Schlechte, versiffte und runtergekommene Restaurants

Hallo,

also ich habe ja schon oft über die verschiedenen Beiträge gestaunt, die man im Fernsehen so über Restaurants oder besser deren Küchen sehen kann. Da läuft es einem ja wirklich eiskalt den Rücken runter und man möchte gar nicht mehr wissen, was man eigentlich selbst schon alles mitgegessen hat. Heute bin ich dann spazieren gegangen und blieb vor einem Chinarestaurant stehen, das hier neu eröffnet hat.

Ich blieb dort stehen, um die Karte zu lesen, denn wir hatten schon länger vor uns dort einmal was zu holen oder liefern zu lassen - das hat sich mit meinem heutigen Spaziergang erledigt: Ich stehe da und lese die Karte und dann fällt mein Blick in ein Fenster (Restaurant war noch geschlossen, war in den Morgenstunden) und ich dachte ich sehe nicht richtig: Sämtliche Zutaten / Gemüse/Kokosmilch standen dort offen herum und alles war voller Fliegen.

Dazu waren die Gefäße total versifft, das war sowas von ekelhaft! Ich bin nur froh, dass ich das vor dem ersten Bestellen entdeckt habe. Am besten isst man wohl nur noch zuhause.

Ich glaube gut essen mit guter Qualität ist hezutage richtig teuer geworden, wir waren vor ein paar in Bad Oeynhausen essen, im "Restaurant Dörgen", dort haben wir für 14,50 € die Dörgen-Pfanne bestellt

Diese war sehr lecker aber meiner Meinung nach auch eine winzige Portion, dafür allerdings kann ich mir kaum vorstellen das die Qualität dieses Gerichtes (Champignons, Tomaten und Filetstreifen) in irgendeiner weise schlecht war, denn dafür hat es einfach zu lecker geschmeckt

Aber dafür war die Rechnung halt auch gesalzen und ich nicht so wirklich satt. also wie gesagt, gute Qualität ist heute oft teuer aber selbstverständlich kein muss

Hmm, ganz schön bescheuert von denen, ihre Drecksküche für jedermann durch ein fenster sichtbar zu lassen? Wie wärs, wenn du mal ein Foto schießt und das bekanntmachst? Muss ja nicht sein, dass denen noch andere Leute aus deiner Stadt auf den Leim gehen.

Was ich immer komisch finde: Merkt das niemand? Angenommen, du hättest nun ohne dieses Elend gesehen zu haben dort was bestellt. Meinst du, dir wäre während des Essens was aufgefallen? Im Prinzip müsste man mal den Test machen und gucken, inwiefern die Speisen, die der Chinese zubereitet, nun auch versifft aussehen oder schmecken? Komische Geschichte.

Muss man erstmal drüber nachdenken, welche Konsequenzen man daraus ziehen soll. IN jedem Fall fänd ichs edler, auch andere Leute über die Missstände aufzuklären. Das müsste natürlich anonym passieren, sonst sind die vielleicht gemein zu dir und stellen dir nach. Kann ja alles sein. Kann man ein Restaurant wegen Verunreinigung anzeigen?

Wie wärs, wenn du mal ein Foto schießt und das bekanntmachst? Muss ja nicht sein, dass denen noch andere Leute aus deiner Stadt auf den Leim gehen.

Sehr gut durchdacht - schonmal was von Verleumdung oder Rufmord gehört? Glaube kaum dass geschäftsschädigende Aussagen die auf subjektiven Eindrücken basieren vom Besitzer gern gesehen sind, das fällt ganz schnell auf einen zurück in Form einer Anzeige!

Gerade wenn das Restaurant noch neu ist wär ich damit vorsichtig - sicherlich ist das kein guter Start aber es kann sich genauso gut um "Anfangsschwierigkeiten" handeln wenn der laufende Betrieb noch nicht richtig rollt und sich noch Faulheit in der Küche breit macht à la "Kann man molgen machen, elstmal Feielabend!". Hast Du mal nachgesehen ob es noch genauso aussah als das Restaurant wieder offen war?

Und ansonsten: Bevor ich hier halbdurchdachte Ratschläge befolgen würde reicht es auch sich ans Ordnungsamt zu wenden und den Fall mitzuteilen - das macht mehr Druck wenn beim Kontrollbesuch nicht alles mit rechten Dingen zugeht, denn dem folgt bald der zweite und wenn es dann immernoch so aussieht ist der Laden auch so schnell dicht!

Bei vielen Lokalen ist es irgendwo so eine fatale Mischung aus Resignation und nicht mehr merken wie übel es eigentlich geworden ist. Bzw. In manchen Fällen einfach auch: Fehlende Vorstellung das die Gäste so nicht essen wollen. Hab ich hier in der Gegend massig Beispiele (und einige erfreuliche Gegenbeispiele).

Was ich immer besonders putzig finde ist die Schnitzelsache - Fremder, willst du im Harze essen, dann stell dich auf massenhaft frittiertes Schnitzel ein. Das inzwischen grade die Zielgruppe sportliche Leute eher nicht so viel Fleisch futtern (und wenn denn bestimmt nicht Schnitzel aus der Fritöse) macht sich zwar anhand der sinkenden Gästezahlen deutlich bemerkbar, aber was graben die dann aus, als Gegenmaßnahme zu den davoneilenden Scharen? Schnitzel mit Heidelbeerschmand - Kopf-> Tischplatte

Vielleicht würde man ja noch der ganzen Sache eine gewisse Chance geben, aber wenn man reinkommt und von dem Odur alten Frittenfetts empfangen wird (Marke: Damit kochte schon Großväterchen), seinen blick über Tischdecken schweifen lässt von denen eine jede eine lange, klecksförmige Geschichte zu berichten hat, tote, ausgestopfte Tiere mir auf den Teller blicken (kommt besonders bei etwas heikel eingestellten Vegetariern immer wieder gut) und im Hintergrund etwas aus der Konserve jodelt, da werden auf einmal belegte Brötchen unglaublich anziehend.

Also wie es in einer Restaurantküche wirklich vor sich geht, kann wohl keiner nachvollziehen, da man da einfach keinen Zugang hat. Aber wenn es schon im Restaurantbereich selbst irgendwo dreckig ist, dann wärs schon ein Grund dort nicht mehr hinzugehen, denn dann ist die wahrscheinlich groß, dass es auch in der Küche nicht so genau genommen wird. Ob sich der Koch grade noch in die Hände gepupst hat bevor er das Frischfleisch vom Teller in die Pfanne gelegt hat, oder nicht, wird eh nie Jemand erfahren. Aber wer bisschen die Augen offen hält, kann sich vorab schonmal nen Überblick verschaffen. Mundpropaganda sagt übrigens auch viel aus.

Restaurants die Schnitzel in der Friteuse herstellen, würde ich im Allgemeinen eh meiden. Leider ist das meist nicht so einfach festzustellen, genauso wie die Zustände in den Küchen und die dazugehörige Hygiene. Da ich beruflich in der Gastronomie zugange bin, habe ich diesbezüglich einen guten Blick in die Gefilde wo selten ein Gast hineinschauen kann. Ich habe bisher noch nicht die "Ehre" gehabt in einen versifften Laden zu arbeiten, aber da ich Freunde und Bekannte aus dem Gastgewerbe habe, sind mir schon einige interessante Geschichten zu Ohren gekommen und habe daher stets den überblick welche Betriebe ich zu meiden habe.

Als Konsument ist man jedoch ziemlich gebeutelt und kann sich da nur auf seine eigenen Eindrücke vor Ort verlassen, die oft nicht das Bild wiederspiegeln welches auch hinter den Kulissen herrscht oder man verlässt sich auf die Lebensmittelkontrolleure, von denen es erstens viel zu wenig gibt und zweitens oft ein langjähriges und freundschaftliches Verhältnis zu den Inhabern bzw. Besitzern von manchen Lokalitäten haben. Von daher kann man mehr oder weniger(nur) auf sein Glück hoffen und beten das sein favorisierter "Laden" schon einmal von einen Kontrolleur besucht wurde, der seinen Beruf äußerst ernst nimmt. Oder darauf das die Angestellten sich die Hygiene zu Herzen nehmen. Ich tue dies.

Aber wenn es schon im Restaurantbereich selbst irgendwo dreckig ist, dann wärs schon ein Grund dort nicht mehr hinzugehen, denn dann ist die wahrscheinlich groß, dass es auch in der Küche nicht so genau genommen wird.

Jein. Ob der Boden im Restaurantbereich nicht frisch gesaugt oder gewischt ist heißt keineswegs das die Köche ihre Pflichten und Aufgaben vernachlässigt. Immerhin sind dies zwei verschiedene Bereiche die wenig mit einander zu tun haben und der Geschäftsführer dort eingreifen muss, wenn die Hygiene zu leiden hat und sich die Angestellten dieser "Entwicklung" nicht bewusst sind. Ein "dreckiger" bzw. ungepflegter Gastraum kann zwar ein gutes Indiz sein, muss allerdings nichts heißen. Genauso wie ein gepflegter Gastraum wenig über die Küche aussagt, die nicht zu sehen ist. In Imbissen ist dies natürlich etwas anderes, da man dort meist einen Blick in alle Ecken hat.

Für alle verunsicherten "Konsumenten": die offene Küche ist auf dem Vormarsch und es gibt inzwischen einige Restaurants die sowas haben und die Gäste stets den Köchen bei der Arbeit zuschauen können. Im Notfall einfach dort speisen.

Ich muss sagen, dass ich so etwas bisher zum Glück noch nicht mitbekommen habe.

Allerdings andere witzige Dinge - z.B. so ein italienisches kleines Restaurant in unserer Innenstadt mit Mittagstisch: Eine Bekannte geht dort ab und an zum Mittagessen. Das Wasser wird einem in so einer stylischen Karaffe, in der man auch Wein servieren kann, gereicht. Sie sagte, dass das Wasser auch total gut schmecke. Na ja, teuer ist das Wasser nicht, aber gut schmecken, das tut es wohl dann, ich habe nämlich zufällig gesehen, wie es von einer Flasche "gut & günstig"-Wasser (Discounterwasser wie z.B. die Marke "Ja") in die Karaffe umgefüllt wurde. Schlimm ist so etwas nicht, aber witzig finde ich es schon, wie Leute dann auf die edle Optik abfahren und denken, sie bekämmen "Perrier" serviert.

Auch gab es ein Café in der Gegend meiner ehemaligen Schule, da waren bzw. sind vielleicht noch, so ausgeblichene Brötchen und Kuchenstücke im Fenster. Die wurden wohl präpariert - aber ich finde, das ist nicht appetitlich. Einmal habe ich dort auch gegessen und die Brötchen waren auch tatsächlich ziemlich trocken - vielleicht nicht hochgradig ekelig, aber auch nicht gerade vertrauenserweckend.

@netti78

Ganz schön deine Beispiele. Allerdings hat das wenig mit versifften und heruntergekommenen Restaurants zu tun. Allein das Wasser in einer Karaffe serviert wird ist schon ein Grund misstrauisch zu werden, besonders wenn es kein stilles Wasser ist. Da kann man froh sein das es nicht direkt Bleirohrriesling vom Wasserhahn war.

Das du Glück hattest nichts mitbekommen zu haben kann man mit geteilter Meinung begutachten. Entweder du warst nicht aufmerksam genug bzw. die "befallen" Lokale haben ihre Defizite gut verstecken können oder du hattest wirklich Glück mit deinen bisherigen Restaurants.

Den Trick mit Pseudo edeler Optik so einiges zu überspielen kenn ich auch nur zu gut. Ich hatte mal das Vergnügen recht dicht an einem beliebten Restaurant zu wohnen, dessen Preise schon über dem Durchschnitt lagen, was eigentlich nur dadurch gerechtfertig schien, das man dort recht viel Wert auf das Ambiente legte und die Kellner bei der Arbeit so eine Art Pidgin-Italo sprachen (interessanterweise - wenn sie imInnehofrauchten sprachen sie ganz normales Deutsch, mit Miniakzent. Mag daran gelegen haben: Zwei der Beteiligten warn Spanier, einer Türke und der vierte im Bunde war ein tschechischer Austauschstudent).

Nun teilten wir uns den Innenhof, wo die ganzen Mülltonnen standen und man tuiefe Einblicke in die Küche bekam. Das erste Argument weshalb die Leute angeblich so gerne hingingen:
1. "Es ist alles so schön frisch hier!" Jau, frisch aus der Dose. Aber wessen Zunge eh auf Knorr geeicht ist wird auch die Fertigmatsche aus der Dose gut finden und sich von einigen frisch drangeschnippelten Alibitomaten überlisten lassen
2. "Halt echte Traditionsküche" Und zwar die Tradition von Mama Miracoli und Papa Bertolli und zwar nach ihrem Umzug ins Ruhrgebiet. Wer immer den Deutschen eingeredet hat Nudeln mit Erbsen und Schinken und Sahne sind echt ganz typisch italenisch, er war erfolgreich. Und ein ziemlich fieser Möpp.
3. "Da schmeckt man die Hausmacherqualität" Ich wusste welche Verpackungen entsorgt wurden, von wegen Hausmacher.

Aber, das alles war ja im Grunde nicht verwerflich, somachen es unglaubliche viele Restaurants. Was mich persönlich davon abschreckte dort zu essen war, das ich öfter mal Zeuge davon wurde, wie die Küchenleute mit der großen Dose Insekten-Ex auf Jagd gingen - und zwar zwischen den Kochenden Töpfen und Pfannen durch. Bei dem Gedanken dann gleich noch ein halbes Faß Insekten-Ex miteinzufahren wurd mir regelmäßig ziemlich anders, da fand ich sogar die balgenden Ratten nicht so schlimm. War aber trotzdem froh als meine Zeit da um war.