerschweinchen sich ein Leben lang nicht unterhalten darf und es genötigt wird mit dem Kaninchen zu kuscheln.
Würdest du für ein größeres Tier, wie eine Katze eher "ein Faß aufmachen?
Kommt stark darauf an, wie ich zu den Haltern stehe. Ich kenne all die Tierschutzargumente und war auch im Tierschutz tätig, aber trotzdem neige ich im Laufe der Jahre immer mehr dazu, in diesem Punkt ehrlich zu sein: Bevor ich mich zum Affen mache, einen schlechten Ruf bekomme und allgemein als Volltrottel gelte, weil ich mich wegen eines Hamsters mokiere, lasse ich das mal. Ich kann freundlich etwas anmerken, aber mehr auch nicht.
Was erreiche ich denn bitte, wenn ich mich aufrege und wahnwitzige Forderungen stelle, die nur für ein paar Tierverrückte nachvollziehbar sind? Ich weiß sehr gut, wie schnell Menschen dicht machen und Fanatiker erreichen grundsätzlich immer viel weniger, als wenn man freundlich und nett ist und lieber im richtigen Moment eine kleine Anmerkung über den Mißstand bringt.
Diese nette Vorstellung des fanatischen Tierliebhabers, was wohl passiert, wenn er sich über den armen Hamster aufregt oder die beiden Tiere im 1,40 m Käfig, die sind nun einmal vollkommen unrealistisch. Kein Tierhalter wird bei so einem übertriebenen Zeug beschämt zu Boden schauen und sagen:"Oh, gut dass Du mir das sagst, ich bin ja ein schlimmer Tierquäler und habe alles falsch gemacht. Ich werde mein Kaninchen sofort in der ganzen Wohnung laufen lassen und mir noch eines und noch ein Meerschweinchen dazu holen! Bitte sage mir alles, was Du weißt, damit ich nicht mehr so schlimme tierquälende Fehler begehe."
Eine nette Vorstellung, aber gänzlich unzutrefffende Vorstellung einer Reaktion. In ungefähr 99,8% der Fälle wird der Tierhalter denken:"Nette Frau, aber hat die noch alle Tassen im Schrank? Meinem Tier geht es gut, ich werde kaum alles anknabbern lassen oder hier riesige Flächen meinen Tieren geben, damit meine Kinder weniger davon haben..."
Und das ist noch die freundliche Variante der möglichen Denkblasen!;)
Nochmal: Mir ist das nicht komplett egal, ich weiß sehr gut Bescheid über die verschiedenen Anforderungen der einzelnen Tiere, auch über andere NAger und viele weitere Heimtiere. Nur bin ich nicht fanatisch, sondern ordne Tiere ganz klar den Menschen unter. Und ich werde mich, sofern keine Gefahr im verzug ist, auch nicht wegen irgendwelcher Tiere mit Menschen anlegen.
Sehe ich richtige Tierquälerei, greife ich ein, ich habe auch shcon Bekannte dazu gebracht, ihren Hasen nicht mehr in einem alten Vogelkäfig zu halten, aber dazu muss ich wie gessagt kein Faß aufmachen. Bei gravierenden Dingen wie z.B: Madenbefall o.ä. greife ich auch körperlich ein. Aber wegen einer Einzelhaft bestimmt nicht, da gibt es viel schlimmeres. Ich ahbe nämlich auch noch Augen für das viele menschliche Elend, und bevor ich mich über die Vitakrafttrockenfuttergabe der Nachbarin aufrege, spiele ich lieber mal eine Zeit lang mit ihrer Tochter und meiner. Die könnte es nämlich dringender brauchen als das Meerschweinchen...
Wie gesagt, an Fanatikern krankt die Welt, und jeder Fanatiker ist beseelt von dem Glauben, die Wahrheit mit Löffeln gefuttert zu haben. Ein schwieriges Unterfangen bleibt nur, die Wahrheit anderen kundzutun, oder? Die wollen und wollen einfach nicht begreifen, was daran so wichtig sein soll.
@ all
Wie würdet ihr denn reagieren, wenn die gesellige Hauskatze ohnejeglichen Freigang ohne Artgenossen aufwachsen muss? Katzen spielen gerne mit den Artgenossen und kuscheln auch mit den Artgenossen. Sie unterhalten sich, streiten sich und lieben sich. Sie brauchen definitiv einen kätzischen Kumpel. Sagt ihr da was oder ignoriert ihr das?
Nein, Katzen "brauchen" das nicht unbedingt. Meine jahrelange erfahrung sagt mir, das es sogar recht viele Katzen gibt, die in Gruppen zu absolutemEinzelgängertum neigen und andere Katzen nur dulden, nicht brauchen. Katzen leben in freier Wildbahn auch nicht in Rudeln, auch wenn sie sich ab und an treffen. Eigentlich sind Katzen eher einzelgängerisch mit einem großen Revier. Frag mal eine Freigängerkatze, inwieweit sie ihr Revier gerne mit anderen teilt... Unsere Freigänger hatten darauf nur eine klare Antwort, und die hatte 20 Krallen und viel Gefauche.
Die Gruppenhaltung in der Wohnung ist zwar nett für den Halter, weil er sich so schön einreden kann, die KAtzen bekommen, was sie brauchen, aber Artgerecht ist es nicht. Katzen kommunizieren nicht in der Form, wie sie es mit Menschen tun, und ein Großteil der internen Kommunikation bezieht sich bei Katzen auf feine Signale, dem anderen jetzt und in dieser Form möglichst nicht näher zu kommen. Für viele Katzen bedeutet die Gruppenhaltung in der Wohnung sogar höheren Stress, weil die eigentlichen Regeln der Abstandswahrung und Revierbildung außer Kraft gesetzt werden und mühsam durch soziales Miteinander ersetzt werden müssen.
Von daher mache ich bei einer zufriedenen Einzelkatze auch auf keinen Fall einen großes Thema, wie gesagt, es gibt so viel dringenderes.
Menschen, die sich solche "Pseudo-Tierschutzaktionen" suchen, unterstelle ich einfach mal, dass sie zu faul oder feige sind, da einzugreifen, wo Tierschutz wirklich betrieben wird, bei der Aushebung von Vermehrern oder dergleichen. Aber das würde ja wirkliche Arbeit bedeuten, da könnte man sich ja nicht nur moralisch aufspielen.
Nina: Wieso würdest Du den Tierschutz einschalten, Du schriebst doch, Du arbeitest im Tierschutz? Davon abgesehen ist es das, was ich meine: Da wird offenbar moralisch die Keule geschwungen, aber dann doch nicht gehandelt, außer dass der Kontakt abgebrochen wird, damit man das nicht mehr sehen mus. Wo ist denn da nun genau die Hilfe für das Tier?
Was die Einzelhaltung von Hauskatzen betrifft habe ich da wirklich ganz andere Erfahrungen gemacht und schon mit vielen Katzenzüchtern gesprochen, die ihre Katzen grundsätzlich nur in ein neues zu Hause angeben, wo entweder schon eine Katze ist, oder aber sie geben sie zu zweit ab. Dabei ist ihnen der Preis, den sie für die Katzen bekommen auch nicht wichtig, sondern oftmals geben sie für sehr wenig Geld noch eine Zweitkatze dazu. Katzen spielen gerne mit ihren Artgenossen und sie schmusen auch mit ihren Artgenossen. Sie brauchen die Ansprache von anderen Katzen genauso wie die gegenseitige Fellpflege.
Menschen, die ihre absolute Hauskatze alleine halten haben meines Erachtens tausend Ausreden, dass sie sich nicht mit anderen Artgenossen verträgt usw. usw. Aber das sind in meinen Augen nur Ausreden. Selbst die Tierheime , in denen ich sehr aktiv tätig war haben Katzen nie einzeln vermittelt, wenn nicht schon eine Katze in dem zu Hause war. Es sei denn, sie sind Freigänger und kommen dadurch mit Artgenossen zusammen.
In dem Fall bin ich dann auch sehr bedacht, einen Tierhalter aufzuklären und ich würde es nicht so ohne weiteres hinnehmen. Katzen sind KEINE Einzelgänger. Man muss sich mal vorstellen, wenn ein so geselliges Tier nie wieder seine Sprache hören kann und Antwort bekommt, wenn es jemanden was fragt.
Sorry, aber das ist in meinen Augen ein ignoranter Tierhalter, der darauf besteht, dass eine Katze ein Einzelgänger ist.
Ich weis ja nicht ob die Fälle die du oben beschrieben tatsächlich existieren. In allen 3 Fällen ist aber deutlich zu erkennen das bei den Haltern so gut wie keine Wissen über die entsprechenden Tiere vorliegt. Häufig werden Fehler ja aus Unwissenheit gemacht und die Leute sind recht dankbar wenn man sie aufklärt. Wenn Tiere allerdings nur als Spielzeug für Kinder angeschafft werden ist die Sache häufig schwieriger.
Ich würde bei allen dreien den Mund aufmachen den im Endeffekt ist jeder Fall ein Beispiel für Tierquälerei. Aber Aufklärung beginnt nun mal im Kleinen und nicht erst wenn die Katastrophe da ist. In vielen Fällen arbeite ich auch über die Kinder erzähle ihnen wie sich ihr Tier fühlt wenn es falsch gehalten wird.
Sicherlich sind alle drei Fälle nicht drastisch, weder der Tierschutz noch das Vet.amt würden sich dafür interessieren aber alle Tiere in diesen Fällen leiden still und leise vor sich hin. Wenn ich die Möglichkeit habe da aufzuklären würde ich es sicher versuchen auch mit drastischen Worten.
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