Vorurteile gegen einen Schüler

vom 09.08.2008, 10:30 Uhr

Hallo,
wir haben dieses Jahr einen neuen Geschichts- und Lateinlehrer bekommen, welcher eigentlich nicht sehr gut unterrichten kann. Was ich jetzt schon des öfteren bemerkt habe ist, wenn unsere Klassenkasper mal wieder irgendetwas anstellen, herumblödeln oder eben Quatsch machen, und der Lehrer hat nicht bemerkt, von wo der Geräuschpegel kam, dann verdächtigt er immer einen anderen Schüler, welcher jedoch nicht so viel Quatsch macht wie die Anderen. Er macht zwar schon ab und zu Unsinn, aber wer macht das nicht?

Auf jeden Fall hat dieser Schüler deshalb schon 4 Einträge, jedoch zum seinem Glück nicht im Klassenbuch, sondern im eigenen Buch von diesem Lehrer. Das heißt, die Einträge sind nicht so schlimm. Letztens jedoch bekam er wegen Nichts eine mündliche Sechs (!), weshalb er im Zeugnis nun keine 2, sondern eine drei bekommen wird.

Ich finde das ziemlich ungerecht, aber irgendwo möchte ich mich nicht noch einmischen, denn möglicherweise werde ich sonst noch von diesem Lehrer bevorurteilt. Kennt ihr diese Situation, und konntet ihr diese schon lösen, oder habt ihr einfach nichts getan?

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» Logitech » Beiträge: 674 » Talkpoints: -1,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bestimmt jeder von uns kennt solche Situationen und jeder von uns hat auch abschließend sicherlich bemerkt, dass man da einfach nichts tun kann.

Es gibt Dinge, die sind nun einmal unfair, aber man kann sie nicht beweisen und man kann nichts daran ändern. Was möchtest du denn machen? Zum Direktor gehen? Dein Lehrer wird einfach damit argumentieren, dass der Schüler mündlich wirklich eine 6 war/ist und dann ist die Sache gegessen.

Die Eltern in die Schule schicken oder beim Lehrer anrufen lassen?!
Auch in diesem Fall wird sich natürlich nichts tun, außer, dass der Lehrer vermutlich noch schlechter auf jenen Schüler zu sprechen ist, weil er sie indirekt mit seinen Eltern und dem Direktor belästigt?

Ich verstehe es, wenn es gerade ums Abitur geht und wenn am Ende jedes Zehntel zählt für eine Bewerber an der Uni, wenn man vielleicht nacher Meidzin studieren möchte, und eine 3 im Zeugnis dramatisch wäre: Aber das ist doch nicht der Fall. Meine Güte, es gibt Schlimmeres.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde das nicht, dass man das hinnehmen sollte. Wofür gibt es Klassensprecher, Kontaktlehrer und Elternvertreter, wenn nicht gerade solche Ungerechtigkeiten angesprochen werden sollen. Ich bin selber Elternvertreterin und finde, dass wenn man mit so einem Problem an mich herantreten würde ich dann viel ehr neutral auf den Busch klopfen könnte, als wenn dass z.B. ein anderer Schüler macht.

Meinem Neffen ist das passiert, weil er den gleichen Vornamen hat, wie ein Klassenrowdy mit Nachnamen hieß. Da wurde ein neuer Lehrer vor XY gewarnt und er hat meinen Neffen für diesen Schüler gehalten. Mein Neffe hatte damals auch mit dem Kontaktlehrer gesprochen und das hat sich dann zum Glück auch aufgeklärt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Dich nicht ganz verstehe. Für mich gäbe es da nur zwei Verhaltensweisen: entweder Du magst Deinen zu unrecht beschuldigten Mitschüler oder eben nicht. Wenn ersteres der Fall ist, dann sollte es doch kein Problem sein, dem Lehrer zu erklären, dass der den falschen Schüler beschuldigt hat Blödsinn zu machen. Das dürfte mittlerweile zwar schwierig sein, da der Lehrer sich schon auf den falschen Schüler eingeschossen hat, aber nicht unmöglich. Im zweiten Fall - dann einfach weiter so, wie bisher.

Was mir auch nicht klar ist, warum wehrt sich der betroffene Schüler nicht selbst? Wenn auch nicht direkt gegenüber dem Lehrer, dann eben mit anderer Hilfe. bijin hat ja schon einiges angesprochen. Wenn ich mir keiner Schuld bewusst wäre, dann wäre das meine normalste Reaktion. Oder kann es etwa sein, dass Dein Mitschüler doch kein solches Unschuldslamm bzw. keine große Leuchte im Unterrichtsfach ist?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass man sich da auch ziemlich in etwas reinsteigern kann. Ich selber bin in einer riesigen Lehrerfamilie groß geworden [ja, danke für das Mitleid :wink:] und weiß, dass sowas auf jeden Fall nicht böse gemeint ist. Man bekommt als Lehrer vorne nun einmal nicht alles mit und deswegen würde ich da auch auf ein wenig Rücksicht der Schüler zurückgreifen wollen. Natürlich ist es so, dass man sich manchmal ungerecht behandelt fühlt, aber es ist letztendlich so, dass Lehrer auch nur Menschen sind und keine bösen Monster, die euch/uns irgendwas Böses wollen. :wink:

LG

» enqeLchen » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,75 »


Hallo!

Für sowas sollte ein Klassensprecher vorhanden sein, der sich mit dem Fachlehrer auseinandersetzt. Und wenn das nicht funktioniert, dann sollte man den Vertrauenslehrer hinzuziehen, der sich dann mit dem betreffenden Schüler und dem Fachlehrer und dem Klassensprecher zusammensetzt.

Es kann doch nicht sein, dass die Klasse bei so einer Ungerechtigkeit einfach zusieht und den Mund verschließt und sich nciht einmischen will. Ist denn der Zusammenhalt in der Klasse so schlecht? In solchen Situationen hatten wir früher eine klasse Klassengemeinschaft, die sich für jeden einzelnen Schüler eingesetzt hat und sowas nicht mitgemacht hat.

An deiner Stelle würde ich mich einmischen. Was kann denn schlimmes passieren, wenn du ausserhalb des Unterrichts zu diesem Lehrer gehst? Eine 6 kann er dir nicht geben, wenn es ausserhalb des Unterrichts ist.
Du kannst ja freundlich bleiben, aber die Ungerechtigkeit doch sagen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Huhu,
Ja, schwere Sache. Kannst du nochmal genau schildern, wie es zur mündlichen Sechs für den Schüler kam? Wenn du sagst "für nichts", ist das ja noch etwas ungenau.

Wenn ich früher in der Unterrichtssituation den Eindruck hatte, da würde jemand fertiggemacht, habe ich mich meist gemeldet und angemerkt, dass ich das Gefühl habe, da wäre was nicht so gerecht, wie es sein sollte. Auf diese offene Weise treibst du den Lehrer zwar in die Enge, hast aber auch eine ganze Klasse hinter dir, setzt einen Impuls und schaarst, indem du so direkt die Dinge ansprichst, vielleicht andere Klassenmitglieder hinter dich, die bisher nicht den Mut aufbringen konnten, sich zu melden, die Lage aber genauso sehen. Du baust somit eine kleine Front gegen den Lehrer auf und hast schonmal einige Verbündete.

Wenn jemand außerhalb des Unterrichts klage einlegt, kann es manchmal dazu kommen, dass man zu allein ist und niedergeredet wird. Wenn du es vor Ort ansprichst, schaffst du ein Überraschungsmoment, das andere um dich rum vielleicht mitreißt.

» Schnibbeldiwapp » Beiträge: 262 » Talkpoints: 35,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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