Kinder - in der Küche helfen lassen oder nicht?

vom 10.08.2008, 11:55 Uhr

Hallo!
Also ich finde es richtig und auch wichtig, dass Kinder in der Küche helfen. Sie können, ja sie sollen doch sogar lernen, was alles für Arbeiten anfallen. Abspülen, Tisch decken, Geschirr einräumen, kochen, backen, usw.

Meine Tochter hat feste Aufgaben in der Küche und hilft sehr gerne. Besonders natürlich, wenn sie richtig mit kochen oder backen darf. Und das darf sie gerne. Es ist eine wichtige Lernerfahrung, eine Schulung der Feinmotorik (z.B. Gemüse schneiden) und eine Förderung des Selbstbewusstseins.

» fliegendeschweinemaus » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,02 »



Ich finde es auch sehr wichtig, dass Kinder überall mit helfen. Auch in der Küche!

Gerade kleinere Kinder machen das sogar gerne, für sie ist es noch ein Spiel bei dem sie unheimlich viel lernen können. Das kaputt zu machen indem man die Küche zur kinderfreien Zone erklärt finde ich völlig daneben.

Mein Sohn hilft soweit er es mit seinen 16 Monaten schon kann. Er macht mir zum Beispiel unheimlich gerne Kaffee. Wir haben eine Senseo und wenn ich die Tasse drunter stelle und ihm ein Kaffee-Pad in die Hand drücke, weiß er genau was er zu tun hat. Pad reinlegen (ich schiebs nur nochmal grade), Deckel runter, Hebel runter drücken, sogar auf welchen Knopf er dann drücken muss, damit der Kaffee raus kommt weiß er haargenau. Und er ist jedesmal sichtlich stolz, wenn er es geschafft hat. Mittlerweile muss ich auch nur noch fragen "machst Du mir einen Kaffee?" dann tigert er in die Küche und will auf die Arbeitsplatte gehoben werden.

Beim Essen zubereiten kann er noch nicht helfen, er würde eher die Zutaten aufessen. :lol: Dafür räumt er mit Hingabe den Papiermüll aus und wieder ein wenn wir kochen. Er trägt leichte Dinge, wie eine Packung Wurst zum Esstisch oder wieder in die Küche, schließt die Kühlschranktür, usw.

Nur wenn es wirklich gefährlich ist, zum Beispiel wenn Fett spritzt, soll er nicht in die Küche. Aber dann geht einer von uns beiden (mein Mann oder ich) mit ihm in ein anderes Zimmer zum Spielen. Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn er richtig helfen kann und wir zusammen kochen oder Weihnachtsplätzchen backen. Ich denke letzteres werden wir sogar dieses Jahr schon in Angriff nehmen. :)

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bis zu meinem 7. Lebensjahr durfte ich damals überhaupt nichts in der Küche machen und musste immer raus wenn meine Mutter gekocht hat! Danach war es dann oft ein MUSS was mir den Spaß am helfen völlig verdorben hat! Habe dann immer zu gesehen das ich mich verrümelt habe! Das kochen habe ich dann erst mit 17 gelernt als ich damals zu meinem Freund gezogen bin, habe mir vieles selber beigebracht!

Meinen Sohn versuche ich heute oft mit beim kochen einzubeziehen. Er hat schon mir gut 2 Jahren großes Interesse daran gezeigt und warum soll ich es ihm verbieten?! Bin ja froh drum das er es möchte! Natürlich lasse ich ihn mit seinen 3,5 Jahren nicht alles machen aber auch für das Alter gibt es schon so einiges was man machen kann!

Tom ruppft zum Beispiel für sein Leben gerne Salat, bestreicht Hähnchen, fettet Backformen ein, schneidet schon allerhand an Gemüse und das absolute Highlight ist das Kuchenbacken mit meinem Mann! Für einen normalen Marmorkuchen weiß er schon ganz genau welche Zutaten man braucht und sucht sich diese auch schon selbst zusammen! Sogar das Eier aufschlagen und ohne Schale in die Schüssel geben klappt wunderbar! Beim mixen braucht er immer noch ein wenig Hilfe aber das wird auch von Mal zu Mal besser!

Nach dem kochen hilft er danach sogar noch beim reine machen, die Küche steht danach zwar oft unter Wasser aber was solls!? Nur so lernen die Kleinen es und mir ist lieber es geschieht noch etwas unbeholfen aber dafür mit Spaß als später unter Zwang und dann nur halb so gut!

» Naddi » Beiträge: 200 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich denke auch nicht, dass man den Kindern den Weg in die Küche verwehren sollte. Sie haben sicherlich auch ihren Spaß dabei und können so schon früh merken, dass Kochen und Backen auch viel Spaß machen kann.

Davor, dass größere Unfälle passieren, sollte man als Aufsichtsperson und Elternteil natürlich sorgen, da hat das Kind ja noch keine Kontrolle drüber. Aber ich finde es eine wunderschöne Sache, Kinder da mit zu involvieren. An den Herd kann man sie natürlich noch nicht lassen. Aber gerade in der Weihnachtszeit zum Plätzchen backen - es gibt doch nichts herrlicheres für die kleinen Kinder, als in dem Teig herumzukneten und zu manschen. So können sie an der Küchenarbeit teilhaben, sind aber aus dem gefährlichen Bereich raus.

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» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für die Selbstständigkeit und das Alleinleben halte ich es schon wichtig, auch Kochen zu können. Ab einem gewissen Alter sollten Kinder da schon mal herangeführt werden. Natürlich ist die Küche ein Ort, an dem Unfälle passieren können, aber das trifft auch auf alle anderen Räume zu. Wichtig ist nur, den Kindern die Gefahren verständlich zu machen, damit sie mit der nötigen Vorsicht vorgehen.

Ein zweiter Punkt, den du nur indirekt angesprochen hast, an den ich aber eigentlich sofort bei dem Titel denken musste, ist die Mithilfe im Haushalt und somit eben der Küche. Auch hier kann das zu oben genannten Punkten beitragen. Ich kenne viele Kinder, die nie mithelfen mussten und denen alles auf dem Silbertablett serviert wurde. Irgendwann wird ihnen das vermutlich nicht mehr passieren und dann ist es besser, sie hätten sich vorher daran gewöhnt.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man sollte Kindern natürlich frühzeitig beibringen, dass sie nicht zu nahe an den Herd gehen sollen, aber sie ganz aus der Küche zu verbannen halte ich für komplett übertrieben.

Ich weiß nicht, wann ich angefangen habe, mir Essen selbst zuzubereiten, aber ich kann mich bei meinem Bruder daran erinnern, dass er schon mit 12 Spiegeleier oder Pfannkuchen machte. Unsere Mutter war von zu Hause aus berufstätig und so hatten wir zuhause auch nicht das übliche Rollenbild.

Zudem wundert es mich auch, wie man Kinder angesichts dessen, dass Kinder ja eigentlich auch im Haushalt helfen sollten, aus der Küche verbannen soll. Ich musste schon mit ca. 8 Jahren die Spülmaschine einräumen oder dergleichen. Und als Teenager gar, wenn ich mal den Boden kehren sollte oder wischen war mir die Küche ziemlich verhasst - aber ich finde, Mithelfen gehört nun einmal dazu, von da her würde ich nicht auf die Idee kommen, meinem Sohn unserer Küche zu verbieten - geht in meinem Fall übrigens auch nicht, wir haben ebenfalls aus bautechnischen Gründen keine Küchentür. Mein Sohn ist zwar schon überselbständig und holt sich mit 28 Monaten seine Joghurts selbst aus dem Kühlschrank, aber was soll's. :lol:

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich bin auch der Meinung, dass man Kinder ab einem gewissen Alter mithelfen lassen sollte!

Ich kann mich daran erinnern, dass ich als Kind nicht so stark mitgeholfen habe, aber ob es daran lag, dass ich nicht durfte oder ob ich einfach nur keine Lust hatte, das kann ich nicht genau sagen.

Jetzt, wo ich 16 Jahre alt bin und meine Eltern länger arbeiten, "koche" ich nach der Schule regelmäßig für mich und auch ab und an für meinen fast 10Jahre älteren Bruder und ich muss sagen, ein bisschen mehr Erfahrung was kochen angeht, hätte mir als Kind nicht geschadet. Sobald ich "frisch" koche und vieles auf einmal, bin ich manchmal überfordert - aber es klappt trotzdem.

Beim Backen hingegen habe ich schon gerne mitgeholfen als Kind und backe heute immernoch gerne - und sogar gut!

» Eiskalter_Engel » Beiträge: 291 » Talkpoints: -1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir haben leider eine sehr kleine und schmale Küche, weswegen ich schon darauf achte, das bei gewissen Tätigkeiten die Kinder nicht drin sind. Wenn ich einen heißen Topf in der Hand habe, oder die Tür vom heißen Backofen offen ist, würde entweder jemand sich am heißen backofen verbrennen, oder ich würde mit dem heißen Topf stolpern. Von daher müssen meine Kinder bei diesen Tätigkeiten raus.

Wenn ich aber am Herd stehe, oder etwas vorbereite, wie Salat schneiden, oder Pizza belegen, können sie ruhig zuschauen. Auch dürfen sie manchmal beim Abtrocknen helfen.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich muss ehrlich sagen, dass es mir schon zu viel wäre, wenn mir beim Kochen gleichzeitig meine 3 Kids zwischen den Füßen rumlaufen würden. Daher schaue ich immer, dass ich alle abwechselnd beschäftigt halte und keiner zu kurz kommt beim Kochen oder Backen. Also z. B. einer bringt den Müll raus, einer schneidet Äpfel für den Kuchen und der dritte wiegt inzwischen das Mehl. Danach werden die nächsten Aufgaben verteilt.

Meist bin ich nach solchen Hilfe-Aktionen ziemlich geschafft, aber ich finde es einfach wichtig für die Kids, frühzeitig etwas in der Küche zu helfen. So lernen sie, dass das Essen zubereiten zwar nicht von alleine geht, aber auch kein großes Zauberwerk ist. Gleiches gilt übrigens auch für andere kleinere Aufgaben im Haushalt.

Von kinderfreien Zonen im Haus halte ich nicht viel, weil meiner Meinung nach die Kinder Stück für Stück an das Erwachsenenleben mit allen Aufgaben herangeführt werden sollten. Und das geht am besten, wenn man ihnen alles spielerisch beibringt.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Für mich steht es gar nicht großartig zur Debatte, ob Kinder in der Küche etwas zu suchen haben oder eben auch helfen wollen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sie selbst ein Interesse dafür zeigen, aber ein Kleinkind würde ich durchaus mit integrieren. Warum sollte das Kind nicht helfen? Okay, in Deinem Fall war es ja beispielsweise schon so, dass man wohl Angst hatte, es passiert noch einmal etwas und hat Dich daher nicht mehr in die Küche gelassen. Dennoch hätte man Dich Stück für Stück ja wieder an den Herd lassen können, da so etwas immer mal passieren kann, oder etwas fällt runter oder man schneidet sich oder sonst so etwas. Wenn man vom Pferd fällt, soll man sich ja auch wieder auf dieses setzen und so halte ich es auch bei solchen Unfällen.

Je eher man ein Kind in der Hausarbeit und auch bei der Essenszubereitung integrieren kann, desto mehr wird es wohl auch in der Lage sein, sich eine gute Ernährung abzuschauen. Wichtig wäre dabei aber natürlich, dass eine Ernährung möglichst gesund und natürlich stattfindet, viel Gemüse und Obst verwendet wird und nicht nur Nudeln mit Ketchup gegessen werden oder dass das Kind lernt, wie man eine Tüte mit Pulver aufreißt, dieses mit Wasser verrührt und dann aufkocht.

Kinder essen meiner Erfahrung nach einfach anders, wenn sie mithelfen dürfen, auch Dinge, die sie vielleicht nicht so gern mochten oder die sie nicht kannten. Auch, wenn sie zwischendurch mal probieren, entwickeln sie einen anderen Geschmack, als wenn ihnen nur Dinge vorgesetzt werden. Also ja, Kinder in die Küche und sie mithelfen lassen, wenn sie nicht wollen, sie immer wieder dazu motivieren und ihnen auch Tricks und Kniffe mitgeben oder aufschreiben, damit sie später etwas zur Hand haben!

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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