Kind spuckt auf die Straße
Der Sohn meiner Schwägerin hat eine unmögliche Angewohnheit, er spuckt wo er geht und steht auf die Straße. Gelernt hat er das bei seinem Vater, unter Männern ist dieses Phänomen ja weit verbreitet. Wie kann man dem Kind sowas abgewöhnen und vor allem, wie erklärt man einem Kind, dass es etwas nicht machen darf, wenn der Vater es ihm aber vormacht?
Wenn die Mutter dem Kleinen erklären will, dass sich ein solches Verhalten draußen einfach nicht gehört, argumentiert das Kerlchen mit den Worten: Der Papa macht es doch auch. Der Vater wiederum sagt selbst, dass er sich sein spucken nicht abgewöhnen kann. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt mit den Unarten eurer Kleinen und wie hat ihr sie ihnen abgewöhnt?
Ich finde die Argumentation sehr schwach, da man einem Kind alles abgewöhnen kann. "Papa macht das doch auch" ist für mich kein Argument. Wer sein Kind einigermaßen autoritär erziehen möchte, der sollte das in den Griff bekommen. Außerdem sollten die Erziehungsberechntigten ein Vorbild sein. Das fängt schon beim Vater an. Es ist doch nicht zu glauben, dass ein erwachsener Mann sagt, dass er sich etwas nicht abgewöhnen kann. Vor allem so etwas wie das Spucken. Kinder machen nunmal das nach, was ihre Eltern ihnen vormachen.
Aus diesem Grund sollte die geeignete Gegenmaßnahme sein, dass der Vater damit aufhört und dem Kinde jedesmal sehr deutlich klar gemacht wird, dass man so etwas nicht macht. Das kann durch verschiedene Maßnahmen hervorragend unterschützt werden. Droh ihm Fernsehverbot oder Hausarrest an und du wirst merken, dass er das von ganz alleine lässt. Es ist wie bei so vielen Sachen. Gerade das, was verboten ist und die Eltern so richtig nervt, macht am Meisten Spaß.
Wenn wir uns an unsere eigene Kindheit erinnern, dann fällt uns das doch auch noch ein, dass wir sowas immer gerne gemacht haben. Verbote reizen. In einem solchen Fall solltest du auf jeden Fall rigoros durchgreifen. Hol dir zur Not Rat bei befreundeten Eltern, welche auch ein Kind haben. Die Erziehung muss eine gute Mischung aus autoritär und antiautoritär sein, sonst wird das Kinde verwöhnt und macht auf Dauer, was es will und das führt im Endeffekt auch dazu, dass das Kinde später in der Schule macht was es will und Probleme bekommt. Auch auf das spätere Berufsleben kann sich ein solches Verhalten auswirken.
Hallo!
Mein Sohn meinte auch, alles seinem Papa gleichzutun. Auch das Spucken auf die Straße oder das Rülpsen auf der Straße.
Ich habe ihm erklärt, dass man das nicht macht und beim Spucken habe ich ihm auch erklärt, dass dadurch ganz viele Krankheiten übertragen werden. Denn wenn ein andrer in die Spucke tritt, die einer hingespuckt hat und krank war, dann nimmt er die Bakterien mit nach Hause und dort können die Bakterien dann die ganze Familie krank machen.
die Argumentation "Papa macht das auch" habe ich nicht gelten lassen. Ich habe ihm auch erklärt, dass der Papa von der Oma erzogen wurde und die das nciht so schlimm fand. Oma ist aber schon älter und die wußte nicht, dass es so schlimm ist, wenn man auf die Straße spuckt.
Mein Sohn hat dann seinen Vater und auch meine Schwiegermutter "erzogen" und ihnen erklärt, dass es gefährlich ist, wenn man auf die Straße spuckt.
Hallo Goro, kann es sein, dass Du noch gar keine Kinder hast? Dass soll keine Kritik an Dir sein und sicher ist es auch sinnvoll, dass Kinderlose aus Ihrer Sicht Tipps geben aber:
GoroVI hat geschrieben:Ich finde die Argumentation sehr schwach, da man einem Kind alles abgewöhnen kann. "Papa macht das doch auch" ist für mich kein Argument. Wer sein Kind einigermaßen autoritär erziehen möchte, der sollte das in den Griff bekommen.
Die Frage ist aber, ob man sein Kind wirklich autoritär erziehen möchte: bedeutet diese Erziehung doch auch, dass die Eltern sehr kontrollierend ist, strenge Regeln aufstellen und ihre Autorität nicht hinterfragt werden darf - auf gut deutsch: ich stelle die Regeln auf und Du befolgst sie ohne auch nur das kleinste Widerwort, selbst wenn Anweisungen noch so abstrus erscheinen. Tust Du das nicht erfolgen strenge Strafen.
GoroVI hat geschrieben:Aus diesem Grund sollte die geeignete Gegenmaßnahme sein, dass der Vater damit aufhört und dem Kinde jedesmal sehr deutlich klar gemacht wird, dass man so etwas nicht macht.
Dieses Verhalten wäre übrigens bei einer autoritären Erziehung nicht nötig - wie gesagt, der zu Erziehende muss gehorchen und darf den Erziehenden gar nicht in Frage stellen.
Kann es sein, dass Du eher den autoritativen Erziehungsstil meinst? Auch hier werden klare Regeln aufgestellt und die Erziehenden achten auch auf die genaue Einhaltung dieser Regeln. Trotz allem ist die Kommunikation hier offen und auch das Kind darf seinen Standpunkt darlegen, der vom Erziehenden geachtet wird. Der Erziehende wird aber seinen Standpunkt nicht aufgeben und diesen trotzdem vertreten.
Ohne jetzt hier auf die einzelnen Erziehungsstile weiter eingehen zu wollen: Papa macht das auch ist für gerade im Bereich Benehmen und mit Bezug auf ein Elternteil so ein Schlag-mich-tot-Argument. Was will man denn ehrlich dagegen sagen? Für mich ist ganz klar, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind und damit auch nicht die gleichen Rechte wie Erwachsene haben. Trotzdem sollten die Eltern so gut es geht Vorbild sein und gerade in Punkto Benehmen sollte dies doch kein Problem sein. Würde mein Kind mich in diesem Feld derart kritisieren, dann würde ich mir schon überlegen, ob ich da vielleicht Dinge von meinem Kind verlange, die ich selbst (noch) nicht einhalte. Wenn das so ist, dann muss ich mich bemühen, mein Verhalten zu ändern. Ist das nicht so, dann muss ich eben die Regeln, die für's Kind gelten lockern.
Hier scheint mir aber eher das Problem darin zu legen, dass ein Elternteil (Mutter) eine Verhaltensweise nicht mag, die für den anderen Elternteil (Vater) scheinbar normal ist. Da wäre es natürlich optimal, wenn beide Elternteile einen Kompromiss finden würde. Da Ausspucken nicht wirklich schön ist, wäre es schön, wenn der Vater ganz darauf verzichtet, zumindest aber in Gegenwart des Sohnes. Wenn der Vater nicht darauf eingeht, dann bleibt der Mutter eigentlich nur noch, sich ein solches Verhalten in ihrer Gegenwart zu verbitten. Am besten natürlich, zu erklären, warum sie das nicht möchte. Aber es sollte auch Konsequenzen geben, wenn sich der Sohn nicht daran hält.
Hallöchen,
bei meinem Sohn war dies leider auch schon der Fall, jedoch war nicht mein Freund der der es vormachte, sondern der Opa von meinem Freund, bei dem mein Kleiner ab und an mittags war und ist nach dem Kindergarten, wenn ich und mein Freund gleichzeitig am arbeiten sind.
Aufeinmal als wir mal spazieren gegangen sind, der Kleine und ich, spuckte er auf die Straße. Ich sagte ihm, das er damit bitte aufhören solle, denn soetwas macht man nicht und dann kam es heraus : Der Kleine sagte : Der Opa macht es aber auch! Der sagt auch : Pole Pole! Ich sagte zu ihm, das man soetwas nicht machen und sagen darf und seitdem macht er es auch nicht mehr.
Dem Opa habe ich es auch gesagt, das er, wenn er es macht, es nicht vor dem Kleinen machen und solche dummen Kommentare sagen soll beim Auto fahren oder ähnlichem, denn die kleinen Kinder schauen sich soetwas zugerne ab von größeren oder von Erwachsenen. Seitdem ist Ruhe. Man muss es u.a. seinem Kind nur ordentlich erklären.
lieben Gruß,
SybeX
Na, wo das Kind recht hat, hat es eben recht. Wenn sein Papa sich genauso verhält wie er, dann kann man doch auch kein gescheites Argument dafür finden, weshalb für den Sohn auf einmal andere Regeln gelten sollten.
Das Problem ist eben, dass die Eltern offenbar auch kein Benehmen haben und von ihrem Sohn aber verlangen, dass er das irgendwo auffasst und sich total anders verhält als sie selbst. Das ist ja auch genauso, was das Schlagen betrifft.
Eltern sagen ja auch immer 'Du darfst nicht hauen!' aber im Prinzip lernen es dir Kinder ja auch nicht anders, wenn sie selbst dauernd geschlagen werden von ihren Eltern. Wie sollen sie denn erkennen, dass es falsch ist?! Man kann doch nur das vermitteln, hinter was man selbst auch steht.
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