Gesetzliche Krankenkassen beklagen hohe Außenstände
Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung hat für viele Nichtversicherte sicher etwas Positives, die Krankenkassen sehen das aber nicht unbedingt so. Denn ihnen bereiten einige Rückkehrer aber auch freiwillig Versicherte Probleme - sie zahlen ihre Beiträge nicht. Insgesamt stehen in Deutschland wohl 277 Millionen Euro Beiträge aus - Tendenz steigend.
Was früher recht schnell den Ausschluss aus der Krankenkasse bedeutete ist mit der neuen Gesetzgebung ausgehebelt - seit 01.04.2007 besteht für Versicherungspflicht, wenn zunächst auch erst mal nur für die gesetzliche Sparte. Nun wäre das kein so großes Problem, wer nicht zahlen kann, der kann sich an den zuständigen Sozialhilfeträger wenden und um Hilfe bitten. Das wiederum tun aber die wenigstens Schuldner.
Ein weiteres Problem: auf Grund der Versicherungspflicht haben die Kassen nicht mit ausstehenden Beiträgen Probleme, auch wenn die meisten Versicherungen ihre Leistungen einschränken, einige Grundleistungen stehen auch säumigen Mitgliedern offen und werden von denen genutzt. Das verursacht weitere Kosten. Ein ernstes Problem, da die ehrlichen Mitglieder durch das Solidaritätsproblem auch für unehrliche Mitglieder aufkommen.
Wen wundert es: mittlerweile wurde der Ruf nach der Politik laut, die solle etwas ändern - der Gesetzgeber soll dafür sorgen, dass die rückständigen Beiträge sozusagen automatisch zahlen. Das hört sich zunächst gut an, verschiebt aber meiner Meinung nach das Problem nur. Noch einfacher wäre es nicht zu zahlen und da das Sozialhilfesystem auch auf dem Solidaritätsprinzip beruht würden trotzdem viele ehrliche Menschen einige Schmarotzer finanzieren.
Nun will ich hier nicht gegen das Solidaritätsprinzip wettern, nur heißt Solidarität gegenseitige Hilfe, sprich geben und nehmen, nicht nur Letzteres. Was also tun?
Ui, dass es so krass ist, wusste ich gar nicht.
Was man da tun kann, in einem Sozialstaat wie unserem ist schwer. Ärzte müssten jeden helfen, egal ob versichtert oder nicht, daher könnte man auch schlecht sagen, man schmeißt die Menschen aus der gesetzlichen raus, die nicht zahlen.
Wenn der Staat nun das ganze Geld zahlt, ist es natürlich auch nicht das, was man machen sollte, denn sonst denken sich immer mehr, dass sie nicht zahlen müssten und dann gäbe es wieder mehr, was der Staat zahlen müsste und dann wieder viele, die sich dagegen aufregen, etc.
Zahlen sollte der Staat nur bei wirklichen sozialen Fällen und die anderen sollte man was aufbrummen. Oder?
Das Riesenproblem ist aber auch gutenteils von den Kassen selbstgemacht und ihrer teilweise etwas obskuren Politik der Berechnung. Kleines Beispiel: Als ich (durch Krankheit) meine letzte Selbstständigkeit grad gegen die Wand setzte kam ich teilweise bei den Zahlungen ins schleudern, Grund: Bei Einnahmen von 0 Euro sind 270 Euro Krankenkassenbeitrag schwierig zu meistern. Irgenwann, als es mir wieder etwas besser ging bekam ich dann mit, das ich systhematisch immer höher gestuft worden bin - obwohl ich zuletzt minimale Einnahmen hatte und die Kasse das wusste. Erst jetzt entwirrt sich so langsam der Kuddelmuddel, wobei so nach und nach rauskam das da einiges daquere gelaufen ist und zwar nicht nur wegen meiner Schusseligkeit.
Die meisten die wieder aufgenommen werden mussten laufen über die Arge, so das die Kasse ihre laufenden Gelder garantiert bekommt und wenn bei den Außenständen auch nur ein Bruchteil aufgrund solch merkwürdiger Berechnungen und reinen Vermutungen ablief wie damals bei mir, dann muß man sagen: Die Einnahmen die ich gerne hätte, sind nicht gleichzusetzen mit denen die mir zustehen, nicht einmal wenn ich ne Krankenkasse bin.
Also immer wenn ich solche Meldungen höre, kommt mir entweder die Galle hoch oder etwas anderes kocht über.
Für mich ist es doch immer ein selbst ausgestelltes Armutszeugnis. Das eine Jahr verzeichnen sie noch Millionen an Überschuss und gleich darauf ist der Absturz so drastisch, dass man noch nicht mal den Boden vom Loch sehen kann. Entweder beschubsen die uns ganz stark oder die sind sowas von schlecht im wirtschaften, dass es uns einfach nur so vorkommt. Jedenfalls sollte es das.
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