Schulabschluss / Berufsausbildung - wie wichtig?
Hallo,
immer wieder höre ich, wie wenig Menschen in der heutigen Zeit einen ordentlichen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung anstreben. Dabei finde ich, dass dies gerade in der heutigen Zeit absolute Priorität hat. Ich selbst habe einen sehr guten Realschulabschluss und könnte mich heute über meine damalige Faulheit ärgern, denn ich denke, ich hätte es noch weitaus weiter bringen können. Aber nun gut, ich habe auch so eine ordentliche Ausbildung gemacht und es ist etwas aus mir geworden.
Einer Bekannten von mir geht es dabei nicht so gut. Sie hat nur einen mittelmäßigen Hauptschulabschluss und keine abgeschlossene Berufsausbildung. Sie hangelt sich von einer Putzstelle zur nächsten, um über die Runden zu kommen. Nicht, dass Putzstellen etwas Schlechtes sind, im Gegenteil, aber ich denke, man sollte doch erst einmal eine ordentliche Ausbildung haben.
Wie sieht es denn bei euch aus? Seid ihr zufrieden, mit dem, was ihr erreicht habt , oder denkt ihr auch, es hätte besser sein können und was wünscht ihr euch für eure Kinder? Ich freue mich auf eure Ansichten.
Also ich hab hart gekämpft für mein Fachabitur! Ist zwar nur ein halbwegs schlechtes mittelmäßiges mit 3,3er Schnitt, aber ich hab das aus eigenem Antrieb und vor allem ohne große Tricks geschafft! Damit meine ich, ich habe dafür gelernt und nicht gespickt wie die meisten anderen! Da ich in meinem Familienstammbaum der einzige bin, der bisher ein "Abitur" verzeichnen konnte, bin ich schon ein bisserl stolz darauf. Könnte ich nochmals zurück, würde ich mir viel viel mehr Mühe geben! Ein Abitur ist heute fast schon "Grundvoraussetzung" um im Wirtschaftsleben auf ein einigermaßen höheres Treppchen steigen zu können! Ich kann nur jedem der noch die Möglichkeit hat an seiner Bildung etwas zu verbessern raten, diese Chance wahrzunehmen!
Meinen Kinder, falls ich mal welche haben sollte, werde ich versuchen ihnen dabei die größtmögliche Unterstützung zu geben. Ich schließe niemanden mit niedrigerer Bildung aus dem Wirtschaftsleben oder der Gesellschaft aus, oder möchte stigmatisieren - nein - aber selbst für mich mit Fachabitur ist es schwer mich halbwegs im Berufsleben zu behaupten, da mit das abschließende Studium fehlt!
Ich denke es steht außer Frage, dass ein guter Schulabschluss sehr wichtig ist. Vor allem weil die Anforderungen im Berufsleben stetig steigen. Und ein Abschlusszeugnis begleitet einen nun mal durch das ganze Leben.
Bei all dem, sollte man aber nicht vergessen, dass die Firmen auch sehr auf Teamfähigkeit, soziale Kompetenzen oder sonstige Kompetenzen achten, welche man nicht im Zeugnis nachlesen kann. Es kommt auch sehr darauf an welchen Beruf man wählt. Pauschale Aussagen sind deshalb kaum möglich.
Hallo!
Ein guter Schulabschluss war immer schon wichtig, aber in der heutigen Zeit noch wichtiger.
Ich habe gesehen, worauf Ausbilder wert legen, als meine Tochter ihr Vorstellungsgespräch in einer Tischlerei hatte. Sie hat sich für die Ausbildung der Tischlerin entschieden und hat sich in einem großen Unternehmen beworben. Dort wurde unter der Qualifikation zur Fachhochschule keiner angenommen. Früher konnte man Tischler werden, wenn man einen Hauptschulabschluss hatte.
Ich habe zwar auch Realschulabschluss, bin aber mit meinem beruflichen Werdegang absolut nicht zufrieden und halte mich auch mit diversen Putzjobs ein wenig über Wasser, obwohl ich eine Ausbildung hinter mir habe.
Für meine Kinder wünsche ich mir, dass sie in ihrem Beruf dann weiterarbeiten können, auch wenn sie eine Babypause einlegen (müssen). Denn das ist mir ein wenig zum Verhängnis geworden, weil ich als alleinerziehende nicht mehr in meinen Beruf reinkam, weil mir ein KiTa Platz der Kinder fehlte und ich zu lange aus dem Beruf dann raus war.
Ein guter Abschluss und eine Ausbildung / Studium sind in Deutschland leider immer noch sehr wichtig und ich glaube auch nicht, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Ich sage leider, weil ich im Ausland eine viel höhere Bereitschaft festgestellt habe jemanden einzustellen, auch wenn der vielleicht keinen College Abschluss hat oder eine Ausbildung in einem anderen Bereich gemacht hat und so eben die formalen Qualifikationen nicht aufweisen kann.
Ich denke es würde dem deutschen Arbeitsmarkt auch gut tun etwas von dieser Einstellung zu übernehmen und etwas mehr learning by doing zuzulassen, dann könnten vielleicht auch Leute mit schlechtem Hauptschulabschluss beweisen, dass sie für mehr als nur Boden putzen Talent haben.
Ich habe nach dem Abitur studiert, von daher habe ich eine gute Ausbildung, aber das oben angesprochene stört mich trotzdem, weil ich denke, dass sich nicht alle Talente und Fähigkeiten an Schulnoten fest machen lassen und dass man ein grosses Potential in der Gesellschaft nicht nutzt, wenn man nur auf formale Qualifikationen schaut.
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