Wasser- oder Luftkühlung beim Roller?

Ich habe mir ja vor einiger Zeit einen 50ccm Roller gekauft, der Wasser gekühlt ist. Jetzt wollte ich mal euch fragen was ihr besser findet, ob Wasser gekühlt oder Luft gekühlt?

Ich finde, dass man mit Wasserkühlung größere Motoren besser kühlen kann und mit Luft so kleinere Motoren <125ccm. Deshalb verstehe ich auch nicht wieso man einen 50ccm Roller Wasserkühlen muss? Wisst ihr vielleicht warum man beides in 50ccm Roller einbaut? Ich hoffe auf eine Antwort.

Hallo zusammen,

ein wassergekühlter Motor erlaubt es mehr Leistung in einem Roller zu "verstecken", weil dieses System meist kompakter eingebaut werden kann und trotzdem mehr Leistung in den Roller gepackt werden kann, da bessere Kühlung. Wasser kann nämlich mehr Wärme, und das gleichmäßiger als Luft, abführen. Übrigens hält Wasser den Temperaturunterschied (zwischen einzelnen Motorteilen) meist relativ gering, sodass ein Verzug fast ausgeschlossen werden kann und der Motor somit langlebiger wird. Hochleistungsmotoren sind auf Flüssigkeitskühlung angewiesen, weil sonst der Motor so heiß werden würde, dass sich das Gemisch (wie beim Diesel) von selbst entzünden würde und es damit zu einer erhöhten (unerwünschten) Klopfneigung käme.

Dass so eine Kühlung aber bei einem 50 Kubikroller meist absolut keinen Sinn macht dürfte wohl klar sein. Du hast recht, wenn du sagst, dass erst ab 125 Kubik eine Wasserkühlung überhaupt Sinn macht. Luftgekühlte Motoren holen meist nicht so viel aus ihrer Kubikzahl raus, wie wassergekühlte Motoren. Bei Rollern merkt man diesen Unterschied (sucht man mal ein bisschen im Internet) sehr gut. Vespa LX 125 (luftgekühlt): ca. 7 PS und ca. 85 km/h Vmax. Ein Hondaroller (PS 125) holt aus der gleichen Kubikzahl mit seinem wassergekühlten Motor 14 PS raus und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 100km/h. Die Mehrleistung kann auch an anderen Motorteilen liegen, klar, aber die Wasserkühlung macht doch nochmal einiges aus, weil dieser erst diese Leistung möglich macht (mehr Leistung = meistens höhere Temperaturen; Folge: Motor muss besser gekühlt werden). Alle Rollermotoren mit viel Leistung (mehr als 10PS und oft mehr als 100km/h) sind meistens wassergekühlt, während die Motoren mit der gleichen Kubikzahl und weniger Leistung meist noch mit Wasserkühlung ausgestattet sind. Außerdem ist mir bei der Probefahrt der beiden Roller aufgefallen, dass die Vespa irgendwie unrunder und vor allem aber lauter läuft.

Das heißt aber trotzdem nicht, dass ich wassergekühlte Motoren bevorzuge, weil ich als Schrauber schneller an einen Motor rankomme, wenn ich nicht vorher ein Rießenkühlsystem abbauen muss. Außerdem entstehen (durch viele Anbauteile, die man für eine Wasserkühlung braucht (Wasserpumpe, Termostat, usw.) etliche Fehlermöglichkeiten, die die Zuverlässigkeit dieses Kühlystems (und dadurch auch Motors) drastisch sinken lassen. Im Winter kann (kommt aber nicht oft vor) auch noch das Kühlmittel einfrieren. Trotzdem ist für größere Motoren (Vespa 250 GTS) wohl trotzdem die flüssigkeitsgekühlte Variante die bessere Wahl.

Hallo zusammen,

eine Wasserkühlung macht, wie mein Vorposter schon gesagt hat, wenig Sinn, aber dennoch gibt es einige Modelle, die soetwas haben. Grund dafür ist, laut der Aussage eines Verkäufers, bei dem ich mich einmal Beraten lassen habe, dass man so an dem Roller nicht mehr viel verändern müsse, wenn man mit ihm schneller fahren will. Es klingt jetzt zwar komisch, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Hersteller soetwas auch bei der Produktion überlegen.

Ich meine es ist kein Geheimnis, dass Roller des Öfteren von Jugendlichen frisiert werden, um schneller fahren zu können. In dem Fall ist wenigstens die Sicherheit der Jugendlichen nicht so gefährdet, wie wenn sie einen billigen Roller frisieren. Ich weiß durchaus, dass sowas verboten ist und dass es immer gefährlich ist, aber man muss es sehen, wie es ist und vor allem, wo man seinen Gewinn erzielen kann.

Schöne Grüße

Also eigentlich macht eine Wasserkühlung immer Sinn. Selbst wenn der Motor nicht auf maximale Leistung getrimmt wird. Wenn die VMax auf 45 km/h begrenzt wird, geht es ja vor allem nur noch in Richtung Beschleunigung und da geht viel wenn man der Übersetzung was macht. Und hier wird es wieder interessant. Kürzere Übersetzung heißt in der Regel auch eher hohe Drehzahlen. So ein kleiner Mopedmotor dreht schon recht hoch. Bei der Luftkühlung ist die Erwärmung, bzw eher die Abkühlung sehr Ungleichmäßig, dadurch verzieht sich der Motor gerade bei höherer Drehzahl eher. Überhaupt sind hohe Temperaturen eher schlecht für den Motor. So eine Wasserkühlung hält die Temperatur besser in einem gesunden Betriebsbereich. Gerade Jugendliche neigen dazu ihren Roller doch sehr zu "treten". Die Wasserkühlung schont daher denn Motor besser, also hat man auch ohne das man sein Moped legal oder illegal verändert länger etwas von seinem Moped. Der eigentlich Nachteil der Wasserkühlung ist der höhere Preis und die Aufwendigere Wartung. Die Sinnfrage stellt sich dann vor allem, wenn man das Moped sowieso nur 2 Jahre im Alter von 16 bis 18 fährt.

Mein Tipp in der Richtung ist ohnehin der Führerschein A1. Das ist nicht so viel schwerer und teurer, geht auch ab 16 und man darf bis 18 immerhin 80km/h fahren, fast doppelt so schnell wie mit Mopeds. Ab 18 ist die Geschwindigkeitsbegrenzung dann weg, es gibt nur noch eine Leistungsbegrenzung von 15 PS. Das reich je nach Motorrad für immerhin 100 bis über 120 km/h. Mehr ist auch legal Möglich, nur muss man dann das Leichtkraftrad als normales Motorrad eintragen. Das kann dann bei Wassergekühlten Motorrädern schonmal passieren. Gerade bei 2-Taktern. Aber auch einige 4-Takter sind serienmäßig genau an der Schwelle gebaut um noch Zulassungfähig zu sein. Wer mehr rausholen will kann durchaus mehr bekommen.