Welches Einkommen und welcher Lebensstil?
Hallo,
ich frage mich oft, ob es eigentlich anderen Menschen auch so geht wie mir und deshalb frage ich nun einfach einmal bei euch nach
Ich arbeite nun schon seit einigen Jahren in meinem Beruf, aber ich finde, ich bin wirklich sehr unterbezahlt. Dazu kommt noch, dass ich sehr wenig Urlaubstage habe und in der ganzen Zeit, in der ich nun schon bei meinem Arbeitgeber arbeite, nur eine einzige Gehaltserhöhung bekommen habe in Höhe von 50 Euro.
Ich leiste wirklich viel in meinem Betrieb, für alle wichtigen Aufgaben bin ich zuständig und ich bin morgens die Erste, die kommt und abends die Letzte, die geht! Ich werde auch oft dafür gelobt, aber mehr Geld wäre angeblich nicht drin.
Ich bekomme ca. einen Stundenlohn von 5,60 netto. Angestellt bin ich bei meiner Firma nun seit fast 6 Jahren und Urlaubstage habe ich 25. Ich mache meine Arbeit wirklich sehr gern, aber langsam habe ich es satt, weniger Geld als ein Hartz 4 Empfänger zu bekommen.
Wie sieht es denn bei euch aus? Seid ihr zufrieden in eurem Job?
Katzenlady hat geschrieben:Wie sieht es denn bei euch aus? Seid ihr zufrieden in eurem Job?
Hallo Katzenlady,
erst mal muss ich sagen, dass Du wenigstens Lob für Deine Mühen bekommst, was in vielen Betrieben ja nicht so ist. Da wird es als Selbstverständlichkeit angesehen, dass man grundsätzlich springt, wenn der Chef "schreit". Vermute mal, dass das auch ein Grund dafür ist, dass Dir Deine Arbeit Spass bereitet & Du gerne hin gehst. Mitlerweile bin ich mit meinem Job zufrieden, wenn es auch nur ein Mini-Job ist.
War "früher" bei der AEG in Nürnberg beschäftigt. Habe dort etwa 7-8 Jahre gearbeitet & auch sehr gutes Geld verdient. Wir wurden auch jedes Jahr durch die Schichtführer & den Werksmeister bewertet & haben dann auch bei entsprechender Bewertung eine Lohnerhöhung bekommen.
Da es die AEG ja nicht mehr gibt, wurde ich natürlich auch Arbeitslos & habe dann aber auch recht schnell einen neuen Job über eine Zeitarbeitsfirma gefunden. Ich hatte dort natürlich einen viel geringeren Lohn - er lag gerade mal 100 - 150 € über meinem Arbeitslosengeld, dennoch bin ich natürlich lieber Arbeiten gegangen & habe es auch in Kauf genommen jeden Tag 70 km ( einfach ) mit Zug & S-Bahn hin und her zu pendeln, wodurch ich meist 13-15 Std. unterwegs war.
Es war natürlich schwer, da ich kaum noch Freizeit hatte, und meine Tage nur noch aus Arbeit bestanden. Dennoch habe ich es gerne gemacht, da ich sehr nette Kollegen hatte & auch für meine schnelle & gute Arbeit oft gelobt wurde. Leider gab es dann einige Differenzen zwischen mir + der Zeitfirma & sie kündigten mich - war also wieder auf Arbeitsssuche.
Über die Agentur für Arbeit wurde ich dann zu einem Kurs verpflichtet, der 6 Monate dauerte ( 3 Monate Schule + 3 Monate Praktikum ), indem ich weiterhin Arbeitslosengeld bezogen habe. War zuerst sehr skeptisch gegenüber diesem Kurs & hatte wirklich gar keine Lust darauf, dennoch musste ich es durchziehen & bin heute auch sehr froh darüber.
Durch meine letzten 2 Praktika-Blöcke bin ich im Verkauf unter gekommen & arbeite in einem kleinen Laden. Es ist zwar nur auf Minijob - Basis & derzeit mache ich eine 3-wöchige Urlaubsvertretung, dennoch macht mir die Arbeit sehr grossen Spass & ich bin wirklich froh, dass ich zu diesem Kurs "gezwungen" wurde, da ich vorher keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich hatte & nun den Laden allein schmeisse.
Verdiene zwar Momentan wirklich nicht die Welt, da ich normalerweise nur Samstags arbeite + nur zur Zeit täglich , wegen der Urlaubsvertretung, habe aber keinerlei Sprit / Bahnkosten, da ich nur über die Strasse muss & schon im Laden bin & das wichtigste: es macht mir grossen Spass.
Nebenbei verdiene ich übers Internet noch ein wenig dazu & hoffe auch, dass es bald mit einer Vollzeitstelle klappt.
Gruss, Binka
Hallo!
Momentan bin ich noch in der Ausbildung und ich glaube nicht, dass man das mit jemandem vergleichen kann, der schon eine abgeschlossene Ausbildung hat. Ich muss 40 Stunden die Woche arbeiten und bekomme netto etwas mehr als 300 € heraus. Das ist nicht gerade viel, zumal ich noch einiges an Spritkosten für den Weg zur Arbeit zu bezahlen habe, die Bücher in der Berufsschule, die sehr teuer sind, selber zahlen muss und weder Urlaubs-, noch Weihnachtsgeld bekomme. Manchmal ist es ganz schön deprimierend, wenn man von Mitschülern aus der Berufsschule hört, die locker das doppelte Geld im Monat von dem verdienen, was ich verdiene, zig Zusatzleistungen bekommen und außerdem noch mehr Urlaubstage im Jahr haben.
Na ja, aber da kann ich wohl erstmal nichts machen und muss mich damit abfinden. Ansonsten bin ich im Betrieb einigermaßen zufrieden. Manches muss ich machen, was mir nicht so gefällt, aber da muss wohl jeder mal durch. Aber ich weiß, wofür ich das mache. Die Geschäftsführerin ist sehr zufrieden mit mir und wird mich wahrscheinlich nach der Ausbildung dort weiterbeschäftigen wollen. Dann sieht es mit dem Gehalt auch etwas anders aus, auch wenn das Gehalt laut Auskunft meiner Kollegen nicht so hoch sein soll. Meine Arbeit wird geschätzt, ich kann schon fast alles alleine erledigen bzw. nach kurzer Anleitung und mir wird viel Verantwortung übertragen, was nicht immer leicht ist, was einen aber auch mit Stolz erfüllt.
Im großen und ganzen bin ich zufrieden. Jedenfalls möchte ich niemals auf Arbeitslosengeld 2 angewiesen sein und ich möchte mit meiner freien Zeit etwas sinnvolles anfangen.
Viele Grüße
Hallo,
also grundsätzlich muss ich sagen, dass ich bei meiner jetzigen Arbeitsstelle wirklich zufrieden war - allerdings hat sich bei mir immer die Gehaltsfrage in den Vordergrund gestellt. Je länger ich hier gerarbeitet habe, desto unzufriedener wurde ich mit meinem Gehalt.
Eigentlich hätte hier uaf der Arbeit alles super gepasst. Meine Kolleginnen sind fast durchweg sehr nett und es ist ja wichtig, ein gutes Kollegium zu haben. Auch zu meinen Vorgesetzten hier habe ich ein recht gutes Verhältnis und ich bin immer gerne zur Arbeit gekommen. Allerdings wurde mein Engagement und meine durchweg gute Arbeit nicht belohnt - im Gegenteil. Ich habe keine Gehaltserhöhung bekommen und habe mich dann vor zwei Monaten entschieden, den Arbeitsplatz zu wechseln.
Lange suchen musste ich nicht und fange nun zum 1.9 in einer anderen Kanzlei an. Ich bekomme hier ein wesentlich besseres Gehalt und auch besserer Rahmenbedingungen.
Bei Dir muss ich sagen, dass es mich auch enttäuschen würde, letztendlich für viel Arbeit weniger Geld zu haben als jemand, der nichts tut. Auch das Du bisher nur eine Lohnerhöhung bekommen hast ist eigentlich traurig. Hast Du Dich denn mal getraut, deinen Chef nach einer Lohnerhöhung zu fragen? Ich kenne einige, die das getan haben und bei denen das auch durchaus funktioniert hat.
Verdienst Du denn im Vergleich mit Deinen Kolleginen mehr/weniger oder etwa das gleiche? Manchmal redet man ja doch über den Verdienst und bekommt so einen ganz guten Überblick, wie man in der Gehaltsskala in der Firma angesiedelt ist. Darf ich auch fragen, welchen Beruf Du ausübst? Vielleicht bist Du ja tariflich unterbezahlt und solltest auch in Erwägung ziehen, den Arbeitsplatz zu wechseln?
Aber alles in Allem macht eben nicht nur ein gutes Gehalt einen tollen Arbeitsplatz aus, sondern auch der Rest muss stimmen. Dazu gehören in aller erster Linie die Menschen, mit bzw für die man arbeitet und natürlich auch sonstige Rahmenbedingungen.
LG,H
Hallo!
Im großen und ganzen bin ich zufrieden mit meinem Job. Ich bin schon seit vielen Jahren in der gleichen Firma, in der ich auch meine Ausbildung gemacht habe. Einige Jahre später habe ich dann noch eine Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin gemacht, die teilweise von der Firma mit bezahlt worden ist (wofür ich einen Vertrag mit einer festgelegten Bindungsfrist unterschreiben musste).
Nach Abschluss dieser Weiterbildung habe ich dann auch noch mal eine Gehaltserhöhung von 100,- Euro (brutto) bekommen, das ist mittlerweile allerdings schon wieder sechs Jahre her. Seitdem bin ich mit dem Wunsch nach mehr Geld aber immer wieder abgeblockt worden, in dieser Hinsicht ist für mich momentan wohl leider das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn ich mich nicht nach einer neuen Stelle umschaue.
Da ich im Falle eines neuen Jobs aber höchstwahrscheinlich pendeln müsste (zur Zeit brauche ich zur Arbeit nur 10 Minuten mit dem Auto), würde ein eventueller Mehrverdienst wohl komplett in die Fahrtkosten fließen, so dass ich anschließend nicht weiter wäre wie jetzt und zusätzlich noch mehr Zeit für das Fahren aufwenden müsste. Von daher werde ich wohl bei meinem jetzigen Arbeitgeber bleiben, zumal ich hier größtenteils sehr nette Kollegen und ein gutes Arbeitsklima habe.
Viele Grüsse,
Sawa76
Hallo Katzenlady,
ich finde es schade, dass Du mit den Bedingungen in Deinem Job nicht zufrieden sein kannst.
Das Bundesurlaubsgesetz sieht jährlich mindestens 24 Urlaubstage vor, Du bekommst also einen Tag mehr und somit nicht zu wenig. In dem Unternehmen, für das ich arbeite, waren anfangs 29 Urlaubstage jährlich vertraglich vereinbart, Anfang dieses Jahres wurde ein Tag mehr eingeführt, weil man sich nach irgendeinem Tarifvertrag orientiert, den genauen Wortlaut habe ich leider vergessen. Ich weiß nun nicht, ob 30 Urlaubstage, wie sie in meinem Unternehmen gewährt werden, besonders viel oder besonders großzügig bemessen sind, kenne aber fast nur Arbeitnehmer, die 29 - 30 Urlaubstage haben. Insofern wäre ich sicherlich ähnlich enttäuscht wie Du, wenn ich nur 25 Urlaubstage bekäme.
Was Gehalt und Gehaltserhöhung angeht, kann ich eigentlich nur beisteuern, dass meiner Erfahrung nach bestimmte Berufe einfach sehr schlecht bezahlt sind. Es wäre sicherlich mal interessant zu wissen, was genau Du beruflich tust und in welcher Branche Du tätig bist. Vielleicht hättest Du gute Wechselmöglichkeiten und könntest in einem anderen Unternehmen unterkommen, das Dich besser bezahlt und Dir bessere Rahmenkonditionen bietet? Vielleicht wäre in einem anderen Unternehmen auch mehr Jahresurlaub drin.
Wie sieht es mit Deinen Chancen der beruflichen Neuorientierung aus? Hast Du Dich mal nach vergleichbaren vakanten Stellen in Deinem Umkreis umgesehen und Dich beworben? Ich denke nämlich, wenn ich so unzufrieden wäre wie Du es verständlicherweise bist, würde ich mich schnellstmöglich nach einer anderen Tätigkeit umsehen. Natürlich ist es wichtig, dass man ein gutes betriebliches Umfeld hat, das hat Qn schon richtig festgehalten, aber ich denke, dass man schon auch sehen sollte, wo man selbst bleibt. Und sobald man das Gefühl hat, ausgenutzt zu werden oder auch nur auf der Stelle zu treten, sollte man nicht lang zögern und sich anderweitig orientieren.
LG,
moin!
Hallöchen,
also ich war anfangs auch unfrieden in meinem Betrieb, jedoch hat sich das geändert und ich bin froh geblieben zu sein. Hatte mich nebenbei immer mal wieder woanders beworben, doch es kam nicht wirklich etwas besseres bei heraus und so blieb ich und wenn ich nun lese was andere so verdienen und wieviel Urlaub sie bekommen, dann schockt mich das schon ganz schön.
Urlaub habe ich im Jahr 32 Tage. Finde das ganz schön viel und hatte deswegen noch Urlaub aus dem letzten Jahr, so war ich bei 40 Tagen dieses Jahr die ich noch fast habe und nun bald gut nutzen werde.
Ich denke in jedem Betrieb gibt es Vor- und Nachteile. Ich bin geblieben, da es doch ein gutes betriebliches Klima ist, das man auch privat hat. Ohne dies wäre es wohl nicht so lustig wie es immer ist. Jedoch wenn man sich unwohl fühlt und sich auch noch unterbezahlt vorkommt und es ist sehr wenig was du verdienst pro Stunde muss ich zugeben, hätte ich mich schon anderswo umgesehen bzw. beworben.
Ich denke man sollte sich seinem Schicksal nicht übergeben, sondern selbst etwas tun um aus dieser Situation zu entkommen. Ich sage mir immer : Es kann nicht schlimmer werden, nur besser Mach was draus! Vielleicht klappt es nicht sofort, doch jeder bekommt wenn er etwas tut seine Chance!
lieben Gruß,
SybeX
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