Kinder: In den Ferien lernen?
Also mich betrifft es ja auch bald, da mein "Großer" jetzt am 13. September eingeschult wird. Da ich bemerkt habe das Kai Intresse an Vorschulbüchern und auch schon einem Übungsbuch für die 1. Klasse hat, hab ich das natürlich gefördert. Er hat schon paar Stärken aber auch Schwächen.
Ich denke mir das man mit den Kids in den Sommerferien schon lernen muß? Wie macht ihr das mit den Kindern die schon in der Schule sind? Dürfen die die Ferien genießen oder müssen die auch lernen? Und wie macht ihr das am Wochenende? Ist das Wochenende rein Erholung oder müssen sie auch lernen? Hausaufgaben bekommt man ja an den Wochenenden nicht auf, wenn ich mich noch an meine Zeit zurück erinnere.
Also man sollte ihnen schon ihren verdienten Urlaub gönnen und dann in der letzten Ferienwoche wieder leicht antasten. Sprich - Vokabeln wiederholen oder die Grammatik von letztem Schuljahr wiederholen. Oft stellt sich das aber als sehr schwierig heraus, denn die meisten Bücher werden ja am letzten Schultag abgegeben. Zumal dann die ersten Schultage noch die Eingewöhnungsphase herscht und man somit nach und nach sich wieder an die Schulzeit gewöhnt. Und lieber entspannte Ferien, als viel gelernt und dann in der Schulzeit weiter lernen, da fehlt dann doch irgendwo die nötige Erholung.
Also für meine zwei großen sind die Ferien auch Ferien. Der älteste hat eine Lese/Rechtschreibschwäche. Da kommen dann zusätzlich zum Unterricht ja auch noch Therapien dazu bzw. er muß ja auch ohne Therapien mehr lernen wie andere und daher finde ich sollte er seine Ferien auch genießen können.
Gerade in der heutigen Zeit werden die Kids in den Schulen einem wahnsinnigen Druck ausgesetzt. Mein Kleiner ist auch dieses Jahr in die Schule gekommen. Zwar nur in eine Vorschulklasse aber trotzdem. Da er eine Sprachstörung hat besucht er eine GS mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Das heißt zum einen Ganztagsschule und zum anderen kaum noch Freizeit.
Er geht morgens um 7Uhr20 aus dem Haus und kommt von Mo-Do erst um 15Uhr55 wieder. Freitags ist er zwar schon um 13Uhr30 zu Hause aber dann hat er noch seine Ergotherapiestunde.
Daher bin ich der Meinung man sollte die Kinder ihre Ferien genießen lassen.
In den Ferien 6 Wochen lang nichts tun, halte ich nicht für sinnvoll. Wer solange Zeit Pause macht, der hat es am Schulanfang schwer wieder "reinzukommen". Das waren bestimmt keine Neurologen, die die Zeitspanne von 6 Wochen festgelegt haben. Andererseits ist es für Kinder aber auch sehr wichtig, das sie auch einmal richtig abschalten können.
Mein Vorschlag wäre deshalb: Zuerst die ersten 3 Wochen genießen und dann etwas lernen. Das braucht nicht sehr lange sein, wichtiger ist, dass es eine gewisse Regelmäßigkeit hat. Dabei finde ich es nicht sinnvoll im "Vorraus" für das nächste Schuljahr zu üben. Viel sinnvoller ist es, die wichtigsten Themen aus dem vergangen Jahr zu wiederholen und gegebenenfalls aufzufrischen. Aber seid nicht zu streng liebe Eltern. Das Lernen sollte den kleinen auch etwas Spass machen.
Was die Wochenende angeht: Diese sollte man meiner Meinung nach zur Erholung nutzen. Das wird leider nicht immer möglich sein, weil manchmal viele Klassenarbeiten geschrieben werden. Aber regelmäßige Erholung ist wichtig. Wer unter Dauerstress steht, bringt langfristig gesehen weniger Leistung.
Ein ähnliches Thema gibt es schon Schulvorbereitung in den Ferien. Dort habe ich ja schon geschrieben, dass ich mich als Schüler auch während der Ferien auf das kommende Schuljahr vorbereitet habe - nicht nur durch Kaufen der Schulmaterialien. Dort habe ich aber auch angemerkt, dass ich im Nachhinein nicht beurteilen kann, ob das förderlich war oder umsonst. Ich würde es aber wieder so machen bzw. bin gerade dabei - ich lese schon ein wenig in der für mein Aufbaustudium empfohlenen Sekundärliteratur.
Ich werde mit meinem Kind sicher auch in den Ferien moderat üben. Dass das nicht so verkehrt ist, habe ich an meiner Nichte gesehen. Die kommt jetzt in die zweite Klasse und hatte in ihrer Zeugnismappe einen netten Brief der Klassenlehrerin. In dem stand (sinngemäß) drin, dass die Kinder sich ihre Ferien schon verdient hätten und auch entspannen sollten, die Schulbücher dennoch nicht in die hinterste Ecke räumen sollten, sondern immer mal wieder ein wenig wiederholen sollten.
Was für die Ferien gilt, gilt auch für das Wochenende - an dem ich sehr wohl auch mal Hausaufgaben erledigen musste. Da die Kinder heute am Samstag keinen Unterricht mehr haben (ich schon), würde ich das aber am Samstag erledigen.
Kinder, die jetzt erst in die Schule kommen, sollte man nicht mit Lernstoff schon vor der Schule "füttern". Denn sonst kann es sein, dass sie sich die erste Zeit in der Schule langweilen und sie später dann nicht mitkommen, weil sie denken, dass es immer so easy ist.
Kinder, die schon in der Schule sind, sollte man in den großen Ferien ein wenig den Stoff aus dem letzten Schuljahr noch mal wiederholen lassen, damit sie das evt. vergessene wieder frisch im Kopf haben, wenn dann die nächste Klasse beginnt.
In den erweiterten Schulen sollte in den Ferien schon auch gelernt werden. Deswegen hat ja auch ein Schüler insgesamt 3 Monate Ferien, damit sie auch was in den Ferien tun können.
Leider kann ich noch nicht aus eigener Erfahrung sprechen (mein keiner ist erst 3), allerdings kann ich sagen wie meine Freundin es handhabt. Sie hat 4 Kinder, drei davon schon Schulpflichtig. Sie besteht auf 30-60 Minuten üben pro Tag.
Ich finde das sehr gut, da die Schwächen noch ausgearbeitet werden können. Ihr Großer ist jetzt 12 und hat unheimliche Probleme mit Französisch gehabt. Das arbeiten die in den Ferien auf.
Eigene Kinder habe ich auch nicht,m kann aber davon ein Lied singen, wie es mir in meinen Ferien während der Schulzeit erging.
Während meiner Grundschulzeit habe ich in den Ferien jeden Tag 2 Stunden lernen müssen, zusammen mit meinem Vater. Er hat sich dann mit mir hingesetzt und viele viele Übungen gemacht, gerechnet, geschrieben, oder ich musste einfach mal eine Stunde lang vorlesen. Da ich dies von Anfang an so gewohnt war, weil meine Eltern das direkt eingeführt haben, hatte ich damit auch keinerlei Probleme und habe das als Normal angesehen.
Meine Freunde mussten in den Ferien aber auch lernen. Da war ich keine Ausnahme und es hat mir wirklich gut getan. Ich hatte nicht eine einzige drei während der Grundschule, und mein Abschlusszeugnis war das Klassenbeste, worauf ich früher unheimlich stolz war. Mit einer einzigen Zwei in Kunst und sonst nur sehr guten Noten habe ich dann natürlich eine Gymnasialempfehlung bekommen und habe mir geschworen, dass mit dem Lernen so auch weiter zu machen. Hätten mich meine Eltern während meiner Grundschulzeiten nicht direkt daran gewöhnt, jeden Tag ein bischen was zu Lernen, auch wenn keine Hausaufgaben da sind, und immer wieder zu wiederholen, hätte ich mich niemals so schnell daran gewöhnt.
Auch während der Gymnasialzeit habe ich das dann beibehalten. Mitte der neunten oder Ende habe ich das dann leider schleifen lassen, denn immer andere Sachen wurden interessanter, und meine Eltern wollten und konnten bei mir nicht mehr so durchgreifen.
Generell muss ich sagen, dass ich es sehr unterstütze, wenn Eltern ihre Sprösslinge auch während der Ferien jeden Tag für zwei Stunden zum Lernen bringen. Es hat nur positive Auswirkungen auf das Kind und auch auf die Noten aber man sollte das mit dem Kind zusammen machen, damit es auch Spaß an der Sache hat. Ich habe immer gerne mit meinen Eltern zusammen gelernt. So sollte es auch sein, denn wenn man keinen Spaß daran hat, dann lernt man auch nicht so schnell.
Ich war letzte Woche in so einem Internat das von Mind Unlimited gebucht worden war. Mind Unlimited ist eine Ferienunternehmen. Ihr Prinzip ist: "Spass in den Ferien". Ich fand esda sehr schön: Gute Betreuer, Gute Freizeitangebote uvm.
Bei Mind Unlimited macht man in den Ferien am Tag insgesamt 4 Schulstunden Unterricht, den rest hat man frei. In dieser Freizeit kann man allerdings bei den Freizeitangeboten teilnehmen. Mir hat es dort sehr gut gefallen und ich werde es wohl noch einmal für 1 Woche Buchen.
Also ich selbst habe in den Ferien nie gelernt und denke, dass es ein Fehler war. In der Grundschule ist es bestimmt noch nicht ganz so wichtig, da da ja alles relativ leicht ist. Aber im Gymnasium hatte ich nach den Sommerferien immer große Probleme, in den Stoff (und in beispielsweise Englischvokabeln) hineinzufinden und saß in der Zeit bis zu den Herbstferien fast planlos herum, weil ich irgendwie total draußen war.
Deswegen denke ich, dass es sinnvoll ist, regelmäßig zu wiederholen. Wenn du schon im Grundschulalter anfängst, dann gewöhnen sich die Kinder auch daran. Ich denke, dass es reicht, wenn man 2 Mal die Woche etwas lernt oder wiederholt. Zusätzlich kann man während der Ferien auch gut Lücken im Stoff aufarbeiten oder Schwächen ausbügeln.
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