Kinder - in der Küche helfen lassen oder nicht?

Also ich kenne das als Kind so, daß mein Vater meinte das Kinder nicht in die Küche gehören. Ich durfte überhaupt nicht die Küche betreten wenn meine Mutter gekocht hat. Da man sich da verbrennen, verbrühen kann. OK, als 4 jährige hab ich mich böse verbrüht. Meine Oma hat mir die Suppe zeigen wollen und ich hab sie nicht gesehen und etwas nach unten gezogen und hab mich auf der Brust verbrüht. Von da an durfte ich nicht in die Küche wenn gekocht wurde.

Meine Kinder kann ich nicht aus der Küche verbannen, da ich eine offene Küche besitze. Aber ich verbiete es ihnen auch nicht. Sie dürfen schon mal helfen. Ich bedauere es selbst das ich das früher nicht durfte. Daher lernte ich mit 18 Jahren erst das Kochen und heute bin ich begeisterte Hobby-Köchin. Ich verstehe meinen Vater und seine Haltung da ich mich ja verbrannt habe, aber richtig was das sicher nicht. Was meint ihr? Hatte ja selber Angst, da mir immer so Angst gemacht wurde als Kind.

Ich war als Kind immer dazu angehalten, bei allem möglichen zu helfen, was in der Küche so anfällt. Also Kochen, backen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, wischen, putzen,...

Ich bin da auch ganz froh drum, weil ich es echt merkwürdig finde, die Küche als einen Ort zu zelebrieren der so heilig ist, dass Kinder ihn nicht betreten dürfen. Zwar hatte ich als Kind schon viel zu tun damit und musste dauernd helfen, bzw. so ab 12, 13 Jahren musste ich eigentlihc komplett alleine kochen, aber ich habe wenigstens ein normales Verhältnis zu einer Küche

Bei uns ist die Küche ein Raum in dem genauso "gelebt" wird, wie im Rest des Hauses und es wäre wohl äusserst komisch, wen ich mein Kind daraus verbannen würde. Allerdings weiss mein Sohn ganz genau, dass er am Herd, bzw. Backofen nichts zu suchen hat, weil der heiss sein könnte.

Mein Sohn ist oft bei mir in der Küche, er malt oder spielt am Tisch und unterhält sich mit mir, während ich koche. Er darf auch kleine Aufgaben übernehmen, wie etwa den Schüttelbecher schütteln, den Tisch decken oder helfen, die Spülmaschine auszuräumen.

Wenn er etwas älter ist, darf er mit Sicherheit auch mit mir zusammen kochen, beim backen hilft er jetzt schon, er sticht zum Beispiel Plätzchen aus, oder darf auch mal den Teig rühren. Ich kann mich gut erinnern, wie gern ich als Kind mit in der Küche geholfen habe. In meinem Elternhaus war die Küche das "Herz" des Familienlebens, dort wurde gekocht, gebacken, gegessen, gespielt, gebastelt und auch die Hausaufgaben wurden dort gemacht.

Hallo MoneFö,

also ich kenne es auch nicht anders, dass ich meiner Mama immer über die Schulter geschaut habe, wenn sie in der Küche am kochen war. Auch durfte ich ab einem bestimmten Alter immer etwas helfen. Mal waren es die Gurke für den Salat schneiden, oder Salatsoße anrühren. Tisch decken, Schnitzel braten oder Teig rühren beim Kuchen backen waren je nach Alter so die ersten kleineren Tätigkeiten in der Küche.

Ich finde es schon etwas merkwürdig, wenn man seine Kinder nicht mithelfen lassen läßt. Sicher gibt es in der Küche einige Gefahren, auf die man die Kinder aber hinweisen kann. Und unter Aufsicht macht es den Kindern doch auch Spaß, wenn sie beim Kochen oder Backen helfen dürfen. Ich habe es bei meinen Nichten beobachtet, sie waren immer richtig stolz und mit großem Ehrgeiz dabei, wenn sie etwas machen durften in der Küche.

Aber sie wissen auch, dass sie am Herd zum Beispiel vorsichtig sein müssen. Allerdings kann man auch bei aller Vorsicht kleinere Verletzungen nicht immer ausschließen. Sicherlich ist es schlimm, wenn man sich als Kind an heißem Wasser verbrüht oder an der Herdplatte verbrennt, aber wenn man die Kinder nicht unbeaufsichtigt werkeln läßt und sie früh genug auf die Gefahren in der Küche aufmerksam macht, läßt sich einiges vermeiden.

Meine Kinder dürfen auch mal helfen in der Küche, wenn ich mal welche haben sollte. Kochen gehört einfach zum täglichen Leben dazu und sollte den Kindern nicht vorenthalten werden, bzw sollten sie nicht ausgeschlossen werden. Und nur so lernen sie auch, dass es nicht selbstverständlich ist, dass zu einer bestimmten Uhrzeit etwas gekochtes auf dem Tisch steht.

LG P-P

Ich finde es sinnvoll wenn die Kiddies mit in der Küche helfen, denn so lernen sie nach und nach die Kocherei und was alles dazugehört. Klar da geht auch mal was daneben und Blut spritzt durch den Raum, aber erfahrungsgemäß hat die Sache einen Riesenvorteil (zwei wenn man bedenkt das man nicht alleine dasteht, sondern einen Helferkobold hat):Kinder die bei derZubereitung mithelfen sind tendenziell gewillt mehr zu probieren und weniger mäklig zu essen, als andere. Bzw, wenn sie dann schon etwas größer sind fangen sie eher an zu protestieren und zu sagen "Nee, verkoch heute mal die Paprika nicht, versuch es doch mal anders" oder "Bist du dir sicher das Brokkoli kochen muß bis er braun wird?"

Ich durfte als Kind bei allem zuschauen und helfen wenn ich das wollte. Ich war in der Küche dabei und durfte auch schon ganz früh meine eigenen Plätzchen backen, die waren zwar nicht immer essbar und nie schön aber es hat immer einen riesen Spass gemacht. Deshalb liebe ich es auch heute noch in der Weihnachtszeit zu backen. Ich durfte auch im Garten helfen oder bei tapezieren den Kleister rühren. Ich denke ich habe dabei eine ganze Menge gelernt das heute noch nützlich ist.

Ich kann es schon verstehen wenn man Angst hat, dass sich die Kinder in der Küche verletzen können, den es gibt ja schon einige Gefahrenquellen und wenn man kocht kann man seine Augen nicht überall haben, aber es ist auch nicht besonders schwer die Gefahren zu minimieren. Es gibt zum Beispiel Gitter die vor die Herdplatten montiert werden. Als Erwachsener kann man problemlos darüber greifen, aber für kleine Kinder wird es dadurch unmöglich einen Topf vom Herd zu ziehen oder die Hände auf die heisse Platte zu legen (und bei Induktionsherden hat man das Problem mit den heissen Platten ja eh nicht).

Meine Töchter dürfen begrenzt helfen, was in ihrem Rahmen liegt. SIe lieben es beide, mit uns zu kochen und zu schnippeln und wenn man ihnen in Ruhe vertraut, wird auch recht wenig passieren. Meine Töchter haben beide im Alter von 4 Jahren mit guten Messer Gemüse und z.B. mal Fleisch geschnitten, ohne sich jemals mehr zuzufügen als einen Kratzer. Und von dem Kratzer lernen sie. Ohne Erfahrungen können Kinder nun einmal nicht lernen.

Vorsichtig bin ich nur mit Flüssigkeiten und Öl, wenn sie heiß sind, denn mein Mann hat als Kind schwere Verbrennungen am Arm bekommen, seine Mutter konnte nicht einmal etwas dafür, sie hat gesichert, aber er hat die Sicherung geknackt...

Aber die Große mit ihren fast 10 Jahren darf natürlich schon mal Nudeln ins Wasser schütten und Mehlschwitze anrühren, um Tomatensoße daraus zu machen. Außerdem versuchen wir immer, einen Tag in der Woche ganz bewußt ein Familienkochen zu veranstalteten, bei dem dann auch die Kleine mal so etwas machen kann.

Ich durfte als Kind eigentlich jederzeit in die Küche kommen. Meine Oma passte allerdings schon auf, dass ich dem Herd nicht zu nah kam, wenn er heiß war. Sie war auch stinkesauer, als ich mit 5 lernte, wie man Feuer macht. Das war allerdings schnell vorbei und statt es mir weiter zu verbieten, lernte sie mir lieber, wie man kocht.
Mit meinem Sohn halte ich es genauso: er darf jederzeit in die Küche kommen und mich "belästigen". Lediglich wenn ich etwas brate, was sehr spritzt, schicke ich ihn schon mal raus.

Ich durfte und sollte auch schon früh in der Küche helfen. Wobei ich daran nicht nur positive Erinnerungen habe. Nicht nur weil ich manche Dinge nicht so gern gemacht habe, sondern weil erwartet wurde, dass übernommene Aufgaben auch perfekt erledigt wurden. Im Vor- und Grundschulalter natürlich ziemlich unrealistisch und so gab es einmal ziemlich viel Stress als ich mit 7 oder 8 Kümmel und Fenchelsamen verwechselt habe.

Trotzdem finde ich schon, dass Kinder gern im Haushalt mithelfen dürfen und da schließe ich auch die Küche mit ein. Mein Sohn macht das auch recht und hilft mir mit großer Begeisterung in der Küche, wobei ich aber schon aufpasse, dass er nicht gerade die Aufgaben übernimmt, bei denen sich selbst ein Erwachsener sehr konzentrieren muss. So zog er gestern wieder ab, als ich ihm auf die Frage Ob er mir helfen könne (O-Ton mein Vierjähriger) erst mal wieder wegschickte, ein proppevoller Bräter Tomatenketchup ist mir zu riskant. Aber dafür durfte er Tomaten waschen und mithelfen beim vierteln, die Zutaten zusammensuchen etc. pp.

Worauf ich aber wirklich achte, dass es Aufgaben sind, die mein Sohn tatsächlich allein erledigen kann. Dazu gehört natürlich vorher zu erklären, was wie getan werden sollte. Und wenn mal etwas nicht klappt, dann sage ich das zwar, schimpfe aber nicht und gebe Tipps wie es beim nächsten Mal besser klappt.

Kinder in der Küche helfen lassen? Ich finde das ist ein Teil des Erwachsenwerdens der sein muss. Gewisse Arbeiten erteilen und erledigen lassen wie Spülmaschine ausräumen oder von Hand spülen, sauber machen, beim Kochen helfen und somit lernen. Das ist ein Teil des Selbstständigwerdens. Natürlich gibts in der Küche Gefahren, aber auf die muss man bei der Gelegenheit eben hinweisen. Wie soll man denn sonst die Gefahren kennenlernen und lernen damit umzugehen?