Plötzlicher Kindstod / SIDS - Habt ihr auch Angst davor?

vom 08.08.2008, 13:38 Uhr

Hallo liebe Mamas und Papas unter euch,

heute richtet sich meine Frage einmal an euch. Ich frage mich oft, ob eigentlich alle Eltern so ängstlich sind, dass ihren Kindern etwas passieren könnte, oder ich einfach überempfindlich bin. Ganz besonders spreche ich hiermit das Thema Schlafen und SIDS (plötzlicher Kindstod) an. Wenn mein Sohn schläft, renne ich bald alle 5-10 Minuten in das Zimmer und schaue nach ihm. Wenn ich nicht deutlich erkennen kann, dass er atmet, gehe ich auch mal näher ran und berühre ihn. Leider wird er davon sehr oft wach.

Ich habe einfach immer Angst, dass er sich auf den Bauch dreht, den Kopf nicht hochbekommt, sich erbricht und daran erstickt usw. Nun denke ich oft darüber nach, mir ein Babyphone mit Überwachungskamera zuzulegen. Allerdings sind die ja sehr teuer, aber vielleicht kann ich mich wenigstens so etwas beruhigen, was das Umdrehen angeht.

Hat jemand von euch ein solches Gerät und wie seid ihr zufrieden?

Herzlichen dank für eure Antworten.

» Susanne1963 » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,10 »



Hallo!

Auch ich hatte damals Angst, dass der plötzliche Kindstod eintreten kann. Nur früher war das noch weniger erforscht wie heute. Früher dachte man noch, dass "Bauchkinder", als Kinder, die am Bauch schlafen, weniger davon betroffen sind als "Rückenkinder". Da meine Kinder auf der Seite nciht schlafen wollten und sie sich schnell auch selber immer auf den Bauch drehten habe ich sie auch auf dem Bauch schlafen lassen. Meine Kinder waren beides Bauchlagenkinder und wenn ich heute drüber nachdenke, dann wird mir fast schlecht. Denn heute ist man ja zu der Erkenntnis gekommen, dass man die Kinder nicht auf dem Bauch schlafen lassen soll.

Wenn ich aber weiter nachdenke, dann hat es vielleicht auch gar nichts mit der Bauchlage zu tun. Beim Frauenarzt habe ich mal eine Broschüre darüber gelesen. Dort wurde gesagt, dass es genetische Probleme sind, die den plötzlichen Kindstod hervorrufen. Bei uns in der Familie ist kein Kind sehr früh gestorben und deswegen brauchte ich mir wahrscheinlich gar nicht so viele Gedanken machen.

Ein kameraüberwachtes Babyphon denke ich bringt es auch nciht. Denn ein Baby atmet ja selten so laut und sichtbar, dass man es über die Kamera auch sehen kann.

Eine Bekannte hat ihr erstes Kind durch den plötzlichen Kindstod verloren und bekam beim zweiten Kind ein Überwachungsgerät. Dieses Gerät hat aber so oft einen Fehlalarm ausgelöst, dass sie an dem psychischen Druck, der immer entstand, wenn das Gerät los ging schon fgast verzweifelte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Ich denke es ist eigentlich ganz normal, dass man sich Gedanken um SIDS macht, die einen eben mehr, die anderen etwas weniger. Die ersten Wochen nach der Geburt bin ich auch immer wieder zu meiner Tochter geschlichen und habe nachgesehen, ob auch alles in Ordnung ist. Mit der Zeit hat dieses Kontroll-Bedürfnis allerdings dann deutlich nachgelassen. Von diesen Überwachungssystemen halte ich persönlich nicht so viel, es sei denn, es liegt ein triftiger medizinischer Grund vor.

Ich habe auch schon oft gelesen/gehört, dass die korrekte Einstellung bzw. Programmierung dieser Systeme nicht so ganz einfach ist und deswegen relativ häufig falscher Alarm ausgelöst wird; als Elternteil wird man dadurch natürlich nur noch angespannter.

Außerdem ist es ja nicht so, dass man das Kind im Fall der Fälle dann einfach "aufwecken" kann, damit es weiteratmet. Ob Überwachungsgeräte SIDS verhindern können, ist also eh die Frage.

Ein gesundes Baby wird (soweit ich weiß) außerdem instinktiv alles daran setzen, den Kopf auf die Seite zu drehen, wenn es auf dem Bauch landet und spürt, dass es zuwenig Luft bekommt, auch im Tiefschlaf. Es reicht glaube ich schon, wenn ein Nasenloch zu 1/3 frei ist, damit das Baby genügend Sauerstoff bekommt. Die Nase der Kleinen hat noch eine ganz andere Anatomie als die der Erwachsenen, damit sie z.B. auch noch beim Stillen genügend Luft bekommen (manche Babys versinken ja quasi in der Brust :wink: )

Man sollte einfach die aktuellen Empfehlungen hinsichtlich der Vermeidung von SIDS soweit wie möglich beachten (rauchfreie Umgebung, möglichst in Rückenlage schlafen lassen, relativ niedrige Raumtemperatur, Schlafsack statt Bettdecke, schlafen im eigenen Bett im Elternschlafzimmer usw.) und ein wenig Vertrauen in sich selber und das Baby haben, das ist viel wichtiger als diese technischen Hilfsmittel.

» darkblue » Beiträge: 154 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir hatten damals in der ersten Zeit quasie unseren Sohn mit in unserem Zimmer, da wir ein großes Zimmer in der Mitte mit einer Holzwand getrennt hatten und so hatte ich jeden Atemzug meines Sohnes hören können.
So hatte ich ihn die erste Zeit immer unter Kontrolle, ohne ihn zu stören. Vielleicht hilft es dir ja, wenn ihr sein Bett mit in euer Zimmer stellt, zumindestens für die ersten Monate.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich hatte auch fürchterliche Angst, dass unser Sohn eines Morgens tot neben mir liegt. Und immernoch werde ich manchmal Nachts panisch wach und schau erstmal, ob er noch atmet. Dabei ist er bereits 10,5 Monate.

Am Anfang hat er immer bei uns auf der Couch geschlafen und immer in Bauchlage auf mir bzw. hat er Cluster-Feeding betrieben. In Spitzenzeiten von 18- 0:30 Uhr. Wir sind dann eigentlich immer gemeinsam ins Bett gegangen und er kam etwa alle 2 Stunden und hatte Hunger/Durst. Mit 3 Monaten fing er dann an, dass er etwas länger schlief und wir ihn dann durch das Zubett bringen wieder aufgeweckt haben. Da haben wir angefangen, ihn in meinem Bett gegen 20 Uhr zum Schlafen zu bringen.

Ab da brauchte ich das Babyfon, weil das Schlafzimmer in der oberen Etage ist und unser Wohnzimmer im Erdgeschoß. Da hätte ich ihn nicht gehört, weil er auch nicht wirklich laut weint. Ich bin am Anfang mehr als einmal am Abend schauen gegangen, wie es ihm geht.

Mittlerweile haben wir ihn an sein Bettchen gewöhnt. Da schläft er von etwa 19 Uhr bis Mitternacht. Dann wird er wach und weigert sich, wieder in seinem Bett weiterzuschlafen. Also zieht er nachts dann immernoch zu mir ins Bett um. Ich bin aber schon wesentlich ruhiger geworden. Zu Anfang wurde ich teilweise jede Stunde wach mit dem Bedürfniss nach ihm zu schauen.

Beruhigt hat mich dann ein Bericht, in dem stand, dass Kinder, die im Elternbett schlafen nicht gefährdeter sind als die, die im eigenen Bett schlafen. Elternbettbefürworter sagen sogar, dass die Gefahr, im Kinderbett zu tief einzuschlafen und das atmen zu "vergessen" wesentlich höher ist, als von Mutters Bettdecke erstickt zu werden. Denn die Geräusche der Eltern würden verhindern, dass das Kind zu tief einschläft.

Je nachdem, wie alt dein Kind ist, hast du ja eventuell auch schon bald eine Zeit, wo du ruhiger werden kannst. Die häufigsten Todesfälle ereignen sich, wenn die Kinder zwischen 8 Wochen und 7 Monaten alt sind. Ausserdem ist mit etwa einem Jahr die Gefahr ganz gebannt. Du kannst auch gewisse Massnahmen ergreifen. Zum Beispiel nur einen Schlafsack und weder Decke noch Kissen. Keine Kuscheltiere im Bett, rauchfreie Umgebung und stillen erhöhen ebenfalls den Schutz.

Wenn du trotzdem weiterhin so große Angst hast, was sicherlich nicht gesund ist für dich, dann empfehle ich den Angelcare. Der piept, wenn dein Kind das atmen aufhört. Allerdings piept er auch ohne Grund, denn alle Kinder im ersten Lebensjahr haben öfter Atemaussetzer. Aber gerade die sind es, aus denne manche Kinder nicht wieder rauskommen und dann sterben.

» Atlatonin » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,53 »


Hallöchen,

also ich hatte die ersten paar Wochen nach der Geburt totale Angst vor dem SIDS. Anfangs hatte unser Sohn direkt bei uns im Bett geschlafen und dort haben wir eben immer gemerkt wie er geatmet hat. Da er aber auf der Seite und auf dem Rücken unruhig geschlafen hatte, drehte mein Mann ihn auf den Bauch und so konnte er besser schlafen. Da hatte ich natürlich auch Angst, denn das soll das SIDS ja noch mehr gefährden. Tagsüber hab ich auch öfters kontrolliert ob er noch atmet, denn die Bauchlage hat mich natürlich anfangs verunsichert, aber der Kleine hatte von Anfang an auch seinen Kopf selbstständig dann gedreht. Desweiteren bin ich auch öfters in das Zimmer rein, wenn er länger als gewohnt geschlafen hat. Da macht man sich natürlich schon Sorgen, es wäre etwas passiert oder so.

Anfangs hatte ich mir auch überlegt mir so ein Überwachungsgerät zu kaufen oder ein Babyphone, aber hier in der Wohnung hört man ihn sowieso gleich heulen und das nicht nur hier, sondern im ganzen Haus. :lol: Also wenn was wäre würde man es schon mitbekommen. Ansonsten hab ich eben das Bett von meinem Sohn so eingerichtet, dass keine Spielsachen drinliegen oder das er eben einen Schlafsack benutzt anstatt der Decke. Es gibt ja noch weitere Sachen die man beachten sollte, genauso wie mit einem Betthimmel, Umrandung usw. Von daher hatte ich dann kaum noch Angst dass irgendetwas passieren könnte.

Jetzt ist der Kleine 14 Monate und ich denke kaum nach daran dass er eben im Schlaf ersticken würde oder Sonstiges. Es kommt aber vor dass ich öfters mal nachschaue wenn er morgens länger schläft, dann bekomm ich manchmal schon Bangel und horche dann eben an seinem Rücken ob er noch atmet.

Die Angst bleibt sowieso das Leben lang, jetzt ist es das SIDS und Jahre später eben andere Sachen wie Fahrradstürze u.a.. Ich denke es sind eben Verlustängste die die Eltern immer wieder anheuern auf die Kinder gut acht zu geben und das ist auch gut so. ;) Lieber einmal öfters geschaut als zu spät geschaut.

LG Princess84

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» Princess84 » Beiträge: 1034 » Talkpoints: 17,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich ahtte shcon NAgst davor, aber es war mir zu Anfang nicht so bewußt. Wie sehr ich doch besorgt war, fiel mir in folgender Situation auf: Meine Tochter war noch gnaz klein und shclief in ihrem eigenen Zimmer. Sie wurde immer so ein- bis zweimal pro Nacht wach, nachdem sie abends um 22 Uhr die letzte Mahlzeit bekommen hatte.

Eines Morgens wachte ich auf um 7:30 Uhr und drehte mich genüßlich auf die Seite, bis mir in den Kopf schoß, warum meine Tochter uns nachts nicht geweckt aht. Ich war sofort überzeugt, dass sie nun tot ist. Ich hatte kaum den Mut, in das Zimmer zu gehen und habe erst mal panisch meinen Mann geweckt. Wir stürzten ins Kinderzimmer und - unsere Kleine schlief friedlich. Seitdem weß ich eben, was ich doch für Ängste haben.

Aber ein solches Gerät würde ich mir nicht anschaffen, dass würde mich noch verrückter machen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ohja, davon kann ich ein Lied singen. Wie oft sass ich an seinem Bett und habe gehorscht, ob er noch atmet. Immer wieder bin ich rein ins schlafzimmer, oder ich bin nachts wach geworden und habe nach ihm geschaut. Und wenn er erkältet war, dann war das noch viel schlimmer. Manchmal habe ich auch meinen Mann reingeschickt und habe ihn schauen lassen. Der hat mich oftmals nur belächelt. Da ich regelmäßig in einer Stillgruppe war und die Stillberaterin auch Krankenschwester habe ich da mal meine Ängste öffentlich ausgesprochen und schon damit, einfach mal darüber zu reden, wurde es besser.

Viel besser wurde es dann, als der kleine 6Monate alt wurde, weil ich wusste das dass größte Risiko dann vorbei war. Und somit wurde es Woche für Woche besser. Nun ist er ein Jahr und ich schaue immer noch nach ihm, wenn er in seinem Bettchen liegt, aber die Angst vor SIDS ist fast weg. Nun hab ich Angst vor anderen Sachen, das er irgendwo runterfällt usw. Den Angelcare hab ich mir nicht gekauft. Für mich wäre das nichts. Wenn das Ding mal einen Fehlalarm (wovon ich schon viel gelesen habe) gehabt hätte, hätte ich vermutlich gar nicht mehr ruhig schlafen können,

Ich habe versucht mit der angst zu leben und Vertrauen zu meinem Kind zu entwickeln. Das hat mir geholfen!

» sanigirl » Beiträge: 25 » Talkpoints: 7,81 »


Seitdem wir vor 6 Jahren unsere Tochter mit 14 Monaten in ihrem Bettchen verstorben "gefunden" haben (allerdings nicht an SIDS) bin ich total panisch. Ich renne nachts zu meinen anderen Kindern ins Zimmer um zu schauen ob alles okay ist. Auch wenn ich sie atmen höre, muss ich trotzdem ganz nah an sie ran gehen und sehen das sie atmen. Selbst bei meinem mittlerweile 10jährigen.

Bei meiner jüngsten Tochter, jetzt 8 Wochen alt, lege ich noch zusätzlich meine Hand auf den Bauch und berühre sie extra noch so, das sie sich im Schlaf bewegen muss. Vielleicht ist mein Verhalten ja schon krankhaft, aber ich habe einfach wahnsinnige Angst noch mal ein Kind zu verlieren.

» Freaky » Beiträge: 23 » Talkpoints: 1,00 »


Ich hatte auch Angst davor, allerdings auch nicht extrem. Dennoch hatte ich mir damals Angelcare-Matten besorgt, allerdings erst, nachdem mein Kinderarzt meinte, mein Kleiner solle nicht auf dem Bauch schlafen. Da der sich aber partout weigerte, auf dem Rücken zu schlafen, schaffte ich eben diese Matten an.

Beim zweiten Kind werde ich die Matten nicht mehr benutzen. Denn spätestens ab dem 8. Monat, wenn ein Baby anfängt, sich überall im Bett herumzuwälzen, schlagen die Matten oft Fehlalarm, da sie dafür nicht ausgelegt sind. Ich bin jetzt aber auch gelassener.

Mittlerweile gibt es auch eine neue Erkenntnis. Serotoninmangel ist laut wissenschaftlicher Studien die Ursache für SIDS. Leider kann man aber den Serotoningehalt im Gehirn erst postmortal feststellen, aber ich bin mir sicher, dass es irgendwann auch hierfür Tests geben wird. Dann könnten Risikokinder besser überwacht werden und Eltern von Nicht-Risikokindern könnten sich besser entspannen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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